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Letzte Aktualisierung: 29.07.2024
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Blatt 1 befasst sich mit der Berechnung des Gebäude- und Referenzenergiebedarfs eines Gebäudes. Blatt 2 beschreibt den Energieaufwand, der bei der Nutzenübergabe benötigt wird. Die Richtlinien des Blattes 3 der VDI 2067 befassen sich mit dem Energieaufwand, der für die Verteilung der Wärme und den elektrischen Aufwand zur Überwindung hydraulischer Rohrnetzwiderstände gebraucht wird. Außerdem werden die Wärmeverluste der Rohrleitungen einbezogen. Die Richtlinien des Blatt 4 befassen sich mit dem Energieaufwand bei der Energieerzeugung oder -versorgung.
Vereinfacht ausgedrückt, berechnen sich die Heizkosten als Summe der Kosten für die reine Wärmeerzeugung und den für den Betrieb notwendigen Nebenkosten:
Heizkosten = Brennstoffkosten + Betriebskosten
Werden die Kapitalkosten mit einbezogen, so spricht man in Anlehnung an die VDI 2067 Blatt 1 von den Jahresgesamtkosten. Diese berechnen sich nach folgender Formel:
Jahresgesamtkosten = verbrauchsgebundene Kosten + kapitalgebundene Kosten + betriebsgebundene Kosten
Für Heizungen mit Solarunterstützung zeigt die VDI-Richtlinie 2077 Blatt 3.3 Methoden zum Erfassen und Berechnen der Heizkosten. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Fläche der Solarkollektorengrößer ist als das 0,03-Fache der Nutzfläche der Nutzeinheiten. Die Heizkosten solarer Nahwärmekonzepte und Anlagen mit saisonalen Speichern können jedoch nicht über diese Richtlinie berechnet werden.
Zu unterscheiden sind die Brennstoffe in leitungsgebundene, die also per Gas- oder Stromleitung angeliefert werden, und nicht leitungsgebundene. Zu Letzteren zählen Heizöl, Flüssiggas, Holz oder Holzpellets. Um auch deren Anteil an den Heizkosten zu berechnen, gilt es, den Verbrauch möglichst genau zu erfassen. Das gelingt, indem man jeweils zu Beginn und Ende des Abrechnungszeitraums einen Anfangs- bzw. Restbestand ermittelt.
Bei z. B. Ölheizungen liest man die entsprechenden Bestände an den Ölstandsanzeigen ab. Oder man nutzt einen sogenannten Peilstab, wobei man jedoch noch die Umrechnung in Liter durchführen muss. Ähnlich verfährt man mit dem Bestand an Pellets. Zu beachten dabei ist, dass die Lieferungen nicht leitungsgebundener Brennstoffe unterschiedliche Preise besitzen können. Das Berechnen eines einfachen Durchschnittswerts ist hier nicht zulässig, da diese Brennstoffe in der Reihenfolge verbraucht werden, wie sie angeliefert werden (first in – first out (fifo).
Liegen mehrere Wärmeerzeuger vor oder sind die Abrechnungen unterschiedlich, so empfiehlt es sich den Heizwärmeverbrauch leitungs- und nicht leitungsgebundener Energieträger zunächst vergleichbar zu machen. In der Regel rechnet man diese Heizenergieenheiten dann in die Einheit Kilowattstunden (kWhth) um. Hierzu kann man für die Umrechnung von Heizöl oder Erdgas in kWh folgende Faustregel nutzen:
Umrechnung: 1 Liter Öl = 1 m3 Erdgas = 10 kWh
1 Liter Heizöl | = | 10,0 kWh |
---|---|---|
1 m3 Gas | = | 10,3 kWh |
1 Ster Holz (ca.1m3) | = | 1700 kWh |
1kg Steinkohle | = | 8,06 kWh |
1kg Koks | = | 8,06 kWh |
1kg Braunkohle | = | 4,17 kWh |
1kg Holz | = | 4,00 kWh |
In folgender Umrechnungstabelle finden Sie die Berechnungsfaktoren, um Heizöl, Erdgas oder elektrischen Strom ineinander umzurechnen.
Einheit | Umrechnungsfaktor |
---|---|
1 m3 Erdgas H = | 0,846 kg Heizöl EL |
1 m3 Erdgas H = | 1,013 Liter Heizöl EL |
1 m3 Erdgas H = | 10,04 kWh Elektrizität |
1 m3 Erdgas H = | 0,0065 Ster Holz Fichte/Tanne |
1 m3 Erdgas H = | 0,0050 Ster Holz Buche/Eiche |
1 m3 Erdgas H = | 0,0113 m3 Holzschnitzel Fichte/Tanne |
1 m3 Erdgas H = | 0,0088 m3 Holzschnitzel Buche/Eiche |
1 kg Heizöl EL = | 1,197 Liter Heizöl EL |
1 kg Heizöl EL = | 1,181 m3 Erdgas H |
1 kg Heizöl EL = | 11,86 kWh Elektrizität |
1 kg Heizöl EL = | 0,0077 Ster Holz Fichte/Tanne |
1 kg Heizöl EL = | 0,0059 Ster Holz Buche/Eiche |
1 kg Heizöl EL = | 0,0134 m3 Holzschnitzel Fichte/Tanne |
1 kg Heizöl EL = | 0,0104 m3 Holzschnitzel Buche/Eiche |
1 kWh = | 0,0996 m3 Erdgas H |
1 kWh = | 0,0843 kg Heizöl EL |
1 kWh = | 0,1009 Liter Heizöl EL |
1 kWh = | 0,00065 Ster Holz Fichte/Tanne |
1 kWh = | 0,00050 Ster Holz Buche/Eiche |
1 kWh = | 0,00113 m3 Holzschnitzel Fichte/Tanne |
1 kWh = | 0,00087 m3 Holzschnitzel Buche/Eiche |
Die Umrechnungszahlen basieren auf dem Heizwert, ohne Berücksichtigung des Anlagewirkungsgrades. Gerade bei älteren Heizungen muss daher der Wirkungsgrad (80% bis 90%) mit eingerechnet werden:
Beispiel: 200 Liter Heizöl = 1982 kWh x 90% Wirkungsgrad = 1784 kWh
Teilweise wird hiervon noch der Warmwasserverbrauch abgezogen, um ausschließlich die Heizkosten für das Gebäude zu berechnen. Um die Heizkosten für den Warmwasserbedarf zu berechnen, kann man (neben einer entsprechenden Messung mit einem Wärmemengenzähler) überschlägig folgende Faustregel zur Berechnung des Warmwasserenergieverbrauchs pro Jahr bemühen:
1000 kWh x Anzahl Personen = kWh Warmwasserenergieverbrauch pro Jahr
Die so ermittelten kWh können dann mit Hilfe der nachfolgenden Tabelle in Heizkosten umgerechnet werden.
Energieträger | Gebäude | Anwendung | Grundpreis | Arbeitspreis |
---|---|---|---|---|
Erdgas | EFH | alle | 124 €/a | 0,057 €/kWh |
Erdgas | 6-FH | alle (außer KWK-Anlage) | 124 €/a | 0,057 €/kWh |
Erdgas | 6-FH | KWK-Anlage | 227 €/a | 0,054 €/kWh |
Heizöl | EFH | alle | - | 0,067 €/kWh |
Heizöl | 6-FH | alle | - | 0,064 €/kWh |
Fernwärme | EFH | EnEV-Mindestwärmeschutz | 380 €/a | 0,072 €/kWh |
Fernwärme | EFH | typischer Wärmeschutz | 350 €/a | 0,072 €/kWh |
Fernwärme | EFH | KfW 55 | 310 €/a | 0,072 €/kWh |
Fernwärme | 6-FH | EnEV-Mindestwärmeschutz | 810 €/a | 0,072 €/kWh |
Fernwärme | 6-FH | typischer Wärmeschutz | 730 €/a | 0,072 €/kWh |
Holzpellets | EFH | EnEV-Mindestwärmeschutz | - | 0,054 €/kWh |
Holzpellets | EFH | typischer Wärmeschutz | - | 0,054 €/kWh |
Holzpellets | EFH | KfW 55 | - | 0,055 €/kWh |
Holzpellets | EFH | Pelletofen (Pellets gesackt) | - | 0,064 €/kWh |
Holzpellets | 6-FH | EnEV-Mindestwärmeschutz | - | 0,050 €/kWh |
Holzpellets | 6-FH | typischer Wärmeschutz | - | 0,050 €/kWh |
Wärmepumpentarif | EFH / 6-FH | alle | 81 €/a | 0,200 €/kWh |
Haushaltsstromtarif | EFH / 6-FH | alle | - | 0,261 €/kWh |
* Quelle: "BDEW-Heizkostenvergleich Neubau 2016"
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Unsere Experten erstellen Dir in wenigen Minuten ein Wärmepumpen-Angebot nach Deinen Wünschen. Digital & kostenlos.Die Betriebskosten umfassen alle Kosten, die für den Betrieb der Heizung anfallen, darunter die Kosten
Die Summe der Betriebskosten pro Jahr kann dann den Heizkosten hinzugerechnet werden. Insbesondere bei Heizkostenabrechnungen kommen verschiedene Schlüssel und Verrechnungsfaktoren zum Einsatz, um die Betriebskosten nach Heizenergieverbrauch, Quadratmetern Wohnfläche oder nach Anzahl der Mietparteien zuzuordnen.
Die kapitalgebundenen Kosten beinhalten die in jährliche Kosten umgerechneten Investitionen mit z. B. der Annuitätsmethode. Die Berechnung der Annuität erfolgt über die Nutzungsdauer und den Instandsetzungsaufwand der Komponenten entsprechend der Angaben in VDI 2067 Blatt 1. Vereinfacht berechnet, müsste man die Anschaffungskosten entsprechend durch die Anzahl der Jahre der Nutzungsdauer teilen. Dies entspricht dann der linearen Abschreibung (AfA).
Beispiel: 25.000€ / 20 Jahre Nutzungsdauer = 1.250 € Kapitalkosten pro Jahr
Die Kapitalkosten werden mit einem jährlichen Kalkulationszinssatz von häufig 3% - dieser richtet sich nach der Anlagennutzungsdauer - "verzinst", da man davon ausgeht, dass zur Finanzierung der Heizungsanlage eine Fremdkapitalfinanzierung nötig ist oder, sofern das Geld nicht von der Bank geliehen werden muss, zumindest auch in anderen Anlageformen eine sichere Rendite erwirtschaftet ("Risk Free Rate of Return") werden würde, die man folglich als entgangener Gewinn und dementsprechende Kosten ausweisen muss.
Um einschätzen zu können, ob die berechneten Heizkosten nun eigentlich hoch oder niedrig sind, kann man diese mit Referenzwerten vergleichen. Hierzu benötigen Sie lediglich die Wohnfläche des Gesamtgebäudes in (m2) und die berechneten Heiz- und Warmwasserkosten des gesamten Gebäudes.
Dann brauchen Sie nur noch Ihren Vergleichswert berechnen, indem Sie die Gesamtheizkosten durch die Gebäudefläche teilen.
Beispiel: 2.000€ / 125 m2 = 16€ pro m2
Den berechneten Wert vergleichen Sie dann mit den Werten in der folgenden Tabelle, um die Höhe ihrer Heizkosten einschätzen zu können. Das vorgenannte Berechnungsbeispiel würde bedeuten, dass Sie erhöhte Heizkosten haben.
Energieträger | Gebäudefläche | niedrige Heizkosten | mittlere Heizkosten | erhöhte Heizkosten | zu hohe Heizkosten |
---|---|---|---|---|---|
Heizöl | 100 bis 250 m2 | < 10,4 | 10,4 - 14,3 | 14,3 - 19,7 | > 19,7 |
Heizöl | 251 bis 500 m2 | < 9,8 | 9,8 - 13,8 | 13,8 - 19,0 | > 19,0 |
Heizöl | 500 bis 1000 m2 | < 9,3 | 9,3 - 13,3 | 13,31 - 18,4 | > 18,4 |
Heizöl | > 1000 m2 | < 9,0 | 9,0 - 13,0 | 13,0 - 18,0 | > 18,0 |
Erdgas | 100 bis 250 m2 | < 8,5 | 8,5 - 13,0 | 13,0 - 18,9 | > 18,9 |
Erdgas | 251 bis 500 m2 | < 8,1 | 8,1 - 12,3 | 12,3 - 17,9 | > 17,9 |
Erdgas | 500 bis 1000 m2 | < 7,7 | 7,7 - 11,8 | 11,8 - 17,1 | > 17,1 |
Erdgas | > 1000 m2 | < 7,5 | 7,5 - 11,4 | 11,4 - 16,6 | > 16,6 |
Fernwärme | 100 bis 250 m2 | < 10,4 | 10,4 - 15,0 | 15,0 - 22,3 | > 22,3 |
Fernwärme | 251 bis 500 m2 | < 9,9 | 9,9 - 14,3 | 14,3 - 21,4 | > 21,4 |
Fernwärme | 500 bis 1000 m2 | < 9,4 | 9,4 - 13,8 | 13,8 - 20,7 | > 20,7 |
Fernwärme | > 1000 m2 | < 9,2 | 9,2 - 13,4 | 13,4 - 20,1 | > 20,1 |
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Der "BDEW-Heizkostenvergleich Neubau 2016" hat die Heizkosten unterschiedlicher Heizungssysteme für ein typisches Einfamilienhaus in unterschiedlichen Baustandards und für ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen berechnet. Im Ergebnis zeigt sich, dass die leitungsgebundenen Heizungsanlagen wie Erdgas-Brennwerttechnik, elektrische Wärmepumpen und Fernwärme annähernd vergleichbare Jahresgesamtkosten aufweisen.
Besonders gut schnitten Luft-Wärmepumpen ab, da sie bei zunehmend höheren Wärmedämmstandardssinkende Investitionskosten durch eine sinkende Heizlast und z. B. kostengünstigere Split-Geräte aufweisen. Verstärkt wird dieser Kostensenkungseffekt, dadurch, dass auch die neuen EnEV-Anforderungen durch den abgesenkten Primärenergiefaktor für den nicht erneuerbaren Anteil des allgemeinen Strommix leichter und somit kostengünstiger erfüllt werden können.
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