Wärmepumpen-Startups Aira und Woltair: In 30 Tagen zur Wärmepumpe!
Der Markt für Heizungen in Deutschland hat mit einem Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich zugelegt. Treiber dieser Entwicklung sind laut der vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) veröffentlichten Marktstatistik nach wie vor Wärmepumpen mit 196.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von 105 Prozent.
Obwohl der Wärmepumpen-Absatz im zweiten Halbjahr 2023 unter den Ampel-Querelen rund um "Heizungsgesetz" und einer vermeintlich höheren Wärmepumpen-Förderung ab 2024 ins Stocken geraten ist, so werden die mittelfristigen Aussichten für den Wärmepumpen-Markt mit Inkrafttreten des neuen GEG, spätestens jedoch ab 2026, wenn die Wärmeplanungen der größeren Städte stehen, als hervorragend eingeschätzt.
Da ist es kaum verwunderlich, dass neben den mittlerweile etablierten deutschlandweiten Anbietern wie Thermondo auch neue Startups das große Geschäft wittern, um - wie ihre Pendants Enpal oder Zolar im Solarbereich - das erste Wärmepumpen-Unicorn zu werden.
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Woltair: „In 30 Tagen zur Wärmepumpe“
Woltair, ein ursprünglich tschechisches Unternehmen, will jetzt Enpal, Thermondo und Co. Konkurrenz machen und innerhalb von drei Jahren Marktführer werden. Von München aus bietet Woltair seinen Kunden eine Wärmepumpen-Komplettlösung an.
Dank einer eigenen digitalen Plattform „Superfix“ von Woltair und einem breiten Lagerbestand garantiert das Unternehmen seinen Kunden ein 30/50-Modell, bei dem die Wärmepumpe innerhalb von 30 Tagen nach Vertragsunterzeichnung installiert wird, ansonsten zahlt der Kunde nur die Hälfte.
Woltair kümmert sich um die Planung, die Installation mit lokalen Partnern und die Beantragung von staatlichen Fördermitteln. Das Angebot umfasst unter anderem Luft/Wasser-Wärmepumpen von Alpha Innotec, LG, Grundig, Samsung, Daikin, Regulus, Vaillant und den WLTR-Eigenmarken. Nach der Installation können die Kunden den 24-Stunden-Express-Service für Reparaturen oder Ausfälle in Anspruch nehmen.
Die Expansion nach Deutschland, Polen und seit August dieses Jahres auch nach Italien finanziert Woltair mit bekannten Investoren aus der Tschechischen Republik, Europa, Kanada und den USA. So investierte allein die renommierte amerikanische Fifth Wall im Juni diesen Jahres 21 Millionen Euro in Woltair.
Allein im ersten Halbjahr 2023 konnte Woltair einen Umsatz von 20,6 Millionen Euro verzeichnen. In der Tschechischen Republik ist Woltair bereits profitabel. Woltair wurde wiederholt in das Deloitte Technology Fast 50-Programm der am schnellsten wachsenden Unternehmen und Start-ups in Europa aufgenommen. Seit seiner Gründung hat Woltair mehr als 3.000 Kunden im Wärmepumpen- und Photovoltaikbereich bedient und mehr als 9.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
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Aira: „In 10 Jahren 5 Millionen Wärmepumpen“
Aira, das von der schwedischen Vargas Holding gegründete Clean-Energy-Tech-Unternehmen, ist Anfang September mit einem eigenen Wärmepumpen-Angebot in Berlin und Brandenburg gestartet und will dieses in den nächsten Monaten auf ganz Deutschland ausweiten.
Die Vargas Holding, zu der auch das Energiespeicherunternehmen Polarium, der Batteriehersteller Northvolt und der nachhaltige Stahlhersteller H2 Green Steel gehören, hat sich hohe Ziele gesetzt. Sie will mit Aira innerhalb von 10 Jahren 5 Millionen Haushalte in ganz Europa mit einer Wärmepumpe versorgen.
Aira wendet sich direkt an Hauseigentümer:innen und ermöglicht einen schnellen und problemlosen Übergang zu umweltfreundlichen Heizsystemen. Das Komplettangebot beinhaltet
- ein 10-Jahre-Rundum-Sorglos Paket,
- eine Wohnkomfortgarantie – für ein Raumklima von 20°C auch am kältesten Tag –
- und verspricht – wie auch Woltair - eine Inbetriebnahme der Wärmepumpe innerhalb von 30 Tagen ab Bestellung.
Aira bietet zudem eine Finanzierung an, die es allen deutschen Haushalten ermöglichen soll Schritt für Schritt und ohne hohe Investitionen von der innovativen Technologie zu profitieren und so Heizkosten und Emissionen zu reduzieren.
Das schwedische Unternehmen will dafür bis 2030 über 5.000 Fachkräfte in eigenen Akademien ausbilden. Die erste Aira-Akademie wurde kürzlich in Berlin eröffnet. Mit einem maßgeschneiderten Schulungsprogramm werden hier SHK-Anlagenbauer:innen, aber auch Quereinsteiger:innen für den Verkauf und die Installation von Aira-Wärmepumpen ausgebildet.
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Auch Deutsche Start-Ups stehen bereits in den Startlöchern
Aber auch deutsche Start-Ups wollen den „etablierten“ Anbietern und dem regional tätigen SHK-Handwerk Paroli bieten. So steht bereits das Unternehmen Vamo in den Startlöchern und bietet in Nordrhein-Westfalen Wärmepumpen zum Kaufen und Mieten an.
Im Gespräch mit energie-experten.org wurde aber bereits darauf verwiesen, dass der Anspruch bestehe, in Kürze auch deutschlandweit aufzutreten.
Auch Vamo verspricht, dass die Installation schon 6 Wochen nach Angebotsannahme erfolgen soll. Angesichts der heutigen Auslastung der deutschen Heizungsbauer und der Lieferzeiten der Wärmepumpen-Hersteller eine im Vergleich zu Woltair und Aira durchaus vertretbare längere Wartezeit.
