Marktwert Solar auf Rekordjagd - Direktvermarktung im Höhenflug
Ertragsmaximum durch Direktvermarktung
Seit August 2021 liegen die Marktwerte für Solar immer über denen der Einspeisevergütung, mit zunehmender Differenz. Im Zuge des EEG-Osterpakets 2022 wurde das EEG umfassend überarbeitet. Die Einspeise-Vergütungssätze wurden durchweg angehoben. Eine Neuheit stellt die Vergütung bei Volleinspeisung des EEG-Stroms dar. Volleinspeisungs-Anlagen mit einer installierten Leistung bis 100 kWp erhalten künftig bis zu 11,30 Cent/kWh. Ab 100 kWp werden nach EEG 2023 bis zu 9,40 Cent/kWh bei Volleinspeisung gezahlt. Trotz der deutlichen Anpassungen liegen die Marktwerte für Solar im Durchschnitt über den Vergütungssätzen.
Anlagenbetreiber:innen bis 100 kWp haben die Wahl zwischen der Einspeisevergütung nach § 19 EEG und der Marktprämie (Direktvermarktung) nach § 20 EEG. Für Solaranlagen ab 100 kWp ist die Direktvermarktung verpflichtend, sofern diese nicht an den Ausschreibungen für Photovoltaikanlagen teilnehmen.
Der Wachstumstrend setzt sich fort
Die monatlichen Marktwerte für Solar stiegen zuletzt im Jahresmittel kontinuierlich. 2020 lag der tatsächliche Jahresmittelwert des Marktwertes für Strom aus solarer Strahlungsenergie (MWsolar) bei 2,879 ct/kWh. Mit einem Anstieg um über 330 % betrug der Marktwert 2021 im Jahresmittel 9,562 ct/kWh. Im August 2022 liegt der tatsächliche Durchschnitt aus den monatlichen Marktwerten für Solar bei 17,879 ct/kWh, was im Vergleich zu 2021 einen Anstieg von über 186 % bedeuten würde. So ist auch für 2022 ein deutlicher Anstieg des Marktwerts für Solar zu erwarten. Auf der Internetplattform Netztransparenz.de veröffentlichen die Netzbetreiber die aktuellen Marktdaten.
Monat | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
---|---|---|---|---|
Januar | 5,906 | 3,831 | 5,543 | 17,838 |
Februar | 4,213 | 2,319 | 4,499 | 11,871 |
März | 3,075 | 1,618 | 4,105 | 20,712 |
April | 3,172 | 0,89 | 4,551 | 14,566 |
Mai | 3,53 | 1,413 | 4,187 | 15,132 |
Juni | 2,91 | 2,473 | 6,864 | 18,94 |
Juli | 3,917 | 2,623 | 7,409 | 26,093 |
August | 3,376 | 3,321 | 7,681 | |
September | 3,345 | 3,981 | 11,715 | |
Oktober | 3,788 | 3,269 | 12,804 | |
November | 4,383 | 3,998 | 18,307 | |
Dezember | 3,696 | 4,811 | 27,075 | |
Jahresmittelwert MWsolar | 3,776 | 2,879 | 9,562 | 17,879 |
Solare Stromerzeugung im Höhenflug
Der jährliche Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland betrug nach Angaben des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) 2021 rund 8,9 %. Für das Jahr 2022 ist mit einem neuen Rekordhoch zu rechnen. Der derzeitige durchschnittliche Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung liegt bei 12,5 % (August 2022). Im Juni wurden erstmalig über 8,27 Terawattstunden (TWh) produziert, sodass der Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung bei 19,6 % lag. Im Juli konnte der andauernde Höhenflug mit über 8,31 TWh fortgesetzt werden. Anlagenbetreiber:innen mit Direktvermarktung konnten sich so durch sonnenreiche Tage über maximale Erträge freuen.
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So entsteht der Marktwert für Solar
Der Marktwert gibt den Wert der produzierten Stromeinheit bei sofortiger Vermarktung an. Der Wert ergibt sich aus dem Stromgroßhandel an der Strombörse EPEX Spot. Dort treffen sich Anbieter und Nachfrager für kurzfristige Stromgeschäfte. Der Strompreis für die unterschiedlichen Energieträger wird viertelstündlich gebildet. Der Marktwert Solar, Wind an Land und Wind auf dem Meer wird nach der Anlage 1 EEG berechnet.
Der Marktwert Solar variiert nach solarer Stromerzeugung im Jahr. Die unterschiedliche Sonneneinstrahlung in den Jahreszeiten bewirkt eine Saisonalität der Marktwerte. Durch die höhere, solare Stromproduktion im Sommer sind die Marktwerte (Solar) tendenziell geringer als die durchschnittlichen Börsenstrompreise, in den schwächeren Wintermonaten sind sie tendenziell höher.
Sinkt die Nachfrage tagsüber stärker als nachts, so wirken sich die in diesem Zeitraum niedrigeren Preise besonders stark auf den Marktwert Solar aus, da PV- im Gegensatz zu Windenergieanlagen nur zu diesen Stunden einspeisen.
Jahreshöchstwert erstmalig im Sommer
Der bisherige monatliche Höchstwert lag mit 26,093 ct/kWh im Juli. Aus den Marktdaten von Netztransparenz.de geht hervor, dass der Jahreshöchstwert in der Vergangenheit in den Wintermonaten lag. So ist davon auszugehen, dass der Marktwert zum Jahresende einen neuen Höchstwert erreicht.
2019 | 2020 | 2021 | 2022* | |
---|---|---|---|---|
Minimum | Juni 2,91 ct/kWh | April 0,89 ct/kWh | März 4,105 ct/kWh | Februar 11,871 |
Maximum | Januar 5,906 ct/kWh | Dezember 4,811 ct/kWh | Dezember 27,075 ct/kWh | Juli 26,093 ct/kWh |
*Die Angaben beziehen sich auf die Extrema zum 08.08.2022. Änderungen des Minimal- oder Maximalwertes für das Jahr 2022 sind zu erwarten.
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