So finden Sie die ideale Solarwärme-Anlage
Letzte Aktualisierung: 11.11.2024
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Lass Dir jetzt von unseren Experten in wenigen Minuten Dein ideales Solar-Angebot zusammenstellen!Die Wärmeträgerflüssigkeit - auch Solarflüssigkeit genannt - transportiert die Wärme von den Solarthermie-Kollektoren zum Solarspeicher und wieder zurück. Da die Solarflüssigkeit im Anlagenbetrieb im Winter sehr niedrige und im Sommer sehr hohe Temperaturen aushalten muss, verwendet man als Solarflüssigkeit meistens eine Mischung aus Wasser und Glykol. Dies vermeidet ein Einfrieren im Winter und erhöht den Siedepunkt im Sommer.
Trotzdem kann es bei Überschreiten der sogenannten Stagnationstemperatur zu einem Verdampfen und Ablassen der dann gasförmigen Solarflüssigkeit kommen. In Folge dessen kann dann eine Nachfüllung oder bei Beschädigung ein Austausch der Solarflüssigkeit notwendig werden. Der Zustand der Solarflüssigkeit wird bei einer regelmäßigen Wartung geprüft. Dies ist auch notwendig, da die Solarflüssigkeit aufgrund häufiger Wechsel ihres Aggregatzustandes "altert".
Werden Solarthermie-Anlagen zur Heizungsunterstützung eingesetzt, so resultieren aus der größeren Fläche der Kollektoren Wärmeüberschüsse im Sommer, die wiederum zu Stillstandszeiten der Anlage führen, wenn der Speicher genügend Wärme aufgenommen hat. Dies führt zu höheren Temperaturen im Kollektor und zu einem Erhitzen der Solarflüssigkeit.
Daher sollte eine Solarflüssigkeit eine ausreichend hohe thermische Beständigkeit aufweisen. Zudem sollte im Anlagenstillstand bei steigenden Temperaturen die Solarflüssigkeit eines Kollektors möglichst schnell ausdampfen können, um eine Schädigung zu vermeiden.
In diesem Zusammenhang spielt auch der Betriebsdruck der Solarthermie-Anlage eine wichtige Rolle. Jede unnötige Erhöhung des Drucks könnte nämlich ein Verdampfen der Solarflüssigkeit verzögern. Befindet sich im Anlagenstillstand ("Stagnation") noch nicht verdampfte Solarflüssigkeit in den Kollektoren, kommt es zu einer weiteren verstärkten thermischen Belastung.
Im Winterbetrieb einer Solarthermie-Anlage herrschen natürlich wesentlich tiefere Temperaturen als im Sommer. Hier muss dann mit einer weiteren Heizung nachgeheizt werden, da die Kollektoren nur noch unterstützend Wärme liefern können. Die Solarflüssigkeit muss nun ganz andere Anforderungen erfüllen.
Insbesondere muss die Solarflüssigkeit vor einem Einfrieren geschützt werden, um Beschädigungen an den Rohrleitungen und am Kollektor selbst zu vermeiden. Hierzu wird der Solarflüssigkeit Glykol mit einem Anteil von rund 40 Prozent hinzugemischt. Die Anlage ist dann bis zu Temperaturen von etwa minus 20 °C vor Frost geschützt und betriebsbereit. Sinken die Temperaturen unter minus 20 °C, so verändert sich die Solarflüssigkeit zu einem eher zähflüssigen Eisbrei, der jedoch keine Gefahr für ein Aufsprengen der Rohre darstellt.
Nachteil der Glykolbeimischung ist jedoch, dass die Solarflüssigkeit gegenüber reinem Wasser eine um circa 20 Prozent verminderte Wärmekapazität aufweist. Die ebenfalls höheren Druckverluste können jedoch mit einer höheren Leistung der Solarpumpe ausgeglichen werden.
In der Regel besteht die Solarflüssigkeit daher aus einer Wasser-Propylenglycol-Mischung, die einen niedrigeren Gefrierpunkt und einen höheren Siedepunkt als Wasser aufweist. Je nach Temperatur verändert die Solarflüssigkeit dann ihr Volumen bis hin zum Verdampfen. Somit muss der Solarthermie-Kreislauf unterschiedlichen Druckbedingungen standhalten und Leitungssysteme und Dichtungen hierfür ausgelegt werden. Erreicht die Solarflüssigkeit zu hohe Temperaturen, so wird der überschüssige Druck vom Membranausdehnungsgefäß aufgenommen. Erhöht sich der Druck durch eine weitere Ausdehnung der Solarflüssigkeit bis hin zum Verdampfen, so wird diese häufig bei Erreichen von rund 6 bar über das Sicherheitsventil in einen Auffangbehälter abgelassen.
Vereinzelt kommt in Solarthermie-Anlagen auch sogenanntes "Reinwasser" als Solarflüssigkeit zum Einsatz. Hierzu reicht normales Trinkwasser oder gefiltertes Regenwasser vollkommen aus.
Der Vorteil ist, dass bei diesen Reinwassersystemen auf einen Wärmetauscher zwischen Solarkreislauf und Solar-Speicher verzichtet werden kann. Dies erleichtert die Einbindung einer Solarwärmeanlage in bestehende Heizungssysteme und erhöht den Wirkungsgrad der Anlage. Zudem weist Wasser als Solarflüssigkeit eine höhere Wärmekapazität auf und wegen der geringeren Viskosität wird weniger Pumpenarbeit nötig, was wiederum den Betriebsstromverbrauch reduziert.
Nachteilig ist jedoch, dass im Winter aufgrund des fehlenden Zusatzes an Frostschutzmittel in der Solarflüssigkeit ein Einfrieren kontrolliert und eventuell durch Einleitung wärmeren Wassers durch den Kollektor verhindert werden muss. Dies erhöht wiederum den Energieverbrauch für das Warmwasser und die Solarpumpe.
Im Sommer zeichnet sich Wasser als Solarflüssigkeit durch einen geringeren Siedepunkt aus, sodass auch die Druckverhältnisse in der Anlage geringer ausfallen.
Im Fall von Solaranlagen mit Wasser-Glykol-Gemischen wird oftmals von „gecracktem Glykol“ gesprochen. Der Hintergrund ist der mögliche Zerfall von Glykol bei häufiger zu hoher thermischer Belastung während der Dampfphasen einer stillstehenden (stagnierenden) Solarthermieanlage.
Ausschlaggebend für diesen thermischen Zerfall von Glykol ist neben der Temperaturbelastung, die u.a. durch die jeweilige Bauart des Kollektors bedingt ist, die tatsächliche Häufigkeit und Intensität der thermischen Belastung. Der durch die thermische Belastung getriebene chemische Zerfallsprozess kann mit der Zeit saure Abbauprodukte und teerartige Verbindungen entstehen lassen. Bei der Zusammensetzung von Solarflüssigkeiten wird dies berücksichtigt und durch die Zugabe von Reservealkalität entgegengewirkt.
Die mögliche thermische Zersetzung („cracken“) von Glykol lässt sich schon bei der Dimensionierung der Solarthermieanlage beeinflussen und weitgehend vermeiden. Wird eine zu große Kollektorfläche bezogen auf den sommerlichen Wärmebedarf installiert, wird die Anlage öfter in Stagnation gehen und die Wärmeträgerflüssigkeit entsprechend stark belasten.
Das kann dazu führen, dass die Flüssigkeit während der Lebenszeit der Anlage mehrfach gewechselt werden muss. Naturgemäß erhöht dies die Betriebskosten.
Einige Anlagenbauer sind daher dazu übergegangen
um sommerliche Überproduktion und somit Stagnation zu vermeiden. So kann ein und dieselbe original eingefüllte Menge Wärmeträgerflüssigkeit über Jahrzehnte hinweg ihren Dienst tun.
Ein Nachfüllen der Solarflüssigkeit wird in der Regel dann notwendig, wenn festgestellt wird, dass der Druck im Kollektorkreis abgesunken ist. Werden keine Undichtigkeiten festgestellt werden, so ist dies Folge eines Abblasens von Dampf bei Stillstand der Anlage im Sommer. Beim Nachfüllen der Solarflüssigkeit ist dann darauf zu achten, dass die neue Solarflüssigkeit auch die nötige Frostschutzkonzentration aufweist. Dies kann mit einem einfachen Test des pH-Wertes oder mit einem Frostschutzprüfer überprüft werden.
Ein regelmäßiger Austausch der Solarflüssigkeit ist nicht nötig. Trotzdem sollte die Solarflüssigkeit alle 2 Jahre kontrolliert werden. Ein Austausch wird meistens erst nach 5 bis 10 Jahren fällig oder, wenn sich die Solarflüssigkeit aufgrund der thermischen Belastung in ihrer Konsistenz verändert hat und sich in der Folge die Wärmeaufnahmekapazität verschlechtert.
Ob ein Austausch der Solarflüssigkeit aufgrund einer Stagnation nötig wird, kann im Rahmen der Wartung der Solarthermie-Anlage überprüft werden. Dazu reicht vielfach eine optische Kontrolle der Solarflüssigkeit aus, indem während des Umlaufs eine Probe entnommen wird. Ist diese dann z. B. bräunlich verfärbt und dickflüssig, so kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass die Solarflüssigkeit ausgetauscht werden muss. Ein kompletter Austausch der Solarflüssigkeit kostet dann rund 250 Euro.
Am Ende des Lebenszyklus jeder Solarflüssigkeit steht die Entsorgung bzw. das Recycling – sei es frühzeitig aufgrund häufiger und intensiver thermischer Belastung oder einfach am Ende der Anlagenlebensdauer. Selbst reines VE-Wasser, insbesondere welches, dass 25 Jahre oder länger als Wärmeträger genutzt wurde, sollte ebenso wie Wasser-GlykolGemische nicht direkt in den Abwasserkreislauf entlassen, sondern einem Entsorgungsfachbetrieb übergeben werden.
Bei Freiflächen-Solarthermieanlagen gibt es für den Schutz der Solaranlage vor Frostschäden zwei Ansätze:
Um die gleiche Ausfall- beziehungsweise Eigensicherheit eines Propylenglykol-basierten Frostschutzes zu erhalten, muss beim aktiven Frostschutz ohne Glykol daher ein höherer technischer Aufwand betrieben werden, um Risiken wie Stromausfall, Fehlbedienung oder Regelungsfehlern vorzubeugen.
Der Zusatz von Glykol zum Wasser, der in der Regel unterhalb 40 % liegt, für den passiven Frostschutz in solarthermischen Freiflächenanlagen ist selbst in Wasserschutzgebieten der Wasserschutzzone 3 möglich und genehmigungsfähig, da Glykole in die Wassergefährdungsklasse 1 (WGK 1) eingestuft und nur „schwach wassergefährdend“ sind.
Die ohne Glykolzusatz rein wassergeführten Systeme für den aktiven Frostschutz, verwenden entweder Fernwärmewasser mit der jeweiligen Qualität und Zusammensetzung oder bei hydraulischer Trennung reines, entgastes und demineralisiertes Wasser als Wärmeträger.
Anlagen mit Glykolzusatz gelten global als dominierend, während wassergeführte Systeme fast ausschließlich in Deutschland zu finden sind.
Ob mit oder ohne Glykol, das Wasser als Hauptbestandteil jeder Wärmeträgerflüssigkeit enthält unabhängig von der Frostschutzmethode in jedem Fall auch Korrosionsschutzmittel, um Rohrleitungen und andere hydraulische Anlagenbestandteile zu schützen.
Propylenglykol (auch 1,2-Propandiol genannt) ist ein ungiftiger, zuckriger Alkohol. Er ist lebensmittelzugelassen und kommt auch in Kosmetika zum Einsatz. Propylenglykol ist 100% biologisch abbaubar und wird in der Nahrungs -, Kosmetik-, Pharma- und Kunststoffindustrie verwendet. Auch kommt es bei der Enteisung von Flugzeugen zum Einsatz.
Propylenglykol gilt zwar als brennbare Flüssigkeit der Lagerklasse 10 und zersetzt sich, abhängig von Zusatzstoffen, ab ca. 170 °C selbst. Unter Laborbedingungen sind reine Glykole tatsächlich brennbar und haben ein Explosionspotential.
In der jahrzehntelangen Praxis des Solarthermie-Anlagenbaus ist dies für die eingesetzten Gemische jedoch nicht relevant: gefährliche Schwellenwerte werden weder bei Temperatur, noch bei Druck oder Konzentration, weder im Normalbetrieb noch in außerordentlichen Extremsituationen einer Solarthermie-Anlage erreicht. Eine Brand - oder Explosionsgefahr besteht nicht.
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