Bau der Energie- und Highspeed-Glasfaserversorgung im Wohnquartier Augustfehn-Hengstforde (Foto: Frank Görner)

Wohnquartier in Apen gewinnt Energie mittels BHKW

Der Energie- und Telekommunikationsdienstleister EWE stattet das neue Wohnbaugebiet Augustfehn-Hengstforde im niedersächsischen Landkreis Ammerland mit Wärme, Strom und Glasfaser aus. Ziel ist die Umsetzung eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes.

Das Kommando erhielt EWE durch die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG). In dem zukunftsgerichteten und nachhaltigen Wohnquartier entstehen auf 30 Hektar bis zu 300 Bauplätze.

Energieversorgung durch Blockheizkraftwerke

Die passgenaue Versorgungslösung setzt EWE VERTRIEB in Kooperation mit EWE TEL und EWE NETZ um. Eine Heizzentrale mit drei Blockheizkraftwerken (334 kW elektrische und 516 kW thermische Gesamtleistung) versorgt die Bewohner künftig mit Wärme und Strom. Weiterhin zählen zwei Gas-Brennwertkessel mit einer Leistung von 800 kW und 1 MW zum Versorgungskonzept.

„Wenn die erste Anlage in Betrieb ist, erzeugt der BHKW-Motor an rund 5.000 Stunden im Jahr 700 Megawattstunden Strom und 1.100 Megawattstunden Wärme. Unsere Technik ist allerdings modular aufgebaut, sodass wir sie je nach Baufortschritt in Betrieb nehmen können. Insgesamt werden wir bis zum Jahr 2025 drei Blockheizkraftmotoren und zwei Gasbrennwertkessel in unserer Energiezentrale installieren. Dann können insgesamt 2.000 Megawattstunden Strom und 3.100 Megawattstunden Wärme erzeugt werden. In Spitzenzeiten werden die drei BHKW-Motoren von zwei Gaskesseln unterstützt“, erläutert EWE-Projektleiter Claas Marquardt.

Biomethan mit überzeugender Öko-Bilanz

Die hier angewandte Technologie ist insbesondere durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung im Blockheizkraftwerk hocheffizient. Da fortan weniger Energie eingesetzt werden muss, lässt sich im Vergleich zu gängiger Wärmeerzeugungstechnik bedenkliches Kohlendioxid einsparen.

Bei der Strom- und Wärmeerzeugung wird vorwiegend Biomethan zum Einsatz kommen.

„Kraft-Wärme-Kopplung gehört zu den effizientesten Formen der Energieerzeugung, die Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz sinnvoll miteinander verbindet. Kommt Bio-Erdgas zum Einsatz, wie hier in Augustfehn-Hengstforde, ist die Ökobilanz kaum zu toppen“, erklärt Marquardt.

„Bei der Verbrennung wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie während des Wachstums der Pflanzen aus der Umgebung gebunden wurde. Damit leistet der grüne Energieträger einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.“

Auf Wunsch der Niedersächsischen Landesgesellschaft strebt EWE über seine zentrale Heiztechnik einen ausgesprochen niedrigen Primärenergiefaktor von 0,6 an. Dieser erfreuliche Wert lässt sich mithilfe der energiesparenden Kraft-Wärme-Kopplung realisieren.

Über ein 7,5 Kilometer langes Nahwärmenetz mit Hausanschlüssen und Übergabestationen wird die Wärme im gesamten Wohnareal verteilt. Eine EWE-Trafostation verbindet das Quartier mit der örtlichen Stromversorgung.

Abgerundet wird das Konzept durch eine Glasfaserverkabelung. Sie befähigt die Bewohner dank Up- und Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde auch zum Arbeiten im Home-Office.

Zeitgemäßes Wohnen trifft auf Klimaschutz

Das Neubaugebiet in Augustfehn-Hengstforde schafft Platz für eine Bebauung mit eingeschossigen Einfamilienhäusern und Doppelhäusern sowie für zweigeschossige Mehrfamilienhäuser in umweltfreundlicher Bauweise. Der Fokus liegt auf vielseitigen ökologischen, ökonomischen, technischen, soziokulturellen und funktionalen Faktoren.

Allgemein sind moderne Quartiere heutzutage zu Lebensräumen geworden, in denen sich Wohnen, Arbeit und Leben vereinen sollen. Weiterhin müssen bei der Planung neuer Wohnareale sämtliche Anforderungen hinsichtlich Klimaschutz bedacht werden.

Die künftigen Bewohner dürfen sich auf eine große Bereicherung im Landkreis Ammerland freuen. Die Kombination aus modernem Wohnen, Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn trägt zu einer wegweisenden Entwicklung des gesamten Ortes bei.

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