So finden Sie das beste Wärmepumpen-Angebot
Um Praxiserfahrungen zu sammeln, haben Tobias Reichert, zuständig unter anderem für Energiekonzepte im Unternehmensbereich Modernisierung und Großinstandhaltung der Nassauischen Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, und sein Kollege Mathias Lupp, aus dem Fachbereich Zentrale Technische Aufgaben (ZTA), PVT-Wärmepumpen-Systeme im Rahmen der Bestandssanierung in Frankfurt-Fechenheim eingesetzt.
PVT-Kollektoren gewinnen sowohl Strom als auch Wärme aus Sonnenenergie und können als Wärme- und Stromquelle für Wärmepumpen dienen. Diese wiederum versorgt die Haushalte mit der notwendigen Energie zum Heizen und für die Warmwasserbereitung. Auch eine Kühlung des Hauses wäre bei entsprechender Funktionalität des Systems in den Sommermonaten möglich. Gerade im Bestand, wo die vorhandenen Grundstücksfläche in vielen Fällen nicht ausreichen, um das Erdreich als Wärmequelle zu nutzen bieten PVT-Wärmepumpen eine interessante Alternative.
Die Nassauische Heimstätte besitzt rund 59.000 Mietwohnungen an 128 Standorten in Hessen und Thüringen. Zu jedem energetischen Sanierungsprojekt werden eigene Konzepte entwickelt. Am Standort Bürgeler Straße 9 - 33 in Frankfurt Fechenheim, der vier Gebäude mit rund 100 Wohnungen umfasst, sind vier PVT-WP-Systeme in Betrieb.
Jeder der vier Gebäuderiegel wurde mit einer autarken PVT-Wärmepumpen-Anlage der Giersch Enertech GmbH, Hemer, ausgerüstet. Diese umfasst jeweils 72 PVT-Module vom Typ Duo Panel 320 mit einer Gesamtfläche von 119 m2 und zwei Wärmepumpen vom Typ CTC EcoPart 417, die modulierend bis 20 kW Nennleistung bringen. Außerdem wurden pro Gebäude zwei Gasbrennwertgeräte mit insgesamt 76 kW als Zusatzheizung installiert.
Laut Polysun-Simulation liefert das PVT-WP-System mehr als 50 % des jährlichen Gesamtwärmebedarfs eines Gebäuderiegels, der restliche Wärmebedarf wird über die Brennwertkessel gedeckt. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpen liegt bei 3,8. Das heißt, die Wärmepumpe benötigt nur eine Einheit Strom, um fast vier Einheiten Wärme zur Verfügung zu stellen.
„Bevor wir die neuen Systeme installiert haben, wurden die Wohnungen vollmodernisiert, so dass der jährliche spezifische Heizwärmebedarf heute 38,4 kWh/m2 beträgt“, beschreibt Mathias Lupp den Ablauf der Sanierungsarbeiten.
„Es wurden neue dreifachverglaste Fenster eingebaut, ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) mit 16-cm-Dämmung angebracht, sowie die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke gedämmt. Neben der neuen Zentralheizung inklusive zentraler Warmwasserbereitung ist auch eine kontrollierte Wohnungsabluft installiert worden. Die Vorlauftemperatur liegt nun unter Volllast bei 55 °C.“
Finanzielle Unterstützung für das PVT-Wärmepumpen-Projekt erhielt die Nassauische Heimstätte aus dem Fördermitteltopf des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), wobei sich die Fördersituation kontinuierlich verbessert. „Seit diesem Jahr können wir über die KfW die kompletten Anlagen und die energetische Ertüchtigung der gesamten Hüllfläche zur Verbesserung der Energieeffizienz fördern lassen,“ erläutert Lupp.
Grenzen für den Einsatz von PVT-WP-Systemen sieht Lupp in den derzeit trotz Förderung hohen Investitionskosten. Trotzdem sei die Technologie vor allem dann prädestiniert, wenn eine Vollmodernisierung ansteht.
„Geht es um einen reinen Technikaustausch bei einer Heizungsanlage mit 70 °C Vorlauf, kann ich mit diesen Systemen keine lohnende Jahresarbeitszahl erzielen“, lautet seine Bilanz. Auch sollten Bauherren beachten, dass es diese Technologie noch nicht von der Stange gibt. „Die Systeme laufen immer nur so gut, wie die Fachleute sie jeweils konzipiert haben beziehungsweise so gut, wie die Steuerung programmiert wurde“, gibt Lupp zu bedenken „Aber mit zunehmender Marktdurchdringung wird sich das schnell verbessern.“
Der Beitrag stammt von IntegraTE - Initiative zur Verbreitung von PVT-Kollektoren und Wärmepumpen im Gebäudesektor: www.wp-monitoring.de/integrate
Steckbrief | |
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Projektnummer: 2836 | |
Objekt: Mehrfamilienhaus-Siedlung | |
Ort: Frankfurt am Main - Fechenheim | |
Beteiligte Unternehmen: Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH | |
Hersteller: 2 Wärmepumpen Typ CTC EcoPart 417 und 144 PVT-Module Typ Duo Panel 320 von Giersch Enertech GmbH (Hemer) | |
Thermisch Heizleistung: 40,00 kW | |
Baujahr: 2021 |
Steckbrief | |
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Projektnummer: 2836 | |
Objekt: Mehrfamilienhaus-Siedlung | |
Ort: Frankfurt am Main - Fechenheim | |
Beteiligte Unternehmen: Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH | |
Hersteller: 2 Wärmepumpen Typ CTC EcoPart 417 und 144 PVT-Module Typ Duo Panel 320 von Giersch Enertech GmbH (Hemer) | |
Thermisch Heizleistung: 40,00 kW | |
Baujahr: 2021 |