Letzte Aktualisierung: 04.10.2023

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Dynamische Stromtarife: Durch Flexibilität Kosten sparen!

Die Energiewende schreitet voran, und mit ihr verändert sich auch die Art und Weise, wie wir unseren Strom beziehen. In Zeiten zunehmender erneuerbaren Energiequellen und steigender Preisvolatilität wird die Implementierung dynamischer Stromtarife zu einer essenziellen Komponente, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Energie-Experten werfen einen detaillierten Blick auf dynamische Stromtarife, ihre Vorteile und Herausforderungen sowie ihre Rolle bei der Flexibilisierung der Nachfrageseite. Erfahren Sie, wie Verbraucher von diesen Tarifen profitieren können, welche technischen Lösungen bereits existieren und wie sich der Markt für dynamische Stromtarife in Zukunft entwickeln könnte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dynamische Stromtarife sind Preisgestaltungen, bei denen sich die Strompreise in Echtzeit (viertelstündlich oder stündlich) an Angebot und Nachfrage auf dem Energiemarkt orientieren.
  • Intelligente Messsysteme (iMSys) oder moderne Messeinrichtungen (mMe) mit Smart-Meter-Gateway sind technische Voraussetzungen für dynamische Stromtarife.
  • Der Strompreis setzt sich unter anderem aus Beschaffungs- und Vertriebskosten, Netzentgelten und Steuern und Abgaben zusammen.
  • Ein intelligentes Messsystem darf bei einem Haushalt unter 6.000 kWh Jahresverbrauch maximal 20 Euro im Jahr betragen.
  • Alle Stromlieferanten müssen ab 2025 dynamische Stromtarife anbieten.
  • Der Anstieg von erneuerbaren Energien im Strommix führt häufiger zu Negativpreisen.
  • Die Preise an der Strombörse schwanken stark.
  • Es besteht ein Basisverbrauch auch in Spot-Hochpreiszeiten, sodass ohne Preisobergrenzen im Liefervertrag, hohe Kosten entstehen können.
  • Einige Stromlieferanten bieten Mindestarbeitspreise an, sodass Sie nicht direkt von Negativpreise an der Strombörse profitieren können.
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Bestandteile des Strompreises

Der Strompreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. So bestimmen nicht nur die Entwicklungen am Großhandelsmarkt und damit die Beschaffungskosten den Strompreis, auch Steuern, Abgaben und Umlagen sind Teil des Stromtarifs. Folgende Bestandteile sind für Haushaltskunden aufzuführen:

  • Kosten für die Strombeschaffung, Vertrieb und Gewinnmarge
  • Steuern (Umsatz- und Stromsteuer)
  • Netznutzungsentgelt
  • Kosten für den Messstellenbetrieb
  • Abgaben und Umlagen (z. B. Offshore-Netzumlage, Umlage für abschaltbare Lasten)

Während der Anteil der Beschaffungskosten im Jahr 2021 noch bei 8,59 ct/kWh lag, betrug der Wert im Jahr 2022 13,54 ct/kWh. Die Strompreisentwicklungen am Großhandelsmarkt beeinflussen demnach merklich den Endkundenpreis.

Wer schon einmal Stromtarife verglichen hat, kennt die Bestandteile eines typischen Tarifangebotes. Der in Deutschland typische Stromtarif setzt sich zumeist aus einem Grundpreis und einem Arbeitspreis zusammen.

Der Grundpreis ist unabhängig vom Verbrauch. Stromlieferanten verlangen meist einen monatlichen oder jährlichen Grundpreis. Dieser macht einen geringen Anteil an den gesamten Stromkosten im Jahr aus. Der Grundpreis ist fix, sodass das Verbrauchsverhalten den Anteil des Grundpreises an der jährlichen Stromabrechnung nicht erhöht.

Der Arbeitspreis ist besonders für verbrauchsintensive Kund:innen von Bedeutung, da dieser in ct/kWh erhoben wird. Über den Arbeitspreis können die jährlichen Stromkostenausschließlich durch ein sparsames Verhalten beeinflusst werden. Lieferanten bieten herkömmlicherweise einen fixen Arbeitspreis für den Zeitraum des Liefervertrages an.

Da Lieferanten in der Regel für einen Zeitraum in der Zukunft Strom Beschaffen wirken sich Entwicklungen am Großhandelsmarkt kurz- bis mittelfristig nicht auf den Arbeits- bzw. Grundpreis aus.

Dynamische Stromtarife im Überblick

Definition

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) beschreibt nach § 3 einen dynamischen Stromtarif wie folgt:

Ein dynamischer Tarif ist ein „Stromliefervertrag mit einem Letztverbraucher, in dem die Preisschwankungen auf den Spotmärkten, einschließlich der Day-Ahead- und Intraday-Märkte, in Intervallen widergespiegelt werden, die mindestens den Abrechnungsintervallen des jeweiligen Marktes (Day-Ahead-Markt: 1 h; Spotmarkt: 15 min) entsprechen“.

Während ein herkömmlicher Stromtarif standardmäßig für ein oder zwei Jahre festgelegt wird, und die Beschaffungs- und Vertriebskosten, sowie die Marge durch die mittel-bis langfristige Beschaffung im Arbeits- und Grundpreis berücksichtigt werden, erlauben dynamische Stromtarife eine „unmittelbare“ Weitergabe der Großhandelsmarktpreise (stündlich, viertelstündlich).

Folglich muss die Abrechnung der Stromkosten nicht nur den summierten Gesamtverbrauch innerhalb eines Jahres berücksichtigen, auch das Lastprofil und die Marktentwicklung müssen eingebunden werden. Das Lastprofil eines Haushaltes gibt an, wie viel Leistung (kW) zu welcher Zeit (h) bezogen wurde.

Bestimmt das Verbrauchsverhalten also die Stromkosten, ergeben sich besonders für verbrauchsintensive und steuerbare Lasten wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Batteriespeicher im Haushalt neue Potenziale.

Vor- und Nachteile eines dynamischen Stromtarifs

Vorteile Nachteile
Transparente Kosten Starke Preisschwankungen am Spotmarkt
Strom zu Börsenpreisen Basisverbrauch auch in Spot-Hochpreiszeiten
Verbrauchsverlagerung in Niedrigpreiszeiten Höhere Zählerkosten für intelligentes Messsystem
Attraktiv für Solaranlagen, Warmwasserspeicher und Elektrofahrzeuge

Technische Voraussetzungen

Die technische Umsetzung eines dynamischen Stromtarifes bedarf in den meisten Fällen einige Änderungen. Die technische Ausstattung im Gebäudenetz muss eine kontinuierliche Übermittlung der Ist-Verbrauchs- und Erzeugungsdaten auf Viertelstundenbasis an den Netzbetreiber und Energieversorger gewährleisten. Nur so können dynamische Stromtarife umgesetzt werden.

Im Fokus der technischen Voraussetzungen stehen intelligente Messsysteme. Diese sind besonders in Deutschland noch wenig verbreitet. Anders als in den meisten europäischen Ländern lag die Verbreitung von intelligenten Messeinrichtungen (Smart-Meter) im Jahr 2022 bei 23 %.

Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen modernen Messeinrichtungen (mMe) und intelligenten Messsystemen. Erstere sind einfache digitale Stromzähler. Im Gegensatz zum bisher genutzten analogen Zähler („Ferraris-Zähler“) bieten die neuen Messgeräte den Verbrauchern jederzeit einen genauen Überblick über ihren laufenden Energieverbrauch. Über ein Display am Zähler werden sowohl die aktuellen als auch die historischen Verbrauchswerte angezeigt. An diese Basisgeräte lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt auch ein Smart-Meter-Gateway anschließen, das für die Datenkommunikation mit Dritten sorgt.

Als intelligente Messsysteme (iMsys) werden moderne Zähler dann bezeichnet, wenn sie zusätzlich mit einem Kommunikationsmodul ausgestattet sind – einem so genannten Gateway. Sie können die gemessenen Daten auch übermitteln – beispielsweise an den Energieversorger. Die Datenübertragung erfolgt über Mobilfunkkanäle, wie GPRS oder LTE. Auch andere Wege, wie z.B. die Powerline-Übertragung, sind möglich.

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Gesetzliche Vorgaben dynamische Stromtarife

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) umfassen Gesetze zu dynamischen Stromtarifen und modernen bzw. intelligenten Messsystemen. Im Rahmen des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (Drucksache 161/23) erhielten die bestehenden Gesetze EnWG und MsbG bedeutenden Änderungen für dynamische Stromtarife.

Gemäß § 41a EnWG zu Lastvariable, tageszeitabhängige oder dynamische und sonstige Stromtarife sind Stromlieferanten dazu verpflichtet, einen „Tarif anzubieten, der einen Anreiz zu Energieeinsparung oder Steuerung des Energieverbrauchs setzt“, sofern dieser technisch und wirtschaftlich zumutbar ist.

Nach der Novelle zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende ist die technische Zumutbarkeit dann gewährleistet, wenn intelligente Messsysteme am Markt angeboten werden.

Die wirtschaftliche Zumutbarkeit hängt vom Jahresstromverbrauch der Verbraucherbzw. der installierten Leistung der PV-Anlagenbetreiber ab (§ 30 MsbG).

Wirtschaftliche Vertretbarkeit der Ausstattung von Messstellen mit intelligenten Messsystemen für Letztverbraucher nach § 30 MsbG.
Letztverbraucher Vertretbare Kosten für Anschlussnetzbetreiber Vertretbare Kosten für Anschlussnutzer Pflicht
bis 3.000 10 Euro 20 Euro optional
3.000 bis 6.000 40 Euro 20 Euro optional
6.000 bis 10.000 80 Euro 20 Euro verpflichtend
10.000 bis 20.000 80 Euro 50 Euro verpflichtend
20.000 bis 50.000 80 Euro 90 Euro verpflichtend
50.000 bis 100.000 80 Euro 120 Euro verpflichtend
Wirtschaftliche Vertretbarkeit der Ausstattung von Messstellen mit intelligenten Messsystemen für Anlagenbetreiber nach § 30 MsbG.
Anlagenbetreiber Vertretbare Kosten für Anschlussnetzbetreiber Vertretbare Kosten für Anlagenbetreiber Pflicht
bis 7 kWp 40 Euro 20 Euro optional
7 bis 15 kWp 80 Euro 20 Euro verplichtend
15 bis 25 kWp 80 Euro 50 Euro verplichtend
25 bis 100 kWp 80 Euro 120 Euro verplichtend
über 100 kWp 80 Euro verbleibende Kostenteil verplichtend

Stromlieferanten müssen seit dem 01. Januar ab einer Versorgung von 100.000 Letztverbrauchern zum 31.12. eines Jahres, einen dynamischen Stromtarif im nächsten Jahr anbieten. Ab dem 01. Januar 2025 müssen alle Stromlieferanten einen dynamischen Stromtarif anbieten.

Alle Zählertypen im Überblick (Quelle: Bundesnetzagentur, 2023)
Zählertyp Funktionen des Zählers Zuständig für Einbau, Messung und technischen Betrieb
Ferraris-Zähler Analoger Zähler Aktueller Zählerstand (wird bis spätestens bis 2032 komplett ersetzt) Örtlicher Netzbetreiber
Moderne Messeinrichtung (mMe) Digitaler Zähler ohne Kommunikationseinheit Aktueller Zählerstand; Gespeicherte Werte: Tages-, Wochen-, Monats-, Jahresgenau (2 Jahre im Rückblick); Aufrüstbar mit einer Kommunikationseinheit iMSys Grundzuständiger Messstellenbetreiber (i.d.R. örtlicher Netzbetreiber) bzw. beauftragter Messstellenbetreiber
Intelligentes Messsystem (iMSys) Digitaler Zähler mit Kommunikationseinheit Aktueller Zählerstand; Abrufbar in Viertelstundenwerten; Tages-, Wochen-, Monats-, Jahresanzeige Grundzuständiger Messstellenbetreiber (i.d.R. örtlicher Netzbetreiber) bzw. beauftragter Messstellenbetreiber
Kommunikationseinheit = Smart-Meter-Gateway (SMG) Kommunikationsschnittstelle Schnittstelle zwischen Zähler und Kommunikationsnetz; Kann einen oder mehrere Zähler einbinden; Automatische Datenübertragung zum Messstellenbetreiber Smart-Meter-Gateway-Administrator (entweder grundzuständiger Messstellenbetreiber oder wettbewerbliches Unternehmen)

Marktentwicklung

Angesichts des steigenden Anteils fluktuierender Energiequellen im Energiemix nimmt die Preisvolatilität zu. Um auch zukünftig eine zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten, sind Maßnahmen zur Balance von Angebot und Nachfrage erforderlich. Neben technischen Lösungen wie Batteriespeicherung oder Power-to-X bietet die Flexibilisierung der Nachfrageseite eine weitere Möglichkeit, die Energiewende erfolgreich zu gestalten.

Durch dynamische Tarife erhalten Endverbraucher entsprechende Preissignale bei einem unausgeglichenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Verbraucher, die ihren Energiebedarf flexibel anpassen, werden finanziell belohnt und tragen gleichzeitig zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, indem sie Lastspitzen ausgleichen und Erzeugungsspitzen reduzieren.

Während die Flexibilisierung in der Industrie bereits weit fortgeschritten ist, befinden wir uns im Bereich privater Haushalte noch am Anfang, obwohl diese immerhin ein Viertel des Stromverbrauchs in Deutschland ausmachen. Es besteht also ein großes Potenzial, das bisher noch nicht ausgeschöpft wurde.

Es gibt bereits einige erfolgreiche Beispiele für die Implementierung von dynamischen Stromtarifen. Besonders inspirierend ist der Markt in Spanien, wo bereits fast die Hälfte der Endkunden auf dynamische Stromtarife umgestiegen ist.

In Deutschland bietet das Unternehmen Tibber seit 2020 einen dynamischen Tarif an, der mit dem EPEX-Spotmarkt-Preis verknüpft ist und allen Kunden mit moderner Messeinrichtung und sog. Strom-Tracker Pulse oder intelligenten Messsystem zur Verfügung steht. Tibber berechnet seinen Kunden lediglich eine monatliche Servicepauschale zusätzlich zum variablen Energiepreis.

Auch in der Stadtwerke-Landschaft gibt es positive Entwicklungen, wie das Stadtwerk Haßfurt, das bereits einen dynamischen Tarifmit definierten Preisgrenzen anbietet. Der dynamische Stromtarif erfordert hier ein intelligentes Messsystem. Die Einführung dynamischer Stromtarife eröffnet somit neue Möglichkeiten für Endkunden, von flexiblen und potenziell kostengünstigeren Energiepreisen zu profitieren.

Anbieter im Vergleich

Tibber

Dynamischer Stromtarif
Zählertyp Moderne Messeinrichtung (mMe) + Strom-Tracker Pulse Intelligentes Messsystem (iMSys)
Kosten Zählerkosten mMe maximal 20 Euro/Jahr Zählerkosten iMSys bis 10.000 kWh/a und/oder 15 kWp installierte Leistung maximal 20 Euro/Jahr
  Einmalige Kosten Strom-Tracker Pulse 94,90 Euro Monatliche Grundgebühr 4,49 Euro
  Monatliche Grundgebühr 4,49 Euro  

Vattenfall - Natur Dynamik

Dynamischer Stromtarif
Zählertyp Intelligentes Messsystem (iMSys)
Kosten Zählerkosten iMSys bis 10.000 kWh/a und/oder 15 kWp installierte Leistung maximal 20 Euro/Jahr; Ohne Preisobergrenze

Stadtwerke Haßfurt

Dynamischer Stromtarif haStrom FLEX Pro ohne Preisgrenze haStrom FLEX Pro mit Preisgrenze
Zählertyp Intelligentes Messsystem (iMSys) Intelligentes Messsystem (iMSys)
Kosten Zählerkosten iMSys bis 10.000 kWh/a und/oder 15 kWp installierte Leistung maximal 20 Euro/Jahr Zählerkosten iMSys bis 10.000 kWh/a und/oder 15 kWp installierte Leistung maximal 20 Euro/Jahr
  Grundpreis 130,80 Euro/Jahr Grundpreis 136,73 Euro/Jahr
  Arbeitspreis nach EPEX-Spotpreisen (stündlich), Mindestarbeitspreis 30,95 ct/kWh Arbeitspreis nach EPEX-Spotpreisen (stündlich), Mindestarbeitspreis 36,96 ct/kWh, Preisobergrenze 53,08 ct/kWh

E.ON ÖkoStrom Dynamisch

Dynamischer Stromtarif
Zählertyp Intelligentes Messsystem (iMSys)
Kosten Zählerkosten iMSys bis 10.000 kWh/a und/oder 15 kWp installierte Leistung maximal 20 Euro/Jahr; Ohne Preisobergrenze

GASAG | STROM Flex

Dynamischer Stromtarif
Zählertyp Intelligentes Messsystem (iMSys)
Kosten Zählerkosten iMSys bis 10.000 kWh/a und/oder 15 kWp installierte Leistung maximal 20 Euro/Jahr; Ohne Preisobergrenze
Weitere Bedingungen Verbrauchsstelle im Stadtgebiet Berlin mit einem maximalen Stromverbrauch von 100.000 kWh/a

aWATTar

Dynamischer Stromtarif Hourly Hourly-Cap
Zählertyp Intelligentes Messsystem (iMSys) Intelligentes Messsystem (iMSys)
Kosten Grundgebühr 15,45 Euro/Monat inkl. Smart-Meter Grundgebühr 15,45 Euro/Monat inkl. Smart-Meter
  Arbeitspreis 11,85 ct/kWh + Aufschlag nach EPEX-Spotpreisen (stündlich) Maximalpreis 80 ct/kWh; Minimalpreis -80 ct/kWh Arbeitspreis 57,52 ct/kWh – SYNC-Bonus

*Alle Angaben sind ohne Gewähr. (Stand: 11.07.2023)

Lohnt sich ein dynamischer Stromtarif?

Dynamische Stromtarife sind in erster Linie für Verbraucher:innen geeignet, die bereit sind, ihren Stromverbrauch flexibel anzupassen und von den variablen Preisen zu profitieren. Insbesondere Verbraucher mit einem hohen Anteil an flexiblen Verbrauchern, wie beispielsweise Unternehmen oder Industriebetriebe, können von dynamischen Tarifen profitieren.

Jedoch kann auch der durchschnittliche Haushalt von den Vorteilen dynamischer Stromtarife profitieren, insbesondere wenn er über intelligente Technologien wie Smart-Meter oder Home-Energy-Management-Systeme verfügt, die eine effiziente Steuerung des Stromverbrauchs ermöglichen.

Bei der Entscheidung für einen dynamischen Stromtarif ist es ratsam, die individuellen Bedürfnisse und den eigenen Stromverbrauch zu berücksichtigen. Ein Vergleich verschiedener Anbieter und Tarife kann helfen, den am besten geeigneten Tarif zu finden.

Jährliche Stromkosten für einen Haushalt mit 4.000 kWh/a und einem dynamischen Stromtarif (auf Basis der gemittelten monatlichen EPEX-Spotpreise) bei Tibber.
Monat Tibber Preis in ct/kWh (inkl. Steuern & Abgaben) Tibber Grundgebühr in Euro Gesamtkosten in Euro
Juli 49,44 4,49 169,29
August 67,31 4,49 228,86
September 53,14 4,49 181,62
Oktober 30,11 4,49 104,86
November 32,62 4,49 113,22
Dezember 41,9 4,49 144,16
Januar 26,72 4,49 93,56
Februar 27,97 4,49 97,72
März 24,9 4,49 87,49
April 24,69 4,49 86,79
Mai 22,42 4,49 79,22
Juni 23,98 4,49 84,42
Gesamt 1471,21
Jährliche Stromkosten für einen Haushalt mit 4.000 kWh/a und einem durchschnittlichen Stromtarif von 38,57 ct/kWh in 2022 und 46,09 ct/kWh in 2023.
Monat Durchschnittlicher Haushaltsstrompreis in ct/kWh Gesamtkosten in Euro
Juli 38,57 128,57
August 38,57 128,57
September 38,57 128,57
Oktober 38,57 128,57
November 38,57 128,57
Dezember 38,57 128,57
Januar 46,09 153,63
Februar 46,09 153,63
März 46,09 153,63
April 46,09 153,63
Mai 46,09 153,63
Juni 46,09 153,63
Gesamt 1693,20

In der Praxis lohnen sich dynamische Stromtarife - laut einer Untersuchung von Verivox Ende 2023 - für die meisten Haushalte aber noch nicht.

Denn im Durchschnitt der letzten fünf Jahre zahlten Verbraucher, die 10 Prozent ihres Verbrauchs in die jeweils günstigste Tageszeit verlegten, durchschnittlich 31,46 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Im günstigsten Neukundenangebot waren es hingegen durchschnittlich nur 30,92 Cent/kWh. Börsenstromtarife waren also 3,3 Prozent teurer als der günstigste fixe Tarif.

Zwar gab es in den letzten fünf Jahren immer wieder Phasen, in denen dynamische Tarife auch günstiger waren, allerdings unterliegen sie teilweise enormen Preisschwankungen. Dieses Kostenrisiko trägt nicht wie bisher der Versorger, sondern in vollem Umfang der Kunde.

Über einen längeren Zeitraum lohnt sich der Aufwand, seinen Stromverbrauch in die jeweils günstigste Zeit zu legen aus Kostensicht bisher nicht. Smarte Lösungen und Speicher könnten das in Zukunft aber ändern, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

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Häufige Fragen (FAQ) zu dynamischen Stromtarifen

Was sind dynamische Stromtarife?

Dynamische Stromtarife sind innovative Preisgestaltungen, bei denen sich die Strompreise in Echtzeit an Angebot und Nachfrage auf dem Energiemarkt orientieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Festpreistarifen, bei denen der Preis über einen längeren Zeitraum konstant bleibt, können sich die Preise bei dynamischen Tarifen stündlich oder sogar viertelstündlich ändern.

Was sind die Vorteile von dynamische Stromtarifen?

Sie ermöglichen Verbrauchern, von günstigeren Strompreisen während Zeiten mit niedriger Nachfrage zu profitieren. Dynamische Tarife fördern eine effiziente Nutzung von Strom, da Verbraucher dazu ermutigt werden, ihren Stromverbrauch während Spitzenzeiten zu reduzieren. Dadurch wird das Stromnetz entlastet und Engpässe vermieden. Dynamische Stromtarife tragen zur Integration erneuerbarer Energien bei, da sie die Flexibilität des Stromnetzes erhöhen und die Einspeisung von erneuerbaren Energien besser ausgleichen können.

Wann lohnen sich dynamische Stromtarife?

Besonders steuerbare Lasten mit hohem Verbrauch (Elektroautos, Wärmepumpen, Wallboxen, Kühlungen) bieten potenzielle Kosteneinsparungen. Die möglichen Kosteneinsparungen müssen jedoch die Mehrkosten für ein intelligentes Messsystem überwiegen.

Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es zu dynamischen Stromtarifen?

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) definiert in § 3 dynamische Stromtarife, in § 41 ff. weitere gesetzliche Vorgaben. Das Messstellenbetriebsgesetz (MsBG) regelt technische und wirtschaftliche Voraussetzungen für intelligente und moderne Messeinrichtungen. Im Zuge des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende wurden weitreichende Richtlinien für dynamische Stromtarife eingeführt.

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