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Letzte Aktualisierung: 29.07.2024
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Was versteht man unter Heizkosten? Aus welchen speziellen Kosten setzen sich die Gesamtheizkosten zusammen? Welche Begriffe muss man kennen? Wie hoch sind die durchschnittlichen Heizkosten bei unterschiedlichen Heizungssystemen?
Wer meint, die Heizkosten seien ein Buch mit sieben Siegeln, das zu öffnen und zu lesen nur Experten vermögen, dem sei gesagt: Auch Heizkosten werden nur mit warmen Wasser gekocht! Wir wollen Ihnen mit diesem Artikel das nötige Grundlagenwissen vermitteln - insbesondere alle wichtigen Fachbegriffe rund um das Thema Heizkosten erklären - so dass Sie bestens gerüstet sind, um das Zustandekommen der eigenen Heizkosten und die zugehörige Heizkostenabrechnung zu verstehen.
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Wer eine zentrale Heizungsanlage, also eine Zentralheizung, oder eine zentrale Anlage zur Warmwasserversorgung betreibt, verursacht typischerweise folgende Kosten:
Wird die Wärme dagegen gewerblich geliefert (Stichwort: Wärmecontracting), setzen sich Heizkosten aus dem für die Wärmelieferung
Dies sind die typischen Heizkosten, die auf der Heizkostenabrechnung aufgeführt werden. Jedoch fehlen hier noch Kostenpositionen. Daher bedient man sich zur Bestimmung der gesamten Heizkosten der Systematik gemäß VDI 2067 Blatt 1:
Die verbrauchsgebundenen Kosten ergeben sich aus den Preisen für die Energie, die zum Heizen verbraucht wird: den Energiepreisen. Dies können die Stromkosten für die Wärmepumpe oder eben die Kosten für die Liter Heizöl sein, die Sie im Jahr verbrauchen.
Investitionskosten ergeben sich aus der Auslegung der Heizungsanlagen, die sich wiederum auf die Gebäude-Heizlast stützt. Je nach Anlage geht es hier auch um den Bau eines Schornsteins und die dafür nötigen Kosten bei brennstoffgespeisten Heizungen. Und um die Errichtung eines Lagers / Kellerraums, in dem man Brennstoffe lagert, zum Beispiel Heizöl oder Holzpellets, sowie die Einrichtung zur automatischen Brennstoffzufuhr. Auch die Kosten für den Bau des Luftkanals für Luft-Wärmepumpen beziehungsweise der Erdsonde für Sole-Wärmepumpen fallen unter diese Heizkosten.
Vereinfacht können Sie zur Berechnung des jährlichen Anteils dieser Kostenposition die jeweiligen Anschaffungskosten durch die Jahre teilen, die das Bauteil bzw. die Heizungsanlage hält:
Anschaffungskosten / Lebensdauer in Jahren = Investitionskosten pro Jahr
Rechnet man die Investitionen mit der sogenannten Annuitätsmethode in jährliche Heizkosten um, handelt es sich um kapitalgebundene Kosten, die zudem die Kapitalkosten für z. B. die Zinsen enthalten, die Sie für einen Kredit aufwenden müssen.
Die betriebsgebundenen Heizkosten umfassen die Wartungskosten für die Heizungsanlage, die Gebühren für die Dienste des Schornsteinfegers, die Gebühren für die Heizkostenabrechnung und Versicherungskosten.
Hinzu kommen weitere Kosten, zum Beispiel Gerätekosten für einen Heizkostenverteiler, der gemietet wird. Der Heizkostenverteiler (kurz: HKV) hilft, die Heizkosten verbrauchsabhängig zu berechnen. Das heißt, er misst sie nicht, sondern erfasst die sogenannte aufintegrierte Temperatur über eine Heizperiode hinweg. Laut der Heizkostenverordnung gilt ein Jahr als Heizperiode.
Energieträger | Preis pro Einheit | Cents pro kWh | Wärme-erzeuger | Investitions-kosten | Verbrauchs- und Betriebskosten |
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Erdgas | 0,04 - 0,05 €/kWh (+ rd. 100 € Grundpreis/a) | 0,04 - 0,05 € | Brennwert-kessel | niedrig | niedrig |
Erdgas (KWK) | 0,04 - 0,05 €/kWh (+ rd. 100 € Grundpreis/a) | 0,04 - 0,05 € | BHKW | hoch | niedrig-mittel |
Heizöl | 0,5 €/l (1 l = 10 kWh) | 0,05 € | Brennwert-kessel | niedrig | niedrig |
Heizöl (KWK) | 0,5 €/l (1 l = 10 kWh) | 0,05 € | BHKW | hoch | niedrig-mittel |
Flüssiggas | 0,35 - 0,4 €/l (1 l = 7,44 kWh) | 0,047 - 0,054 € | Brennwert-kessel | niedrig | niedrig |
Nah- und Fernwärme | 70 - 110 €/MWh (+ 100 - 400 € Grundpreis/a) | 0,07 - 0,11 € | Übergabe-station | niedrig | niedrig-mittel |
Wärmepumpen-Strom | 0,19 - 0,23 €/kWh (+ rd. 50 € Grundpreis/a) | 0,19 - 0,23 € | Wärmepumpe | hoch | niedrig-mittel |
Strom E-Heizung | 0,24 - 0,29 €/kWh | 0,24 - 0,29 € | Direktheizung | niedrig-mittel | sehr hoch |
Holzpellets | 210 - 260 €/t (1 t = 4800 kWh) | 0,045 - 0,053 € | Heizkessel | hoch | niedrig |
Scheitholz | 60 - 90 €/Rm (1 Rm = 1750 kWh) | 0,034 - 0,051 € | Vergaserkessel | hoch | niedrig |
Solarenergie | 0 € | 0 € | Solarkollektoren | hoch | sehr niedrig |
Alle die genannten Heizkosten bekommt der Wohnungsinhaber / Vermieter nach Ablauf des Verbrauchszeitraums auf den Tisch. Er legt sie gegebenenfalls auf den Mieter seiner Wohnung um.
Dass die Heizkosten umlagefähig sind, ist gesetzlich geregelt und auch Bestandteil eines Mietvertrages. Der Mieter bekommt vom Vermieter eine Heizkostenabrechnung, die die ermittelten Gesamtkosten den Vorauszahlungen gegenüberstellt, die der Mieter im Verlaufe der Heizperiode bereits an den Vermieter gezahlt hat.
Ergibt sich auf der Heizkostenabrechnung ein Überschuss auf Seiten der vorausgezahlten Heizkosten, bekommt der Mieter eine Gutschrift über die seinerseits zu viel gezahlten Heizkosten. Oft ergibt sich aus einem Überschuss ein geminderter Heizkostenbetrag für die folgende Heizsaison. Übersteigen die ermittelten Heizkosten hingegen die Summe der Vorauszahlungen, muss man einmalig nachzahlen und evtl. wird die Heizkosten-Umlage erhöht.
Die Umlage der Heizkosten zu deren Abrechnung erfolgt zu mindestens 50 Prozent und höchstens 70 Prozent nach der erfassten Wärmemenge, die verbraucht wurde. Verbleibende Kostenanteile werden als verbrauchsunabhängige Heizkostenanteile abgerechnet – und zwar im Verhältnis der beizbaren Wohnfläche. Man nennt diese Kosten deshalb auch Grundkosten.
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Nutz- und Wohnfläche | Heizkosten werden nach Energieeinsparverordnung (EnEV) in Bezug auf die Nutzfläche ermittelt. Die Nutzfläche leitet man aus dem Bruttovolumen eines Gebäudes ab: Es ist demzufolge idR größer als dessen eigentliche Wohnfläche. |
spezifische Jahresheizwärmebedarf | Die Menge an Wärme, die dem Gebäude zugeführt werden muss, um eine bestimmte Raumtemperatur zu gewährleisten, ist der spezifische Jahresheizwärmebedarf. Er wird auf die Nutzfläche bezogen. |
spezifischer Jahreswärmebedarf Warmwasser | Entsprechend ist der spezifische Jahreswärmebedarf Warmwasser die Wärmemenge, die dem Gebäude zur Bereitstellung des warmen Brauchwassers zugeführt werden muss: Die EnEV gibt hier den Wert 12,5 Kilowattstunden pro Quadratmeter mal Jahr (kWh/m2a) vor. |
Jahreswärmebedarf | Bildet man das Produkt aus spezifischem Wert und Nutzfläche, erhält man den Jahreswärmebedarf. |
Primärenergiebedarf | Die Energiemenge, die gebraucht wird, um zu heizen, lüften und das Trinkwasser zu erwärmen, wobei Verluste der Anlage und vorgelagerte Prozesse außer Haus einbezogen werden, entspricht dem Primärenergiebedarf des Gebäudes. Wird er in Bezug auf die Nutzfläche genannt, handelt es sich um den spezifischen Primärenergiebedarf. |
primärenergetische Anlagen-Aufwandszahl | Setzt man die von der Heizungsanlage verbrauchte Primärenergie ins Verhältnis zu der von ihr erzeugten, nutzbaren Wärme (Nutzwärme), ergibt sich eine primärenergetische Anlagen-Aufwandszahl, mit deren Hilfe sich der Energieaufwand unterschiedliche Heizungsanlagen vergleichen lässt. |
Jahresenergiebedarf | Der Jahresenergiebedarf entspricht der Menge an Energie (Endenergie), die Heizung und Brauchwasseranlage verbrauchen, um den Heizwärmebedarf und Warmwasserbedarf zu befriedigen. |
Heiz- und Brennwert | Unter Heizwert eines Brennstoffs versteht man die Menge an Wärme, die ein Brennstoff beim Verbrennen freisetzt. Wird auch die Wärme berücksichtigt, die bei Verdampfen des Wassers in den Verbrennungsgasen freigesetzt wird, kommt man auf den Brennwert eines Brennstoffs. |
Spätestens angesichts der alljährlichen Heizkostenabrechnung stellt man sich die Frage, ob man damit auffallend über oder unter dem Durchschnitt liegt, oder diesem in etwa entspricht. Schließlich ist genau das Wissen darum, dass man höhere Heizkosten als andere in vergleichbarer Situation hat, oftmals ein Motiv, Heizkosten zu sparen.
Für einen Vergleich können hier die Richtwerte zu den durchschnittlichen Heizkosten eines frei stehenden Einfamilienhauses, 2-geschossig und mit einer Wohnfläche von 200 Quadratmetern (m2), jeweils angegeben für die unterschiedlichen Energieträger Erdgas, Heizöl, Holzpellets, Scheitholz und elektrischer Strom, herangezogen werden. Das Einfamilienhaus soll dabei unterschiedlicher Bauart (KfW-Effizienzhaus 70, Passivhaus) beziehungsweise unterschiedlichen Alters (gebaut vor 1977, gebaut bis 2002) sein.
Durchschnittlich verursacht eine Gas-Heizung hierzulande Kosten von 10,43 Euro pro m2a. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 16 Kubikmetern Gas (ohne Warmwasserbereitung). Auf die angenommenen Haustypen bezogen ergeben sich 13,88 Euro pro m2a (Baujahr bis 1977), 6,94 Euro pro m2a (Baujahr bis 2002), 4,16 Euro pro m2a (KfW-Effizienzhaus 70) und 1,04 Euro pro m2a (Passivhaus).
Im Schnitt verursacht eine Öl-Heizung Heizkosten von 11,83 Euro pro m2a, verbraucht werden im Schnitt 13,6 Liter Heizöl. Auf die angenommenen Haustypen bezogen ergeben sich 17,4 Euro pro m2a (Baujahr bis 1977), 8,7 Euro pro m2a (Baujahr bis 2002), 5,22 Euro pro m2a (KfW-Effizienzhaus 70) und 1,31 Euro pro m2a (Passivhaus).
Mit einer Pellets-Heizung kommt man im Schnitt auf jährliche Kosten von 9,22 Euro Euro pro m2a. Auf die angenommenen Haustypen bezogen ergeben sich 11,52 Euro pro m2a (Baujahr bis 1977), 5,76 Euro pro m2a (Baujahr bis 2002), 3,46 Euro pro m2a (KfW-Effizienzhaus 70) und 0,86 Euro pro m2a (Passivhaus).
Das Heizen mit Scheitholz verursacht Kosten von durchschnittlich 10,45 Euro pro m2a. Auf die angenommenen Haustypen bezogen ergeben sich 13,06 Euro pro m2a (Baujahr bis 1977), 6,53 Euro pro m2a (Baujahr bis 2002), 3,92 Euro pro m2a (KfW-Effizienzhaus 70) und 0,98 Euro pro m2a (Passivhaus).
Eine Stromheizung verursacht Kosten von durchschnittlich 45,28 Euro pro m2a. Auf die angenommenen Haustypen bezogen ergeben sich 57,4 Euro pro m2a (Baujahr bis 1977), 28,7 Euro pro m2a (Baujahr bis 2002), 17,22 Euro pro m2a (KfW-Effizienzhaus 70) und 4,31 Euro pro m2a (Passivhaus).
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