Letzte Aktualisierung: 19.10.2023

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Stromzähler: Typen, Technik & Kosten im Vergleich

Wenn es darum geht, den eigenen Energieverbrauch zu Hause besser zu verstehen, sind Stromzähler äußerst nützlich. Heute erfassen sie nicht mehr nur die verbrauchten Kilowattstunden, sondern geben auch Empfehlungen zum Stromsparen oder wann die kWh besonders grün oder besonders günstig ist. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die Technik ganz unterschiedlicher Stromzähler, wann sich welcher Zähler lohnt oder welche Kosten beim Stromzählertausch auf Sie zukommen.

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Die verschiedenen Arten von Stromzählern im Überblick

Stromzähler bedienen sich unterschiedlicher Messverfahren und Messprinzipien, um den Verbrauch zu erfassen.

Historische Modelle

Der Physiker und Unternehmer Hermann Aron (1845–1913) erfand den ersten brauchbaren elektromechanischen Gleichstromzähler, für den ihm am 13. Juni 1883 ein Patent (No. 4174) erteilt wurde.

Dieser Ampère- oder auch Wattstundenzähler gilt als Vorläufer der später verwendeten elektromotorischen Stromzähler (Ferrariszähler).

Ferraris-Zähler / Drehstromzähler

Ein Ferraris-Zähler ist die analoge Variante des Stromzählers. Benannt nach dem italienischen Ingenieur und Physiker Galileo Ferraris arbeitet das elektromechanische System mit einem Motor und einem mechanischen Laufwerk. Es verfügt über ein Zählwerk (Eintarifzähler), sodass der Verbrauch stets zu einem festen Tarif abgerechnet wird. Die Zählung des Ferraris-Zählers ist proportional zu der verbrauchten Energie.

Doppeltarifstromzähler

Im Vergleich zum Ferraris-Zähler, verfügt der Doppeltarifstromzähler über mehrere Zählwerke. Ein solches Modell erfasst den Energieverbrauch in zwei getrennten Zählwerken, sodass der Stromfluss für zwei verschiedene Zeitintervalle erfasst werden kann. Die Abrechnung erfolgt beispielsweise zum Niedertarif in der Nacht und zum Hochtarif am Tag. Von Vorteil ist dies vor allem bei der Nutzung von Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen dementsprechend zwei Zahlenwerte ablesen.

Einrichtungszähler und Zweirichtungszähler

Der Ferraris-Zähler wird auch als Einrichtungszähler bezeichnet, da er nur den Energiestrom misst, der vom Stromlieferbetrieb zum Haushalt fließt. Wie der Name bereits erklärt, misst der Zweirichtungszähler Stromfluss in zwei verschiedene Richtungen: einerseits die Energie, die Sie ins öffentliche Netz einspeisen (Einspeisezähler) und andererseits die kWh-Menge, die Sie aus dem Stromnetz für Ihren Eigenverbrauch beziehen (Bezugszähler). Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie eine eigene PV-Anlage betreiben.

Digitaler Stromzähler

Der digitale Stromzähler ist eine moderne Messeinrichtung ohne mechanisches Zählwerk, was stromsparender ist. Im Vergleich zu analogen Zählern geben digitale Systeme detailreichere Aussagen über den Energieverbrauch eines Haushalts.

Bei den digitalen Stromzählern unterscheiden sich moderne Messeinrichtungen (mME) ohne Internetverbindung von intelligenten Zählern mit Kommunikationsmodul (Smart Meter mit einem Gateway). Welche Art des digitalen Zählers eingebaut wird, ist abhängig vom Jahresverbrauch des Haushaltes.

Smart Meter

Das Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler – ein intelligentes Messsystem, mit dem Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren. Regelmäßige Messungen des Stromverbrauchs werden per Kommunikationsmodul (Gateway) direkt an den Netzbetrieb übermittelt. Aber auch die Kommunikation Richtung Haushalte ermöglicht viele Stromsparmaßnahmen – beispielsweise, elektrische Geräte ein- und auszuschalten und so Energie zu sparen. Smart Meter sind internetfähig – was sie im Wesentlichen von „modernen“ Stromzählern unterscheidet.

Übersicht der Zähler- und Kommunikationstechnologien sowie zuständige Messstellenbetreiber
Stromzähler / Gateway Technologie Funktionen Zuständiger Messstellenbetreiber
Ferraris-Zähler Analoger Zähler Anzeige des Zählerstands, Zählerstandsablese vor Ort Örtlicher Verteilnetzbetreiber ist grundzuständiger Messstellenbetreiber
Moderne Messeinrichtung (mME) Digitaler Zähler ohne Kommunikationseinheit Anzeige des Zählerstands, Speicherung der Verbräuche, Zählerstandsablese vor Ort, Aufrüstbar mit einem Smart Meter Gateway zum intelligenten Messsystem Örtlicher Verteilnetzbetreiber ist grundzuständiger Messstellenbetreiber oder wettbewerblicher, vom Kunden aktiv gewählter Messstellenbetreiber
Smart Meter Gateway (SMGW) Kommunikationseinheit zur Übertragung von Messdaten über das Internet Internet- und kommunikationsfähig, Schnittstelle zwischen Zähler und Kommunikationsnetz, Bündelung und Anbindung mehrerer Zähler, Automatische Datenübertragung Örtlicher Verteilnetzbetreiber ist grundzuständiger Messstellenbetreiber oder wettbewerblicher, vom Kunden aktiv gewählter Messstellenbetreiber
Intelligentes Messsystem (iMSys) Digitaler Zähler mit Kommunikationseinheit ("Smart Meter") Anzeige des Zählerstands, Speicherung der Verbräuche, Automatische Übermittlung des Zählerstands, Online-Visualisierung der Verbräuche möglich Örtlicher Verteilnetzbetreiber ist grundzuständiger Messstellenbetreiber oder wettbewerblicher, vom Kunden aktiv gewählter Messstellenbetreiber

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Austausch und Installation von Stromzählern

Der Austausch eines Stromzählers wird normalerweise dann nötig, wenn das Gerät nicht mehr richtig funktioniert oder nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Die meisten Stromzähler haben eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren. Danach kann es zu Messungenauigkeiten kommen, die eine Über- oder Unterberechnung des Stromverbrauchs bedingen.

Auch der Wechsel des Stromversorgers oder ein gesteigerter Gesamtbedarf des Haushalts beziehungsweise der Hausgemeinschaft können einen Stromzählerwechsel nötig machen. In der Regel wird diese Installation der Neugeräte von den Versorgungsunternehmen selbst oder spezialisierten Fachkräften durchgeführt.

Gesetzliche Grundlagen für einen Zählertausch

Im Jahr 2016 wurde das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) verabschiedet. Ziel ist, ein intelligentes Stromnetz zu schaffen, das sogenannte Smart Grid. Es wird eine optimale und nachhaltige Auslastung der Stromnetze sicherstellen.

Ein zentrales Element dieses Gesetzes ist das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das seit Januar 2017 in Kraft ist. Darin wird festgesetzt, dass herkömmliche analoge Stromzähler bis zum Jahr 2032 flächendeckend durch digitale Messeinrichtungen ersetzt werden sollen. Präzisere Verbrauchsinformationen können die für die Energiewende erforderlichen Energieeffizienzmaßnahmen unterstützen. Ein sukzessives Umrüsten ist somit in den nächsten Jahren bei den meisten Miet- und Eigenheim-Immobilien zu erwarten.

Digitale Stromzähler sind beispielsweise für den Betrieb einer Photovoltaikanlage nötig. Wenn auch mit dem Solarpaket 1 Sommer 2023 beschlossen wurde, dass vorübergehend analoge Zähler mit einer PV-Anlage eingesetzt werden dürfen, ist hier doch ein möglichst naher Umtausch auf einen digitalen Zähler erforderlich.

Kosten für den Austausch des Stromzählers

Wichtig ist hierbei zu beachten: Der Austausch eines Stromzählers ist mit Kosten verbunden und diese müssen vom Verbrauchshaushalt getragen werden, wenn kein Defekt oder veraltetes Modell für den Wechsel verantwortlich ist.

Das Messstellenbetriebsgesetz legt aber bundesweit einheitliche Preisobergrenzen für den Einbau und Betrieb fest:

  • Für einen modernen Zähler beträgt die maximale Preisobergrenze beispielsweise 20 Euro/Jahr,
  • die Kosten für einen intelligenten Zähler beginnen, nach Verbrauch gestaffelt, ebenfalls bei 20 Euro/Jahrr (bei einem Pflichteinbau, sonst einheitlich 30 Euro).

Eine detaillierte Übersicht der Preisobergrenzen stellen wir Ihnen hier bereit.

Moderne Messeinrichtungen

Preisobergrenzen (pro Jahr) Verbraucher (Jahresverbrauch in kWh) Erzeuger (installierte Leistung in kW)
20 Euro verbrauchsunabhängig verbrauchsunabhängig

Intelligentes Messystem (Pflichteinbau)

Preisobergrenzen (pro Jahr) Verbraucher (Jahresverbrauch in kWh) Erzeuger (installierte Leistung in kW)  
20 Euro > 6.000 – 10.000 > 7 – 15  
50 Euro Steuerbare Verbrauchseinrichtung (z. B. Wärmepumpe)  
50 Euro > 10.000 – 20.000 > 15 – 30  
90 Euro > 20.000 – 50.000  
120 Euro > 50.000 – 100.000 > 30 – 100  
Angemessen > 100.000 > 100  

Intelligentes Messystem (Freiwilliger Einbau)

Preisobergrenzen (pro Jahr) Verbraucher (Jahresverbrauch in kWh) Erzeuger (installierte Leistung in kW)  
30 Euro > 2000 – 6000 bis 7  

Wartung und Eichung je nach Zählerart

Damit die genaue Ermittlung des Stromverbrauchs gewährleistet ist, muss der Stromzähler richtig geeicht sein. Diese Eichung muss je nach Stromzähler-Typ innerhalb verschiedener Zeitspannen erfolgen. Bei Drehscheibenzählern ist eine fehlerfreie Funktionsweise über 16 Jahre sehr wahrscheinlich, bevor eine neue Eichung erfolgt. Modellen mit elektrischem Zählwerk wird eine Laufzeit von acht Jahren eingeräumt.

Allerdings gibt es nach Ablauf der Zeitspanne zunächst ein stichprobenartiges Testverfahren für die Stromzählergeräte aus einer Serie. Dieses wird von einer staatlich anerkannten Prüfstelle oder einer Eichbehörde durchgeführt.

Wenn dabei alle ausgewählten Zähler funktionstüchtig sind, erhält die gesamte Zählergruppe eine Eichverlängerung von fünf Jahren. Die Preise für das Eichverfahren variieren je nach Zähler-Hersteller und Zähler-Typ zwischen 470 und 1150 Euro.

Stromzähler ablesen: So geht’s je nach Zählerart

Einmal im Jahr werden Haushalte dazu aufgefordert, ihren Zählerstand abzulesen und an das Energieversorgungsunternehmen mitzuteilen. Dieser Verbrauchswert bestimmt die monatlichen Stromkosten.

Bei der Übermittlung wird die Zählernummer benötigt, um das Gerät der richtigen Adresse zuzuordnen. Sie lässt sich entweder der letzten Stromabrechnung entnehmen oder steht direkt auf dem Zählergerät in unmittelbarer Nähe eines Strichcodes.

Analoge Stromzähler ablesen:

Lesen Sie den aktuellen Zählerstand (in kWh) ab. Den rot eingerahmten Bereich nach dem Komma können Sie ignorieren.

Digitale Stromzähler ablesen:

Bei einem modernen Zähler lesen Sie den aktuellen Zählerstand in kWh vom Display ab.

Übermitteln Sie in beiden Fällen den Zählerstand gemeinsam mit der Zählernummer und dem Ablesedatum an ihre Stromgesellschaft. Das geht meist sehr einfach über ein Online-Formular oder auch per App.

Bei einem Smart Meter (mit Gateway) ist das Ablesen des Zählers nicht notwendig. Die Werte werden automatisch an die Energieversorgungsstelle übermittelt.

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Weitere Informationen über Stromzähler

  • Intelligente Stromzähler
  • Elektronischer Stromzähler
  • Digitaler Stromzähler
  • Drehstromzähler
  • Stromzähler einbauen
  • Stromzähler kaufen

Häufige Fragen (FAQ)

Was bedeuten 1.8.0 und 2.8.0 auf meinem Stromzähler-Display?

Bei einem digitalen Zweirichtungszähler wechseln die Ansichten auf dem Display des Stromzählers ca. alle 5 bis 10 Sekunden zwischen den Kennziffern 1.8.0 und 2.8.0. Die Kennziffer 1.8.0 zeigt den Zählerstand für den Strombezug aus dem Netz, die Kennziffer 2.8.0 den Zählerstand für die Stromeinspeisung in das Stromnetz.

Bin ich verpflichtet, einen digitalen Stromzähler einbauen zu lassen?

Per Gesetz ist genau festgelegt, wann und wer einen digitalen Stromzähler einbauen muss. Demnach sind ab 2025 alle Verbraucher ab 6.000 bis 100.000 kWh pro Jahr sowie Anlagenbetreiber ab 7 bis 100 kW installierter Leistung verpflichtet, einen Smart Meter einzubauen.

Wie kann ich meinen aktuellen Stromverbrauch ablesen?

Bei analogen Stromzählern ist er oberhalb der Drehscheibe platziert. Hier können Sie den Verbrauch bei einem typischen Drehstromzähler ablesen. Um einen digitalen Stromzähler abzulesen, müssen Sie eventuell noch eine Taste betätigen. Der Zählerstand zeigt den Stromverbrauch in Kilowattstunden an.

Was zeigt ein digitaler Stromzähler alles an?

Ein digitaler Stromzähler misst den Verbrauch in eurem Haushalt und schlüsselt die Daten detailliert auf. Ein Display ersetzt dabei die klassische Zählscheibe. Der digitale Zähler kann hier weder Daten von außen empfangen, noch Informationen an Dritte weitergeben.

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