Sie suchen einen zertifizierten Energieberater?
Letzte Aktualisierung: 29.07.2024
PV-Anlage: Bis zu 37% sparen!
Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Unter dem Energieverbrauchskennwert versteht man in der Regel die Angabe zu „kWh/m2a“ wie sie u.a. im Energieausweis als zentrale Bewertung des energetischen Zustands einer Immobilie genutzt wird. Er gibt an, wie viel Energie pro Wohnfläche innerhalb eines Jahres verbraucht wird. Der Energieverbrauchskennwert bildet vor Allem den Heizenergieverbrauch ab und wird weitergehend nach Primärenergie- und Endenergiebedarf differenziert.
Merke!
Fördermittel-Beantragung oder Sanierungsfahrplan?
Unsere geprüften Energieeffizienz-Experten übernehmen Ihren Förderantrag & erstellen Ihren Sanierungsfahrplan - zum Sparpreis!Der Energieverbrauchskennwert bezieht sich auf die eingesetzte jährliche Energiemenge im Verhältnis zur Fläche des Gebäudes: kWh/(m2 a)
Je höher der Kennwert ausfällt, desto schlechter ist der energetische Zustand des Gebäudes.
Den Energiekennwert kann man entweder dem Energieausweis für das jeweilige Gebäude entnehmen oder aber selbst überschlägig errechnen.
Die Berechnung eines Energieverbrauchskennwertes ist mit wenigen Daten möglich:
Da in der Regel der Energieverbrauchskennwert als Kennwert für die energetische Gebäudegüte herangezogen wird, bezieht sich der Verbrauch auch primär auf den Heizenergieverbrauch.
Zur Berechnung des Energieverbrauchskennwertes können Sie vereinfachend nur den jährlichen Energieverbrauchz.B. ihrer Heizkostenabrechnung oder Rechnungen der Stadtwerke, Heizölhändler etc. entnehmen. Falls die Verbräuche nicht in kWh vorliegen, können Sie diese mit folgenden Umrechnungsfaktoren in kWh umrechnen:
Rechen-Beispiel für ein 200 m2 großes Einfamilienhaus mit 4 Personen:
Der Warmwasserverbrauch wird je nach der Haussituation anders gehandhabt. Soll nur die Güte der Dämmung beurteilt werden, so kann man in einem Einfamilienhaus mit Zentralheizung den Warmwasserbedarf abziehen:
So ergibt sich ein Energieverbrauchskennwert:
In Mietshäusern wird hingegen der Verbrauch für die zentrale Warmwasserbereitung nicht vom Gesamtverbrauch des Gebäudes abgezogen. Verfügt das Gebäude über keine zentrale Warmwasserbereitung, können 20 kWh/(m2a) hinzugefügt werden.
Dieser Energieverbrauchskennwert bietet jedoch nur eine erste Schätzung, da nicht berücksichtigt wird, ob im Abrechnungszeitraum ein milder oder kalter Winter herrschte. Um dies zu berücksichtigen, müsste der Verbrauchswert klimabereinigt werden, d.h. entsprechend den Witterungsverhältnissen des entsprechenden Jahres angeglichen werden.
Zudem führt der Bezug zur Fläche dazu, dass die Nutzungsgewohnheiten bei kleineren Häusern zu stärkeren Varianzen führen. Wird ein kleines Haus von vielen Personen ganzjährig intensiv genutzt, so fällt der Energieverbrauchskennwert deutlich höher aus als in einem größeren Haus. Der Rückschluss auf die energetische Qualität der Gebäudehülle fällt damit schwerer.
Experten-Wissen: Teilweise wird in diesem Kontext auch vom „Energiebedarfskennwert“ gesprochen. Während man dasselbe assoziiert, ist die Ermittlung jedoch nicht zwingend deckungsgleich. Denn unter dem Energiebedarf versteht man hauptsächlich die zum Heizen und für Warmwasser auf der Grundlage von Berechnungen benötigte Energie des Gebäudes. Beim Energieverbrauchskennwert des Verbrauchsausweises basiert die Berechnung hingegen auf den realen Verbrauchswerten.
Wärmepumpe im Rundum-Sorglos-Paket!
Unsere Experten erstellen Dir in wenigen Minuten ein Wärmepumpen-Angebot nach Deinen Wünschen. Digital & kostenlos.Im Energieausweis wird der Energieverbrauchskennwert aus dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre ermittelt wird. Der ermittelte Verbrauch wird zusätzlich witterungsbereinigt. Mit Hilfe der Gradtagzahl vom Deutschen Wetterdienst wird der ermittelte Verbrauch durch die in diesem Zeitraum ermittelte Gradtagzahl dividiert. Wohnungsleerstände im Gebäude werden, wenn sie das übliche Maß nicht übersteigen rechnerisch ebenfalls bereinigt.
Da bei Gebäuden mit wenigen Wohneinheiten der Einfluss der Nutzungsgewohnheiten im Allgemeinen stärker auf den Energieverbrauchskennwert auswirkt als bei größeren Wohngebäuden, ist für Gebäude mit nicht mehr als fünf Wohnungen zum Ausgleich ein Sicherheitszuschlag vorgesehen.
Zudem wird beim Energieverbrauchskennwert im Energieausweis neben der Heizenergie auch die nötige Hilfsenergie (Stromverbrauch) berücksichtigt. Diese beträgt häufig deutlich weniger als 1%.
Der Energieverbrauchskennwert wird im Energieausweis farblich auf einem Bandtacho visualisiert, um intuitiver einschätzen zu können, ob es sich um ein in energetischer Hinsicht gutes oder eher schlechtes Gebäude handelt. Anhand der Energieeffizienzklassen A+ bis H und der Farben kann ein Haus schnell eingestuft und mit anderen, typischen Häusern verglichen werden.
Im Energieausweis bezieht sich der Energieverbrauchskennwert jedoch nicht auf die Wohnfläche des Gebäudes, sondern auf die auf der ersten Seite des Energieausweises ausgewiesene sogenannte Gebäudenutzfläche AN. Diese ist ein rechnerischer Wert, der nach GEG (früher: EnEV) aus dem beheizten Volumen oder der Wohnfläche ermittelt wird. Er ist in der Regel um den Faktor 1,2 größer als die Wohnfläche.
Der Energieverbrauchskennwert im Energieausweis kann so auch nicht nur zu einem Vergleich der energetischen Gebäudequalität herangezogen werden, sondern auch zu einer inversen Berechnung des Heizenergieverbrauchs und damit der zu erwartenden Heizkosten genutzt werden:
Rechen-Beispiel für ein 200 m2 großes Einfamilienhaus mit Erdgasheizung:
Energieeffizienzklasse | Endenergieverbrauch | Ungefähre jährliche Energiekosten | |
---|---|---|---|
A+ | unter 30 kWh/(m2a) | weniger als 2 Euro/m2 Wohnfläche | |
A | 30 bis unter 50 kWh/(m2a) | 2 Euro/m2 Wohnfläche | |
B | 50 bis unter 75 kWh/(m2a) | 3 Euro/m2 Wohnfläche | |
C | 57 bis unter 100 kWh/(m2a) | 4 Euro/m2 Wohnfläche | |
D | 100 bis unter 130 kWh/(m2a) | 6 Euro/m2 Wohnfläche | |
E | 130 bis unter 160 kWh/(m2a) | 7 Euro/m2 Wohnfläche | |
F | 160 bis unter 200 kWh/(m2a) | 9 Euro/m2 Wohnfläche | |
G | 200 bis unter 250 kWh/(m2a) | 11 Euro/m2 Wohnfläche | |
H | über 250 kWh/(m2a) | über 13 Euro/m2 Wohnfläche |
Energieausweise, die nach dem Verbrauch berechnet wurden, lassen sich hinsichtlich ihres Energieverbrauchskennwertes nicht mit den in Bedarfsausweisenberechneten Werten vergleichen, da der Verbrauchswert wesentlich vom tatsächlichen Heizverhalten des Vormieters oder Vorbesitzers abhängt. Ein direkter Vergleich der beiden Werte bzw. von zwei Gebäuden mit unterschiedlichen Energieausweisen ist nicht möglich.
In der ifeu-Studie „Verbrauchs- oder Bedarfspass?“ wurde untersucht, ob der Verbrauchs- oder der Bedarfspass besser geeignet ist, um die energetische Qualität eines Gebäudes zu beurteilen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es im Einzelfall selbst bei größeren Gebäuden zur erheblichen Abweichung zwischen dem berechneten Energiebedarfskennwert und dem tatsächlichen Energieverbrauchskennwert kommt. Die Vorstellung, von einem bekannten realen Verbrauch auf einen nutzerunabhängigen Bedarf rückschließen zu können oder umgekehrt, ist daher unrealistisch. Auch kann der Verbraucher u.a. aufgrund des unterschiedlichen Nutzerverhaltens weder mit Hilfe des Energiebedarfs noch des Energieverbrauchs seine persönlichen zukünftigen Energiekosten verlässlich einschätzen.
In Energieausweisen wird zudem weiter nach dem Primärenergiekennwert („Jahresprimärenergiebedarf“) und dem Endenergiekennwert („Jahresendenergiebedarf“) differenziert.
Der Primärenergiekennwert (PE-Kennwert) berücksichtigt die ursprünglich aufgewendete, gesamte fossile Energiemenge inklusive Verluste, die durch den Abbau, die Lieferung und die Verarbeitung des Energieträgers entsteht. Der Primärenergiekennwert bildet somit die gesamte Kette der Energiebereitstellung ab und gibt Aufschluss über die Umweltauswirkungen des Gebäudes.
Der Endenergiekennwert gibt letztlich den Verbrauch im Haus wieder.
Das kann dazu führen, dass ein schlecht gedämmtes Haus mit einer Pelletheizung einen kleineren Primärenergiekennwert als Endenergiekennwert erreicht, aber trotzdem in energetischer Hinsicht als eher schlecht beurteilt werden muss.
Die Primärenergiefaktoren für die Berechnung vom Jahresprimärenergiebedarf sind gesetzlich festgelegt und betragen:
Liegt der Endenergiebedarf eines Hauses mit Gasheizung bei 20.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr, dann liegt der Primärenergiekennwert bei
Liegt der Endenergiebedarf eines Hauses mit Holzheizung bei 20.000 Kilowattstunden pro Jahr, dann liegt der Primärenergiekennwert bei
Sanierungsprofis in Ihrer Nähe finden!
In wenigen Minuten Festpreis-Angebote für eine Dachsanierung, neue Fenster & Dämmung anfordern!Ein direkter Vergleich von Energieverbrauchskennwerten ist nicht möglich, da sowohl die Bewertungsmethoden (z.B. mit Witterungsbereinigung), die Energieinhalte (z.B. Heizung und Warmwasserbereitung), die Flächenbezüge (z.B. Gebäudenutzfläche) als auch der Untersuchungsschwerpunkt (z.B. der gesamte Wohngebäudebestand) vollständig übereinstimmen müssen.
Die Arbeitsgemeinschaft für Zeitgemäßes Bauen e.V. hat in der Studie „Bestandsersatz 2.0 – Potenziale und Chancen“ für den gesamten Wohngebäudebestand in Deutschland für das Jahr 2013 einen Median eines witterungsbereinigten Energieverbrauchskennwerts für Heizung und Warmwasserbereitung von 142,1 kWh/m2ANa und 174,2 kWh/m2Wfla ermittelt.