Letzte Aktualisierung: 14.07.2023

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Youtuber warnt: Zigtausende Mikrowechselrichter ohne Abschalt-Relais ausgeliefert!

Der bekannte Youtuber Andreas Schmitz ist der Warnung der Bundesnetzagentur nachgegangen und hat mit seinem Recherche-Netzwerk herausgefunden, bei welchen Mikrowechselrichter-Herstellern die Bundesnetzagentur Mängel festgestellt hat. Und auch um welche Mängel es eigentlich geht. Laut Schmitz sei dies eine „Katastrophe für die Besitzer und Händler von Balkonsolaranlagen“.

Der bekannte Youtuber Andreas Schmitz hat nun aufgedeckt, bei welchen Mikrowechselrichter-Herstellern die Bundesnetzagentur Mängel festgestellt hat und auch, um welche Mängel es eigentlich geht. (Foto: energie-experten.org)

Anfang Juni sorgte die Bundesnetzagentur für Aufregung. Laut einer Untersuchung der BundesVerschiedene Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern für Balkonanlagen erfüllen nicht die „formalen und technischen Vorgaben“. So fehlten CE-Kennzeichen oder es gab keine deutsche Bedienungsanleitung oder Ansprechpartner. Zudem überschreiten einige Solarwechselrichter die gesetzlichen Grenzwerte für elektromagnetische Verträglichkeit.

Der Akkudoktor hat den Bericht der Bundesnetzagentur aufgegriffen und durch Informanten in Erfahrung bringen können, welche Probleme es genau mit den von der Bundesnetzagentur gerügten Herstellern geht und auch welche Hersteller betroffen sind.

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Katastrophe für die Besitzer und Händler von Balkonsolaranlagen

„Uns liegen sehr, sehr schlimme Hinweise vor, dass zigtausende im Umlauf befindliche und hier zugelassene Mikrowechselrichter ernsthafte Probleme haben wie z. B. chinesischen Herstellern wie Deye“, warnt Andreas Schmitz auf seinem Youtube-Kanal in einem seiner jüngsten Beiträge. „Möglicherweise verlieren diese Mikrowechselrichter ihre Zulassung und dürfen dann hier in Deutschland nicht mehr betrieben und vertrieben werden.“

Dies sei laut Schmitz eine Katastrophe für die Besitzer und Händler von Balkonsolaranlagen und auch die kürzlich sehr erfolgreich gestartete Petition, um Vereinfachungen bei der Installation und Betrieb von Balkonsolaranlagen zu erwirken.

Laut Informanten handelt es sich um zwei technische Probleme: Zum einen geht es um die Sicherheit der Mikrowechselrichter und insbesondere das Nichteinhalten der VDE-Norm AR N 4105. Und zum anderen um die EMV, die elektromagnetische Verträglichkeit.

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Trotz Zertifizierung: Abschalt-Relais fehlt in Deye SUN-Mikrowechselrichter

Die VDE-Norm AR N 4105 fordert nämlich eine galvanische Trennung, einen „integrierten Kuppelschalter“. Zieht man den Stecker des Balkonkraftwerks aus der Steckdose oder ist Stromausfall, dann sorgt dieses Relais dafür, dass der Stecker innerhalb von 0,2 Sekunden spannungsfrei wird und ein Stromschlag vermieden wird. Zudem hört auch der Wechselrichter in diesen Fällen selbst auf Strom zu produzieren.

Man hat somit zwei Schutzeinrichtungen hintereinander. Wenn eine Schutzeinrichtung kaputt ist, dann kann zumindest die andere den Schutz gewährleisten („Einfehlersicherheit“). Der Deye SUN E300 hat laut Schmitz fehle des Relais, das von der VDE-Norm AR N 4105 gefordert wird. Obwohl sogar ein Steckplatz auf der Platine vorgesehen ist, wurde hier lediglich „überbrückt“.

Schmitz vermutet, dass die Wechselrichter stark strahlen und diese EMV-Problematik damit gelöst wurde, dort wo eigentlich das Relais sein sollte, eine Spule zu verbauen, um die EMV-Problematik in den Griff zu kriegen.

Hinsichtlich der von intertek für viele Deye SUN-Mikrowechselrichter ausgestellten Zertifikate könne es laut Schmitz sein, dass zwar der Kuppelschalter (hier: Hongfa HF115F) bei der Zertifizierung angegeben wurde, der Wechselrichter dann später schlichtweg ohne Relais ausgeliefert wurde. Oder die Zertifizierungsstelle hat den Mikrowechselrichter von Deye nicht wirklich geprüft.

Die Zertifikate seien letztlich - so oder so - aber nicht mehr gültig, so Schmitz. Dass es zu einem solchen Vorfall kommen kann, ist überdies ungewöhnlich. Denn für gewöhnlich werden Stichproben direkt aus der Produktion entnommen, um Manipulationen zu vermeiden.

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Sicherheit sei in der Praxis dennoch gegeben

Wie gefährlich ist es nun, dass die Zertifizierung untergangen wurde? Laut Prof. Krauter, der Mikrowechselrichter im Labor getestet hat, schalteten diese in seiner getesteten Stichprobe auch ohne galvanische Trennung schneller ab als es die Norm fordert.

Laut Schmitz sei die in Deutschland und Österreich geforderte Abschalt-Funktion durch eine galvanische Trennung nicht zwangsläufig nötig, da auch seiner Meinung nach der Mikrowechselrichter selbst die Abschalt-Funktion gewährleisten könne.

Ob die galvanische Trennung selbst nötig sei, könne Schmitz nicht beurteilen. Viel schlimmer wiegt aber die fehlerhafte Zertifizierung, da ähnliche noch für viele weitere elektrischen Geräte erteilt werden.

Update: Deye stellt externe Relais-Box zur Verfügung – Betriebserlaubnis weiterhin unklar

Laut des Magazins heise hat sich der Wechselrichter-Hersteller Deye zum Fall geäußert. Demnach sei das fehlende Relais nicht für einen Betrieb von bis zu 85°C ausgelegt und würde daher nicht die geplante Lebensdauer von 25 Jahren erreichen. Das von der VDE-Norm VDE-AR-N 4105 verlangte Relais, das den Wechselrichtern fehlt, soll nun durch eine externe Box ersetzt werden. Die Box besteht dabei aus dem Relais und einem drahtlosen Steuersystem, das einen Netzwerkausfall erkennt und den Wechselstromanschluss des Microwechselrichters automatisch mechanisch über ein Relais trennt.

Der Hersteller will den betroffenen Kunden mit den Deye-Wechselrichtern mit zwei MPPTs und 600, 700 oder 800 Watt Leistung die externe Relais-Box SUN-MI-Relay-01 auf Anforderung kostenlos zuschicken. Überdies wird die Garantie von zehn auf fünfzehn Jahre angehoben. Rein technisch dürfte damit das Problem behoben sein.

Rechtlich dürfte es allerdings fraglich sein, ob die externe Relais-Box dann noch das Zertifikat erfüllt oder eine neue Zertifizierung stattfinden muss. Die Bundesnetzagentur äußerte bereits Bedenken, da die Korrekturmaßnahme eine wesentliche Änderung des Produkts darstelle. Deye müsse ein neues Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen. Im Umkehrschluss deute dies wiederum an, dass die betroffenen Deye-Wechselrichter mit zwei MPPTs und 600, 700 oder 800 Watt Leistung auch mit der externen Relais-Box solange nicht weiter betrieben werden dürfen.

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