So finden Sie die beste Dämmung
Letzte Aktualisierung: 07.08.2024
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Mit einer Hausdämmung können Sie Ihre Heizkosten - vielfach schon mit einfachsten Maßnahmen - um mehr als 30% reduzieren!Das Wärmedämmverbundsystem (kurz: WDVS) oder umgangssprachlich auch Thermohaut oder Vollwärmeschutz genannt ist ein System aufeinander abgestimmter Einzelkomponenten, die schichtweise angebracht auf den Außenwänden des Gebäudes (Fassade) im Verbund für eine wärmedämmende Schicht sorgen.
Darüber hinaus dient das WDVS dem Schutz der Wände vor Wind und Wetter sowie dem Brandschutz. Nicht zuletzt ist es Träger der Putzschicht und somit auch Gestaltungselement der Fassadenoptik.
Der Aufbau des WDVS ist als Ganzes baurechtlich geregelt, außerdem gibt es für die Einzelkomponenten Zulassungen wie die europäischen und deutschen Dämmstoffnormen. Deshalb ist WDVS nur als Komplettpaket von Systemanbietern angeboten werden. Wer eine der im Verbund zugelassenen Komponenten ersetzt, riskiert Dämmwirkung und Zulassung des WDVS.
Viele Handwerker arbeiten daher als Partnerbetriebe für WDVS-Hersteller, sie kennen sich mit „ihrem“ System gut aus und können die individuellen Anpassungen, die sich aus den baulichen Gegebenheiten des zu dämmenden Gebäudes ergeben, sachgerecht vornehmen.
Typische WDVS-Komponenten sind die Wand als Träger der Dämmung, die je nach Fassade aus verputzten oder unverputzten Ziegeln beziehungsweise Beton besteht. Des Weiteren zählen der Klebe- und der Armierungsmörtel zum Verbund, mit deren Hilfe der Dämmstoff befestigt wird. Kern des WDVS sind die Dämmplatten, die meistens aus EPS-Hartschaum oder Mineralwolle (Steinwolle) bestehen.
Die Dämmplatten wiederum bilden den Tragegrund für Unter- und Oberputz, sie werden deshalb auch WDVS-Putzträgerplatten genannt. Damit letzterer gut haftet, wird in den Unterputz eine Putzbewehrung (Armierungsgewebe) integriert. Man nennt diese Schicht mit Gewebe deshalb auch Armierungsschicht.
Letztlich kann noch ein Egalisierungsanstrich folgen, der das Erscheinungsbild und den Wetterschutz nochmals verbessert, den witterungsbedingten Substanzverlust der Putzoberfläche verzögert und die Verschmutzungsanfälligkeit durch eine Reduzierung der Oberflächenporigkeit vermindert.
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Nach einer dem baulichen Zustand der Fassade entsprechenden Vorbehandlung des Untergrundes folgt der wesentliche Arbeitsschritt einer WDVS-Dämmung: Das Zuschneiden und Aufbringen der Dämmplatten an der Fassade. Das reine Verkleben ist vor allem bei Dämmstoffen aus Polystyrolbis zu einer gewissen Plattendicke problemlos möglich.
Wird eine dickere Dämmschicht aufgebracht, müssen zusätzlich Dübel als Befestigung eingesetzt werden. Kommt z. B. Steinwolle zum Einsatz, werden immer spezielle Tellerdübel eingesetzt. Teilweise werden zur Befestigung auch Schienensysteme verwendet. Letztlich folgt das Verputzen des WDVS.
Besonderes Augenmerk ist beim Anbringen des WDVS auf die Bauteilanschlüsse zu richten. Nur wenn Fenster und Türen, also Öffnungen in der Fassade, auch fachgerecht gedämmt und in das WDVS integriert werden, verhindert man unerwünschte Wärmebrücken.
Die richtige Planung und Anschluss der Bauteile an das WDVS ist nur von Dämmungs-Fachleuten zu gewährleisten.
Eine Sonderlösung für bereits WDVS-gedämmte Altbauten stellt das Aufdoppeln des bestehenden WDVS dar. Dies hat den Vorteil, dass die bestehende WDV-Dämmung nicht entfernt, sondern weiterhin genutzt werden kann.
Der Untergrund ist nun nicht mehr das Mauerwerk, das gegebenenfalls verputzt oder verklinkert ist, sondern das alte WDVS und somit ein weicherer Untergrund. Er wird bei der Aufdopplung die Dämmplatten nicht nur vollflächig verklebt, man nutzt zu ihrer Befestigung auch Dübel, die man im tragenden Untergrund verankert.
Eine weitere Alternative zum klassischen WDVS stellen Dämmklinker dar. Diese Klinkerriemchen werden u. a. von der Isoklinker Produktions GmbH aus Warmsen hergestellt, der markenrechtlich geschützte Begriff "Isoklinker" steht heute stellvertretend für das Verklinkern einer Fassade mit gedämmten Klinkerriemchen.
Vorteile bietet dieses Dämmklinker-System durch die relativ einfache Montage der Klinkerriemchen aus Polyurethan mit einer Tonbeschichtung, die ohne Vorarbeiten mit Dübeln direkt auf die Außenwand aufgebracht und nur verfugt werden müssen.
Expandiertes Polystyrol (EPS oder: Styropor) ist seit den 1960er-Jahren als Dämmstoff im WDVS eingesetzt worden. Bis heute gilt EPS als preisgünstigster Dämmstoff. Doch EPS hat den Nachteil, dass es brennbar ist und beim Brennen giftigen Rauch entwickelt.
Deshalb hat EPS Konkurrenz bekommen: Mineralische Dämmstoffe wie z. B. Steinwollplatten werden heute vermehrt in WDVS eingebaut, denn sie brennen nicht. Im Gegenteil, Mineralwolle ist mit der Klassifizierung A1 in die höchste Brandschutzklasse gemäß der europäischen Norm DIN EN 13501-1 eingestuft.
Die hohe Brandsicherheit von Mineralwolle ist auch der Grund, warum das Material als Brandriegel in WDVS mit EPS-Hartschaumplatten eingesetzt wird. Alle zwei Geschosse wird ein solcher Brandriegel wie ein Gürtel um das gesamte Gebäude gelegt, der komplett in das WDVS integriert wird.
Ein solcher Brandriegel dient zur Verhinderung eines Brandes beziehungsweise dessen Ausbreitung, in dem er verhindert, dass der Brand auf die Dämmschicht des nächsten Geschosses übergreift. Die bauliche Ausführung des Brandriegels folgt dabei geregelten Vorschriften.
Styropor ist aber nicht nur wegen seiner Brennbarkeit umstritten. Auch die Undurchlässigkeit von Feuchtigkeit (diffusionsdicht) wird dem Dämmstoff angekreidet, weil sich auf der äußeren Putzfläche Algen bilden können und im Innenraum Schimmel.
Beides sind Nebenwirkungen, die die Dämmwirkung mindern und gesundheitlich bedenklich sind.
Mineralwolle (vielfach Steinwolle) dagegen ist diffusionsoffen und in Verbindung mit passenden Komponenten wie Kleber, Armierungsmörtel und Putz bleibt sie das auch im WDVS.
So kann Feuchtigkeit optimal von innen nach außen transportiert werden. Außerdem steigt so die Temperatur an den Innenseiten, was die Entwicklung eines gesunden Wohlfühlklimas im Wohnraum fördert. Nicht zuletzt hat Mineralwolle gegenüber EPS eine bessere Ökobilanz.
Über die Kosten eines WDVS lässt sich keine pauschale Aussage treffen – zu viele variable Faktoren beeinflussen den Preis. Dennoch gibt es Richtwerte.
So hat die Deutsche Energie-Agentur für von ihr geförderte Dämmprojekte (Sanierungsfall) einen durchschnittlichen Kostenaufwand errechnet, der sich auf gut 120 Euro pro mit WDVS gedämmten m2 beläuft. Aus einer Studie des FIW lassen sich Kosten pro m2 WDVS von rund 100 Euro pro m2 ableiten.
Diese Durchschnittskosten ließen sich sogar noch reduzieren, wenn man die Dämmmaßnahme mit anderen anstehenden Sanierungs- und/oder Instandhaltungsmaßnahmen kombiniert. Je geringer die Investition ausfällt, desto schneller zahlt sich das WDVS aus.
Maßnahme | Untergrund-vorbereitung | Abschlagen von Putz und Entsorgung | Zusätzlicher Anstrich | Heizkosten-ersparnis | Wohnklima und Bauphysik |
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Fassadensanierung ohne WDVS | notwendig | notwendig | immer erforderlich | keine | unverändert |
Fassadensanierung mit WDVS | teilweise notwendig | nicht notwendig | nicht zwingend erforderlich | deutliche Einsparung möglich | verbessert |
Bei der Auswahl des WDVS-Dämmstoffes sollte man jedoch nicht nur nach den Kosten gehen. Die U-Werte (Wärmeleitfähigkeit) von EPS sind mit rund 0,035 Watt pro Quadratmeter und Kelvin immer noch ein wenig besser als die von neumodernen Mineralschaumplatten aus einer Kalzium-Silikat-Mischung mit 0,040 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.
EPS ist (noch) günstiger und einfacher zu verarbeiten ist als Mineralwolle, doch es sollte bei der Wahl des WDVS auch bedacht werden, welche Folgekosten zum Beispiel die Entsorgung von Dämmplatten aus EPS verursachen.
Aufgrund der Notwendigkeit einer fachgerechten Installation und des vergleichsweise hohen Arbeitskostenanteils eines WDVS empfiehlt es sich, mehrere Anbieter um einen Kostenvoranschlag anzufragen.
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