Im internationalen Wettbewerb "Solar Decathlon Europe 2010" tritt ein interdisziplinäres Team der HFT Stuttgart als eines von 20 ausgewählten Hochschulteams aus der ganzen Welt an, um bis Juni 2010 ein ausschließlich mit solarer Energie versorgtes Wohnhaus zu entwerfen und zu bauen. Das Wettbewerbsgebäude der HFT Stuttgart heißt home+. Der Name steht für ein Wohnhaus, welches als Plusenergiehaus mehr Energie produziert als es verbraucht. In einer Testphase werden in Stuttgart Gebäudetechnik und Regelung optimiert, dann steht die Demontage des Gebäudes und der Transport nach Madrid an.
Das Gebäudekonzept home+ stellt eine Kombination von traditionellen Grundprinzipien mit modernem Material und neuer Technologie dar. Ausgangspunkt ist ein sehr gut gedämmtes Volumen, das eine geringe Hüllfläche im Verhältnis zum umschlossenen Raum aufweist. Dadurch erreicht man eine Minimierung der Transmissionswärmeverluste und damit auch des Energiebedarfs. Der modulare Aufbau des Gebäudes ermöglicht die Weiterentwicklung zu einem Bausystem. Durch die Addition der Module und Fugen können nachhaltige, energieeffiziente und architektonisch hochwertige Wohngebäude mit hohem Wohnwert für Singles, Paare, Familien oder Wohngemeinschaften entstehen.
Die einzelnen Module werden mit etwas Abstand zueinander angeordnet. Die entstehenden Fugen dienen der Belichtung, der Belüftung, der Vorwärmung im Winter und der passiven Kühlung im Sommer. Eine besondere Rolle spielt dabei der Energieturm, der im Zusammenspiel von Wind und Verdunstungskühlung zur Erzeugung eines angenehmen Innenraumklimas beiträgt. Um den zwar niedrigen, aber dennoch vorhandenen, Energiebedarf zu decken, wird die gesamte Gebäudehülle solar aktiviert. Das Dach und die Fassaden werden mit einer Art zweiten Hülle mit Photovoltaik-Solarmodulen (PV) zur Stromerzeugung versehen. Erste Simulationen zeigen, dass der Energiebedarf nicht nur gedeckt werden kann, sondern sogar noch zusätzlich Strom ins Netz eingespeist werden kann.
Quelle: Hochschule für Technik Stuttgart