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Der Standort in Freiburg steckt voller Energiekonzepte (Foto: Pfizer)

Freiburg: Pfizer nutzt Solarenergie für Produktion

Das Land Baden-Württemberg hat dem Pfizer-Produktionsstandort Freiburg für sein nachhaltiges Engagement den Umweltpreis in der Kategorie Industrie verliehen. Das Werk deckt seinen Energiebedarf u. a. durch Solarenergie schon zu über 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen.

Energie und Rohstoffe einzusparen ist Teil der Konzernstrategie. Der Schutz unserer Umwelt gilt neben Kosten und Qualität als gleichgestelltes Unternehmensziel. Pfizer hatte sich bis 2012 zum Ziel gesetzt, 35 Prozent seines gesamten Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken und 40 Prozent CO2 einzusparen.

Der Konzern setzt auf einen nachhaltigen Energie-Mix aus Solarstrom, Sonnenwärme und Wärmerückgewinnung, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie. Denn das "Going green" ist nicht auf Einzelmaßnahmen beschränkt, sondern folgt einem facettenreichen, auf lange Sicht ausgelegten Kurs.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Offenburg und dem Zentrum für Erneuerbare Energien der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg arbeitet Pfizer bereits an neuen Techniken für mehr Umweltschutz: STAR (Solar Technologies applied to Absorption wheels Regeneration) heißt das Konzept, das von nun an mit der Kraft der Sonne den Feuchtigkeitsgehalt für die Herstellung und Verpackung von pharmazeutischen Produkten verbessern soll.

Im Rahmen dieser Bemühungen wurde im Jahr 2011 ein Pilotprojekt zur Trocknung von Prozessluft mit Solarwärme initiiert.

Zur Regeneration der Adsorptionsfähigkeit dreht sich der Wärmeübertrager in einen Luftstrom, welcher von einem 120 m2 großen Feld von Vakuumröhren-Solarluftkollektoren mit einer Appertur-Fläche von 77 m2 erwärmt wird.

Die Pilotanlage gewährt eine Energieeinsparung von bis zu 50 Prozent, der CO2- Verbrauch reduziert sich jährlich um 28 Tonnen.

Hinter dieser großen industriellen Anlage steckt das junge Unternehmen Kollektorfabrik. Dank ihres Sun-Storm-Kollektors wurde es zum idealen Partner, da bei Pfizer zum einen das hohe Temperaturniveau benötigt wird, welches der Sun-Storm-Kollektor angesichts seiner Vakuumröhren liefern kann, und zum anderen, weil direkt das Medium Luft gebraucht wird.

Gemeinsam mit EBM-Papst hat die Kollektorfabrik außerdem eine Wärmetauscher-Einheit mit Ventilator konstruiert, die den primären Luftkreis durch zwei oder drei Kollektormodule zirkuliert und Wärme auf Heizungswasser überträgt.

Die Kollektoren sind verhältnismäßig leicht und können daher auch auf Industriedächern angebracht werden. Bei erfolgreichen Langzeittests der Anlage können andere bis dato elektrisch betriebene Luftentfeuchter auch auf Solarwärme umgestellt werden.

Ein beachtliches Vorzeigeprojekt bei Pfizer ist zudem die größte Holzpellet-Heizanlage Europas, welche 2009 in Betrieb genommen wurde. Mit ihrer Hilfe erzeugt das Werk den Dampf und die Energie, die für die Klimatisierung der Produktionshallen und der Labore unverzichtbar sind.

Das schon bestehende Kesselhaus wurde um sechs Meter erhöht, um für den neuen Kessel ausreichend Platz zu schaffen. Gebaut wurde darüber hinaus ein Silo (400 m3) für die Holzpellets.

Der Rohstoff für die klimaneutralen Holzpellets stammt aus der Region und wird nach hohen ökologischen Standards verarbeitet.

Die Holzpellet-Dampfkesselanlage soll im nächsten Schritt mit einer Absorber-Kältemaschine auch Kälte erzeugen. Der Absorber verfügt über eine Leistung von 2,4 Mw und löst zwei elektrisch betriebene Kältemaschinen ab, die zur Kühlung der Produktion genutzt werden.

Bereits in der anfänglichen Phase der Produktentwicklung fokussierte sich Pfizer auf umweltfreundliche und energieeffiziente Methoden und Herstellungsverfahren.

Steckbrief
Projektnummer:
2657
Objekt:
Industriegebäude
Ort:
Freiburg im Breisgau
Beteiligte Unternehmen:
Pfizer, EBM-Papst, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Hochschule Offenburg
Hersteller:
Die Kollektorfabrik
Größe/ Fläche Solarthermie-Anlage:
120,00 m2
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr:
28,00


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Projektnummer:
2657
Objekt:
Industriegebäude
Ort:
Freiburg im Breisgau
Beteiligte Unternehmen:
Pfizer, EBM-Papst, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Hochschule Offenburg
Hersteller:
Die Kollektorfabrik
Größe/ Fläche Solarthermie-Anlage:
120,00 m2
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr:
28,00

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