So finden Sie die passende Holzheizung
Letzte Aktualisierung: 14.03.2016
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Ein Kaminbau besteht im Wesentlichen aus folgenden Bauteilen:
Je nach Ausführung des Kamins kommen zu den genannten Komponenten weitere hinzu, beispielsweise:
Außerdem kommen optionale Bauteile wie eine feuerfeste Bodenplatte, Dämmungen, eine Kaminumrandung (auch Kaminkonsole oder Kaminverkleidung genannt), Filter und Fächer zum Backen oder Warmhalten (ähnlich einer Ofenröhre). Je mehr Ausstattungsmerkmale der Kamin hat, desto aufwendiger gestaltet sich sein Aufbau.
Der Feuerraum, in dem die letztliche Verbrennung des Holzes stattfindet, ist in der Regel aus Stahl oder Guss und wird sowohl mit als auch ohne Verkleidung angeboten. Um die den Feuerraum umgebenden Teile vor der Hitze zu schützen und eine für einen emissionsarmen und effizienten Betrieb notwendigen hohen Temperaturen zu erzeugen, ist er mit Schamotte, Vermiculite oder einer Feinkeramik ausgekleidet.
In jedem Kamin sind auch immer Umlenkplatten verbaut, die die Flammen und die heißen Rauchgase vom Schornstein weglenken. Diese Rauchgasumlenkplatten sind beim Kaminbau besonders wichtig, da sie die Strömungsgeschwindigkeit der Abgase reduzieren und so eine höhere Brennraumtemperatur und einen besseren Wirkungsgrad erzielen.
Oben auf dem Kamin oder teilweise auch an der Rückseite befindet sich der Rauchrohranschlussstutzen, an den das Rauchrohr als Verbindung zum Schornstein angeschlossen wird. Beim Bau des Kamins ist darauf zu achten, dass sowohl die Aufstellung als auch der Durchmesser des Anschlusses zum Schornsteinanschluss passen.
Um bei einem Neubau eines Kamins sicherzustellen, dass dieser die Anforderungen der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) erfüllt, ist ein Feinstaubfilter zwingend notwendig. Dieser schließt beim Kaminbau den Brennraum in Richtung Schornstein ab. Er filtert Staub, Ruß und Schadstoffe aus, die dann bei Erreichen der Nennwärmeleistung des Kamins verbrannt werden.
Moderne, geschlossene Kamine besitzen heute eine Kamintür mit einer Kaminscheibe. Die Scheibe schließt den Brennraum zum Aufstellraum hin ab und ermöglicht einen ungehinderten Blick auf das Kaminfeuer. Die Scheiben bestehen aus einem speziellen Keramikglas, das den hohen Temperaturen im Feuerraum standhält. Im modernen Kaminbau wird ein Teil der Verbrennungsluft von Innen an der Sichtscheibe vorbeigeführt, sodass die Scheiben weitgehend rußfrei bleiben.
Über die Kamintür wird Brennholz nachgelegt. Beim Bau eines Kamins sollte man auf eine besonders stabile Kamintür achten, da sie sich unter Hitze nicht verziehen darf und Undichtigkeiten auftreten. Die Kamintür besteht daher meistens aus Guss mit einer Mehrpunktverriegelung und einer Schließfeder, die dafür sorgt, dass die Kamintür von alleine nicht offen stehen kann.
Einer für die Optik wichtigsten Punkte beim Kaminbau ist die Verkleidung. Die Kaminverkleidungen kann aus Speckstein, Naturstein oder Kacheln bestehen. Baut man eine dickere Verkleidung, so wirkt diese als Speichermasse und gibt ihrerseits die Wärme des Kamins über einen längeren Zeitraum in den Raum ab. Die Verkleidung ist beim Kaminbau daher für die Höhe des Anteils der Strahlungswärme mit verantwortlich.
Einbau und auch der Betrieb einer Feuerstelle wie ein Kamin sind in der europäischen Norm DIN EN 13229 geregelt. Die Norm stellt die Novelle der zurückgezogenen Normenreihe DIN 18895 „Feuerstätten für feste Brennstoffe zum Betrieb mit offenem Feuerraum“ dar. Wer vorhat, einen Kamin zu bauen, sollte nicht nur die Vorschriften kennen, sondern auch fachmännisch prüfen lassen, ob der Untergrund geeignet ist, den schweren Kamin zu tragen und, ob er auch feuerfest ist. Auch der Kaminschornstein muss so ausgelegt sein, dass er mit der Menge an Rauch zurechtkommt, die der neue Kamin produziert. Das kann Ihnen der Schornsteinfeger bestätigen, bei dem sie den Bau eines Kamins sowieso anmelden müssen. Erst wenn seine Genehmigung vorliegt, kann das Projekt Kaminbau starten.
Der Kaminbau sollte möglichst dicht am Schornstein, an den er angeschlossen wird, erfolgen, um den Weg zum Schornstein für den Rauch so kurz wie möglich zu machen. Der muss schließlich abgedichtet werden und das Risiko für Undichten steigt mit der Länge des Weges. Ein sogenannter Frontkamin wird häufig komplett in eine Wand eingelassen oder ragt nur etwas in den Raum hinein. Ein frontal platzierter Kamin ist häufiger als ein Eckkamin, der in eine Zimmerecke gebaut wird.
Stehen der Aufstellungsort fest und haben Untergrund und Kaminschornstein die Prüfung durch den Schornsteinfeger bestanden, müssen als Nächstes ein geeignetes Brandschutzset (auch Brandschutzisolierset genannt) sowie Dämmplatten installiert werden. Eine feuerfeste Bodenplatte schützt vor Funkenflug. Die Größe der Bodenplatte ergibt sich aus den sicherheitstechnischen Hinweisen der DIN EN 13229 und den entsprechenden Angaben des Kaminherstellers. Damit der Kamin am Ende optimal zieht, müssen alle Bauteile exakt sitzen. Das passgenaue Vorzeichnen hilft dabei.
Ist alles skizziert, beginnt man mit dem Mauern des Kaminsockels. Dann wird der Kamineinsatz aufgestellt. Die oft verstellbaren Füße helfen beim Aufstellen. Es folgen das Befestigen des Rauchrohres und der Durchbruch durch die Wand zum Schornstein. Anschließend wird der Kamin verkleidet und bekommt eine sogenannte Kaminhaube. Zum Schluss wird die Kaminverkleidung dekoriert und der Feuerraum ausgekleidet, zum Beispiel mit Dämmplatten aus Vermiculite oder Schamotte. Bevor Sie den Kamin zum ersten Mal befeuern, muss der zuständige Schornsteinfeger den neu eingebauten Kamin abnehmen.
Versierte Handwerker erwägen sicher den eigenhändigen Einbau eines Kamins. Viele Kaminhersteller bieten hierzu praktische Kaminbausätze zum Selberbauen an, die gegenüber individuell zusammengestellten Kaminbauteilen den Vorteil haben, dass die einzelnen Komponenten optimal aufeinander zugeschnitten sind. Dank vorgefertigter Kaminbausätze und mit dem passenden Werkzeug ist ein Selberbauen in der Regel kein Problem.
Dennoch kann es aus Gründen der Bausicherheit und des Brandschutzes von Bedeutung sein, entweder den Einbau des Kamins unter fachmännischem Auge eines Kaminbauers zu vollziehen oder den Kaminbau ganz in fachmännische Hand zu legen. Dies spart vor Allem eigene Arbeitszeit und man erhält genau das Ergebnis, das man sich wünscht. Gerade bei individuellen Anpassungen und Ausstattungswünsche insbesondere bei der Nachrüstung eines Kamins in einem Altbau, sollte man sich auf einen versierten Kaminbauer verlassen.
Zum Kaminbau gehören nicht nur der Neubau eines Kamins, sondern auch die Sanierung bzw. Renovierung von älteren Kaminen.
Ist ein Kamin defekt (Stichworte: Versottung, Risse), bestehen Risiken für die Gesundheit seiner Betreiber. Um diese auszuschließen, muss der Kamin saniert werden. Das Sanieren ist gegen einen Neubau abzuwägen. Je nach festgestelltem Schaden muss die Entscheidung nicht nur preisabhängig sondern vor allem risikoabhängig getroffen werden. Sind z. B. die Feuerraumsteine aus Schamotte oder Vermiculite kaputt, so können diese einfach und kostengünstig ersetzt werden. Feinkeramikauskleidungen sind hingegen deutlich teurer zu ersetzen, sodass hier wiederum unter Berücksichtigung der Qualität der bestehenden Kaminbauteile ein Kaminneubau in Betracht gezogen werden kann. Ebenso verhält es sich mit den Kamintüren oder dem Kaminglas. Je nach Hersteller und Schaden können diese Bauteile schnell ausgetauscht werden. Teilweise sind Schäden an einer verzogenen Kamintür und ihrem Rahmen aber auch nicht reparabel, sodass man eine größere Kaminsanierung machen muss.
Nicht jeder Kamin ist aber immer gleich kaputt, nur weil er alt ist. Oft lohnt es sich den Kamin zu renovieren. Wer dies nicht dem Kaminbauer überlassen möchte, der kann einiges selber machen. So ist es z. B. relativ einfach, dem Kamin mit entsprechend geeigneter Kaminfarbe eine neue Optik zu verpassen. Wer es nicht bei reinen optischen Renovierungsarbeiten belassen möchte, sondern einen offenen Kamin in einen effizienteren und auch der neuesten BImSchV entsprechenden Kamin verwandeln möchte, der kann einen Kaminbauer mit der Nachrüstung einer Wassertasche beauftragen.
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