Letzte Aktualisierung: 02.10.2020
Viele Hausbesitzer leben die private Energiewende als Besitzer einer Photovoltaikanlage. Doch im Winter sinken die PV-Stromerträge aus, die Abhängigkeit vom Energieversorger steigt sprunghaft an. Mit einer kleinen Windenergieanlage kann man sich auch im Winter mit eigener Energie versorgen. Das gilt nicht nur für die Stromerzeugung. Zunehmend werden Kleinwindkraftanlagen auch für die Wärmeerzeugung per Wärmepumpe verwendet, da die Windenergie in der kalten Jahreszeit am stärksten ist. Neben privaten Hausbesitzern sind Gewerbebetriebe und Landwirte mögliche Betreiber eines kleinen Windrads.
Aufgrund der geringen Aufstellungshöhe findet eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch kleine Windräder so gut wie nicht statt. Die Höhe einer Kleinwindkraftanlagen liegt in Deutschland in der Regel zwischen 10 und 30 Meter. Der Rotordurchmesser einer kleinen Windanlage mit 5 kW Leistung liegt je nach Modell zwischen ca. 3,5 und 7 Meter. Oftmals ist das Windrad in wenigen hundert Metern Entfernung nicht mehr sichtbar.
An einem guten Standort im Binnenland können pro Kilowatt installierter Leistung rund 1.000 kWh Strom produziert werden, an einem windreichen Küstenstandort pro kW Leistung über 2.000 kWh. Mit einer 5 kW Anlage können somit an einem guten Standort 5.000 bis 10.000 kWh Strom erzeugt werden. Pauschale Ertragsangaben sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, entscheidend sind die Windbedingungen auf dem eigenen Grundstück. Ein "gefühlter" starker Wind kann sich im Rahmen einer Windmessung als nur mäßiger Standort entpuppen.
Der erfolgreiche Betrieb einer Kleinwindkraftanlage hängt essenziell mit den Windverhältnissen vor Ort zusammen. Ab einer mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von rund 4 m/s werden die Stromerträge zufriedenstellend sein. Auch wenn es lokale Abweichungen gibt, liegt in Deutschland eine westliche Hauptwindrichtung vor, die starken Winde bewegen sich von West nach Ost. Für die Aufstellung einer Kleinwindanlage bedeutet dies, dass in westlicher Richtung möglichst keine Objekte wie Gebäude oder Bäume stehen dürfen.
Ein weiterer zentraler Faktor für den Betrieb einer kleinen Windturbine ist das Bau- und Genehmigungsrecht. Je nach Landesbauordnung und Höhe der Windturbine benötigt man eine Baugenehmigung. In manchen Bundesländern können Windanlagen bis 10 Meter Höhe ohne Genehmigung aufgestellt werden. Man sollte mit den Nachbarn vorab über das eigene Kleinwind-Projekt sprechen und um deren Zustimmung werben.
Schließlich sollte ein hoher Eigenverbrauch des Windstroms vorhanden sein, da das Einspeisen des Stroms nicht wirtschaftlich ist. Der Einspeisetarif für Strom durch Windenergieanlagen liegt unter 9 Cent pro Kilowattstunde. Verbraucht man den Windstrom selbst, spart man den eigenen Strompreis von 25 bis 30 Cent pro Kilowattstunde ein.
Im Vergleich zur Solarbranche befindet sich die Kleinwindbranche in einer frühen Marktphase. Eine Marktbereinigung hat noch nicht stattgefunden. Es gibt unüberschaubar viele Anbieter auf dem Markt, längst nicht alle sind empfehlenswert. Verwirrend ist auch die große Anzahl unterschiedlicher Typen von Kleinwindkraftanlagen: Neben den gängigen Windgeneratoren mit
Die Wirtschaftlichkeit und Marktreife der einzelnen Windrad-Typen unterscheidet sich signifikant.