Letzte Aktualisierung: 27.01.2012

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Wärmepumpenmarkt 2011: Trend zur Luft-Wasser-Wärmepumpe setzt sich fort

2011 wurden wieder mehr Wärmepumpen verkauft. Zuwächse konnten vor Allem Luft-Wasser-Wärmepumpen verbuchen. Erdwärme- und Grundwasser-Wärmepumpen konnten nur sehr leicht zulegen. Der BWP sieht die Gründe in der vielerorts komplizierten Genehmigungspraxis von Erdwärmebohrungen.

Wärmepumpenmarkt 2011: Trend zur Luft-Wasser-Wärmepumpe setzt sich fort - hier: Absatzzahlen Wärmepumpen von 2006 bis 2011 (Grafik: BWP)

Wärmepumpenmarkt 2011: Trend zur Luft-Wasser-Wärmepumpe setzt sich fort - hier: Absatzzahlen Wärmepumpen von 2006 bis 2011 (Grafik: BWP)

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. hat jetzt die Branchenstatistik für 2011 veröffentlicht: Nach zwei Jahren konstanten Absatzes konnten im Jahr 2011 nun wieder spürbare Zuwächse erzielt werden. Mit 57.000 verkauften Wärmepumpen stieg der Absatz damit um 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2010.

Deutliche Zuwächse konnten mit insgesamt 32.600 verkauften Geräten (+27,8 Prozent) wieder die Luft-Wasser-Wärmepumpen verbuchen. Erdwärme- und Grundwasser-Wärmepumpen konnten mit 24.400 verkauften Anlagen hingegen nur sehr leicht zulegen (+ 0,7 Prozent). Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des BWP: "Das ist angesichts der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen ein klares Bekenntnis der Verbraucher zur Zukunftstechnologie Wärmepumpe".

Der Trend zur Luft-Wasser-Wärmepumpe setzt sich fort. Bereits 2010 konnten Luft-Wasser-Wärmepumpen ein gutes Jahr verzeichnen. Damit haben die Luft-Wasser-Wärmepumpen 2011 ihren Marktanteil auf 57,2 Prozent ausgebaut. Bei den kompakten Splitgeräten bei denen die Wärmepumpe im Hausinneren installiert und Ventilator und Verdampfer getrennt von der Wärmepumpe außen aufgestellt werden, verzeichnet die Branche mit 12.400 Anlagen sogar ein Drittel (+ 33,3 Prozent) Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr.

Der BWP sieht das nicht nur als Beleg für die hohe Marktreife, die die Luftwärmepumpen-Technologie mittlerweile erreicht habe, sondern auch als ein Indiz für das Kostenbewusstsein der Verbraucher. Denn Luft-Wasser-Wärmepumpen und hier insbesondere Splitgeräte sind im Schnitt einige Tausend Euro günstiger in der Anschaffung als Erdwärmepumpen.

Dass Wärmepumpen, die Erdwärme als Energiequelle nutzen, seit längerer Zeit keinen merklichen Absatzzuwachs aufweisen, führt der BWP auf die vielerorts komplizierte Genehmigungspraxis von Erdwärmebohrungen zurück. Sogenannte Erdwärmesonden werden vielfach bis zu 100 Metern tief gebohrt, in denen dann eine Flüssigkeit zirkuliert, die die Erdwärme zur Wärmepumpe transportiert. Erdwärmesonden sind eine beliebte und platzsparende Alternative zu Flächenkollektoren, die wesentlich mehr Grundstücksfläche beanspruchen, müssen allerdings vielerorts extra genehmigt werden.

Und dass diese Genehmigung einfach erteilt wird, ist nicht immer sicher. Häufig ist im Bereich von Trinkwasserschutzgebieten mit Einschränkungen und Auflagen zu rechnen. Dies kann, so der BWP, dazu beigetragen haben, dass sich der Absatz von Erdwärmepumpen mit rund 24.400 verkauften Anlagen verhaltener entwickelt hat als die Luftwärmepumpentechnik.

Da die Branchenstatistik 2011 auf von Herstellern gemeldeten Zahlen beruht, sind keine Rückschlüsse möglich, wie sich die verkauften Wärmepumpen auf den Neu- und Altbaubereich und Bundesländer verteilen. Da das BAFA über das Marktanreizprogramm (MAP) nur die Installation von Wärmepumpen im Bestand fördert, erlauben die aktuellen MAP-Antragszahlen des BAFA für das Jahr 2011 nur einen sehr groben tendenziellen Rückschluss auf die regionale Verteilung.

Laut den Antragszahlen des BAFA für das Jahr 2011 liegen Absatzschwerpunkte demnach in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Diese Einschätzung deckt sich mit der Analyse des gemeinsam vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) und dem Bremer Energieinstitut (BEI) durchgeführten Monitorings der KfW-Programme "Energieeffizient Sanieren" im Jahr 2010 und "Ökologisch / Energieeffizient Bauen" in den Jahren 2006 – 2010. Das Monitoring stellte dabei fest, dass die durch die Förderprogramme bewirkten Beschäftigungseffekte sowohl im Neubau- als auch im Altbaubereich jeweils in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg deutlicher wirken als in anderen Bundesländern.

Was die Differenzierung nach Neubau und Altbau angeht, so lassen sich auf Grundlage der Branchen- und MAP-Zahlen keine Rückschlüsse auf eine dementsprechende Verteilung ziehen. Die BWP-eigene statistische Analyse der Branchenprognose für 2011 aufbauend auf die Daten des Jahres 2010 nennt allerdings einen leicht höheren Einsatz der Wärmepumpe im Neubaubereich.

Die BWP-Prognose kommt zu dem Ergebnis, dass im Neubaubereich rund 56 Prozent aller Wärmepumpen im Jahr 2011 installiert werden. Im Altbaubereich werden es hingegen nur 44 Prozent der abgesetzten Wärmepumpen sein. Diese Einschätzung deckt sich wiederum mit Ergebnissen des IWU und BEI, die beobachtet haben, dass in den geförderten Neubauprojekten in rund 57 Prozent Wärmepumpen eingesetzt werden.

Wie die weitere Marktentwicklung in den kommenden Jahren aussieht, dass hänge laut Stawiarski stark von den politischen Rahmenbedingungen ab: "Um das Marktpotenzial der oberflächennahen Geothermie voll ausnutzen zu können, brauchen wir zwei Dinge: Einerseits eine verlässliche und handhabbare Genehmigungspraxis und andererseits Förderrichtlinien, die sich an den im Vergleich höheren Investitionen orientieren."

Generell sieht der BWP aber weiteres Marktpotenzial für das umweltfreundliche Heizen mit Wärmepumpen: Wenn die Verteilung der Steuern und Abgaben auf Energieträger im Wärmemarkt gerechter gestaltet würde, könne sich der Wärmepumpenbestand bis 2030 verdreifachen, so der BWP.

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