Der Plenarsaal des schleswig-holsteinischen Landtags in Kiel wird klimafreundlich mit Erdwärme temperiert (Foto: waermepumpe-regional.de)
Der im März 2003 fertiggestellte Plenarsaal des schleswig-holsteinischen Landtags ist mit einer vollverglasten Fassade versehen, was eine Kühlung im Sommer erforderlich macht. Diese erfolgt seither geothermisch. Eine Photovoltaikanlage sorgt zudem für Solarstrom.
Dazu wurden laut des Leitfadens "Geothermie in Schleswig-Holstein - Ein Baustein für den Klimaschutz" vom Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein 31 Gründungspfähle von jeweils 8 m Tiefe mit Wärmetauschern versehen und zusätzlich 8 Erdwärmesonden mit jeweils 100 m Länge installiert. Die erreichbare Kühlleistung beträgt 60 kW. Diese „geothermische Kälteanlage“ sollte den gläsernen Plenarsaal auch im Sommer angenehm temperieren. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landtags deckt einen Teil des hierfür nötigen Strombedarfs.
Wie die landeseigene Gebäudeverwaltung Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) auf Nachfrage des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages Anfang 2016 bestätigte, erreichte aber die PV-Anlage nicht die gewünschte Wirtschaftlichkeit. Bei einer Stromersparnis von jährlich rund 6.000 kWh und einer Ersparnis von rund 1.000 Euro jährlich - zu damaligen Strompreisen gerechnet - hätten Experten des Landesrechnungshofs eine Amortisationszeit von 236 Jahren ausgerechnet. Bei der Amortisation der Erdwärme-Klimatisierung sah es besser aus: Sie sorgt laut GMSH für eine jährliche Stromkosteneinsparung zwischen 700 und 1.500 Euro und eine Amortisation innerhalb von 45 Jahren.
Laut GMSH-Sprecherin Barbara Müller würde "die eingebaute Technologie den in sie gesetzten Erwartungen nicht entsprechen". Da eine Amortisation nicht gegeben sei, würde eine solche Anlage in dieser Konzeption heute so nicht mehr errichtet werden. Denn besonders wirtschaftlich ist diese Nutzung, wenn die Anlage sowohl im Sommer zur Kühlung als auch im Winter zur Heizung mit einer Wärmepumpe genutzt wird.
Hintergrund: Der gläserne Plenarsaal ragt als Symbol der transparenten Demokratie, aber auch als Erinnerung an die von der Marine geprägte Geschichte des Hauses seit 16 Jahren in Richtung Kieler Förde. Die Abgeordneten kamen im April 2003 das erste Mal in dem neu angebauten Glaskubus zusammen. Davor tagte das Plenum im alten Plenarsaal im ersten Stock des Landeshauses – dem heutigen Schleswig-Holstein-Saal.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 1862 | |
Objekt: Gläserner Anbau an dreistöckiges Backsteingebäude | |
Ort: Kiel | |
Beteiligte Unternehmen: Architekten Anja Brüning und Wolfgang-Michael Pax | |
Thermisch Heizleistung: 60,00 kW | |
Baujahr: 2003 | |
Quelle: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag |
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Projektnummer: 1862 | |
Objekt: Gläserner Anbau an dreistöckiges Backsteingebäude | |
Ort: Kiel | |
Beteiligte Unternehmen: Architekten Anja Brüning und Wolfgang-Michael Pax | |
Thermisch Heizleistung: 60,00 kW | |
Baujahr: 2003 | |
Quelle: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag |