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Letzte Aktualisierung: 29.07.2024
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Portlandzement ist eine Zementart aus Kalkstein/Kreide und Ton, die sich wiederum in mehrere Unterarten unterteilen lässt. Hauptbestandteil von Portlandzement ist Kalziumsilikat. Da der aus dem Portlandzement entstehende Beton anfänglich große Ähnlichkeit mit dem Portlandgestein, einem dauerhaften Kalkstein von der südenglischen Halbinsel Portland aufwies, wurde er entsprechend als Portlandzement benannt.
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Mit wenigen Maßnahmen lässt sich Ihr Energieverbrauch drastisch senken! Unsere Experten helfen Ihnen!Portlandzement ist eine spezielle Zementart mit einem überwiegenden Anteil an sogenanntem Portlandzementklinker. Die Typenbezeichnung Portlandzement lässt sich auf Joseph Aspdin zurückführen. Der englische Maurer und Bauunternehmer reichte im Jahr 1824 das Patent für ein Bindemittel ein, für das er Ton und Kalk gemischt und die Mischung anschließend bei Temperaturen unterhalb der Sinterung (einsetzende Schmelze bei etwa 1.450 Grad Celsius) erhitzt hatte. Dieser „Portland Cement“ war jedoch noch kein richtiger Zement nach unserem heutigen Verständnis, sondern künstlicher Romanzement.
Unter Zugabe von Wasser bildete sich aus dem Portlandzement Beton, der große Ähnlichkeit mit dem Portlandgestein, einem dauerhaften Kalkstein, der von der südenglischen Halbinsel Portland stammt, hatte. Daher auch der Name Portlandzement. Allerdings brannte erst Aspdins Sohn 1843 den vom Vater entwickelten Portlandzement bei höheren Temperaturen, so dass wegen der Sinterung der Portlandzement entstand, wie wir ihn heute verstehen.
Die Grundlage für die Herstellung des Portlandzements in Deutschland legte Hermann Bleibtreu (1821 - 1881), der auch zwei Zementwerke in Züllchow bei Stettin (1855) und in Oberkassel bei Bonn errichtete. Der erste deutsche Portlandzement nach englischem Vorbild wurde um 1850 in Uetersen produziert. Portlandzement ist unter der gleichen Bezeichnung seit 1878 in Deutschland genormt. Um die Jahrhundertwende folgte dann die Verwendung von Hüttensand und damit die Herstellung von Portlandhütten-(Eisenportland-) und Hochofenzement.
Expertenwissen: Der Begriff Zementklinker kam bereits vor 1900 auf, zu einer Zeit, als es üblich war, Zement noch in sogenannten Schacht- oder Ringöfen zu brennen. Da das Brenngut zum Brennen zu einer Art „Ziegeln“ geformt werden musste, die ähnlich wie Mauerziegel (sogenannte Klinker, die „klingend hart“ waren) aussahen, setzte sich der Begriff durch. Zementklinker, wie er heute aus modernen Drehöfen kommt, ist dagegen von unregelmäßiger, rundlicher Form in unterschiedlicher Größe bis zu drei Zentimeter Durchmesser. Drehöfen sind weniger als drei bis vier Prozent geneigt liegende, feuerfest ausgemauerte Stahlröhren, die sich langsam mit 1,3 bis 2 Umdrehungen in der Minute drehen.
Um Portlandzement bzw. den sogenannten Portlandzementklinker herzustellen, werden Kalkstein/Kreide und Ton oder deren natürliche Gemische vermengt, die hauptsächlich aus folgenden Rohstoffen in jeweils unterschiedlichen Anteilen bestehen.
Als Alternative zum Ton sind auch ähnlich zusammengesetzte Rohstoffe denkbar, zum Beispiel Flugasche oder Sand.
Das Rohstoffgemisch wird bis zum Sintern erhitzt, wobei neue Verbindungen gebildet werden: die sogenannten Klinkerphasen, darunter
Sie machen die hydraulische Erhärtung des Portlandzements möglich.
Formel | Bezeichnung | Abkürzung | Eigenschaften |
---|---|---|---|
3 CaO·SiO2 | Tricalciumsilikat | C3S | schnelle Erhärtung, hohe Hydratationswärme |
2 CaO·SiO2 | Dicalciumsilikat | C2S | langsame, stetige Erhärtung, niedrige Hydratationswärme |
3 CaO·Al2O3 | Tricalciumaluminat | C3A | in größeren Mengen schnelles Erstarren, höhere Hydratationswärme, Empfindlichkeit gegen Sulfatwässer |
2 CaO·)Al2O3, Fe2O3) | Calciumaluminatferrit | C2(A, F) | langsame Erhärtung, widerstandsfähig gegen Sulfatwasser |
Die Beschaffenheit der Rohstoffe gibt den Ausschlag für die Eigenschaften und damit die Güte des daraus gefertigten Portlandzements. Je gleichmäßiger dieser beschaffen ist, desto besser. Wegen der natürlichen Vorkommen sämtlicher Rohstoffe ergeben sich jedoch naturgemäß Qualitätsunterschiede.
Um diese auszugleichen, werden die Rohstoffe kontrolliert aufbereitet: Zu den trockenen Aufbereitungsmethoden zählen das Vermischen (Homogenisieren), Trocknen und Mahlen. Die Nassaufbereitung (Aufschlämmung) ist noch vergleichsweise selten im Einsatz.
Nach dem Brennen wird der Portlandzementklinker vorwiegend in Silos oder Hallen gelagert und dann erneut homogenisiert. Anschließend wird er allein oder unter Zugabe weiterer Hauptbestandteile fein gemahlen. Um das kontrollierte Erstarren des Zements zu gewährleisten, wird dazu dem Mahlgut Gipsstein oder ein Gemisch aus Gips und Anhydrit zugesetzt.
Nach der europäischen Norm DIN EN 197-1 unterscheidet man Zemente in fünf Hauptkategorien:
Portlandzement (CEM I) enthält als Hauptbestandteil ausschließlich Portlandzementklinker und darf, wie auch die anderen Normzemente, höchstens 5 M.-% Nebenbestandteile enthalten.
Anders als reiner Portlandzement ist Portlandkompositzement (CEM II) nicht nur aus Portlandzementklinker gemacht: In dem Bindemittel stecken häufig Kalkstein, Hüttensand (Nebenprodukt der Stahlproduktion) oder Flugasche (Nebenprodukt der Steinkohleverstromung).
In Deutschland enthalten derzeit mehr als 90 % der CEM II-Zemente entweder Hüttensand oder Kalkstein als Hauptbestandteil. Der Anteil der CEM II-Zemente mit Hüttensand hat dabei in den letzten Jahren stark zugenommen.
Ebenso gelten natürliche Puzzolane, gebrannter Schiefer und Silicatstaub als gängige Zusatzstoffe für CEM-II-Zemente. Hochofenzement (CEM III) hat einen besonders hohen Anteil an Hüttensand.
Die Zemente CEM IV und CEM V spielen in der Praxis eine eher geringe Rolle. In Deutschland werden sie kaum produziert.
Hauptart | Zementart | Kurzzeichen | Weiterer Bestandteil neben Portlandzementklinker | Anteil |
---|---|---|---|---|
CEM I | Portlandzement | CEM I | - | 0% |
CEM II | Portlandhüttenzement | CEM II/A-S | Hüttensand (S) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandhüttenzement | CEM II/B-S | Hüttensand (S) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandsilikastaubzement | CEM II/A-D | Silikastaub (D) | 6 - 10% |
CEM II | Portlandpuzzolanzement | CEM II/A-P | natürliches Puzzolan (P) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandpuzzolanzement | CEM II/B-P | natürliches Puzzolan (P) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandpuzzolanzement | CEM II/A-Q | natürlich getempertes Puzzolan (Q) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandpuzzolanzement | CEM II/B-Q | natürlich getempertes Puzzolan (Q) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandflugaschezement | CEM II/A-V | kieselsäurereiche Flugasche (V) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandflugaschezement | CEM II/B-V | kieselsäurereiche Flugasche (V) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandflugaschezement | CEM II/A-W | kalkreiche Flugasche (W) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandflugaschezement | CEM II/B-W | kalkreiche Flugasche (W) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandschieferzement | CEM II/A-T | gebrannter Schiefer (T) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandschieferzement | CEM II/B-T | gebrannter Schiefer (T) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandkalksteinzement | CEM II/A-L | Kalkstein (L) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandkalksteinzement | CEM II/B-L | Kalkstein (L) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandkalksteinzement | CEM II/A-LL | Kalkstein (LL) | 6 - 20% |
CEM II | Portlandkalksteinzement | CEM II/B-LL | Kalkstein (LL) | 21 - 35% |
CEM II | Portlandkompositzement | CEM II/A-M | Alle Hauptbestandteile sind möglich (S,D,P, Q, V, W, T, L, LL) | 12 - 20% |
CEM II | Portlandkompositzement | CEM II/B-M | Alle Hauptbestandteile sind möglich (S,D,P, Q, V, W, T, L, LL) | 21 - 35% |
CEM III | Hochofenzement | CEM III/A | Hüttensand (S) | 36 - 65% |
CEM III | Hochofenzement | CEM III/B | Hüttensand (S) | 66 - 80% |
CEM III | Hochofenzement | CEM III/C | Hüttensand (S) | 81 - 95% |
CEM IV | Puzzolanzement | CEM IV/A | Silikastaub, Puzzolane und Flugasche (D, P, Q, V, W) | 11 - 35% |
CEM IV | Puzzolanzement | CEM IV/B | Silikastaub, Puzzolane und Flugasche (D, P, Q, V, W) | 36 - 55% |
CEM V | Kompositzement | CEM V/A | Hüttensand (S) | 18 - 30% |
CEM V | Kompositzement | CEM V/A | Puzzolane (P, Q), Flugasche (V) | 18 - 30% |
CEM V | Kompositzement | CEM V/B | Hüttensand (S) | 31 - 49% |
CEM V | Kompositzement | CEM V/B | Puzzolane (P, Q), Flugasche (V) | 31 - 49% |
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Für Transport und Lagerung von losem Portlandzement müssen Sie darauf achten, dass sowohl die Silowagen als auch die Baustellensilos frei von Resten früherer Füllungen (Gips, Kalk, Kunstdünger u.a.) sind. Andernfalls drohen unerwünschte Veränderungen der Eigenschaften des Portlandzements.
Auch für Sackzement gibt es Lagerungsregeln: Sackzement sollte bestenfalls auch trocken gelagert werden. Müssen Sie ihn vorübergehend im Freien lagern, ist eine belüftete Kantholzunterlage nötig. Die Folien zum Abdecken dürfen die Zementsäcke nicht berühren, andernfalls werden sie nach einiger Zeit vom sich bildenden Kondenswasser feucht.
Es gilt die Faustregel gilt, dass sachgemäß gelagerter Sackzement sowie Zement in Baustellensilos nach drei Monaten etwas über zehn Prozent an Festigkeit verlieren. Daraus resultieren Empfehlungen für die Lagerungszeit: Zement der Festigkeitsklasse 52,5 (Herstellerangabe) höchstens ein Monat Lagerungszeit, andere Zementarten höchstens zwei Monate Lagerungszeit.
Wichtig: Nach geltendem europäischen Chemikalienrecht ist Portlandzement ein Gefahrstoff. Lieferscheine und Verpackungen müssen dementsprechend gekennzeichnet werden.
Eine maßgebliche Eigenschaft von Zement ist dessen Festigkeit. Diese wird gemäß der DIN EN 196 in sogenannten Festigkeitsklassen definiert.
Die Zementfestigkeit resultiert aus der Bindung der Calciumsilikathydrate nach der Zugabe von Wasser. Diese bilden feine nadelförmige Kristalle, die sich untereinander verzahnen und so zur hohen Festigkeit des Zements beitragen, die den hohen Anforderungen im Baubereich gerecht wird.
Die Zemente werden in den folgenden Festigkeitsklassen hergestellt:
Außer bei der Festigkeitsklasse 22,5, die nur für Sonderzemente nach der europäischen Norm DIN EN 14216 gilt, werden diese Festigkeitsklassen wiederum nach ihrer Anfangsfestigkeit unterschieden:
Welchen Einfluss die Zementfestigkeit auf die Betonfestigkeit hat, das kann man nur abschätzen, da hierfür auch der Wasserzementwert, die Verdichtung und die Nachbehandlung des Betons eine wesentliche Rolle spielen.
Auch die Erstarrzeit des Portlandzements ist eine zementspezifische Eigenschaft, die insbesondere für die Anwendung von Bedeutung ist. Man unterscheidet prinzipiell:
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