Kosten für Nachtspeicherheizungen drängen zum Austausch
Die Raumwärmeversorgung über Nachtspeicherheizungen wird immer teurer. Zudem ist der Nachtspeicherbetrieb auch aus ökologischen Gründen nicht unbedenklich, da in aller Regel "Nachtstrom" und kein Ökostrom zur Heizanwendung eingesetzt wird und zudem die Bereitschaftsverluste der Nachtspeicherheizung im Vergleich zu anderen Systemen aufgrund einer häufig schlechten Regelbarkeit zuviel Energie ungenutzt lassen.
Im Durchschnitt schätzt man, dass die Heizkosten einer Nachtspeicherheizung um den Faktor zwei bis drei höher sind als bei effizienten Gas- oder Ölheizungen, auch wenn man die günstigere Anschaffung einrechnet. Für einen normalen 120-Quadratmeter-Altbau kommen so bis zu 2.000 Euro mehr pro Jahr zusammen.
Vollwärmeschutz und Umstieg auf erneuerbare Energien
Ideen zum Umstieg von der Nachtspeicherheizung gibt es viele: So werden in anderen Ratgeberportalen Tipps gegeben, zunächst z. B. die Dachdämmung des Hauses und die Fassadendämmung überdurchschnittlich zu verbessern, sodass man danach nur noch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung benötigt. Heizkörper und Leitungsrohre zu installieren sei dann gar nicht mehr nötig. Oder Hausbesitzer könnten auf eine normale Sanierung setzen und dann auf Erdwärme oder Holzpellets umsteigen. Um den Installationsaufwand zu minimieren, könnten die Heizungsrohre dann beispielsweise an der Außenwand verlegt werden, über die dann die Außendämmung aufgebracht wird.
Öl- und Gasbrennwertheizungen mit Solarwärmeunterstützung
Neben einer vollumfänglichen energetischen Sanierung des Hauses kann man sich auch auf das Ersetzen der Nachtspeicherheizung durch ein Brennwertsystem mit Solarthermie beschränken. Eine solche Modernisierung der Heizungsanlage mit einer Hybridheizung auf Gas- oder Ölbasis verbindet die Effizienz aktueller Heiztechnik mit der Nutzung regenerativer Energien und ermöglicht mittelfristig überschaubare Heizkosten.
Ein solches System kann zudem recht einfach um einen wasserführenden Holzkaminofen ergänzt werden. In den Sommer- und Übergangsmonaten übernehmen Solaranlage und Holzkamin dann einen beträchtlichen Anteil der Wärmeversorgung des Hauses. Nur wenn sie den Wärmebedarf allein nicht mehr abdecken können, schaltet sich automatisch die Öl- oder Gasheizung hinzu.
Einfacher Austausch der Nachtspeicher durch Infrarotheizungen
Wem der Aufwand für den Umstieg auf ein warmwasserführendes Heizungssystem zu hoch ist oder die baulichen Gegebenheiten im Altbau zu kostenintensiv ist, für den kommt letztlich auch ein Austausch durch Infrarotheizungen infrage. Diese Elektroheizungen Heizen auch mit Strom, sind jedoch in ihrer Handhabung und Steuerung besser regel- und einstellbar. Hieraus resultieren leichte Effizienzvorteile gegenüber der Nachtspeicherheizung.
Wer die Infrarotheizung mit Ökostrom betreiben möchte, der sollte allerdings auch die höheren Verbrauchskosten der Infrarotheizung gegenüber dem Nachtstromtarif im Auge haben. Letztlich bietet die Option "Infrarotheizung" nur den Vorteil, mit einer vergleichsweisen geringen Investition die Nachtspeicherheizung austauschen zu können. Daher ist diese Alternative auch vielfach nur bei sehr knapper Haushaltskasse zu empfehlen.