Wissing will Solaranlagen für E-Autos mit 500 Millionen Euro fördern
Der Bund plant, ein neues Förderprogramm zur Unterstützung des umweltfreundlichen Aufladens von Elektroautos zu Hause einzuführen. Laut Informationen des ARD Hauptstadtstudios möchte Bundesverkehrsminister Wissing von der FDP den Kauf eines sogenannten "Starter Kits" fördern, das aus einer Ladestation, einem Stromspeicher und einer Photovoltaikanlage besteht.
Die Ladestation ermöglicht es, Elektroautos bequem zu Hause aufzuladen. Ein Stromspeicher speichert überschüssige Energie, die tagsüber von der Photovoltaikanlage erzeugt wird, um sie später zum Aufladen des Autos zu verwenden. Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom aus Sonnenenergie und versorgt sowohl die Ladestation als auch den Stromspeicher mit grüner Energie.
Das neue Förderprogramm soll im Herbst starten und insgesamt 500 Millionen Euro umfassen. Es bietet eine finanzielle Unterstützung für den Kauf dieser drei Komponenten, um den umweltfreundlichen Betrieb von Elektrofahrzeugen zu fördern. Ziel ist es, den Einsatz von erneuerbarer Energie beim Aufladen der Fahrzeuge zu Hause zu erleichtern und somit einen Beitrag zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Mobilität zu leisten.
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Förderhöhe bislang noch unklar - E-Auto Voraussetzung
Es ist noch nicht klar, in welcher Höhe die individuellen Förderungen ausfallen werden. Auch gibt es keine Information, ob es sich um eine pauschale Zahlung oder eine prozentuale Beteiligung des Staates an den Kosten für die Ladeinfrastruktur handeln wird.
In der Vergangenheit hat das Verkehrsministerium bereits private Ladestationen, sogenannte Wall Boxes, mit einer pauschalen Förderung von 900 Euro unterstützt. Zu diesem Zeitpunkt war es nicht erforderlich, den Besitz eines Elektroautos nachzuweisen. Bei dem neuen Programm ist das jedoch anders: Nur Personen, die bereits privat ein Elektroauto besitzen, können teilnehmen.
Obwohl die Absatzzahlen steigen, haben Elektroautos derzeit immer noch einen schwierigen Ruf bei deutschen Autofahrern. Laut dem Kraftfahrtbundesamt machten reine E-Autos (ohne Hybrid-Fahrzeuge) im vergangenen Monat nur etwa 17 Prozent der knapp 250.000 neu zugelassenen Fahrzeuge aus.
Dies liegt zum einen an den höheren Preisen, aber auch an den Bedenken vieler Autofahrer bezüglich der begrenzten Verfügbarkeit von Ladestationen. Das neue Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums setzt also genau an diesem Punkt an.
Großer Andrang bei den Anträgen erwartet
Das Verkehrsministerium rechnet mit zehntausenden Anträgen für sein Förderprogramm. Es soll im Rahmen des bestehenden "Masterplans Ladeinfrastruktur II" die Nutzung von Elektroautos in Deutschland attraktiver machen.
Schätzungen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zufolge finden etwa 60 bis 85 Prozent aller Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz statt. Die Finanzierung des Programms erfolgt über den Klima- und Transformationsfonds (KTF), ein Sondervermögen in Höhe von rund 35 Milliarden Euro.
Die Anträge sollen über die staatliche Förderbank KfW abgewickelt werden, wie es bereits bei früheren Programmen der Fall war. Die individuelle Höhe der Förderung wird zu einem späteren Zeitpunkt vom Verkehrsministerium bekannt gegeben.
Eigene Solartankstelle verringert Fahrtkosten und Emissionen
Die Kombination aus Elektroauto und eigener Photovoltaik-Anlage macht sowohl ökonomisch als auch ökologisch Sinn. Die sogenannten Stromgestehungskosten, also die Kosten für die Installation bis zur Inbetriebnahme einer privaten Solaranlage, liegen zwischen acht und 18 Cent pro Kilowattstunde je nach Anlagekosten, Jahresverbrauch und angenommener Betriebsdauer.
Der Solarstrom für den täglichen Bedarf im Haushalt steht dann den Abnehmern praktisch ohne weitere Kosten zur Verfügung. So sparen Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem aktuellen Preis handelsüblichen Netzstroms, der beim deutschen Strommix momentan bei rund 33 Cent pro Kilowattstunde liegt.
Ihr Maximum erreichen die Einsparungen dann, wenn jede selbst erzeugte Solar-Kilowattstunde auch selbst im Auto verbraucht wird – ohne weitere Umwandlungen oder Zwischenspeicher. Ergo: Das Laden des Elektroautos sollte idealerweise an der Verfügbarkeit des Solarstroms ausgerichtet sein, am besten tagsüber unter blauem Himmel.
Für überschüssigen Solarstrom, den private Betreiber einer PV-Anlage ins Netz einspeisen, gibt es zwischen sieben und acht Cent pro Kilowattstunde zurück. Mit einem E-Auto kann der Eigenverbrauch des Solarstroms deutlich gesteigert und damit die Wirtschaftlichkeit der eigenen Solaranlage erhöht werden. Mit jedem gefahrenen "Sonnenkilometer" verringern sich die Fahrtkosten und Emissionen somit erheblich.