Arbeitsplatz-Rekord: Wärmepumpen und PV-Anlagen sind Jobmotor
2022 bislang höchster Beschäftigungsstand seit 2012
Laut der neuesten Beschäftigtenzahlen der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und anderen Forscherinnen und Forschern im Auftrag des BMWK nahm die Beschäftigung im Bereich der Energiewende im Jahr 2022 deutlich zu: Mit 387.700 Personen lag der Beschäftigungsstand bei den Erneuerbaren Energien um 14,9% über dem Stand von 2021. Insgesamt zählte die Branche 50.400 zusätzliche Arbeitnehmer.
Jahr | Windenergie an Land | Windenergie auf See | Solarenergie | Wasserkraft | Geothermie, Umweltwärme | Biomasse | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2022 | 94.100 | 30.100 | 84.100 | 6.500 | 55.000 | 117.900 | 387.700 |
2021 | 108.500 | 21.700 | 58.500 | 5.700 | 35.900 | 113.800 | 344.100 |
2020 | 106.900 | 21.900 | 57.300 | 6.400 | 29.700 | 116.000 | 338.200 |
2019 | 95.200 | 26.800 | 48.900 | 6.200 | 23.500 | 108.400 | 309.000 |
2018 | 96.600 | 25.100 | 45.700 | 5.500 | 23.400 | 108.100 | 304.400 |
2017 | 113.400 | 24.200 | 42.300 | 6.100 | 21.800 | 107.200 | 315.000 |
2016 | 134.600 | 28.500 | 45.100 | 7.900 | 20.500 | 112.500 | 349.100 |
2015 | 127.600 | 22.600 | 47.900 | 8.300 | 18.500 | 113.500 | 338.500 |
2014 | 131.400 | 17.700 | 49.900 | 8.700 | 18.700 | 112.200 | 338.700 |
2013 | 121.400 | 20.700 | 70.200 | 8.800 | 18.700 | 118.000 | 357.700 |
2012 | 107.300 | 18.000 | 126.400 | 10.900 | 18.000 | 117.500 | 398.100 |
2011 | 94.700 | 11.900 | 156.700 | 12.100 | 18.300 | 123.000 | 416.700 |
2010 | 86.500 | 9.700 | 151.600 | 12.700 | 16.300 | 115.300 | 392.000 |
2009 | 90.000 | 8.400 | 110.100 | 14.700 | 17.700 | 117.100 | 358.000 |
2008 | 88.100 | 3.300 | 88.500 | 14.000 | 17.200 | 114.200 | 325.300 |
2007 | 87.400 | 400 | 54.700 | 14.200 | 12.400 | 113.300 | 282.600 |
2006 | 89.400 | 0 | 44.600 | 12.100 | 11.600 | 112.500 | 270.200 |
2005 | 72.700 | 0 | 44.300 | 10.900 | 5.500 | 85.700 | 219.200 |
2004 | 66.200 | 0 | 35.400 | 8.700 | 3.800 | 64.900 | 179.100 |
2003 | 73.600 | 0 | 14.500 | 6.500 | 3.000 | 59.100 | 156.800 |
2002 | 70.200 | 0 | 11.500 | 5.600 | 2.800 | 44.700 | 134.800 |
2001 | 63.100 | 0 | 11.700 | 9.200 | 2.800 | 41.100 | 127.800 |
2000 | 45.200 | 0 | 9.000 | 12.300 | 2.000 | 36.600 | 105.100 |
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Solaranlagen und Wärmepumpen sind Triebfedern für Jobwunder
Während es im Bereich der Windenergie an Land, der sonst mit Abstand arbeitnehmerstärksten Branche sogar zu einem Beschäftigungsverlust kam (- 9.000 Beschäftigte), sorgten der Boom im Solaranlagen- und Wärmepumpenbau für mehr Jobs.
Bei der Solarenergie stieg die Beschäftigtenzahl 2022 gegenüber 2021 um 22.800 auf 84.100, was rund 22 % an der gesamten Beschäftigung im Bereich der Erneuerbaren Energien ausmacht. Dies betraf insbesondere die Photovoltaik aber auch bei der Solarthermie stieg die Beschäftigung deutlich.
Und aufgrund der hohen Nachfrage nach Wärmepumpen arbeiteten in dem Bereich „Umweltwärme/ Geothermie“ rund 55.000 Beschäftigte. Im Vergleich zu 2021 stieg die Anzahl der Arbeitnehmer um 20.100 Personen. Die Wärmepumpenbranche machte damit einen Anteil von 14 % an der gesamten Beschäftigung bei Erneuerbaren Energien aus.
Photovoltaik- und Wärmepumpen-Boom hält an
Und dieser Trend dürfte anhalten (wir berichteten). Denn im Jahr 2023 hat sich der Zubau der Solarleistung laut Bundesnetzagentur mit 14,1 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahreszubau fast verdoppelt. Dies ist auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen. Ebenfalls gab es einen verstärkten Zubau von Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und auf Freiflächen.
Als sogenannte Balkonanlagen (steckerfertige Solaranlagen) registrierte die Bundesnetzagentur 2023 etwa 260.000 Anlagen im Marktstammdatenregister. Dies sind dreimal so viele wie im Vorjahr. Dieser Boom an Balkonanlagen hat am gesamten deutschen Solarzubau einen Anteil von 1,5 Prozent (0,2 Gigawatt). Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagen noch höher ist, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.
Auch bei der Planung und Installation von Wärmepumpen dürften 2023 neue Jobs entstanden sein. Mit 356.000 Geräten wurden laut BDH/BWP-Absatzstatistik so viele Heizungswärmepumpen wie noch nie in der bundesdeutschen Geschichte durch die Hersteller verkauft. Damit wächst der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50 Prozent.
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"Altmaier-Knick" und "Gabriel-Tief" scheinen überwunden
Das Jahr 2022 markiert auch einen Wendepunkt. Mit 387.700 Personen lag der Beschäftigungsstand bei den Erneuerbaren Energien in 2022 auf dem höchsten Stand seit 2012.vDenn nach 2011 ging die Beschäftigung deutlich zurück („Altmaier-Knick“).
Als ursächlich wird der heute als „Altmaier-Knick“ oder „Gabriel-Tief“ bekannte Einbruch der inländischen Produktion im wichtigsten Teilbereich der Solarwirtschaft, der Photovoltaik, angesehen. Sie wanderte zum größten Teil in andere Länder ab – vor allem nach China.
Wurden im Jahr 2011 noch 7,91 Gigawatt Nettoleistung in Deutschland neu installiert, waren es 2013 nur noch 3,7 Gigawatt, 2014 nur noch 1,19 Gigawatt. Dies führte darauffolgend zu einem deutlichen Verlust von Arbeitsplätzen bei der Installation von PV-Anlagen. 2017 erreichte die Beschäftigtenzahl in der Solarbranche dann ihren Tiefstand. Bis 2021 sind die Beschäftigtenzahlen jedoch wieder moderat angestiegen.