Versicherungsschutz bei Hagelschäden an Solarthermieanlagen prüfen
Schadensbild bei Solarthermieanlagen komplexer
Wenn Photovoltaikmodule durch Hagel beschädigt wurden, so können die defekten Module meist unkompliziert mit passenden Ersatzmodulen ausgetauscht werden. Hat der Hagel aber die Solarthermieanlage erwischt, so kommt es insbesondere bei Röhrenkollektoren zu massivem Glasbruch, der nicht nur den Totalausfall der Solarthermie-Anlage nach sich zieht, sondern auch durch herabfallende Glassplitter Hausbewohner als auch Nachbarn und Passanten in Gefahr bringen kann.
Das Schadensbild bei Solarthermieanlagen ist daher wesentlich komplexer als bei Photovoltaikanlagen und jedem Betreiber ist daher dringend empfohlen, zu prüfen, ob auch die über den reinen Schaden an der Solarthermieanlage hinausgehenden Schäden am Haus sowie Schädigungen Dritter und deren Eigentum ausreichend versichert sind.
Versicherungsumfang bei Hagelschäden
Vor der Reparatur des Hagelschadens an der Solarthermie-Anlage ist jedoch immer zunächst zu klären, ob auch die Kosten durch die Versicherung übernommen werden. Zur Absicherung gegen Hagelschäden an einer Solarwärmeanlage gibt es spezielle Versicherungen und auch die klassische Wohngebäudeversicherung kann dann zum Tragen kommen.
Günstig ist diese Variante bei kleinen Anlagen im Wohnhausbereich, wenn der Betreiber zugleich Hauseigentümer ist. Einzelne Versicherer erheben dafür lediglich einen Prämienaufschlag. Für Gefahren, die von der Solarthermieanlage ausgehen und Schäden bei Dritten verursachen können wie zum Beispiel durch herabfallende Glassplitter der Röhrenkollektoren, sollte Haftpflichtschutz bestehen. Wenn der Betreiber Eigentümer des Gebäudes ist, kann die Solaranlage in eine bestehende Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung einbezogen werden.
Besteht keine derartige Versicherung, so kann er versuchen, die Risiken über seine Privathaftpflicht-Police mit abzudecken. Bei einzelnen Versicherern ist das gegen einen Prämienaufschlag möglich. Bietet der Versicherer diese Option nicht an, gibt es separate Betreiberhaftpflicht-Policen.
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Spezielle Solarthermie-Versicherungen
Speziell auf Solarthermie-Anlagen abgestimmte Versicherungen gibt es schon ab 50,00 Euro pro Jahr mit einer Selbstbeteiligung ab 100 Euro. Versicherbar sind in der Regel alle solarthermische Anlagen auf Dächern und Fassaden., die auf bzw. an Gebäuden der Bauartklasse I oder II oder der Fertighausgruppe I oder II montiert sind.
Im Versicherungsumfang inbegriffen sind dann die Solarthermie-Kollektoren, Regler, Rohrleitungen innerhalb des Solarthermie-Kreislaufes sowie Wärmespeicher oder auch die Solarflüssigkeit. Bestandteile der Heizungsanlage, die nicht unmittelbar zum Betrieb der Solarthermie-Anlage gehören sind meistens nicht von einer solchen Solarthermie-Versicherung abgedeckt.
Diese Versicherungen decken dann neben Naturereignissen wie z.B. Sturm, Blitz, Hagel, Schneedruck oder Frost auch Beschädigungen durch Dritte, Bedienungsfehler oder Überspannungen ab. Letztere Schäden an einer Solarthermie-Anlage treten aber eher selten auf.
Allgemeiner Versicherungsschutz häufig ausreichend
Ob eine solche Solarthermie-Versicherung nötig wird, sollte man mit seiner Versicherung klären. Im Allgemeinen decken Wohngebäude- und Hausratversicherungen neben Feuer und Leitungswasser die Naturgefahren Sturm und Hagel mit ab. Die Elementarschadenversicherung erweitert diesen Schutz um folgende Elementarrisiken wie Hochwasser und Überschwemmungen, Starkregen, Rückstau, Schneedruck, Lawinen, Erdbeben, Erdrutsch, Erdsenkung oder sogar Vulkanausbruch.
Bei der erweiterten Wohngebäudeversicherung werden zum Beispiel die Reparaturkosten an Gebäuden mit übernommen. Im gewerblichen Bereich werden Elementarerweiterungen auch für die Geschäftsgebäudeversicherung, die Betriebsunterbrechung oder Mietausfälle angeboten.