GEG-Förder-Chaos: Wärmepumpe 2023 oder 2024 kaufen?
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, die der Opposition mehr Zeit im Verfahren einräumt, soll das Gebäudeenergiegesetz – das sogenannte „Heizungsgesetz“ - in der ersten Sitzungswoche im September beschlossen werden. Die Koalitionsfraktionen sind sich einig, dabei der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie zu folgen.
Inhalt und Ziele des Heizungsgesetzes bleiben gleich: Ab dem 1. Januar 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie betrieben werden. Bestehende Heizungen können weiterlaufen und repariert werden. Dabei gibt es eine enge Anbindung an die kommunale Wärmeplanung.
Es gibt großzügige Übergangsfristen und Ausnahmen, einen starken sozialen Ausgleich – und umfangreiche Förderung, insbesondere für Menschen mit wenig Einkommen. So wurde der Anteil der Förderung an den Investitionskosten auf bis zu 70 Prozent erweitert und Mieterinnen und Mieter wurden durch die Deckelung der Kosten geschützt.
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Die neue Wärmepumpen-Förderung ab 2024 im Detail
Den Umstieg auf klimafreundliche Wärme wird für alle mit einer Grundförderung von 30 Prozent unterstützt. Wer vor 2028 umsteigt, erhält einen Klima-Geschwindigkeitsbonus in Höhe von 20 Prozent. Ab 2028 sinkt diese Fördermöglichkeit um 3 Prozentpunkte alle 2 Jahre. Damit wird ein Anreiz gesetzt, beim Klimaschutz Tempo zu machen.
Für Menschen mit einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro gibt es einen einkommensabhängigen Bonus von 30 Prozent. Rund 45 Prozent aller Eigenheimbesitzer*innen liegen unterhalb dieser Einkommensgrenze. Die Boni können addiert werden. In der Summe dürfen sie eine Höhe von 70 Prozent aber nicht übersteigen.
Zusätzlich zur Förderung wird es ein neues Kreditprogramm geben, für zinsvergünstigte Kredite mit langen Laufzeiten. Das Programm wird nicht nur für den Heizungstausch gewährt, sondern auch für andere Klimaschutzmaßnahmen wie Fenstertausch oder Dämmung der Außenwände.
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Förderung im Vergleich: Wärmepumpe 2023 oder 2024?
Es gibt aber auch entscheidende Einschränkungen im „Kleingedruckten“. Denn mit der neuen BEG-Förderung für Wärmepumpen würden sich die prozentualen Fördersätze und einige Boni zwar erhöhen, dafür würde der Betrag der maximal bezuschussbaren Investitionskosten von heute 60.000 Euro auf dann 30.000 Euro halbiert.
In einigen Fällen würde das zu höheren absoluten Zuschüssen führen, in einigen Fällen würden diese aber auch sinken. Daher sollte man genau nachrechnen, ob die Wärmepumpe noch dieses Jahr oder besser erst 2024 angeschafft wird.
Der Bundesverband Wärmepumpe hat dazu 3 Fälle berechnet:
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In vielen Fällen, insbesondere bei einem Jahreseinkommen von unter 40.000 Euro oder bei geringem Sanierungsbedarf sind die neuen Zuschüsse höher. Dann lohnt es sich, bis 2024 zu warten.
Es gibt aber auch viele Fälle, in denen die aktuelle Wärmepumpen-Förderung vorteilhafter ist als die neue. Dann lohnt sich, das Wärmepumpen-Projekt noch in 2023 anzugehen.
Der BWP warnt daher: Es ist keineswegs klar, dass die neuen, ab 2024 geltenden Wärmepumpen-Zuschüsse automatisch höher ausfallen als die alten, die noch für 2023 gelten. Fachhandwerker und Verbraucher sollten daher die individuelle Fallkonstellation genau prüfen!
