Letzte Aktualisierung: 16.09.2024

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Ratgeber "Infrarotpaneele": Experten-Tipps zur Heiz-Technik & Modell-Auswahl

Die Infrarottechnologie erobert zunehmend den Heizungsmarkt. Ob in privaten Wohnräumen, in der Hotellerie, im Gewerbe oder in Industriebetrieben: Heizen mit Infrarotpaneelen verbessert das Raum- und Arbeitsklima gleichermaßen. Gleichzeitig ist diese Technologie wartungsfrei und kosteneffizient. Ob Haupt- oder Zusatzheizung, Decken- oder Wandmontage, Aufbau- oder Einbaupaneel: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

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Vorteile von Infrarotpaneelen

Ob im Neubau für die gesamte Beheizung oder bei der Zusatzbeheizung von Räumen zeigt sich, dass durch Infratotpaneele manche Heiztechnologie unterstützt oder sogar abgelöst werden kann. Erst recht in Kombination mit Photovoltaik ergeben sich hier herausragende Möglichkeiten.

  • Infrarotpaneele gibt es als Aufbau- und flächenbündige Einbauvariante sowie zur Wand- oder Deckenmontage.
  • Durch Dämmung und Rückseiten-Abdeckung wird die Eigenwärme des Paneels maximal zurückgehalten und an die Vorderseite reflektiert.
  • Es gibt nahezu keine rückseitige Strahlungsabgabe, daher kann hinter dem Paneel keine unkontrollierte Wärmeabgabe auftreten.
  • Moderne Paneel-Varianten kombinieren wohlige Strahlungswärme mit vollwertigem Raumlicht. Integrierte LEDs auf der Vorderseite beleuchten den Raum und erweitern die Funktionalität des Heizpaneels.
  • Nahezu kein Elektrosmog 0,0001 Tesla
  • Die Vorderseite moderner Infrarotpaneele haben häufig einen Strahlungsgrad von mehr als 90 Prozent.
  • Der Strahlungswirkungsgrad liegt nach Messungen der TU Dresden vielfach bei über 70 Prozent
  • lange Lebensdauer ohne Leistungsverluste
  • Wartungskosten entstehen keine

Heiztechnik: Unterscheidung zwischen Infrarot- und Konvektionsheizung

Zunächst zur Funktionsweise und Abgrenzung von Infrarotheizungen und anderen elektrischen Direktheizungen: Infrarotheizungen erzeugen Strahlungswärme, die von Infrarotpaneelen an Raumoberflächen wie Wände, Decken und Fußböden abgegeben werden. An diesen erwärmten Oberflächen erwärmt sich die Luft. Die langwelligen Infrarotstrahlen werden, ähnlich wie die Wärme vom Kachelofen, von Menschen als sehr angenehm empfunden.

Entscheidendes Kriterium zur Abgrenzung ist, dass bei Infrarotpaneelen der Strahlungsanteil den konvektiven Anteil übertrifft. Bei Konvektionsheizungen wird die Raumluft durch ein Heizaggregat erwärmt. Durch die Luftzirkulation – bedingt durch das Aufsteigen warmer Luft und das Absteigen kalter Luft – wird der Raum erwärmt. Konvektionsheizungen haben einen niedrigeren Strahlungswirkungsgrad als Infrarotheizungen.

Aufbau & Materialien für Infrarotpaneele

Paneel-Aufbau

Anwender sollten auf Paneele verzichten, bei denen eine indirekte Wärmeübertragung an die strahlende Produktoberseite passiert. Denn bei dieser Variante wird eine Platte benötigt, die vor das Heizmedium installiert wird und in der Regel aus beschichtetem Stahlblech oder Glas besteht. Denn auf dem Wege der Wärmeübertragung vom Heizmedium auf die anliegende Produktvorderseite geht Energie verloren – und damit Strom und Geld. Aufbau, Qualität und Leistung sind Aspekte, die Nutzer berücksichtigen sollten. Nur dann greifen auch die Vorteile, die diese Technologie ermöglicht.

Achtung Spiegelheizungen! Eine verspiegelte Oberfläche reflektiert den Infrarotstrahl und lässt ihn nicht durch. Technisch gesehen und wenn man die physikalischen Tatsachen betrachtet, ist eine Spiegelheizung kein hocheffizientes Infrarotpaneel. Sie kann den Raum durch ihre Bauweise nicht erwärmen und dient lediglich zum Komfort – um zu verhindern, dass der Spiegel beschlägt.

Kohlenstoff

Infrarotpaneele mit Kohlenstoff eignen sich als Basis der Bauweise besser als andere Materialien Außerdem eignen sich Infrarotpaneele mit Kohlenstoff als Basis der Bauweise besser. Denn durch das Direktheizprinzip ist eine hocheffiziente Wirkweise möglich: Die Wärme entwickelt sich schnell und gleichmäßig von der Mitte der Paneele aus.

Anders als bei Heizmedien aus Carbon (Folie, Heizdraht oder Faser) sind die natürlichen Kohlenstoff-Silizium-Produkte formstabil, vollflächig und leicht im Gewicht. Sie benötigen keine Einbettung in einen schweren Speicherkern und lassen sich direkt an der Produktvorderseite verbauen. Das ermöglicht eine Wärmeübertragung ohne Energieverluste.

Die Leichtbauweise der Paneele eignet sich insbesondere in der Altbausanierung, weil die Platte bei dieser Technologie und durch die vielfach größere Masse nicht so rasch abkühlt. Sie strahlt länger nach, auch wenn das Thermostat die Heizanlage bereits abgeschaltet hat.

Quarz und Keramik

Das beste Strahlungsverhalten bei einem hohen Emissionsgrad bringen die Materialien Quarz und Keramik mit. Die Kombination aus vollflächigem, direkt an der Produktvorderseite sitzendem Heizmedium und rauer Quarzbeschichtung (wodurch sich die Oberfläche vergrößert) ermöglicht den höchsten Strahlungswirkungsgrad.

Tipps zur Auswahl von Infrarotpaneelen

„Sicher können Infrarotpaneele einfach und schnell installiert werden, wir raten aber dazu, sich vorab beraten zu lassen, um die ideale Lösung für die individuelle Anwendung zu erhalten“, sagt Lars-Henric Voß, 1. Vorsitzender der IG Infrarot Deutschland, dem Bundesverband der führenden Hersteller von Infrarotheizungen.

„Bei guter Planung sind Infrarotheizungen eine optimale Lösung für die gezielte und temporäre Wärmebereitstellung.“ Zudem ermöglichen sie das, was aufgrund der Gas-Krise politisch erwünscht ist: die mit Erdgas produzierte Grundwärme zu reduzieren und die Bedarfswärme energieeffizient zu ergänzen.

„Verbraucher sollten für sich klären, ob sie eine Infrarotheizung anschaffen wollen, um damit über den nächsten Winter zu kommen oder ob sie langfristig damit heizen wollen“, empfiehlt Voß. „Soll sie dauerhaft genutzt werden, empfehlen wir auf jeden Fall die Beratung durch einen Fachmann.

Aber auch wenn sie nur für einen kurzen Zeitraum oder als Interimslösung für den Arbeitsplatz oder das Wohnzimmer genutzt werden soll, braucht es auf jeden Fall eine kompetente Beratung – unter anderem, um die notwendige Leistung und Platzierung der Infrarotheizung zu bestimmen.“

Fest installiert oder flexible Nutzung

Für eine Interimslösung empfiehlt sich ein Infrarotpaneel auf einem Standfuß oder auf Rollen. Das Heizgerät kann dann unkompliziert dort aufgestellt wird, wo die Wärme gerade benötigt wird. Eleganter ist die feste Installation, die für die dauerhafte Nutzung ratsam ist. Möglich ist die Installation des Paneels an der Decke oder an der Wand.

„Wo die Paneele am besten installiert werden, sollte man in Ruhe überlegen und mit einem Fachmann besprechen“, rät Voß von der IG Infrarot. Der Berater oder die Beraterin wird weiterhin Informationen über die Gebäudehülle, den Dämmstandard und den Jahreswärmebedarf erfragen, um die Heizlösung bestmöglich auszulegen.

Ökodesign-konforme Infrarotpaneele

Im nächsten Schritt geht es an die Auswahl der Infrarotpaneele. Hierfür ist die Ökodesign-Konformität wichtig. Die Ökodesign-Verordnung schreibt vor, dass Infrarotpaneele eine Raumtemperaturkontrolle benötigen, die mit Raumthermostaten je nach Anwendung bestimmte Eigenschaften aufweisen muss. Der Raumthermostat kann eingebaut oder extern sein. Steckerfertige Geräte ohne Regelung sind NICHT ökodesign-konform.

Dem Trend zur Digitalisierung entsprechend gibt es auch bereits Infrarotheizungen mit smarter Regelung. Die Nutzer können dann beispielsweise programmieren, zu welcher Uhrzeit oder ab welcher Raumtemperatur das Gerät sich einschaltet. Die kurze Aufheizzeit der schnell reagierenden Infrarotheizungen minimiert den Energiebedarf.

Bedarfs- und präsenzorientiertes Heizen

Apropos Energiebedarf, eine Frage, die viele Verbraucher umtreibt. Mit welchen Stromkosten müssen sie rechnen, wenn sie eine Infrarotheizung nutzen? Der Strompreis wird aller Voraussicht weiter steigen, ebenso wie der Gas- und Ölpreis.

Der Unterschied zwischen einem konvektiven und einem strahlungsorientierten Heizsystem ist die Reaktionszeit und dass man die Infrarotpaneele bedarfs- und präsenzorientiert nutzen kann. Dadurch ist der Betrieb wesentlich günstiger und das spart Strom, auch bei steigenden Strompreisen.

Mit Solarstrom oder Ökostrom heizen

Noch günstiger wird es für Hausbesitzer, die eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben. Sie können mit einem Infrarotheizsystem noch mehr Solarstrom selber nutzen und so weiter Energiekosten einsparen. Auch Ökostrom vom Energieversorger bietet sich an, um klimaschonend zu heizen.

„Wenn diese Aspekte bedacht sind und nach kompetenter Beratung ein qualitativ hochwertiges Gerät gewählt wird, sind Infrarotpaneele nicht nur für Überbrückung der Gaskrise eine sinnvolle Lösung, sondern auch für die Zeit danach“, resümiert Lars-Henric Voß. „Richtig einsetzt, sparen sie in Alt- und Neubauten Energie und schaffen eine hohe Behaglichkeit in Räumen.“

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