Letzte Aktualisierung: 07.03.2024

Anzeige

PV-Anlage: Bis zu 37% sparen!

Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!
Jetzt Preise vergleichen!

Erneuerbare Energien: Kennzahlen & Bedeutung im Überblick

Als "erneuerbar" oder „regenerativ" gilt laut gängigen Definitionen eine Energiequelle dann, wenn sie sich entweder kurzfristig von selbst erneuert oder ihre Nutzung nicht zur Erschöpfung der Quelle beiträgt. Man spricht dann auch von nachhaltig zur Verfügung stehenden Energieressourcen. Diese Definition der Erneuerbaren Energien trifft auf alle direkten Solarenergien zu, auf die indirekten Solarenergien wie Wind, Wasserkraft und Biomasse und auch auf Erdwärme und die Meeresenergien. Kernfusion ist nach dieser Definition keine erneuerbare Energie.

So entstehen Erneuerbare: Von der Primär- zur Sekundärenergie

Erneuerbare Energien entnehmen der Ökosphäre nur geringe Teile der natürlichen Energieströme. Zur Regenerierung steht die unerschöpfliche Kraft der Sonne bereit. Sonnenenergie lässt Pflanzen wachsen und Bioenergie entstehen. Die Sonne treibt das Wetter an, sorgt so für Wind und Niederschläge und schafft damit die Voraussetzungen für Wind- und Wasserkraft. Sonnenkollektoren, solarthermische Kraftwerke und Solarzellen nutzen die Sonnenstrahlung direkt ohne den Umweg über ein anderes Medium. Schließlich kann man auch die Geothermie anzapfen, eine Energie, die aus der Wärme des radioaktiven Zerfalls im Erdinneren und der noch von der Erdentstehung verbliebenen Bewegungsenergie stammt, oder man kann die Schwerkraft nutzen, die für die Gezeiten verantwortlich ist.

Anzeige

Wärmepumpe & PV-Anlage kombinieren!

Unsere Experten erstellen Dir in wenigen Minuten ein Komplett-Angebot nach Deinen Wünschen. Digital & kostenlos.
Jetzt kostenlos Angebote vergleichen!

Globale Nutzung erneuerbarer Energien

Windkraft, Solarenergie, Wasserkraftwerke, Energie aus Biomasse und Geothermie sind das bisher erfolgreichste Mittel im Kampf gegen den Klimawandel, weil sie Energie bereitstellen, nahezu ohne das Klimagas Kohlendioxid (CO2) auszustoßen. Zudem verringern sie die Abhängigkeit von den immer knapper werdenden fossilen Rohstoffen, besonders von Öl und Gas. Und entschärfen die Krisen und Kriege rund um die Regionen, in denen sich heute die größten Vorkommen finden.

Die größten Potenziale zur Deckung des weltweit wachsenden Energiebedarfs werden vor allem der Wind- und Solarenergie zugeordnet. Daneben sind aber auch die Geothermie, Meeresenergie und moderne Verfahren der Biomassenutzung von Bedeutung. Insbesondere für die Entwicklungsländer sind die modernen Erneuerbare-Energien-Technologien ein Schlüsselfaktor, um die Armut zu bekämpfen, denn noch immer sind über eine Milliarde Menschen ohne Zugang zu elektrischem Strom (Stand: 2018).

Aufgrund des dezentralen Charakters können hier die erneuerbaren Energien zukünftig die Basisversorgung sichern, z. B. als netzferne Photovoltaikanlagen für den häuslichen Bedarf oder zur Dorfstromversorgung. Weltweit wurden allein im Jahr 2016 über 8 Millionen solcher Photovoltaik-Inselanlagen (sog. Off-Grid- oder Mini-Grid-Anlagen) verkauft. Erneuerbare Energien ermöglichen so mehr Menschen einen Zugang zu modernen Energieformen wie insbesondere Elektrizität, tragen zu verbesserten Lebensbedingungen bei und eröffnen wirtschaftliche Entwicklungschancen.

Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland

Erneuerbare Energien zur Stromproduktion

Ende 2007 betrug der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland nach amtlichen Statistiken 9,8 Prozent. Das ist mehr als eine Verdreifachung seit 1997. Im Jahr 2008 hat sich der Anteil nach vorläufigen Zahlen der AG-EE-Stat auf Grund des höheren Endenergieverbrauchs auf 9,5 Prozent reduziert.

2016 erreichte der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Bruttostromverbrauch bereits 31,7 Prozent. 2020 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung schon bei etwa 50 Prozent!

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ging der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung 2021 gegenüber 2020 jedoch von 47,1 % auf 42,4 % zurück.

Dabei nahm die Stromeinspeisung aus Windkraft deutlich um 13,3 % ab, was insbesondere auf das im Vorjahresvergleich windärmere Frühjahr 2021 zurückzuführen ist. Strom aus Windkraft hatte dadurch nur noch einen Anteil von 21,5 % an der eingespeisten Strommenge. Im Jahr 2020 war die Windkraft mit einem Anteil von 25,2 % erstmals der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung gewesen. Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik ging dagegen im Jahr 2021 nur leicht um 0,5 % auf einen Anteil von 8,7 % zurück (2020: 9,0 %).

Im Jahr 2023 überstieg erstmals der gesamte Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Nettostromerzeugung einen Anteil von 50%. Maßgeblich für die Entwicklung war die Stromproduktion aus Windenergie und Photovoltaik, die drei Viertel des erneuerbaren Stroms bereitstellten.

Bei der Windenergie trugen gute Witterungsverhältnisse und ein Zubau von 3.028 Megawatt (MW) zu einem Anstieg der Stromerzeugung 2023 von 14 Prozent auf insgesamt 142,1 TWh bei (2022: 124,8 TWh). Bei der Photovoltaik wurde 2023 eine im Vergleich zum extrem sonnigen Vorjahr durchschnittliche ⁠Witterung⁠ durch einen starken Zubau an neuen Anlagen ausgeglichen. Insgesamt stieg die Leistung des PV-Anlagenparks 2023 um 22 Prozent gegenüber 2022 (+14.595 MW).

Erneuerbare Energien zur Wärmeproduktion

Auch die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung hat kontinuierlich zugenommen. Ganz überwiegend basiert die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich auf Biomasse, hierzu zählt insbesondere die Nutzung von Scheitholz.

2016 betrug der Holzverbrauch privater Haushalte (einschließlich Holzpellets) 68 Milliarden Kilowattstunden. Weiter vorangeschritten ist auch die Nutzung von Erd- und Umweltwärme mit Hilfe von Wärmepumpen.

Im Jahr 2016 wurden 11,3 Milliarden Kilowattstunden Wärme durch Wärmepumpen bereitgestellt. Die Wärmebereitstellung aus Solarthermie betrug 2016 rund 7,8 Milliarden Kilowattstunden.

Mit einem Anteil von 83 Prozent (170,6 TWh) war Biomasse auch im Jahr 2023 weiterhin die wichtigste erneuerbare Wärmequelle, gefolgt von 25,7 TWh aus oberflächennaher (sowie tiefer) Geothermie und Umweltwärme (insbesondere Wärmepumpen) mit 12,5 Prozent.

Während die Biomasse auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr lag (2022: 171,9 TWh), stieg die durch Wärmepumpen nutzbar gemachte Wärme (Geothermie und Umweltwärme) um deutliche 18,3 Prozent an. Hier machte sich der stark gestiegene Absatz von Wärmepumpen bemerkbar. Der Anteil der Solarthermie lag mit 9,1 TWh bei circa 4,4 Prozent und damit knapp unter dem Wert des Vorjahres (2022: 4,8 Prozent).

Die insgesamt erzeugte erneuerbare Wärmemenge stieg im Vergleich zum Vorjahr 2022 nur wenig (2023: 205,5 TWh, 2022: 203,3 TWh). Da jedoch gleichzeitig auf Grund der milden Witterung und der schwachen Konjunktur der gesamte Wärmebedarf rückläufig war (-6 Prozent gegenüber 2022), stieg der Anteil der erneuerbaren Energieträger auf 18,8 Prozent (2022: 17,5 Prozent).

CO2-Ersparnisse durch erneuerbare Energien

Der Ausbau erneuerbarer Energien trägt wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Indem fossile Energieträger in allen Verbrauchssektoren (Strom, Wärme und Verkehr) zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt werden, sinken die energiebedingten Treibhausgasemissionen. Berechnungen des Umweltbundesamtes haben ergeben, dass der Einsatz erneuerbarer Energien im Jahr 2016 insgesamt Treibhausgasemissionen in Höhe von 160 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente vermieden hat.

Davon sind 74,5 Prozent der Strombereitstellung durch erneuerbare Energien zuzurechnen. Im Bereich der Wärme- und Kältebereitstellung wurden durch erneuerbare Energien 34,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (21,6 Prozent) und im Kraftstoffbereich 6,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (3,9 Prozent) vermieden.

Anzeige

Eigene PV-Anlage im Rundum-Sorglos-Paket!

Stelle Dir jetzt Deine eigene Solar-Anlage zusammen + erhalte in wenigen Minuten die besten Angebote aus Deiner Region!
Jetzt kostenlos Angebote vergleichen!

Kosten und Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien

Kostenfaktoren und Kostenindikatoren

Die Kosten des Ausbaus der erneuerbarer Energien sind von einer Reihe von Faktoren abhängig, die wiederum selbst im Gesamtkontext der Energieerzeugung systemisch miteinander interagieren. Die Erhöhung des Erneuerbarer Energien-Anteils selbst erfolgt über einen Kapazitätszubau, der sich in der Regel an Kostengesichtspunkten orientiert und dabei über die globale Marktentwicklung bzw. Lerneffekte auf die Kosten rückwirkt.

Wenn von den „Kosten des EE-Ausbaus“ gesprochen wird, sind laut einer Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) "Was die Energiewende wirklich kostet" Angaben zu den Gesamtkosten der Stromerzeugung oder zu den EEG-Differenzkosten keine geeigneten Indikatoren. Entscheidend sind vielmehr die Nettokosten, die eine Stromerzeugung aus steigenden Anteilen erneuerbarer Energien gegenüber der konventionellen Stromversorgung verursacht.

In den Nettokosten werden die vermiedenen externen Kosten als Nutzenwirkung, die als Kern und Treiber hinter dem Großprojekt Energiewende stehen, vollständig gegengerechnet. Für eine umfassende Bilanz sollten auch systembedingte Integrationskosten einbezogen werden, die eine Umstellung insbesondere auf fluktuierende EE mit sich bringt.

Kostenentwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben in ihrer vierten Studien-Auflage "Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien" die aktuellen Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien analysiert und die die weitere Kostenentwicklung auf Basis von technologiespezifischen Lernraten und Marktszenarien bis zum Jahr 2035 prognostiziert.

Im Ergebnis zeigt sich, dass die Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien kontinuierlich sinken und damit kein Hindernis für eine CO2-freie Stromerzeugung darstellen. Neu errichtete Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windenergieanlagen an günstigen Standorten sind bereits heute günstiger als fossile Kraftwerke!

Sektorale Förderung in Deutschland

Das im Jahr 2000 in Kraft getretene und seitdem mehrfach novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hatte das Ziel, den jungen Technologien wie Windenergie- und Photovoltaikanlagen durch eine garantierte Abnahme und feste Vergütungen den Markteintritt zu ermöglichen. Es hat damit den Grundstein für den Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) im Stromsektor geschaffen und sie von einer Nischenexistenz zur tragenden Säule der deutschen Stromversorgung gemacht. Mit einem Anteil von 31,7 Prozent am Bruttostromverbrauch im Jahr 2016 sind die erneuerbaren Energien nunmehr wichtigster Energieträger im Strombereich.

Wesentliches Instrument für den Wärme-/Kältebereich ist darüber hinaus das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), welches durch das Marktanreizprogramm (MAP) hinsichtlich der finanziellen Förderung ergänzt wird.

Der Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehrsbereich schließlich wird weitgehend durch das Biokraftstoffquotengesetz bestimmt. Für den Einsatz von EE-Strom im Verkehr sind zudem die Elektromobilitätsstrategie und seit dem Jahr 2016 die Kaufprämie für Elektrofahrzeuge zu nennen.

Problem "Preis-Kannibalisierung"

Je mehr Erneuerbare im Markt sind, desto stärker sinken die Strompreise, weil die bestehenden Erneuerbare Energien-Anlagen wegen der naturgemäß niedrigen Betriebskosten sehr günstig produzieren können. Das bremst den weiteren Zubau, denn das für die Anlagenerrichtung nötige Kapital muss trotzdem finanziert werden. Je nach Höhe der Kapitalkosten ist dann ab einem bestimmten Marktanteil von Erneuerbaren Energien der Strompreis zu niedrig, als dass sich ein weiterer Zubau für Betreiber und Investoren wirtschaftlich lohnen würde.

Laut einer Potenzialanalyse von Aurora Energy Research vom Mai 2020 würde diese so genannte Preis-Kannibalisierung einen rein marktbasierten Erneuerbaren Energien-Ausbau so früh ausbremsen, dass weder das 65-Prozent-Ziel noch die Treibhausgasneutralität 2050 erreicht werden würde. Je nach Kapitalkosten würde bei den bestehenden Marktbedingungen nur ein Bruchteil des verfügbaren geo-technischen Potenzials genutzt.

Um den marktbasierten Ausbau zu steigern, müsste die Politik daher die Rahmenbedingungen verändern. Eine Stellschraube wäre zum Beispiel der CO2-Preis: Ist dieser höher, steigt das allgemeine Strompreisniveau und damit auch die Einnahmen der Erneuerbaren Energien. Dann lohnt sich wiederum der Neubau von zusätzlichen Anlagen.

Arbeitsmarkt: Zahl der Beschäftigten in den erneuerbaren Energien

Insgesamt ist die Beschäftigung, die aus den Aktivitäten der Energiewirtschaft resultiert, seit dem Jahr 2000 durch den Ausbau der erneuerbaren Energien gestiegen (Quelle: Studie "Ökonomische Indikatoren des Energiesystems" vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS)).

Nach 2011 ging die Beschäftigung deutlich zurück. Verantwortlich dafür war zunächst der Einbruch der inländischen Produktion im wichtigsten Teilbereich der Solarwirtschaft, der Photovoltaik. Sie wanderte zum größten Teil in andere Länder ab – vor allem nach China. 2017 erreichte die Beschäftigtenzahl in der Solarbranche ihren Tiefstand. Bis 2021 sind die Beschäftigtenzahlen jedoch wieder moderat angestiegen.

Bei der Windenergie zeigte sich bis zum Jahr 2016 noch eine stetige positive Entwicklung und eine Zunahme der Beschäftigten. Von den knapp 690.000 Beschäftigten in der deutschen Energiewirtschaft im Jahr 2016 arbeitete mit 338.600 knapp die Hälfte im Bereich der erneuerbaren Energien. Im Jahr 2017 kam es jedoch zu einem starken Rückgang der Beschäftigten, der sich bis heute insb. bei der Onshore-Winkraft fortsetzt. Wesentliche Treiber hierfür sind deutliche Einbußen im Außenhandel sowie ein dramatischer Rückgang der neu installierten Windkraftanlagen im Inland. Zwischen 2017 und 2018 sank in Deutschland die Leistung neu installierter Windenergieanlagen an Land um etwa 55 % (UBA 2019). Dieser negative Trend setzte sich 2019 fort.

2021 arbeiteten laut BMWi rund 344.100 Beschäftigte im Bereich der Erneuerbaren Energien. Damit hat sich zwischen den Jahren 2000 und 2021 die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien in etwa verdreifacht.

Im Jahr 2022 lag der Beschäftigungsstand bei Erneuerbaren Energien bei 387.700 Personen. Im Vorjahresvergleich ist die Beschäftigung 2022 um 14,9 % bzw. 50.400 zusätzliche Beschäftigte gestiegen. Damit verzeichnet das Jahr 2022 den höchsten Beschäftigungsstand seit 2012 und den größten jährlichen Zuwachs seit 2006.

Während es bei der Solarenergie (84.100 Beschäftigte im Jahr 2022; 22 %-Anteil an der gesamten Beschäftigung bei Erneuerbaren Energien) zu einem kräftigen Anstieg der Beschäftigung um 22.800 Personen kam, gingen die Zahlen im Bereich der Windenergie an Land (94.100 Beschäftigten; 24 %-Anteil) um rund 9.000 Beschäftigte zurück. Bei Windenergie auf See (30.100 Beschäftigte; 8 %-Anteil) stieg dagegen die Beschäftigung um mehr als 6.400 Personen. Bei der Umweltwärme/Geothermie (55.000 Beschäftigte; 14 %-Anteil) stieg die Beschäftigung aufgrund des Ausbaus der Wärmepumpen um 20.100 Personen.

Tabelle: Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien 2000 bis 2022 - Stand: November 2023 (Herausgeber: BMWK / Quelle: DLR/GWS (2023))
Jahr Windenergie an Land Windenergie auf See Solarenergie Wasserkraft Geothermie, Umweltwärme Biomasse Gesamt
2022 94.100 30.100 84.100 6.500 55.000 117.900 387.700
2021 108.500 21.700 58.500 5.700 35.900 113.800 344.100
2020 106.900 21.900 57.300 6.400 29.700 116.000 338.200
2019 95.200 26.800 48.900 6.200 23.500 108.400 309.000
2018 96.600 25.100 45.700 5.500 23.400 108.100 304.400
2017 113.400 24.200 42.300 6.100 21.800 107.200 315.000
2016 134.600 28.500 45.100 7.900 20.500 112.500 349.100
2015 127.600 22.600 47.900 8.300 18.500 113.500 338.500
2014 131.400 17.700 49.900 8.700 18.700 112.200 338.700
2013 121.400 20.700 70.200 8.800 18.700 118.000 357.700
2012 107.300 18.000 126.400 10.900 18.000 117.500 398.100
2011 94.700 11.900 156.700 12.100 18.300 123.000 416.700
2010 86.500 9.700 151.600 12.700 16.300 115.300 392.000
2009 90.000 8.400 110.100 14.700 17.700 117.100 358.000
2008 88.100 3.300 88.500 14.000 17.200 114.200 325.300
2007 87.400 400 54.700 14.200 12.400 113.300 282.600
2006 89.400 0 44.600 12.100 11.600 112.500 270.200
2005 72.700 0 44.300 10.900 5.500 85.700 219.200
2004 66.200 0 35.400 8.700 3.800 64.900 179.100
2003 73.600 0 14.500 6.500 3.000 59.100 156.800
2002 70.200 0 11.500 5.600 2.800 44.700 134.800
2001 63.100 0 11.700 9.200 2.800 41.100 127.800
2000 45.200 0 9.000 12.300 2.000 36.600 105.100

Eine Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ergab 2022, dass bis zum Jahr 2030 etwa 440.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt werden, um die Energieziele der Bundesregierung zu erreichen. Dabei werden verschiedenste Qualifikationen vom Elektriker über Dachdecker, der Solaranlagen installiert, bis hin zum KFZ-Mechatroniker, der sich auf E-Autos spezialisiert, benötigt.

Ausblick: Wie hoch ist der Anteil erneuerbaren Energien im Jahr 2050?

Ausbaupfade

Laut Statusreport "Regenerative Energien" 2018 des VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt wird die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2050 auf 80 bis 95 Prozent zum größten Teil von Windkraft und Fotovoltaik getragen werden. Beide Stromerzeugungsoptionen ergänzen sich gut, sodass zusätzliche Maßnahmen zur Dämpfung der fluktuierenden Erzeugung und die Installation von zusätzlichen Energiespeicherkapazitäten in Grenzen gehalten werden können.

Der künftige Wärmemarkt ist mit unterschiedlichen Infrastrukturen denkbar. Infrage kommen dezentrale Beheizung mit Biogas (Gasnetz), Wärmepumpen (Stromnetz) oder Holz kombiniert mit Solarwärme sowie zentrale Wärmeversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplung (Nahwärmenetze).

Biokraftstoffe stellen – zumindest für eine Übergangszeit – eine wichtige Klimaschutzoption dar und können zur Versorgungssicherheit im Mobilitätssektor beitragen. In einigen Bereichen wie dem Flugverkehr sind sie bisher auch praktisch alternativlos. Biokraftstoffe können zudem helfen, die globale Ernährungssicherheit zu verbessern, die Volatilität auf den globalen Agrarmärkten zu reduzieren und Perspektiven für ländliche Gebiete zu entwickeln.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat im "BEE-Szenario 2030" berechnet, welche erneuerbaren Stromquellen wie stark ausgebaut werden müssen, um das von der Bundesregierung angestrebte Ziel, bis 2030 einen Anteil von 65% Erneuerbaren Strom im Stromsektor zu erreichen. Der BEE geht dazu 2030 von einem Bruttostromverbrauch von 740 TWh insbesondere durch zusätzliche Stromverbräuche für Wärmepumpen, Elektromobilität und PtX (Power-to-Gas, Power-to-Liquids) aus. Um im Jahr 2030 481 TWh Strom mit Erneuerbaren Energien - dies entspricht einem Anteil von 65 % - erzeugen zu können, müssen bis 2030 jährlich folgende Kapazitäten neu installiert werden:

  • 4.700 MW Windenergie Onshore
  • 1.000 MW Windenergie Offshore
  • 10.000 MW Photovoltaik
  • 600 MW Bioenergie
  • 50 MW Wasserkraft
  • 50 MW Geothermie

Die politischen Rahmenbedingungen müssen entsprechend angepasst werden, damit diese Ausbaupfade beschritten werden können. Eine Verbesserung der Versorgungssicherheit und ein Ausbau von erneuerbaren Energien muss dazu auch in ein europäisches Gesamtkonzept integriert werden, um die Gesamtsystemkosten zu minimieren und eine europaweit harmonisierte Entwicklung zu ermöglichen.

Sektorenkopplung

Zur Erreichung dieser Ausbauziele wird eine Sektorkopplung von entscheidender Bedeutung sein. Sie bringt erneuerbare Energien zu hohen Anteilen in die verschiedenen Energiesektoren, verringert deutlich die Treibhausgasemissionen und hebt Energieeffizienzpotentiale besonders effektiv. Durch den Einsatz von Energiespeicherlösungen wie Power-to-X-Technologien wird die Transformation der Energieformen zwischen verschiedenen Energiesektoren sogar zeitlich unabhängig von Energieangebot und -nachfrage möglich. Das entlastet lokal die Verteilnetze und ermöglicht den direkten Einsatz von erneuerbarer Energie dort, wo sie am (kosten-)effizientesten genutzt werden können.

Nach vorherrschender Meinung können erneuerbare Energien kurz- bis mittelfristig jedoch nicht die gesamte Energienachfrage in Deutschland decken. Sie werden auch in den kommenden Jahrzehnten nur einen bestimmten, jedoch potenziell laufend steigenden Beitrag im gesamten Energiesystem (das heißt im Wärme-, im Strom- und im Mobilitätssektor) leisten.

Weitere Informationen über Erneuerbare Energien im Überblick

Kostenlose Angebote anfordern:

Das könnte Sie auch interessieren:

  • Heizung planen

    Mit unserem Heizungsplaner ermitteln Sie einfach online ein Heizungskonzept, das Ihre Heizwärmeanforderungen am Besten erfüllt. Dabei richtet sich die…

    Heizung planen
  • Solarrechner

    Mit unserem Online-Solarrechner können Sie sofort prüfen, ob sich Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage technisch eignet und finanziell lohnt. Mit nur wenigen…

    Solarrechner
  • Dämmung berechnen

    Mit unserer Online-App "Dämmkostenrechner" ermitteln Sie in wenigen Schritten einfach & unkompliziert, welche Dämmung in welcher Dicke wie viel kostet, was sie…

    Dämmung berechnen

Ihre Suchanfrage wird bearbeitet