Letzte Aktualisierung: 16.06.2022
Lohnt sich das Mieten eines Stromspeichers? Wo und wie lässt sich ein Stromspeicher mieten? Wer vermietet Stromspeicher? Welche Mietkonzepte werden angeboten? Was kostet es, einen Stromspeicher zu mieten?
Ein Stromspeicher puffert Strom, zum Beispiel selbst erzeugten Solarstrom, solange, bis er gebraucht wird. Damit erhöht der Stromspeicher den Eigenverbrauch und Autarkie und spart mehr Stromkosten ein. Aber: Ein Stromspeicher ist noch immer eine kostspielige Anschaffung. Wer die Investition scheut, kann sich heute bereits einen Stromspeicher mieten. Das Mieten eines Stromspeichers ist häufig mit einer Reihe von Zusatzservices verbunden. So erhält man vergünstigten Strom geliefert und es werden die vermieteten Stromspeicher auch zu weiteren Dienstleistungen vom Vermieter wie z. B. dem Puffern von Strom aus dem Stromnetz genutzt. Hieraus ergeben sich dann unterschiedliche Mietkonditionen und Mietpreise.
Wir die Photovoltaik-Anlage zur Erzeugung solaren Stromsohne Stromspeicher (auch Speicherbatterie genannt) betrieben, haben Sie zwei Möglichkeiten:
1. Der eigens erzeugte Solarstrom wird direkt im Haushalt verbraucht, um damit die Haustechnik und die Haushaltsgeräte zu betreiben.
2. Der (überschüssige) Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Ein Stromspeicher eröffnet Ihnen eine dritte Möglichkeit:
3. Der Strom kann gespeichert werden, bis Sie ihn brauchen.
Aus Sicht des Solarstromerzeugers und -verbrauchers, der Sie dank Ihrer Solarstromanlage sind, macht es angesichts eines stetig steigenden Strompreises (gemeint ist der Kaufpreis für Strom aus dem öffentlichen Netz) und einer sinkenden Einspeisevergütung durchaus Sinn, den Eigenverbrauch mit Hilfe des Stromspeichers zu erhöhen – und so Stromkosten zu sparen.
Das Thema Stromspeicher gewinnt wegen der steigenden Strompreise und sinkenden Einspeisevergütung an Bedeutung, insbesondere bei den mehr als anderthalb Millionen Betreibern von Solarstromanlagen in Deutschland. Diesen stehen derzeit erst 45.000 Stromspeicher gegenüber, darunter Strombatterien in Kellern von Privathäusern oder Akkus in Gewerbebetrieben. Markt-Experten rechnen bereits für das anstehende Jahr mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Stromspeichern – wenn denn ihr Preis weiter sinkt.
Aktuell sinken die Preise für die leistungsstärkeren Speicher mit Lithium-Ionen-Zelltechnologie pro Jahr um etwa 18 Prozent, das ist fast ein Fünftel! Wobei anzumerken ist, dass diese Stromspeicher Ende 2016 noch immer stattliche Preise von wenigstens 1.300 Euro (Netto-Angabe, also ohne Mehrwertsteuer) pro Kilowatt Speicherleistung hatten. Für die Anschaffung eines Stromspeichers passend zu einem typischen Einfamilienhaus müssen sie also noch immer tief in die Tasche greifen: Die Preise liegen derzeit zwischen 4.000 und 15.000 Euro. Günstige Modelle kommen damit auf Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde Strom von 20 bis 30 Eurocent.
Wer derartige Anschaffungskosten scheut, kann sich mit der Alternative beschäftigen, die da heißt: Stromspeicher mieten. Es gibt derzeit mehrere Möglichkeiten, eine Photovoltaik-Anlage im Bundle mit einem Solarspeicher zu mieten (Mehr Infos dazu finden Sie in unserem: "Experten-Ratgeber zum Mieten von Solaranlagen"). Wer bereits eine Solaranlage besitzt, kann unter Umständen auch den passenden Stromspeicher solo dazu mieten, also ohne Photovoltaik-Anlage.
Das Mieten eines Stromspeichers bietet vor Allem die Möglichkeit Strom ohne technisches Risiko oder langfristige Kapitalbindung speichern zu können. Während man sich beim Kauf für 10 Jahre und länger auf eine Technologie und eben auch den technologischen Stand des Anschaffungsjahres festlegt, bietet das Mieten des Stromspeichers die Möglichkeit, nach Ablauf der Mietzeit auf ein technologisch moderneres System umzusteigen.
Im größeren Kapazitätsbereich werden die Stromspeicher vom Vermieter auch betrieben, was wiederum die Wartungs- und Reparatur-Kosten reduzieren kann, sofern man nicht das nötige Know How besitzt.
Mittlerweile gibt es am deutschen Markt mehrere Anbieter, die Mietmodelle anbieten, bei denen eine Solaranlage inklusive Stromspeicher vermietet wird. Teilweise tritt hier dann der Vermieter auch als Stromversorger auf stellt die Reststromversorgung sicher.
PV-Anlage & Speicher | Monatsmiete |
---|---|
DZ-4 AUTARK | ab 129€/Monat |
Enpal | ab 69€/Monat |
Yello Solar Smart | ab 114€/Monat |
zolar Wow | auf Anfrage |
DZ-4 bietet das Mietmodell " DZ-4 AUTARK" an. Dieses beinhaltet die Miete der Solaranlage inklusive eines Batteriespeichers. Der DZ-4 Miet-Vertrag läuft zunächst über 15 Jahre und verlängert sich danach jährlich. Nach 10 Jahren besteht erstmals die Möglichkeit, die Anlage mit Speicher zum dann gültigen Restwert zu kaufen. Das Mietmodell " DZ-4 AUTARK" verspricht eine bis zu 2/3 autarke Solarstromversorgung. Immer dann, wenn die Sonne nicht scheint und der Speicher leer ist, beziehen Sie für Ihren Reststrombedarf Strom aus dem Netz. Die kombinierte Anlagen- und Speichermiete beginnt bei DZ-4 bei 129€ für z. B. eine 3,5 kWp PV-Anlage inkl. 4 kWh PV-Speicher, bei einer 18-jährige Vertragslaufzeit und einem Haushalt mit 3.000 kWh Jahresverbrauch.
Einer der aktuell bekanntesten Vermieter von Solaranlagen ist das Berliner Unternehmen Enpal. Bei Enpal bekommen alle Mieter standardmäßig eine Solaranlage mit Speicher im Rundum-Sorglos-Paket. Die Miete bei Enpal beginnt bei 69 Euro/Monat und richtet sich nach der Größe der Solaranlage und des Stromspeichers. Alle Kosten sind inklusive: Planung und Simulation Ihrer Anlage, individuelle persönliche Beratung, Montage hochwertiger Komponenten, Austausch des Stromzählers, Wartung, Reparatur, Versicherung, Überwachung und Monitoring, Austausch defekter Bestandteile, Ersatz des Speichers, Service.
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Die Solaranlagen-Miete von Yello umfasst die Solaranlage und im Paket "Yello Solar Smart" auch einen Stromspeicher. Die Miete der Anlage + Stromspeicher startet bei 114€ pro Monat. Mietet man eine Yello Solaranlage mit einem SENEC Stromspeicher hat man die Möglichkeit diesen mit einer Cloud-Option zu erweitern, um bis zu 100% des erzeugten PV-Stroms selbst zu nutzen. Allerdings bekommt man nicht mehr die EEG-Vergütung ausgezahlt. Die Yello-Solarspeicher-Miete läuft 20 Jahre. Danach verlängert sich die Laufzeit jährlich, bei gleichbleibenden Konditionen, bis maximal 25 Jahre Mietdauer. Kündigt man vorher den Mietvertrag, zahlt Yello bis Ablauf der 25 Jahre eine Dachpacht. Danach wird die Solaranlage entweder kostenlos abgebaut oder man kann sie für 0 € übernehmen. Zudem besteht die Option, die Solaranlage bereits nach 10 Jahren zum Restwert zu kaufen.
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Zolar, ein Start-Up aus Berlin, bietet das Mieten einer Solaranlage mit Speicher im "zolar Wow"-Paket an. Die monatliche Miete für eine Solaranlage setzt sich ganz individuell, je nach Leistung und Auswahl der Komponenten (Stromspeicher, Wallbox), zusammen. Die übliche Miet-Dauer beträgt 20 Jahre, wobei die Solaranlage durch Einmalzahlungen bzw. Restzahlungen früher ausgelöst werden kann. Dadurch geht sie bereits vor Ablauf der 20-jährigen Mietzeit vollständig in den Besitz der Hauseigentümer:innen über. Mit dem zolar Rundum-Schutzpaket ist die Solaranlage zudem komplett abgesichert.
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Deutlich in der Minderheit sind die Angebote, die ausschließlich einen Stromspeicher vermieten. Vielfach sind dies dann Mietspeicher-Angebote im größeren Kapazitätsbereich, um etwa auf Baustellen oder Firmengeländen Diesel-Generatoren zu ersetzen, KWK-Anlagen zu optimieren oder netzdienliche Leistungen zu vermarkten.
Unter "Viessmann Strom" vermietet Viessmann Vitovolt Photovoltaikanlagen, auf Wunsch mit einem Vitocharge Stromspeicher. Wer nur eine PV-Batterie wünscht, der kann auch diese losgelöst bei Viessmann zu seiner bestehenden Anlage dazu mieten. Die Vertragsdauer beträgt maximal 20 Jahre und beinhaltet ein Rundum-sorglos-Paket mit Voll-Garantie. Das bedeutet, dass der Stromspeicher von Viessmann getauscht wird, wenn innerhalb der Wartung festgestellt wird, dass dieser nicht mehr funktioniert oder nicht mehr ausreichend Strom speichert. Nach 20 Jahren kann der PV-Akku für 99€ übernommen werden.
Younicos bietet ein Mietangebot „Energy-Storage-as-a-Service“ an, mit dem Kunden ihren kurzfristigen Bedarf an Stromspeicherlösungen decken können. Younicos stellt dazu eine Reihe von modular miteinander kombinierbaren Stromspeicher-Container zur Verfügung, liefert sie an den Einsatzort und betreibt die Batteriesysteme. Younicos bietet zunächst Mietverträge mit zwei bis vier Jahren Laufzeit an, plant aber ab 2019 auch Verträge mit mehrmonatiger Mindestlaufzeit. Kunden zahlen eine Leihgebühr, sowie für die Bereitstellung und Demontage, müssen aber ansonsten keine anderen Kosten oder Risiken tragen.
Es gibt aber auch Angebote, Stromspeicher gegen eine Miete pro Arbeitstag zu mieten. Beispielsweise kostet bei Anbieter Zeppelin Rental ein Stromspeicher bis 12 kVA ab 83,66 Euro pro Arbeitstag, wobei die ab-Preise nach eigenen Angaben auf einer mehrmonatigen Mietdauer beruhten. Einen 24-kVA-Stromspeicher gibt’s dort ab 139,05 Euro pro Arbeitstag. Beide Preisangaben sind Netto-Angaben, die 19 Prozent Mehrwertsteuer kommt noch obendrauf. Ob sich das lohnt, ist genau abzuwägen.
Schon heute ist absehbar, dass sich auf dem Stromspeichermarkt viel tut. Nicht nur, dass mehr Produkte kommen, darunter innovative Ideen wie die von Automobilhersteller Nissan in Kooperation mit dem Energie-Unternehmen Eaton, die die ausgedienten Batterien ihrer E-Autos zu Energiespeichern „XStorage“ für Eigenheime umrüsten (Speicherkapazität 4,2 kWh, Kostenpunkt inklusive Verkabelung und Installation angeblich 4.000 Euro), sondern auch, dass die Preise weiter sinken.
Beim Vermieten von Speichern geht es unter anderem in Richtung Herstellerunabhängigkeit und Schwarm. Das hieße, Sie könnten künftig auch ohne Mietvertrag oder Produktkauf in den Genuss von Strom kommen, die Firma buzzn versucht gerade ein solches Projekt aufzuziehen: Sogenannte „Stromgeber“ werden hier mit „Stromnehmern“ zusammengebracht. Während die Stromgeber ihren Strom in den sogenannten buzzn-Bilanzkreis liefern, werden die Stromnehmer aus diesem mit Strom versorgt. Dafür zahlen die Nehmer den Gebern eine Gebühr. Auch der Stromversorger Lichtblick arbeite derzeit an Konzepten, die auf der sogenannte Schwarmintelligenz basieren.
Es wird zukünftig also viel weniger um das Eigentum (kaufen) oder den Besitz (mieten) eines eigenen Stromspeichers gehen, sondern vielmehr um dessen Integration ins Stromsystem und seine vielfältigen Aufgaben, die ein solcher Stromspeicher innerhalb der Energiewende einnehmen kann. Auch die Vergütung als Kauf oder Miete wird daher zukünftig durch andere Erlösformen abgelöst werden.