So finden Sie die passende Holzheizung
Letzte Aktualisierung: 16.09.2024
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Angesichts der stetig steigenden Preise für Energie aus fossilen Quellen wie Kohle, Erdgas und Erdöl wächst das Interesse der Verbraucher an Alternativen. Eine ist Holz. Das wächst nach und lässt sich effizient verheizen. Längst wird dabei nicht mehr nur klassisches Scheitholz verfeuert: Moderne Heizungen lassen sich auch mit Holzbriketts betreiben, um für wohlige Wärme zu sorgen. In unserem nachfolgenden Ratgeber haben wir uns Briketts aus Hartholz näher angeguckt und erklären die Besonderheiten und, wann es sich lohnt, mit dieser Art von Holzbrikett zu heizen.
Hartholzbriketts sind herstellerseits geformte Holzstücke, die man verfeuern kann. Da sie vor dem Verbrennen in fester Form (fester Aggregatzustand, sprich: Festkörper) vorliegen, zählen sie zu den Festbrennstoffen. Hartholzbriketts erhalten ihre typische Form durch Pressen, sie sind demnach Holzpresslinge. Man spricht auch von Pressholz, wenn es um Holzbriketts geht.
Kleinere Presslinge nennt man Pellets, größere mit einem Durchmesser von mehr als zweieinhalb Zentimetern heißen Briketts. Hartholzbriketts unterliegen in Europa der europäischen Norm EN 14961 „Feste Biobrennstoffe – Brennstoffspezifikationen und -klassen“.
Zur Anwendung kommen
Die EU-Norm hat die bis September 2011 in Deutschland geltenden Anforderungen und Prüfungen für unbehandelte Holzbriketts und -pellets (DIN 51731) abgelöst. Zudem gibt es weitere Normen wie die DIN plus bzw. ÖNorm M 7135.
Wer Wert auf schadstoffarme Rohstoffe legt, sollte beim Kauf von Hartholzbriketts auf deren Herkunft achten. Einheimische Produkte, die unter die genannte EU-Norm fallen, werden entsprechend geprüft. Regional angebaute und hierzulande normgerecht verarbeitete Hölzer enthalten meist weniger bis keine Schad- und Giftstoffe als Importe aus Ländern, die nicht entsprechend der EU-Norm hergestellt wurden. Dazu muss man wissen, dass hierzulande die Holzbriketts nicht chemisch behandelt werden dürfen – in anderen Ländern ist das anders.
Ein beim Kauf hilfreiches Gütesiegel ist das ENplus-Zeichen für Hartholzbriketts, das strenge Vorgaben für den Heizwert, Wassergehalt und den Aschegehalt vorsieht. Das ENplus-Zeichen fordert zudem weitergehende Maßnahmen wie die Einführung eines Qualitätsmanagements, welches die Pflicht zu internen Qualitätskontrollen, Mitarbeiterschulungen, Rückstellproben und zur Dokumentation beinhaltet. So wird eine Rückverfolgbarkeit von Hartholzbriketts möglich. Zudem stellt diese Zertifizierung auch Anforderungen an den Import von Hartholzbriketts.
Gepresst werden Hartholzbriketts aus trockenen und unbehandelten Holzpartikeln. Die fallen beispielsweise in der Holzverarbeitung als Hobelspäne (eher Weichholzbriketts) oder Sägemehl (Sägestaub) an. Unter hohem Druck (sogenannte Pressagglomeration) werden die Späne oder Stäube verdichtet und es entstehen Hartholzbriketts in Form von Zylindern, Quadern oder eines (oktogonalen) Prismas. Da die zu Hartholzbriketts verpressten Späne und Stäube sehr fein sind, entstehen Briketts mit recht glatter und fester Oberfläche. Die machen es Flammen schwerer, sie zu fassen und zu verbrennen, als weniger homogene Weichholzbriketts.
Allein dank des äußeren Drucks beim Verdichten nimmt die Zahl der Kontaktflächen zwischen den Holzpartikeln zu und infolge ihrer Umordnung sinkt einerseits die Porosität und andererseits steigt im Kontaktbereich die Haftung der Partikel aneinander. Die Brikettierung führt demnach dazu, dass das Volumen der aufgeschütteten Hartholzpartikel drastisch reduziert und die geformten Hartholzbriketts anschließend Eigenschaften besitzen, die denen von vergleichbar massiven Materialien wie Massivholz oder Braunkohle nahe kommen.
Drei Verfahren sind zum Pressen von Briketts üblich, wobei das Stangen- beziehungsweise Strangpressen am gängigsten ist:
Einheit | Beschreibung | Gewicht* | Umrechnung |
---|---|---|---|
Festmeter (fm) | 1 Festmeter entspricht 1 m3 fester Holzmasse wie Hartholzbriketts, d. h. ohne Zwischenräume in der Schichtung. | Weichholz 380 kg / Hartholz 560 kg | |
Ster | 1 Ster oder Raummeter geschichtetes Rundholz entspricht 1 m3 geschichtetem Holz, einschließlich der Zwischenräume in der Schichtung | Weichholz 270 kg / Hartholz 400 kg | 1 Ster = 0,7 fm |
Raummeter (rm) | 1 Raummeter geschichtetes Scheitholz entspricht 1 m3 geschichtetem Holz, einschließlich der Zwischenräume in der Schichtung. | Weichholz 323 kg / Hartholz 476 kg | 1 rm = 0,85 fm |
Schüttraummeter (srm) | 1 Schüttraummeter entspricht 1 m3 lose geschüttetem Scheitholz, | Weichholz 190 kg / Hartholz 280 kg | 1 srm = 0,5 fm |
* ohne Restfeuchte
Mit der hohen Materialdichte der Hartholzbriketts geht eine hohe Energiedichte einher. Und die macht die Hartholzbriketts zu einem effizienten Festbrennstoff. Aufgrund der Gleichförmigkeit der maschinell gefertigten Hartholzbriketts brennen sie homogen, man spricht dabei auch von einer Brennstoffhomogenität. Außerdem lassen sie sich so komfortabel dosieren, handhaben und transportieren.
Hartholzbriketts sind dank der maschinellen Pressung so verdichtet, dass sie sich in Feuer ähnlich wie Braunkohle verhalten. Sie hinterlassen dabei viel weniger Asche als eine für eine vergleichbare Wärme zu verbrennende Menge Braunkohle oder Brennholz: Von 100 Kilogramm verfeuerten Hartholzbriketts bleibt etwa ein Kilogramm Asche. Außerdem ist der Anteil an Schwefel in den Hartholzbriketts deutlich niedriger als bei Braunkohle.
Tipp: Entscheidend für eine optimale Verbrennung ist die richtige Luftzufuhr. Beim Anzünden ist es wichtig, möglichst schnell hohe Temperaturen zu erreichen. Dies gelingt am besten mit dünn gespaltenem Holz und handelsüblichen Anzündern. In dieser Phase benötigt das Feuer viel Sauerstoff. Deshalb die Luftzufuhr höher einstellen! Sobald sich ausreichend Glut gebildet hat, können die Hartholzbriketts nachgelegt werden. Anschließend sollte die Luftzufuhr gedrosselt werden, um einen langsamen und gleichmäßigen Abbrand zu erzielen.
Hervorzuheben ist der geringe Wassergehalt von Hartholzbriketts: Er liegt unter 10, meist zwischen 6 und 8 Prozent, und sorgt so für einen recht hohen Energiewert zwischen 4,8 bis 5,5 Kilowattstunden (kWh) pro Kilogramm Briketts. Die Hartholzbriketts erbringen also einen hohen Ertrag, der auch Heizwert genannt wird. Vergleicht man die Werte mit waldfrischem Holz, das eine Feuchtigkeit von etwa 50 Prozent des Gewichts enthält und einen Energiegehalt von etwa 2,5 kWh pro Kilogramm, oder Kaminholz, in dem selbst nach ein, zwei Jahren Trocknung noch gut 20 Prozent Feuchte steckt, wird klar, wer in Sachen Effizienz und Ergiebigkeit die Nase vorn hat: Hartholzbriketts.
Kennwerte/ Holzart | Fichte | Buche | Birke |
---|---|---|---|
Rohdichte pro m3 | 470 kg/m3 | 720 kg/m3 | 650 kg/m3 |
Rohdichte pro RM | 330 kg/RM | 505 kg/RM | 455 kg/RM |
Heizwert* pro kg | 4,32 kWh/kg | 4,15 kWh/kg | 4,15 kWh/kg |
Heizwert pro RM | 1425 kWh | 2095 kWh | 1888 kWh |
Menge an Hartholzbriketts für 1 RM Brennholz** | 274 kg | 403 kg | 363 kg |
* bei 15% Wassergehalt
** angenommener Heizwert von Hartholzbriketts 5,2 kWh/kg
Auch im Vergleich zu Weichholzbriketts aus Nadelhölzern punkten die Hartholzbriketts: Während das Gewicht nach der Pressung in etwa gleich ist und bei 1 bis 1,2 Tonnen pro Kubikmeter liegt, sind die Unterschiede im Abbrand deutlicher. Weichholzbriketts brennen schneller und unregelmäßiger ab als ihre harten Brikettkollegen. Der Grund dafür ist der höhere Harzanteil im Weichholz, der beim Verdampfen eine Forminstabilität nach sich zieht. Das Weichholzbrikett zerfällt im Feuer also schneller. Und zwar so schnell, dass nicht alle seine Bestandteile , insbesondere der Harzdampf, komplett verbrennen können. Die Folge: Weichholzbriketts hinterlassen mehr Asche als Hartholzbriketts und schwärzen auch die gegebenenfalls vorhandenen Sichtscheiben in der Ofentür stärker als Hartholzbriketts.
Während Weichholzbriketts optimal zum Entzünden des Feuers sind, halten Hartholzbriketts die Glut und somit das Feuer länger beziehungsweise erzeugen sie die Wärme nachhaltiger. Das bedeutet auch, dass die Hartholzbriketts länger im Feuerraum verweilen, was wiederum einen optimalen Ausbrand garantiert.
Während in größeren Verbrennungsöfen eine lange Verweildauer des Festbrennstoffs Hartholzbriketts (träger Brennstoffdurchsatz) mitunter nachteilig sein kann, weil der Feuerraum für eine bestimmte Heizleistung recht groß sein muss, ist die Trägheit in kleineren, insbesondere von Hand bestückten Öfen oftmals gewünscht. Denn dort wirken die im Feuer steckenden Hartholzbriketts wie ein Energiespeicher. Sie gleichen sogar Schwankungen aus, die sich aus der manuellen Befeuerung und dem Abbrand ergeben. Dem Betreiber des Brennofens wird so dessen Bedienung erleichtert, da er nicht ständig das Feuer kontrollieren und gegebenenfalls für Nachschub in Sachen Brennstoff sorgen muss.
Hartholzbriketts in Form von handlichen Quaderblöcken oder Prismen lassen sich gut handhaben und stapeln. Sie werden daher oft in Kartons verpackt und so einzeln oder zu mehreren Kartons palettenweise angeboten. So kann man jeweils Hartholzbriketts in einer Menge kaufen, wie man sie braucht. In Kleinstmengen werden sie saisonal auch von Discountern wie z. B. bei Aldi-Nord angeboten. Hier kosten 10 kg (12 Stück) 3,49 Euro. Dies entspricht in etwa 35 Cents pro kg.
Handelsübliche Mengen werden in Kubikmetern (m3), Raummetern (RM) oder als Palette Hartholzbriketts á 960 Kilogramm angeboten. Im deutschen Durchschnitt kostet eine solche Palette dann etwa 275 Euro, wobei die tatsächlichen Preise von Region zu Region und Saison von 260 bis 280 Euro schwanken können. Dies entspricht einem Kilogrammpreis von durchschnittlich etwa 28 Cents.
Im Handel findet man neben den hier thematisierten Hart- und Weichholzbriketts auch sogenannte Rindenbriketts, die – wie der Name sagt – aus Holzrinde gepresst werden. Sie sind meist etwas teurer als Hartholzbriketts und fast nur von regionalen Anbietern erhältlich.
Kennwerte/ Holzart | Fichte | Buche | Birke |
---|---|---|---|
Preis pro RM bei Selbstabholung | 32 Euro | 40 Euro | 36 Euro |
Preis pro RM inkl. Transportkosten* | 62 Euro | 70 Euro | 66 Euro |
Menge an Hartholzbriketts für 1 RM Brennholz** | 274 kg | 403 kg | 363 kg |
Preis*** für äquivalente Menge an Hartholzbriketts | 77 Euro | 112 Euro | 101 Euro |
* Kostenpauschale für Transport im Umkreis von 50 km und Bestellmenge < 3 RM
** angenommener Heizwert von Hartholzbriketts 5,2 kWh/kg
*** angenommer Preis pro kg Hartholzbriketts von 0,28 Euro
Vergleicht man die Preise für Hartholzbriketts mit denen von typischem Brennholz wie Fichte, Buche oder Birke pro Kilogramm entsprechend des Heizwertes, so sind Briketts aus Hartholz teurer als das Verfeuern von Brennholz. Bei einer solchen Kostenrechnung spielen jedoch die Transportkosten entsprechend des Fahrtweges und der Bestellmenge eine erhebliche Rolle. Die Preise für Hartholzbriketts sollten daher immer individuell anhand o.g. Berechnungen innerhalb einer Kostenanalyse ermittelt und dann verglichen werden.
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Unsere geprüften Energieeffizienz-Experten übernehmen Ihren Förderantrag & erstellen in wenigen Tagen Ihren Sanierungsfahrplan - zum Sparpreis!Holzbriketts werden wie auch Pellets aus den bei der Holzverarbeitung anfallenden Resten hergestellt – z. B. aus Spänen, die zu Briketts verpresst werden. Auf Bindemittel wird normalerweise verzichtet. Durch den maschinell genormten Herstellungsprozess besitzen Briketts konstante Eigenschaften, was eine einfache und komfortable Handhabung wie auch eine platzsparende Lagerung ermöglicht.
Holzbriketts ersetzen vor allem Scheitholz. Wer sich Holzspalten, Staub und viel Asche sparen möchte, ist mit Holzbriketts als moderne Alternative zu Scheitholz gut beraten. Sie ersetzen aber auch zunehmend Briketts aus fossiler Kohle – besonders in traditionellen Kohleregionen wie der Lausitz. In der Regel geschieht das in Kaminöfen, wo problemlos auch mit Holzbriketts geheizt werden könnte. Gegenüber Kohle können die nahezu CO2-neutralen Holzbriketts hier auch einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Seit einigen Jahren gibt es die ENplus-Zertifizierung für Holzbriketts. Nach ENplus zertifizierte Briketts müssen regelmäßig in unabhängigen Laboren untersucht werden. Dabei werden strenge Grenzwerte geprüft, wie zum Beispiel Wassergehalt, Heizwert und Aschegehalt. Diese Vorgaben gehen dabei teilweise über die Anforderungen der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-3 hinaus. Darüber hinaus wird das Qualitätsmanagement der zertifizierten Betriebe bei jährlichen Audits geprüft. Die ENplus-Identifikationsnummer (ID) auf den Einlegern sorgt für Transparenz und Rückverfolgbarkeit bei Reklamationen.