Warum sind Pappkarton-Dämmplatten besonders nachhaltig?
Pappkarton-Dämmplatten sind nicht per se nachhaltig. Auch bei der Nutzung von Wellpappe bzw. Karton sind wesentliche Kriterien zu beachten.
Pappkarton-Dämmplatten wie z. B. von Fairwell bestehen aus heimischer Holzzellulose, die wiederum aus Bruch- und Durchforstungsholz gewonnen wird. Der Rohstoff Holz ist eine nachwachsende und doch endliche Ressource. Darum wird für die Herstellung kein Baum gefällt – was die weltweit unter Druck stehenden Wälder entlastet.
Fairwell bezieht die Wellpappe von Herstellern, die selbst ökologisch arbeiten. Sie besteht aus 80 Prozent recycelter Holzzellulose – und nur 20 Prozent stammen aus Frischfasern. Diese sind für die Stabilität von Wellpappe unverzichtbar.
In hessischen Kalbach verarbeitet Lothar Betz die einzelnen Wellpappen auf herkömmlichen Anlagen. Eine Hackschnitzelheizung erzeugt umweltfreundlich Energie. Fürs Verkleben der einzelnen Elemente zu Verbundplatten kommen anstelle von chemischen Bindemitteln Kartoffel- oder Maisstärke und ein ökologischer Wasserglaskleber zum Einsatz.
Fairwell Pappkarton-Dämmplatten sind konsequent nachhaltig bis zum Ende ihrer Nutzungszeit. So wird auch bei der Verpackung auf Folien verzichtet. Selbst die Paletten werden aus Wellpappe hergestellt. Und wenn die Papp-Dämmplatten einer Nutzungszeit von über 50 Jahren entsorgt werden müssen, so kann die Papp-Platte als reines Holzfaserprodukt einfach dem Recycling zugefügt werden.
Alle Vorteile von Papp-Dämmplatten von Fairwell im Überblick
Brandschutz ohne Borsalz
Die Papp-Dämmplatten von Fairwell erreichen die Brandschutzklasse B2 auch ohne den Einsatz von Borsalz, wie man es von einigen anderen ökologischen Dämmstoffen kennt, sondern gänzlich unbehandelt allein durch seine spezielle Grammatur.
Dieser Wert lässt sich durch das Verstärken der äußeren Schichten weiter verbessern. Dank einer ökologischen Imprägnierung kann der Brandschutzwert bei Bedarf sogar auf B1 erhöht werden – was schwerer Entflammbarkeit entspricht.
Feuchtigkeitsresist und diffusionsoffen
Wenn Verbraucher hören, dass Lothar Betz einen Dämmstoff aus Wellpappe herstellt, taucht häufiger die Frage nach der Feuchtigkeitstoleranz heraus. Der eine oder die andere mag sich dann vorstellen, dass sich das Dämmmaterial wie ein Schwamm vollsaugt und dann in sich zusammenfällt.
Lothar Betz kennt diese Reaktion. Seine Antwort: „Holz kommt auch in der Natur mit Feuchtigkeit sehr gut klar. Deshalb verarbeiten unsere Dämmelemente durchs Duschen, Schlafen oder Kochen entstandene Raumfeuchtigkeit sogar besser als andere Dämmstoffe. Sie nehmen diese aufgrund ihres Speichervermögens kurzfristig auf – und trocknen danach wieder vollständig aus.“
Fairwell Dämmplatten aus Wellpappe sind also diffusionsoffen und bieten daher keine Gefahr einer Schimmelbildung. Auf Wunsch kann das Produkt ökologisch imprägniert werden, um vollständige Feuchtigkeitsresistenz zu erzielen.
Zu hart für Nager und Ungeziefer
Waschbären schauen zwar putzig aus, sind aber als Bewohner von Dachböden und Hohlräumen unerwünscht. Auch Eichhörnchen, Ratten, Mäuse, Hornissen und andere Insekten sollten einen ökologischen Dämmstoff nicht als Einladung zur Einkehr verstehen.
Dämmplatten aus Pappkartonagen sind zwar giftstofffrei, aber sie werden von Tieren weder als Leckerei betrachtet, noch stellen sie ein Angebot zum Knabbern dar. Jede einzelne Fairwell-Papp-Dämmplatte ist von Haus aus verschlossen und hart. So finden weder starke Nagerzähne noch winzige Körperchen einen Weg hinein.
Verbundarten machen Pappdämmplatten stabil
Schon die verschiedenen Längs- und Querverklebung von fester Wellpappe verstärkt die Papp-Dämmplatte enorm. Durch verschiedene Verbundarten und auch Grammaturen der einzelnen Wellpappe-Platten kann nicht nur der Dämmwert deutlich verbessert werden, sondern auch die Stabilität. Ein Verziehen oder Verbiegen der Blöcke ist ausgeschlossen“, sagt Lothar Betz.
Die Fairwell Dämmplatten aus Pappe eignen sich daher für den Einsatz im Dach, an Decken und für tragende und nichttragende Wände – oder auch als Luft- und Trittschalldämmung. Als Verbundsystem kann es zusammen mit Holz und weiteren Werkstoffen wie Gipskarton, Holzweichfaser, Metall- oder Grobspanplatten verwendet werden – was die extrem hohe Formstabilität noch einmal erhöht.
Pappdämmplatten haben Praxistauglichkeit bewiesen
2008 wurde Fairwell zum Patent angemeldet. 2009 wurden die Dämmplatten aus Pappkarton dank ihrer herausragenden Wärmedämmeigenschaften mit dem Innovationspreis Technologie- und Gründerzentrum Würzburg (TGZ) geehrt. 2016 erhielt Lothar Betz vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) in Berlin die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für die „Wärmedämmplatte aus Wellpappe ZVE (Zellstoffverbundelement)“.
Auch in der Praxis sind die nachhaltigen Papp-Dämmplatten längst angekommen: Das erste komplette Gebäude wurde 2010 mit Pappdämmplatten gedämmt. Inzwischen sind mehr als 50 Gebäude zugelassen – und alle haben die Auftraggeber überzeugt.
Zwei nicht untypische Rückmeldungen: Karl-Heinrich Schubert aus Rostock schrieb „Von den Dämmeigenschaften sind wir nach wie vor begeistert, besonders im Sommer wegen des sehr guten Wärmeschutzes“. Als kleine Anekdote fügt er an: „Während der Bauphase fielen Reste des Dämmstoffs an, die unser Nachbar im Kaminofen verbrennen wollte, aber sie brannten – obwohl nur Pappe – zu seinem Erstaunen nicht.“
Günter Leinweber aus Kalbach stellte fest: „Seit unser Dachraum gedämmt wurde, haben wir ein angenehmes Wohnklima. Es ist immer angenehm warm, und wir haben festgestellt, dass der Dämmstoff eine gute Schalldämmung erreicht.“