Letzte Aktualisierung: 04.09.2024

Der große Vergleich: Fensterrahmen aus Holz, Kunststoff und Aluminium

Wie ist ein guter Fensterrahmen aufgebaut? Welche Unterschiede bestehen zwischen Holz-, Kunststoff- und Aluminiumrahmen? Worauf ist beim Kauf von Fensterrahmen zu achten?

Fensterrahmen können aus unterschiedlichen Materialien bestehen: Holz, Kunststoff und Aluminium. Worin sich die Fensterrahmen aus den verschiedenen Materialien unterscheiden und welche Vor- und Nachteile Holzrahmen, Kunststoffrahmen und Aluminiumrahmen jeweils haben, das erklären wir in diesem Artikel.

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Konstruktiver Aufbau von Fensterrahmen

Ein Fenster ist ein bautechnisches Konstrukt, das in eine Maueröffnung, meist einer Außenwand, eingelassen wird. Seitlich wird es von den Fensterleibungen, oben vom Fenstersturz und unten von der Fensterbrüstung begrenzt.

Der Fensterrahmen (Blendrahmen) ist ein separates Bauteil, das fest mit dem Mauerwerk verbunden wird. Im Fensterrahmen, ein sogenannter Blockrahmen oder Zargenrahmen, sitzen der oder die Fensterflügelrahmen, der sich öffnen lässt.

In modernen Fenstern sind die „Fensterflügel“ oft sogenannte Verbundflügel. Darunter versteht man ein Verbundsystem aus Verbundrahmen und Mehrfachverglasung (Zwei- oder Dreifachverglasung, auch Isolierverglasung oder Scheibenverbundsystem genannt).

Fensterrahmen aus Holz

Hölzerne Fensterrahmen sind zum Beispiel aus weichem Nadelholz wie Kiefer und Fichte oder hartem Eichenholz.

Ökologie von Fensterrahmen aus Holz

Holzrahmen punkten ökologisch, weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Wer beim Kauf von Holzrahmen für Fenster auf einheimisch gewachsene und verarbeitete Produkte setzt, verzichtet damit bewusst auf tropische Hölzer. Die stammen häufig aus nicht umweltfreundlichem Anbau und sind über tausende Kilometer transportiert worden. Das belastet ihre Klimabilanz ebenso wie die in den Herkunftsländern oft zum Einsatz kommenden Pflanzenschutzmittel wie Insektizide, Fungizide & Co., die die Hölzer auch nach der Verarbeitung noch lange ausdünsten und die so ein Risiko für die Gesundheit derer darstellen, die die Schadstoffe einatmen. Einheimische Holzfensterrahmen dagegen unterliegen europäischen und deutschen Normen wie diesen: 

  • DIN 52160: Prüfung von Holzschutzmittel und Grundlagen für die Durchführung von Prüfungen
  • DIN 52161: Prüfung von Holzschutzmittel
  • DIN 52175: Holzschutz; Begriff und Grundlagen
  • DIN 68121-1 Holzprofile für Fenster und Fenstertüren; Maße, Qualitätsanforderungen

Entsprechend nur mit ökologischen Lacken und / oder Lasuren behandelte Holzfensterrahmen können recycelt oder thermisch entsorgt (Müllverbrennung) werden, ohne dass sie dabei die Umwelt mit chemischen Schadstoffen belasten.

Oberflächenbehandlung der Holzrahmen

Holz, das stetig der Witterung ausgesetzt wird wie die Außenseite eines Fensterrahmens, braucht eine wetterfeste Behandlung. Regelmäßig. Andernfalls verwittert es und bleicht aus. Eine wetterfeste Behandlung ist jedoch aufwendig und kostet Material und Zeit. Moderne Holzfensterrahmen werden heute deshalb häufig mit der maschinellen Methode Hydrohobeln gefertigt. Dabei drückt man die Holzfasern an der Oberseite nicht einfach nur flach, sondern schneidet sie Faser für Faser einzeln ab.

Das Ergebnis dieser Oberflächenbehandlung ist eine besonders glatte, makellose Holzoberfläche, deren Poren offen bleiben, so dass eine Lasur / Grundierung tief und nachhaltig schützend in das Holz eindringen kann. Das spart am Ende nicht nur Material und Kosten für Lacke und / oder Farben, sondern auch Aufwand, denn dank Hydrohobeln werden die Pflege- und Wartungsintervalle größer. Wer dann noch regelmäßig spezielle öko-korrekte Pflegemilch auf den Fensterrahmen aus Holz aufträgt, kann ein Streichen noch zusätzlich hinauszögern.

Kombination von Rahmen-Materialien

Neben einer mechanischen und chemischen Behandlung des Holz-Fensterrahmens, werden auch Kombinationen von Rahmenmaterialien eingesetzt, um den Fensterrahmen unter wechselhaften Witterungseinflüssen wie Temperaturschwankungen formstabil und wärmedämmend zu machen. Zu den beliebtesten Verbundmaterialien von Fensterrahmen zählen sogenannte Holz-Aluminium-Fenster, die die dämmenden Eigenschaften des Materials Holz mit den langlebigen, unverwüstlichen von Aluminium kombinieren. Das Aluminium solcher Fensterrahmen ist nach außen gelegt, was den Rahmen insgesamt robust gegenüber Wind und Wetter macht. Eine andere Alternative sind Verbundfenster bei denen die Iso-Verglasung den Flügelrahmen des Fensters überdeckt – und somit schützt.

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Fensterrahmen aus Kunststoff

Fensterrahmen aus Kunststoff sind von Haus aus wetterfest. Wind, Regen, Frost, Schnee und Sonnenlicht (UV-Licht) können ihnen nichts anhaben. Neben den klassischen weißen Kunststofffensterrahmen gibt es auch eine ganze Reihe mit anderen Kunststofffarben im Fachhandel zu kaufen. Daneben sind farbig lackierte Fensterrahmen aus Kunststoff im Angebot.

Hinzu kommen Fensterrahmen aus Kunststoff, die mit einer farbigen Aluminiumschale bestückt sind und farbig dekorierte Rahmen, die teilweise auch strukturiert sein können. Schließlich sind auch sogenannte Rahmenprofile auf dem Markt, deren Kunststoff mit farbigem Acrylglas beschichtet ist.

Der große Nachteil von Fensterrahmen aus Kunststoff ist der: Sie verschmutzen leicht. Das liegt daran, dass Fensterrahmen aus Kunststoff wegen der integrierten Luftkammern zur Dämmung oft etwas „größer“ ausfallen als solche aus Holz oder Alu. Je größer die Fensterrahmenflächen, desto mehr Schmutz kann sich darauf absetzen. Den zu entfernen, gelingt am besten mit lauwarmen Wasser und herkömmlichen Geschirrspülmittel – aber es bilden sich beim Putzen leicht Schlieren.

Fensterrahmen aus Aluminium

Aluminium ist das robusteste Material in Sachen Fensterrahmen – aber: Aluminium dämmt Wärme deutlich schlechter als Fensterrahmen aus Holz oder mit Luftkammern ausgerüstete Kunststofffensterrahmen. Während Holz und entsprechend aufbereiteter Kunststoff sogar den Anforderungen an Fensterrahmen eines Passiv-Hauses gerecht werden können, ist Aluminium alles andere als ein Wärmedämmer - im Gegenteil: Das Metall leitet Wärme und Kälte sehr gut weiter. Moderne Herstellungsverfahren jedoch hätten bereits dazu beigetragen, dass die neue Generation von Fensterrahmen aus Aluminium heute mit verbesserten Dämmwerten ausgeliefert würden, heißt es seitens der Hersteller.

Dafür muss ein Fensterrahmen aus Aluminium nicht gestrichen werden und er verblasst auch nicht unter der Sonne. Für einen Einsatz als Fensterrahmen wird das Aluminium gerne eloxiert. Sie werden also mit einem Metall überzogen. Oder man pulverbeschichtet sie. Das Ergebnis kann optisch wirken, als seien die Alu-Fensterahmen aus Holz gefertigt. Eine solche „hölzerne“ Optik erzielt man, indem man über die Pulverschicht zusätzlich ein Papier mit einer Holzstruktur aufbringt.

Der große Vorteil von Alu-Fensterrahmen ist ihre Stabilität. Dank sehr guter statischer Eigenschaften sind sie insbesondere als Fensterrahmen sehr großer Fenster im Einsatz. Trotz großflächiger Scheiben brauchen die Fenster nur vergleichsweise dünne Aluminiumrahmen.

Kennzahlen für die Wärmedämmung des Fensterrahmens

Auf der Suche nach einem gut Wärme dämmenden Fensterrahmen kann sich der Verbraucher am Uf-Wert orientieren. Das ist quasi der Wärmedurchgangskoeffizient U des Fensterrahmens f (auf Englisch: frame, kurz: f). Je kleiner der Uf-Wert ist, desto besser dämmt der Rahmen.

Tabelle: Richtwerte für Wärmedurchgangskoeffizienten von Fensterrahmen gemäß prEN ISO 10077-1
Fensterrahmen Rahmeneigenschaften Uf-Wert
Kunststoff PUR-Rahmen (Dicke ≥ 5 mm) mit Metallkern 2,8 W/(m2K)
Kunststoff PVC-Hohlprofil (Profilinnenmaß ≥ 5 mm) mit 2 Hohlkammern 2,2 W/(m2K)
Kunststoff PVC-Hohlprofil (Profilinnenmaß ≥ 5 mm) mit 3 Hohlkammern 2,0 W/(m2K)
Holz Hartholz (Rahmendicke = 50 mm) 2,3 W/(m2K)
Holz Hartholz (Rahmendicke = 100 mm) 1,7 W/(m2K)
Holz Hartholz (Rahmendicke = 150 mm) 1,3 W/(m2K)
Holz Weichholz (Rahmendicke = 50 mm) 2,0 W/(m2K)
Holz Weichholz (Rahmendicke = 100 mm) 1,5 W/(m2K)
Holz Weichholz (Rahmendicke = 150 mm) 1,1 W/(m2K)
Metall ohne thermische Trennung 5,9 W/(m2K)

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