Letzte Aktualisierung: 14.03.2016
In Zeiten sinkender Einspeisevergütung und steigender Stromkosten müssen auch PV-Anlagenbetreiber ihre Systeme den veränderten Bedingungen anpassen. Das Thema Stromspeicher ist dabei eines der wichtigsten des letzten Jahres im Bereich moderner PV-Anlagen-Nutzung. Auf was man beim Kaufen eines Stromspeichers achten muss, schildern wir hier in unserem Spezial "PV-Stromspeicher: Wirtschaftlichkeit prüfen, auswählen und günstig kaufen".
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Mit der Einführung der Einspeisevergütung lag diese für PV-Strom weit über dem Preis für herkömmlichen Haushaltsstrom. Daher war es üblich, seinen produzierten Solarstrom komplett an den Energieversoger zu verkaufen und von diesem den Haushaltsstrom zurück zu kaufen. Besonders für Betreiber, die ihre Anlage vor 2010 errichteten und aktuell noch eine Einspeisevergütung von 30 Cent und mehr bekommen, lohnt sich der Kauf eines Stromspeichers daher in aller Regel nicht.
Anlagen, die zwischen 2009 und 2013 errichtet wurden, erhalten für selbst verbrauchten Strom eine Eigenverbrauchsvergütung. Deren Höhe bestimmt der Eigenverbrauchsanteil. Der Grenzwert, ob es sich lohnt einen Stromspeicher zu kaufen, liegt bei ca. 30%. Da es sich dabei aber nur um einen Richtwert handelt, hilft in diesem Fall ein Stromspeicher-Rechner weiter, um vor dem Kauf grob abschätzen zu können, bis zu welchem Prozentsatz es sich lohnen könnte einen PV-Stromspeicher zu kaufen.
Anlagen, die nach dem April 2012 gebaut wurden, bekommen keine Eigenverbrauchsvergütung und deren Einspeisevergütung liegt meist bei 20 Cent oder weniger. In diesen Fällen kann sich das Kaufen eines Stromspeichers lohnen. Vergrößert sich der Abstand zwischen Einspeisevergütung und eigentlichen Strompreisen weiterhin, wird es für jeden Anlagenbetreiber immer rentabler sein, sich einen Stromspeicher zu kaufen.
Wird eine neue Photovoltaikanlage gekauft, so liegt die Einspeisevergütung aktuell auf dem Niveau der Kosten zur Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom. Da die Vergütung zukünftig noch weiter sinken wird, ist jetzt und fortan die Einspeisevergütung nicht mehr relevant für die Entscheidung, ob man sich einen Stromspeicher kaufen soll. In diesen Fällen kommt es nur auf die Höhe der Haushaltsstrompreise, die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde PV-Strom und den Umfang des möglichen Eigenbedarfs an Solarstrom an.
Um genauer zu prüfen, ob sich das Kaufen eines Stromspeichers lohnt und vor Allem, welche Technik wirtschaftlich am Besten abschneidet, sollte man zunächst die Speicher-Preise und die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde PV-Strom berechnen, um ein Speicher-Vergleich vor dem Kaufen machen zu können.
Die Preise für Stromspeicher auf Blei-Basis beginnen für kleine PV-Anlagen bei etwa 5.000 Euro. Je nach Ausstattung liegt der Durchschnittspreis für Blei-Stromspeicher für Kleinanlagen bei ca. 7.500 Euro. Der Bleiakkus ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Speicher-Technik. Bleiakkus werden schon seit vielen Jahren in allen möglichen Bereichen eingesetzt und sie gelten als verlässliche Speicherlösung.
Lithium-Modelle gibt es für kleinere PV-Anlagen bereits ab 7.500 Euro kosten, durchschnittlich liegen sie aber bei ca. 10.000 Euro. Den höheren Kosten muss man beim Kaufen jedoch auch den höheren Wirkungsgrad und die längere Nutzungsdauer als Blei-Akkus gegenüberstellen. Da sie noch relativ neu auf dem Markt sind, gibt es allerdings noch nicht so viele Erfahrungswerte wie im Bereich der Blei-Akkus.
Diese Preise müssen dann ins Verhältnis zu verschiedenen Kennzahlen von Stromspeichern gesetzt werden. Letztlich müssen dann die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde PV-Strom berechnet werden, um zu entscheiden, welcher Stromspeicher beim Kaufen der günstigste ist.
Für einen genaueren Preisüberblick empfehlen wir unser Spezial über Stromspeicher-Preise. Wie Sie diese Kosten für das Speichern einer Kilowattstunde Solarstrom berechnen, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel "Kostenrechnungen von PV-Stromspeichern".
Neben der Auswahl des Stromspeicher-Typs ist gerade die Wahl des Stromspeicher-Herstellers besonders schwierig, da viele Speicher-Hersteller beim Kauf eine Vielzahl von Zusatzleistungen anbieten.
Stromspeicher haben in der Regel eine Leistungsgarantie von 10 Jahren auf das Batteriemodul. Das bedeutet, dass die Batterie nach 10 Jahren noch 80% ihrer ursprünglichen Kapazität besitzt. Zusätzlich haben Stromspeicher in der Regel eine Gerätegarantie von 2 bis 7 Jahre auf alle elektronischen Bauteile. Einige Hersteller bieten beim Stromspeicher kaufen aber auch noch weitergehende Garantieleistungen.
Einige Hersteller-Garantien übervorteilen aber auch den Kunden. So stellte die Verbraucherzentrale NRW 2018 bei fünf Anbietern (E3/DC, E.ON, Senec, Solarwatt und Sonnen) von Batteriespeichern unzulässige Klauseln in ihren Garantiebedingungen fest. Dabei geht es um ganze Pakete von Problemen wie einen Online-Zwang, die Sammlung und Nutzung personenbezogener Daten ohne gültige Einwilligung, Kostenabwälzungen auf die Kunden im Schadensfall und generell fehlende Transparenz.
Beim Kauf eines Stromspeichers sollte man daher die Garantiebedingungen vergleichen:
Seien diese Punkte nicht zufriedenstellend ausgestaltet, spreche die Garantie nicht als Argument für den Kauf einer Solarbatterie beim jeweiligen Hersteller bzw. Anbieter.
Mit dem Kauf eines Stromspeichers eines bestimmten Herstellers kauft man ebenfalls das Recht zur Teilnahme an der Batterie-Community bzw. -Cloud oder auch -Crowd. Dies eröffnet den Mitgliedern Solarstrom untereinander zu tauschen bzw. zu handeln, wenn der eine einen Stromüberschuss besitzt und der andere gerade Strom benötigt. Teilweise können die Stromspeicher eines Herstellers auch zu einem virtuellen Speicher gekoppelt werden und z. B. gemeinsam die Bereitstellung von Regelenergie angeboten werden. In beiden Fällen sollen diese Modelle zu einer besseren Ausnutzung des Stromspeichers und zu einer höheren Rentabilität der PV-Anlagen-Batterie-Kombination führen.
Beim Abwägen der Vor- und Nachteile beim Kaufen eines Batteriespeichers sollte man diesbezüglich aber auch in Betracht ziehen, dass einige der bekannten Community- und Cloud-Angebote am Markt auch Nachteile haben. So sind sie teilweise schwer verständlich, wirtschaftliche Vorteile ergeben sich häufig nur bei Ausnutzung von Paketgrenzen und basieren häufig nur auf einer Umverteilung, es werden also kaum externe Mehrwerte damit erzielt. Daher sollte man beim Speicherkauf genau nachrechnen, ob die wirtschaftlichen Vorteile die häufig anfallenden Grundgebühren für die Cloud- und Community-Angebote wirklich lohnen.
Hat man berechnet, ob sich der Einsatz eines Speichers auch wirklich lohnt, und welche Technik infrage kommt, sollten vor einem Stromspeicher-Kauf verschiedene Angebote eingeholt werden. Dabei sollten immer nur Angebote von Installateuren eingeholt werden, die Erfahrung mit Solarstromspeichern haben. Zudem sollte das Speicher-Angebot alle nötigen Positionen neben dem Kaufpreis wie Installation, Montage und Bauteile enthalten. In der Regel schaut sich ein Stromspeicher-Anbieter dazu auch das Haus an und erstellt aufgrund des persönlichen Verhaltensprofiles der Stromnutzung und der gegebenen Voraussetzungen ein Stromspeicher-Angebot. Der Installateur achtet bei der Angebotserstellung darauf, dass alle Komponenten der Photovoltaik-Anlage (Wechselrichter, Speicher und Ladeelektronik) aufeinander abgestimmt sind und eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote erreicht wird.
Beim Vergleichen der Kaufangebote sollte man dann neben den technischen Details und dem Preis ein paar weitere Punkte beachten:
Tipp: Die Kundenerfahrungen und Bewertungen einzelner Speicher-Modelle und des Installationsbetriebes lassen sich problemlos im Internet in z.B. Online-Foren recherchieren. Dazu muss man vor dem Kauf eines Stromspeichers häufig nur den Namen des Anbieters oder des Stromspeichers bei Google in Kombination mit dem Wort "Forum" oder "Erfahrung" eingeben. Ansonsten kann man auch schnell selbst eine Frage in einem Forum stellen und dort anfragen, ob jemand bereits gute oder schlechte Erfahrungen beim Kaufen eines Stromspeichers gemacht hat.
Der Kauf eines Stromspeichers lässt sich durch einen Kredit der KfW fördern: 660 Euro Zuschuss pro Kilowatt Peak Leistung können so bezuschusst werden. Insgesamt bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten übernimmt dann der Staat beim Kaufen eines Stromspeichers. Im Idealfall kann man so die Investitionskosten des Speichers um einige Tausend Euro reduzieren.
Wichtig ist nur, dass der Speicheranbieter auch die Fördervoraussetzungen erfüllt. Im Zweifel den Installateur fragen und unbedingt vor dem Kauf des Stromspeichers mit dem Angebot den Förderkredit bei der Hausbank oder Sparkasse beantragen. Denn diese leitet den Antrag weiter und bürgt für die Kreditsumme.
Nähere Infos dazu findet man in unserem Stromspeicher-Förderung-Spezial.
Der richtige Fachbetrieb ist ausgewählt und die Förderung bewilligt. Jetzt kann der Solarstromspeicher gekauft und fachmännisch installiert werden. Dabei sollten jedoch alle Montagearbeiten und die verwendeten Komponenten vom Handwerker dokumentiert werden. Eine solche Dokumentation ist allerdings keine Pflichtleistung. Daher ist zu empfehlen, dass auch die Dokumentation mit im Kaufpreis enthalten ist.
Wie alle elektrischen Installationen sollten auch Stromspeicher regelmäßig auf Fehlerfreiheit kontrolliert werden. Eine solche Stromspeicher-Wartung wird häufig beim Kauf mit angeboten, Käufer halten dies jedoch vielfach für nicht nötig. Eine Wartung mitzukaufen kann sich jedoch lohnen, da der Speicher länger hält und teure Reparaturen vermieden werden können.
Zudem darf der Anlagenbetreiber nicht vergessen, den Solarstromspeicher beim örtlichen Netzbetreiber anzumelden. Auch dies sollte vom Speicheranbieter bzw. dem Installateur übernommen werden. Diese Leistung kostet eventuell eine kleine Zusatzgebühr und sollte beim Kaufen des Stromspeichers ebenso direkt inbegriffen sein.
Expertentipp: Wenn man vorhat, eine neue PV-Anlage mit Speicher zu installieren, kann man viele Berechnungen über sogenannte Online-PV-Rechner erledigen. Wir empfehlen, sich beim Kaufen der richtigen Stromspeicherlösung von einem Fachmann beraten zu lassen, da man nie pauschal sagen, welcher Speichertyp für den persönlichen Einsatz am effektivsten und gleichzeitig auch am kostengünstigsten ist.
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