5 einfache Dämmungstipps für Mieter
Nicht nur für Mieter stellen die Heizkosten den größten Posten in der Haushaltskasse dar. Anders als Besitzer eines eigenen Hauses können Mieter jedoch nicht selbst entscheiden, ob sie diese Kosten mit einer Verbesserung des Wärmeschutzes senken wollen. Trotzdem gibt es viele kleine Möglichkeiten wie Mieter ihre eigene Wohnung dämmen können, ohne von der Zustimmung des Vermieters abhängig zu sein. Die wichtigsten Dämmungstipps für Mieter haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Schwachstellen in Mietwohnungen
Wenn Mieter eine Wohnung längerfristig anmieten wollen und der Vermieter keine umfassende Dämmung des Hauses von außen plant, lohnt es sich, über eigene Dämmungsmaßnahmen von innen nachzudenken. Dabei stellen besonders ältere Fensterflächen eine der größten Schwachstellen im Wärmeschutz des Hauses dar:
Durch einen Quadratmeter Fensterfläche können bis zu fünfmal mehr Wärme verloren gehen als durch die gleiche Wandfläche.
Die Gründe für übermäßige Energieverluste an den Fenstern finden sich in einer
- schlechten Verglasungsqualität,
- Undichtigkeiten der Fensterrahmen,
- undichte Rollladenkästen,
- falsch eingestellte Beschläge und
- verschlissene Dichtungsprofile.
Viele dieser Undichtigkeiten können jedoch durch einfache Maßnahmen selbst behoben werden.
Neue Dichtungsbänder einkleben
Sind Undichtigkeiten zwischen Fenster und Fensterrahmen vorhanden, so kann die Fensterisolierung mit selbstklebenden Dichtungsbändern aus z.B. Schaumstoff verbessert werden. Die neuen Dichtungsbänder werden dann am inneren Falz des Fensterrahmens angebracht.
Vor dem Gang in den Baumarkt sollten Mieter die Spalthöhe des Fensters ermitteln. Hierzu kann man ganz einfach etwas Knetmasse an verschiedenen Stellen zwischen Fensterflügel und Rahmen kleben. Dann wird das Fenster ganz geschlossen und nach dem Öffnen kann dann an der Dicke der Knetmasse die Spalthöhe abgelesen werden.
Ebenso kann mit Türfugen verfahren werden. Für den Spalt zwischen Tür und Fußboden gibt es aber auch spezielle Dichtschienen wie z. B. Bürstendichtungen. Grundsätzlich sollten Dichtungsbänder alle 5 Jahre erneuert werden.
Zugluftstopper behindern Luftzirkulation
Zieht es durch die Spalte der Wohnungstüren und ist es hier nicht möglich, diese Ritzen mit einem Dichtungsband zu stopfen, so kann man einen Zugluftstopper (auch Wärmefänger genannt) vor die Tür legen. Dies bietet sich sowohl bei Wohnungs- als auch bei Haustüren an. Wärmefänger und Zugluftstopper verhindern dann die Luftzirkulation zwischen dem warmen und einem kalten Nebenraum.
Diese einfachen Zugluftstopper gibt es häufig als Stofftiere und sind immer dann eine gute Lösung, wenn der Vermieter nicht bereit ist, die Türen der Wohnung zu renovieren. Wer Lust hat, kann sich auch einen Zugluftstopper selber häkeln. Wieviel Wolle man dafür braucht und wie man das macht, hat die Brigitte in einer Bastelanleitung beschrieben.
Fenster mit Folien isolieren
Bei Fenstern mit Einfachverglasung können Fensterfolien von innen über den Fensterrahmen gespannt werden und so eine isolierende Luftschicht zwischen der Folie und der Verglasung erzeugt werden. Fensterfolien sind mit rund 5 Euro pro Quadratmeter ebenso günstig wie Dichtungsbänder und lassen sich vom Mieter sehr einfach anbringen.
Mit Fensterisolierfolien lässt sich im Idealfall eine Wärmedämmung wie bei Isolierverglasungen erreichen. So können die Wärmeverluste um 30 bis 50 Prozent reduziert werden. Nachteilig ist jedoch, dass die isolierenden Fensterfolien beim täglichen Gebrauch des Fensters leicht beschädigt werden können und daher selten länger als ein Jahr halten.
Vorhänge und Rollläden zuziehen
Alleine durch das Zuziehen eines Vorhangs vor einem Fenster kann man bereits eine Dämmwirkung erzielen und Heizwärme einsparen. So kann ein schwerer Vorhang die nächtlichen Wärmeverluste bei normalem Isolierglas bereits um 5 Prozent reduzieren.
Wer mehr Energie sparen will, der kann Jalousien und Klapp- oder Rollläden installieren. Mit zugezogenen Rollläden lassen sich somit rund 20 Prozent der sonst nach außen abweichenden Wärme einsparen.
Bei der Auswahl eine dieser Maßnahmen sollte jedoch beachtet werden, dass sich das Einsparpotenzial verringert, je besser die Dämmeigenschaften der Fenster sind.
Treten trotzdem Zugerscheinungen an den Führungsgurtschlitzen der Rollladenkästen auf, so können nachträglich bürstenartige Dichtungen in den Rollladenkasten als Dämmung eingesetzt werden und der Kasten von innen oder außen mit vorgefertigten Systemen gedämmt werden.
Heizkörpernischen dämmen
Ein weiterer kritischer Punkt für Wärmeverluste sind neben Fenstern auch Heizkörpernischen. Mieter können hinter den Heizkörpern dann in Eigenleistung Heizkörperdämmplatten aus dem Baumarkt kleben. Diese gibt es in verschiedenen Stärken mit einer Reflexionsschicht z. B. aus Aluminium ("Alukaschierte Dämmplatte"), damit die Wärmestrahlung in den Raum reflektiert wird.
Pro Wohnung kostet das Dämmen der Heizkörpernischen rund 25 bis 50 Euro. So können rund 5 Prozent der Wärmeverluste einer Wohnung und nahezu 90 Prozent der Verluste der Heizkörpernischen eingespart werden. Stehen Heizkörper direkt vor den Fenstern können auch hier reflektierende Heizkörperdämmplatten vor dem Fenster befestigt werden.