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Erdwärme-Bohrung am Rebstockbad in Frankfurt-Bockenheim (Fotocredit: LEA Hessen / Theresa Rundel)

Erdwärme-Bohrung am Rebstockbad in Frankfurt-Bockenheim (Fotocredit: LEA Hessen / Theresa Rundel)

Erdwärme-Bohrung beim Rebstockbad in Frankfurt

Das Rebstockbad war das größte städtische Hallenbad auf einem ehemaligen Flughafen im Stadtteil Bockenheim in Frankfurt am Main und bot bis zu 3.000 Badegästen Platz. Am 30. April 2021 wurde das Bad geschlossen, bis zum Jahr 2025 soll am gleichen Standort für 90 Millionen Euro der Neubau nach Entwurf des Architekturbüros Geising + Böker aus Hamburg entstehen.

Das Rebstockbad wird derzeit mit einem innovativen Konzept neu geplant. Baubeginn ist Anfang 2023. Wichtiger Bestandteil des neuen Bades sind der energie- und ressourcenschonende, ökologische sowie ökonomische Bau und Betrieb. Das neue Energiekonzept sieht einen Energiemix vor. Auch Erdwärme könnte einen Beitrag zum Wärmebedarf des neuen Rebstockbades liefern.

Um zu prüfen, ob das neue Rebstockbad auch mit Erdwärme und Wärmepumpentechnik beheizt werden kann, wurde im November 2021 auf dem Gelände des Rebstockbades im Auftrag der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH einer 100 Meter tiefe Probe-Erdwärmebohrung niedergebracht, um Kenntnisse über die geologische und geothermische Situation vor Ort zu sammeln.

Bohrung auf dem Baustellengelände Rebstockbad

Ein Bohrgerät wurde dazu mit einem Tieflader angeliefert und positioniert. Ein Bohrmeißel an der Spitze des Bohrgestänges arbeitete sich dann bis auf eine Tiefe von 100 Meter vor. In der Bergmannsprache nennt man dies „abteufen“. Das dadurch gelöste Gesteinsmaterial wird mit Wasser nach oben aus dem Bohrloch befördert. Dabei werden kontinuierlich Gesteinsproben zur geologischen Beschreibung entnommen.

Nachdem die geplante Bohrtiefe erreicht war, wurde das Bohrgestänge ausgebaut. Danach wurde eine Erdwärmesonde in das Bohrloch eingelassen. Sie besteht aus zwei U-förmigen Kunststoffrohren. Das Bohrloch wurde anschließend mit einer Zement-Bentonit-Suspension verfüllt. Dies ist erforderlich, um die Erdwärmesonde mit dem umgebenden Gestein fest zu verbinden. Damit wird ein hoher Wärmeaustausch zwischen Sonde und Erdreich erreicht. Zudem wird das Bohrloch gegen grundwasserführende Schichten abgedichtet.

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) untersuchte dann die Gesteinsproben. Eine Fachfirma führt ein bis zwei Wochen nach Einbau der Erdwärmesonde einen sogenannten „Thermal-Response-Test“ (TRT) durch und bestimmt dabei die Wärmeleitfähigkeit des Untergrundes. Ergänzend wird in der Erdwärmesonde die Temperatur des Untergrundes ermittelt.

Photovoltaik, BHKW und Fernwärme werden auch geprüft

In einem Steckbrief fasst das HLNUG dann die Ergebnisse zusammen und stellt sie auf seiner Webseite der Öffentlichkeit zur Verfügung. Auf Grundlage des Steckbriefs können großräumig um die Probebohrung herum Frankfurter Bauwillige, Immobilienbesitzende und Energieversorger auf fundierter Datenbasis die richtige Dimensionierung von Erdwärmesonden sowie die Bohr- und Ausbauarbeiten planen lassen.

Neben der Erdwärmenutzung für das Rebstockbad in Frankfurt werden weitere Bausteine zur Energieversorgung in enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten der Mainova entwickelt. Hierzu zählen unter anderem eine Photovoltaikanlage auf über 2.000 Quadratmetern Dachfläche, ein Blockheizkraftwerk und ein Anschluss an die Fernwärme.

Steckbrief
Projektnummer:
2870
Objekt:
Hallen- und Erlebnisbad
Ort:
Frankfurt am Main - Bockenheim
Beteiligte Unternehmen:
Architekturbüro Geising + Böker (Hamburg), Mainova
Baujahr:
2025
Quelle:
lea-hessen.de


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Projektnummer:
2870
Objekt:
Hallen- und Erlebnisbad
Ort:
Frankfurt am Main - Bockenheim
Beteiligte Unternehmen:
Architekturbüro Geising + Böker (Hamburg), Mainova
Baujahr:
2025
Quelle:
lea-hessen.de

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