Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen werden heute typischerweise als Aufdachsystem auf den vorhandenen Dachziegeln installiert. Diese "Doppeleindeckung" führt jedoch zu vermeidbaren Mehrkosten in der Anschaffung und Montage. Als Alternative kann man die Module und Kollektoren als Indachlösung montieren. Eine neue Solardachpfanne, die Solarthermie als auch Photovoltaik miteinander kombiniert, verspricht nun eine noch bessere Dachflächenausnutzung, Effizienz und Optik.
So funktioniert der Solarwärme-Solarstrom-Dachziegel
Die Solardachpfannen von paXos werden durch ein Klick-in System miteinander verbunden, welches eine einfache, schnelle und sichere Verlegung durch den Dachdecker ermöglicht. Mittels eines Drehschiebers werden die Solar-Dachziegel an der Dachlatte befestigt und können über diesen bei Bedarf auch einzeln entnommen und wieder eingesetzt werden. Gleichzeitig ist die Solar-Dachpfanne dadurch auch besser gegen Sturmsog gesichert als herkömmliche Dachpfannen.
Die Kombi-Solardachpfanne besitzt 4 Wafer mit je 4,1 Wattpeak (insgesamt 16,4 Wattpeak elektrisch pro Pfanne) und 1 Absorber mit Wärmetauscher mit 30 Wattpeak thermisch pro Dachziegel. Die Sichtmaße der Solardachpfanne betragen bei maximaler Überdeckung 30 cm mal 36 cm (Breite x Höhe).
Ein typisches Dach mit 40 Solarpfannen in der Breite sowie 20 Pfannen bei maximaler Überdeckung in der Höhe ergeben dann 800 Solardachpfannen mit einer elektrischen Leistung von 13,12 kWpeak und einer thermischen Leistung von 24 kWpeak.
Dachziegel-Kühlung stabilisiert Solarertrag im Sommer
Dieser Ertrag bei der Photovoltaik wird bei der paXos-Kombi-Solardachpfanne auch tatsächlich erreicht, während herkömmliche Anlagen im Sommer ab 28 Grad Celsius mit ca. 0,4% pro weiteren Grad an Aufheizung degradieren d.h. oft erheblich weniger Ertrag bringen, weil die Kühlung durch Hinterlüftung nicht annähernd ausreicht. Bei der "klassischen Kühlung" durch Hinterlüftung wird die Wärme auch nicht nutzbar gemacht sondern "weggeworfen".
Bei der paXos-Kombi-Solardachpfanne ist hingegen eine Kühlung der Solarzellen-Wafer möglich, mit der eine höhere elektrische Ausbeute im Hochsommer aufgrund der integrierten Solarthermie erzielt werden kann. In der kalten Jahreszeit ist überdies eine Abtaumöglichkeit durch Schubumkehr möglich, die wiederum den Ertrag in der kalten Jahreszeit maximiert.
Als Zusatznutzen führt die paXos-Kombi-Solardachpfanne zu einem weitaus kühleren Dachgeschoss im Sommer, bei dem dann auch keine oder bedeutend weniger Leistung für die Klimaanlage benötigt wird. Zudem können leistungsmindernde Elemente wie Gauben, Dachfenster, Antennenmast o.ä. einfach durch optisch kaum unterscheidbare „Komplementärdachpfannen“ überbrückt werden.
2019 soll Solardachpfanne in Serie gefertigt werden
Der jetzt vorliegende Prototype der paXos Solardachpfanne wurde von Continental im Auftrag der RheinEnergie gefertigt und anlässlich der E-world Anfang Februar 2018 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Innovation besteht aus der intelligenten Kombination von Bauteilen aus dem Automobilbau und dem längenverschiebbaren, patentierten Klick-in System zur einfachen Verbindung der Dachpfannen untereinander.
Noch in diesem Jahr soll die Solardachpfanne zusammen mit dem Partner RheinEnergie auf einem Musterhaus präsentiert und evaluiert werden. Im Jahr 2019 soll dann die Massenproduktion beginnen.