So finden Sie die passende Holzheizung
Letzte Aktualisierung: 16.09.2024
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Neben der eingesetzten Kamintechnik ist das Nutzerverhalten entscheidend, um den Holzverbrauch zu reduzieren, den vollständigen Abbrand zu gewährleisten und unnötige Emissionen zu vermeiden. Experten erklären hier, wie sie mit richtigem Anzünden, Nachlegeverhalten und Regelung der Luftzufuhr den Kamin richtig Heizen.
In der Diskussion um die Luftreinhaltung und CO2-Emissionen in der Bundesrepublik steht seit einiger Zeit auch die Holzverbrennung in Einzelraumfeuerungen, v. a. in Kaminöfen im Fokus von Öffentlichkeit und Politik. Private Holzfeuerungen sind zwar nicht die wichtigste Quelle für Feinstaub, dennoch gilt es, Feinstaubemissionen unabhängig von ihrer Quelle im Hinblick auf die Luftreinhaltung und auf den Gesundheitsschutz zu senken.
Der Gesetzgeber hat auf diese Problematik reagiert. So trat im Jahr 2010 die novellierte 1. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) in Kraft, die u.a. regelmäßige Überprüfungen durch Schornsteinfeger vorsehen oder durch Typenprüfung auf einem Feuerungsprüfstand erfüllt werden kann.
Messungen in der Praxis zeigen jedoch, dass neben Brennstoffeigenschaften wie ein zu hoher Wassergehalt oder die Verwendung zu kleiner oder zu großer Holzscheite, die räumlichen Gegebenheiten vor Ort (z. B. zu kleine Aufstellräume) oder auch Witterungseinflüsse (z. B. Wind) häufig das unsachgemäße Nutzerverhalten eine der wichtigsten Ursachen für zu hohe Emissionen darstellt, obwohl die Kamintechnik die Anforderungen der BImSchV erfüllt.
So kann das richtige Heizen des Kamins durch beispielsweise die richtige Wahl und Einstellung folgender Parameter:
das Emissionsverhalten positiv beeinflussen.
Experten-Wissen: Dass die Kaminscheibe verrußt kann mehrere Gründe haben. In der Regel ist eine zu starke Drosselung der Verbrennung, eine zu geringe Luftzufuhr und zu wenig Brennstoff Schuld. Denn Ruß benötigt 300 °C um zu verbrennen. Unterhalb dieser Temperatur laufen Sie Gefahr, dass die Kaminscheibe verrußt und gereinigt werden muss. Zudem sollten Sie kein zu feuchtes Holz verbrennen und auf die richtige Größe und Anordnung achten. Wenn Sie mit Ihrem Kamin richtig heizen, werden Sie nur selten die Kaminscheibe reinigen müssen. Ganz ohne Verschmutzungen wird es aber nicht gehen.
Zu allererst sollte das richtige Brennholz beim Heizen verwendet werden! Empfehlenswert sind
Braun- und Steinkohlebriketts sowie stückige Kohle dürfen nur verwendet werden, wenn der Kaminofen auch für Kohlebrennstoffe zugelassen und geprüft ist.
Das Kaminholz selbst sollte trocken sein: Der Wassergehalt sollte weniger als 20 % betragen. Wenn Schimmelbefall sichtbar ist, deutet das auf einen evtl. zu hohen Wassergehalt hin. Das Holz sollte auch nicht zu trocken sein: Der Wassergehalt soll nicht niedriger als 10 % sein. Zu trockenes Holz kann man einfach mehrere Wochen draußen lagern, um den Wassergehalt zu erhöhen.
Auch auf die richtige Größe kommt es an: Scheite sollten kürzer als die Breite des Feuerraums sein, um den Kontakt zum Glutbett zu gewährleisten. Sie sollten eine möglichst einheitliche mittlere Dicke von ca. 6 bis 12 cm und einen Umfang von ca. 20 bis 30 cm aufweisen.
Dünn gespaltene Holzstäbe oder Holzsplitter sollten für den Anzündvorgang ausgesondert werden. Kleine Scheite sind gut für das Anheizen geeignet, sie sollten aber nicht zum normalen Nachlegen verwendet werden.
Gespaltene Scheite sind gegenüber ungespaltenen Rundlingen zu bevorzugen (ab 8 cm Durchmesser sollten sie gespalten sein), da sie besser abbrennen. Verwenden Sie bevorzugt Hartholz anstelle von Weichholz und achten sie darauf, dass ihnen keine Erde oder viel Staub anhaftet.
Bei der Verwendung von Holzbriketts im Kaminofen, um z. B. das Glutbett über einen längeren Zeitraum zündfähig zu erhalten, empfiehlt es sich auf Normen wie die europäische Brikettnorm DIN EN ISO 17225-3 zu achten, die eine Mindestqualität hinsichtlich Aschegehalt und Stör- und Schadstoffen gewährleisten. Verwenden Sie zudem keine Briketts aus 100 % Rinde. Solche Briketts sind in Deutschland für den Kaminofenbetrieb generell nicht zulässig.
Da ein Kaminofen im europäischen Durchschnitt pro Heizbetrieb ca. fünfmal mit Brennstoff befüllt wird, macht das Anheizen des Kaminofens einen großen Anteil an den gesamten Emissionen aus. Vor allem bei einem unsachgemäßen Anzünden werden die gebildeten Holzgase häufig nicht vollständig verbrannt. Dies liegt u. a. daran, dass in der kalten Brennkammer i. d. R. noch keine ausreichend hohen Temperaturen vorherrschen.
Als Folge entstehen Feinstaub vor allem in Form von Ruß, PAK und Teeren sowie Kohlenmonoxid (CO). Je nach Anzündmethode wird dieser Zustand unnötig lange aufrechterhalten, weshalb beim richtigen Anzünden eine Technik gewählt werden sollte, bei der rasch die benötigten Temperaturen in der Brennkammer erreicht werden. Auch der durch die niedrige Starttemperatur zu Beginn des Anheizens meist geringe Schornsteinzug ist als kritisch für eine gute Verbrennung zu bewerten, weil der Kaltstart dann oft unnötig lange dauert.
Mit dem richtigen Anheizen kann daher ein wichtiger Beitrag zur Senkung der Schadstoffemissionen und Geruchsbelästigungen durch erhöhten Ausstoß an organischen Kohlenwasserstoffen geleistet werden.
Wählen Sie für die erste Brennstoffauflage einige eher kleine bis maximal normal große Scheite sowie für den Zündstapel einige Holzstäbe oder -splitter. Geeignet ist Reisigmaterial oder grobes Holzhackgut. Hierbei ist stets Nadelholz zu bevorzugen, weil es rascher zündet.
Verwenden Sie professionelle Ofenanzünder wie z. B.:
Nicht geeignet sind:
Das richtige Anzünden des Kamins ist entscheidend, um schnell Hitze zu entwickeln und nicht ständig weiter Anzünder hinzuzugeben. In der Praxis haben sich 5 Methoden etabliert, die mehr oder weniger erfolgreich sind:
Richtig liegt, wer auf die Methoden 1 und 3 setzt. So kann man schnell den Kamin richtig anheizen und auch die Emissionen liegen im unteren Bereich.
Auf das Anzünden mit Zeitungspapier und einer wahrlosen Anhäufung von Feuerholz sollte man verzichten. Es entsteht zuviel Asche oder/ und das Feuer kommt zu langsam in Gang. Das verschwendet Holz, kostet Nerven und lässt unnötig hohe Schadstoffemissionen entstehen.
Wer also mit dem Kamin richtig Heizen möchte, der sollte sich etwas Geduld beim Aufstapeln des Holzes und Kaminanzünder sowie Kleinholz nehmen.
Nachdem die erste Brennstoffauflage abgebrannt ist, wird neues Holz nachgelegt. Dabei ist es wichtig, auf
zu achten, um den Kamin richtig zu heizen.
Anders als schwere gemauerte Öfen, die die Wärme langsam abgeben, ist der leichtere Kaminofen auf ein häufiges Nachlegen kleiner Holzmengen angewiesen.
Vermeiden Sie das Nachlegen von nur einem einzelnen Scheit, da sonst der Ofen zu stark abkühlt. Ausnahmen sind nur sinnvoll, wenn es sich um einen Ofen handelt, der ausdrücklich nur für Einzelscheite konstruiert wurde (z. B. Ofen mit nach hinten geneigtem Rost). Ideal ist ein Nachlegen von zwei bis vier Holzscheiten je nach Scheit- und Ofengröße.
Vermeiden Sie es, sehr kleine Scheite nachzulegen. Wegen der übermäßigen Gasbildung kommt es hierbei häufig zu Sauerstoffmangel und Rußbildung. Die sehr kleinen Scheite sollten für den nächsten Ofenstart oder für ein (zu) spätes Anheizen aufbewahrt werden.
Achten Sie darauf den Kamin nicht zu überladen! Füllen Sie niemals den gesamten Feuerraum mit Scheiten. Mindestens die Hälfte der Feuerraumhöhe muss immer frei bleiben für die Ausbreitung der Flammen. Das Überladen der Brennkammer führt vielfach zu einer deutlichen Erhöhung der gasförmigen Emissionen.
Wenn Sie Holz nachlegen, öffnen Sie die Ofentür langsam, um einen plötzlichen Sauerstoffeintritt und evtl. Verpuffung (d. h. eine leichte Explosion) zu vermeiden. Dies kann der Fall sein, wenn sich heiße Brenngase im Feuerraum angesammelt haben.
Ebnen Sie, falls nötig, das Glutbett vorsichtig etwas ein, bevor Sie neue Scheite nachlegen. Dazu verwenden Sie einen Ascheschieber oder das Nachlegescheit selbst. Eventuell sollten Sie dabei einen Wärmeschutzhandschuh tragen, um sich nicht zu verbrennen.
Dabei sollten Sie ebenso darauf achten, den Brennstoff nicht in den Feuerraum zu werfen, da dabei die keramische Feuerraumauskleidung beschädigt und Glutstücke herausgeschleudert werden könnten.
Falls möglich: Lassen Sie einen kleinen Abstand zwischen den Scheiten, die Sie auf die Glut legen. Auch sollte zwischen den Scheiten und den Wandungen des Ofens ein kleiner Abstand bestehen, damit die Luftzuführung nicht behindert ist.
Füllen Sie möglichst nur eine einzelne Lage Scheite ein, sodass das gesamte Holz Kontakt zum Glutbett erhält. Dabei sollte das Holz in den hinteren Bereich des Feuerraums eingelegt werden, damit die Scheite nicht zu nah an der Sichtscheibe liegen, hier sind die Temperaturen niedriger.
In der Praxis lässt sich der optimale Nachlegezeitpunkt anhand der Flamme festlegen: Das Nachlegen erfolgt am besten, wenn die hell leuchtenden gelben Flammen gerade kurz vor dem Erlöschen sind und der Feuerboden immer noch mit Glut bedeckt ist. Wenn das Nachlegen später erfolgt, sinkt die Temperatur im Feuerraum rasch ab und die Schadstofffreisetzung steigt, da die Brennkammer zu stark ausgekühlt ist. Das zu späte Nachlegen kann sich auch äußerst nachteilig auf die Emissionen auswirken.
Falls Sie ein Abgasthermometer im Rohr zum Schornstein eingebaut haben: Der richtige Nachlegezeitpunkt ist gegeben, wenn die Temperatur stärker absinkt, d. h. kurz vor dem Erlöschen der leuchtend gelben Flammen.
Die meist durch den Rost geleitete Primärluft wird vor allem während des Anheizens bei noch kalter Brennkammer benötigt, um ein besseres Zünden des Brennstoffs und eine raschere Temperatursteigerung zu ermöglichen.
Grundsätzlich gilt:
Experten-Wissen: Bei der Primärluft handelt es sich um die Luft, die als sauerstoffreiche Luft von unten (auch Unterluft genannt) dem Feuer zugeführt wird. Das kann bei älteren Modellen z. B. auch die Aschenlade sein. Als Sekundärluft bezeichnet man die Luft die von oben (auch Oberluft genannt) durch eine Luftführung im Kaminofen meist durch die Rückwand oder falls keine Rückwanddüsen vorhanden oberhalb der Scheibe einströmt.
Nach dem ersten Abbrand sollte aber die Primärluftzufuhr durch den Rost i. d. R. unterbrochen werden, da sonst die Gefahr einer übermäßigen Holzgasproduktion sowie einer zu hohen Temperaturentwicklung und damit ein Austritt unverbrannter Gase sowie der Rußbildung durch Sauerstoffmangel in der Brennkammer besteht.
Die Sekundärluft sollte während des Anheizens ebenfalls vollständig geöffnet sein. Nach dem ersten Abbrand ist die Sekundärluft so einzustellen, dass ein optimaler Abbrand erfolgen kann. Hierzu sind in den meisten Bedienungsanleitungen allerdings häufig keine konkreten Angaben zu finden. Die Nutzer können meist nur auf eine visuelle Bewertung der Flamme sowie der Scheibe zurückgreifen.
Moderne Kaminöfen verfügen teilweise über eine sogenannte Ein-Hand-Regelung, mit der sich Primär- und Sekundärluft mittels eines Schiebers oder Drehknopfes gleichzeitig einstellen lassen.
Eine weitere Option zur benutzerfreundlichen Einstellung der Luftzufuhr wäre die Nutzung einer elektronischen Verbrennungsluftsteuerung. Mit einer solchen Steuerung wird der Nutzerin oder dem Nutzer die Einstellung der Luftzufuhr komplett abgenommen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Steuerung für den verwendeten Kaminofen richtig konzipiert ist und die Luftzufuhr durch sie tatsächlich optimal einstellt ist.