KfW 442: Bank erklärt Antrags-Probleme und Bestätigungsmail-Zusagen

Privatpersonen, die ihr Haus mit einer Photovoltaikanlage, einer Ladestation für ihr Elektroauto sowie einem zusätzlichen Batteriespeicher aufrüsten wollten, konnten am vergangenen Dienstag einen Zuschuss von bis zu 10.200 Euro vom Staat erhalten. Das als Windhundrennen konzipierte Antragsverfahren löste – wie zu erwarten war, wenn man etwa 10.000€ geschenkt bekommen kann – einen großen Ansturm auf die KfW-Webseite aus, die unter den Antragsversuchen dauerhaft zusammengebrochen ist.

Viele User machen sich in den sozialen Medien Luft, dass sie den ganzen Tag versucht haben, einen Online-Antrag zu stellen, aber bis spät in die Nacht nicht zum Zuge kamen. Dabei offenbaren sich auch Unzulänglichkeiten seitens der Förderbank, die man bei einer guten Planung hätte vermeiden können. So wurden alleine weit über 140.000 Antragsnummern vergeben, obwohl rein rechnerisch nicht so viele Anträge hätten bewilligt werden können.

Das KfW-Förderprogramm, dass auch überraschenderweise kurzfristig für 2023 nicht mit 500 Mio. Euro ausgestattet wurde, sondern nur mit 300 Mio. Euro und erst 2024 die weiteren 200 Mio. Euro ausgeschüttet werden sollen, wurde aber erst gegen 01:40 am Mittwochmorgen mit rund 33.000 „positiv“ beschiedenen Anträgen beendet. Bei schlauer Planung hätte die KfW also sehr vielen die Wartezeit ersparen können.

Wären die IT-Kapazitäten entsprechend geschaffen worden, um alle Anfragen zeitnah zu bearbeiten, hätte die KfW das Windhundrennen wohl schon am frühen Abend beenden können. So kam es spät in der Nacht zu vielen Enttäuschungen, da klar wurde, dass man mit einer 5-stelligen Antragsnummer keine Chance auf die Solaranlagen-Förderung hat.

Die KfW-Bank hat nun reagiert und sich dem Frust der vielen User gestellt und die Probleme beim Antrag und auch das sehr verzögerte Versenden der Bestätigungsmails erklärt. So nahm das Social Media-Team der KfW bereits am Mittwochmittag auf X (früher Twitter) zu den drängendsten Problemen und Fragen zum KfW-Programm 442 Stellung:

„Liebe Community, wir melden uns erneut zur aktuellen Beantragungssituation des Zuschusses „Solarstrom f. Elektroautos 442". Zuallererst – wir haben alle Kommentare & Beschwerden verfolgt und können den Ärger derjenigen, die nicht zum Zuge gekommen sind, total nachvollziehen. Das Programm war ab der ersten Minute so begehrt, dass die vom Ministerium für dieses Jahr bewilligten Mittel in Höhe von 300 Mio. Euro um ca. 1.40 Uhr nachts ausgeschöpft waren. Das Ministerium plant aber, im kommenden Jahr weitere 200 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.

Die Anträge wurden von uns nach Start des Programms nach ihrem Eingang bearbeitet. In den ersten zehn Stunden konnten wir über rund 23.000 Anträge positiv entscheiden, insgesamt bis zur Ausschöpfung der Mittel rund 33.000 Anträge. Von der Öffnung des Programms am Vormitttag bis 18 Uhr wurden über 190.000 Besucher verzeichnet, davon allein über 100.000 Besucher in den ersten drei Stunden des Antragsstarts. Sobald die Bundesregierung die weiteren Fördermittel in Höhe von 200 Mio. Euro für den Zuschuss „Solarstrom für Elektroautos“ bereitstellt, informieren wir euch auf unserer Website, via Social Media und in unserem Newsletter.“

Die KfW nahm aber auch zu drängendsten Fragen der X-User Stellung. Dabei ging es vor Allem um Probleme und Verzögerungen beim Versand der Bestätigungsmails und wie diese zu beurteilen seien.

„Die Bestätigungsemail von meinekfw@info.kfw.com hat die KfW an alle Antragsteller versendet, die erfolgreich einen Antrag im Programm 442 stellen konnten und eine Zusage erhalten werden. Die individuellen Zusageschreiben werden sukzessive zugestellt und dann im Kundenportal „Meine KfW“ zu sehen sein“, so das SoMe-Team der KfW.

Alex G fragte: „Ich habe eine Mandatsreferenznummer um 14:30 Uhr erhalten. Also zum Zeitpunkt als es noch Kontingent gab, aber eine Email habe ich dazu nicht bekommen. Gehe ich jetzt trotzdem leer aus, obwohl ich eine Antragsbestätigung zur rechten Zeit habe ???“

KfW: „Wichtig ist, dass du den Antrag verbindlich abschicken konntest und die Zuschussreferenz generiert wurde. Dann gilt folgendes: Solltest du bisher noch keine Bestätigungsmail erhalten haben, mach dir keine Sorgen – dein Zuschuss ist für dich reserviert!“

Auch zum Thema Dubletten bzw. dem mehrfach bestätigten Förderantrag hat die KfW die wichtigsten Fragen beantwortet. So gab es Nutzer, die unbewusst mehrmals den Antrag abgesendet haben und ihnen dieser mehrfach bestätigt wurde, so dass diesen mehrere Anträge mit mehreren Referenz-Nummern im Profil angezeigt wurde.

Die KfW konnte aber entwarnen: „Es ist für dich nichts weiter zu tun. Für dich ist genau ein Zuschuss reserviert. Die fehlerhaft angezeigten weiteren Anträge werden in Kürze korrigiert und im Kundenportal als storniert angezeigt.“

Die 33.000 Antragsteller, die zum Zuge gekommen sind, haben nun Zeit, Ihre Anlage installieren zu lassen. Ab März 2024 können dann die Rechnungen hochgeladen werden.

Dabei ist zu beachten, dass alle Maßnahmen ausnahmslos von Fachunternehmen durchgeführt und durch Rechnungen nachgewiesen werden. Eigenleistungen, wie teilweise in Online- und sozialen Medien zu lesen war, sind ausgeschlossen! Der Anschluss der Anlage muss zudem Installationsunternehmen erfolgen, das in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragen ist (siehe § 13 Niederspannungsanschlussverordnung).

Unklar ist zudem, wie die Vorgaben der KfW sicherzustellen sind, dass der Strom primär nur mit dem Elektroauto zu verbrauchen ist und der restliche Strom ins Stromnetz (gegen eine Einspeisevergütung) eingespeist werden darf. So heißt es auf Seite 9 des KfW-Merkblatt „Solarstrom für Elektroautos“:

Es ist sicher zu stellen, dass die Anlagenkonfiguration so ausgestaltet ist, dass der von der Photovoltaikanlage erzeugte Strom vorrangig für den Eigenverbrauch genutzt wird, in dem Sinne, dass:

• der Strom aus der Photovoltaikanlage vorrangig und direkt in die Batterie des Elektroautos (Traktionsbatterie) geleitet wird,
• der den Eigenverbrauch übersteigende Anteil des Stroms aus der Photovoltaikanlage vorrangig für die Eigenspeicherung genutzt und erst nachrangig ins Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist wird,
• der von stationären oder mobilen Solarstromspeichern erzeugte (zurückgespeiste) Strom vorrangig für den Eigenverbrauch genutzt und erst nachrangig ins Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist wird.