Fenster einbauen: Die wichtigsten Arbeitsschritte verständlich erklärt

Wie baut man alte Fenster aus und neue ein? Welche Arbeitsschritte sind dazu nötig und kann man das auch in Eigenleistung ausführen? Welches Werkzeug und welche Materialien braucht man zum Fenster einbauen?

Alte und / oder undichte Fenster sind ein Grund für hohe Heizkosten. Denn sie bilden eine Schwachstelle in der Gebäudehülle, die, um möglichst viel Energie und Energiekosten zu sparen, sowohl dicht als auch wärmedämmend sein sollte. Daher ist der Austausch der alten Fenster im Zuge einer energetischen Sanierung sinnvoll. Wir erklären in diesem Artikel, welche Handgriffe nötig sind, um alte Fenster auszubauen und neue einzubauen. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, worauf Sie beim Fenster einbauen achten müssen und welches Werkzeug sowie welche Materialien Sie zum Fenstereinbau brauchen.

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Fenstereinbauen selbermachen: So bereiten Sie sich vor!

Mit etwas handwerklichem Geschick, einer fachkundigen Anleitung und den richtigen Werkzeugen können Sie den Ausbau der alten Fensterselber vornehmen. Dass die dabei oft zu Bruch gehen, zumindest die alten Fensterrahmen, lässt sich kaum vermeiden, denn seit den 1970er- und 1980er-Jahren hat man die Fensterrahmen häufig fest in die Maueröffnung zementiert. Sie zu lösen – das geht oft nur mit roher Gewalt.

Und auch das Einbauen neuer Fenster ist eine Sache, die Sie durchaus eigenhändig ausführen können, wenn Sie sich an die übliche Vorgehensweise halten und die Hinweise des Herstellers der neuen Fenster beachten.

Werkzeuge zum Fenster einbauen

Mit den folgenden Werkzeugen sind Sie gut gerüstet, um alte Fenster auszubauen und neue Fenster einzubauen:

  • Säge zum Zersägen des alten Fensterrahmens (Fuchsschwanz oder elektrische Säbelsäge)
  • Hammer, Fäustel und Meißel zum Stemmen
  • Winkelschleifer • Zollstock / Maßband und Wasserwaage zum Ausrichten der neuen Fenster
  • Schlagbohrmaschine und Zubehör entsprechend der Bausubstanz (Holz, Metall, Stein)
  • Schraubendreher
  • Maurerkelle, Fugenglätter
  • Auspresspistole / Bauschaumpistole inklusive Reiniger
  • Cuttermesser

Materialien und Baustoffe zum Einbau neuer Fenster

Neben den neuen Fenstern, bestehend aus Fensterrahmen und Fensterflügel, und gegebenenfalls Fensterbänken, benötigen Sie zu deren Einbau noch folgendes:

  • Schnellzement, Mörtel, Haftputz
  • Spachtelmasse
  • Ansetzbinder
  • Fugendichtmasse (Silicon oder Acryl)
  • Bauschaum
  • Wandacryl
  • Fensterdichtband / Dekompressionsdichtband (falls nicht im Lieferumfang des neuen Fensters)
  • Holz- und / oder Kunststoffkeile
  • Rahmendübel / Spreizdübel

Anleitung Schritt 1: Alte Fenster ausbauen

Das Ausbauen der alten Fenster ist mühsam und kraftaufwendig. Das sind die Schritte, die Sie dazu ausführen müssen:

Verschraubungen und Verankerungen entfernen

Als Erstes müssen Sie die alten Fensterflügel aushängen, wobei Sie besonders vorsichtig sein sollten, damit Ihnen die Scheiben nicht zerspringen. Es kann sein, dass Sie an dieser Stelle auch die alten Fensterbänke heraus nehmen müssen. Dann gilt es, die Schrauben und Anker zu entfernen, mit denen der Fensterrahmen im Mauerwerk befestigt ist.

Ausbrechen des alten Fensterrahmens

Als Nächstes brechen Sie den alten Fensterrahmen mit Meißel und Fäustel oder Hammer heraus. Dabei hilft es, den Fensterrahmen an mehreren Stellen anzusägen, so dass Sie die einzelnen Rahmenteile mit dem Hammer herausschlagen können. Ist der Rahmen draußen, müssen spätestens jetzt die alten Rahmendübel weg. Falls Sie es mit Fensterrahmenlaschen (Mauerankern, Schlaudern oder Hessenkrallen) zu tun haben, entfernen Sie auch diese. Das geht entweder mit Hammer und Meißel oder einem Winkelschleifer.

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Anleitung Schritt 2: Neue Fenster einbauen

Die folgenden Schritte beschreiben die typische Vorgehensweise beim Einbauen neuer Fenster:

Fensteröffnung vorbereiten

Damit Sie die neuen Fenster fachgerecht einbauen können, muss nach dem Ausbau der alten Fenster zuerst die Fensteröffnung gesäubert und geglättet werden. Das heißt, Sie müssen die Laibung vom Putz befreien und Schäden, die beim Fensterausbau entstanden sind, beheben. Das geht prima mit schnell bindendem Reparaturmörtel beziehungsweise Schnellzement.

Bevor Sie damit jedoch Schadstellen ausbessern und glätten, muss die Fensteröffnung ausgemessen werden. Schließlich soll der neue Fensterrahmen genau passen. Markieren Sie dessen exakten Sitz wie geplant auf dem Mauerwerk – und achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel Reparaturmörtel auftragen, denn dann passt das Ganze mitunter nicht mehr.

Expertentipp: Wenn Sie den Schnellzement schön glatt streichen, brauchen Sie anschließend weniger Bauschaum. Da er innerhalb der Fensterkonstruktion eine unerwünschte Wärmebrücke darstellt, spart Sie das Glätten Wärme und Heizkosten!

Neues Fenster montieren und vorbereiten

Wenden Sie sich jetzt Ihrem neuen Fenster zu! Montieren Sei gegebenenfalls den Griff und hängen Sie anschließend den Flügel aus dem Rahmen. Bei Holzfenstern ist es sinnvoll, den Rahmen jetzt mit einer schützenden Lasur zu streichen, insbesondere die Bauteilflächen, an die Sie nach dem Fenster einbauen nicht mehr ran kommen, weil sie mit dem Mauerwerk / Mörtel konfrontiert sind. Eine Dickschichtlasur beispielsweise sollten Sie zwei Mal auftragen.

Dann bekleben Sie die Außenseite des Fensterrahmens mit Dekompressionsdichtband. Falten Sie es an den Ecken und schneiden Sie überschüssiges Material ab.

Fensterrahmen einsetzen und ausrichten

Jetzt ist beim Fenstereinbauen Maßarbeit gefragt: Setzen Sie den Fensterrahmen in die Maueröffnung ein. Richten Sie ihn dann absolut gerade aus. Dabei helfen Ihnen handelsübliche Holz- oder Kunststoffkeile, Distanz- bzw. Tragklötzchen und die Wasserwaage. Zu beachten ist, dass der Fensterrahmen lotrecht und waagerecht sowie möglichst gleichmäßig vom Mauerwerk entfernt sitzt (Abstand 2 cm).

Fensterrahmen fixieren

Sitzt der Rahmen optimal in der Fensterlaibung, fixieren Sei ihn. Zum Platzieren der Dübellöcher orientieren Sie sich an den Öffnungen im Fensterrahmen (bei modernen Fenstern idR werkseitig vorhanden). Falls nicht: Die Löcher sollten mindestens 15 Zentimeter Abstand zu den Fensterrahmenecken haben und nicht weiter als 70 Zentimeter voneinander entfernt sein.

Bohren Sie alle Löcher. Stecken Sie anschließend den ersten Rahmendübel durch den Rahmen hindurch in sein Dübelloch und schrauben Sie ihn zunächst nur leicht fest. Verfahren Sei so mit allen anderen Dübeln! Schrauben Sie alle Dübel dann fest und prüfen Sie unbedingt die korrekte Ausrichtung des Rahmens! Sollte sich der Sitz des Fensterrahmens beim Einbauen verschoben haben, ziehen Sie die Rahmenschrauben abwechseln an, bis der Rahmen wieder ausgerichtet ist.

Expertentipp: Bevor Sie die Zwischenräume zwischen Mauerwerk und Rahmen abdichten, sollten Sie an dieser Stelle die Fensterflügel einbauen, um die ordnungsgemäße Funktionsweise (einfache, leichtgängige und dichte Schließe) zu testen. Beim Befestigen könnte sich nämlich der Fensterrahmen in sich verzogen haben, müssten Sei jetzt nachbessern.

Zwischenräume abdichten

Zum Ausschäumen der Fugen gehen Sie von unten nach oben vor. Nutzen Sie 2-Komponenten-Montageschaum und reinigen Sie sofort den Rahmen. Füllen Sie die Fugen vollflächig! Ist der Schaum hart, nehmen Sie das Cuttermesser zur Hand und schneiden die überschüssige Schaummasse ab. Versuchen Sie den Abschluss schräg nach innenverlaufen zu lassen. Entfernen Sei dann die Tragklötze und Keile und schließen Sie die dabei entstandenen Lücken.

Fensterbank zuschneiden und einpassen

Jetzt muss ggf. die Fensterbank zugeschnitten und eingepasst werden. Sie wird mit Klebemörtel direkt auf die Brüstung geklebt. Dann sollten Sie die Laibung neu verputzen und womöglich auch die Außenseite der Wand ausbessern.

Anschlussfugen abdichten

Als letzten Schritt des Fenstereinbaus müssen Sie die Anschlussfugen rund um den fixierten Fensterrahmen mit dauerelastischer Dichtmasse abdichten – von innen und außen! Fugenglätter und Spülmittel helfen beim Glattstreichen. Oder Sie benutzen dafür eine spezielle Abdeckleiste.

Erst wenn alles erledigt ist, können Sie die Fensterflügel einhängen, die Funktionstüchtigkeit des Fensters prüfen und bei Null Beanstandungen die Schutzfolie vom Fensterglas abziehen.

Expertentipp: Zur Prüfung der Dichtigkeit des neu eingebauten Fensters greifen Sie am besten zum alten Trick mit der Kerzenflamme: Schließen Sie die Raumtür, um Zug auszuschließen und halten Sie die Flamme an das Fenster – immer am Rahmen entlang. Dort wo sie flackert, sind Undichtigkeiten. Dann müssen Sie nachjustieren. Alle Allerletztes sollten Sie alle Fensterscharniere und Beschläge mit Maschinenöl einreiben.

Fenster justieren

Nach dem Einbau der Fenster sollten diese bei Bedarf feinjustiert werden. Dazu müssen Sie zunächst die Fensterfunktion testen. Schleift das Fenster oder lässt es sich nur schwer öffnen und schließen, so können Sie verschiedene Feineinstellungen vornehmen.

So können bei Kunststofffenstern am unteren Ecklager eine diagonale Flügelverstellung vornehemen. Am oberen Scherenlager und am unteren Ecklager lassen sich die Fensterflügel seitlich ausrichten. Müssen die Fensterflügel angehoben oder gesenkt werden, so kann eine seitliche Verstellung über das Ecklager durchgeführt werden. An den Schließzapfen können Sie zudem den Anpressdruck vom Fenster einstellen.

Tipps für besondere Einbau-Situationen

Besonderheiten beim Einbau schlagregenbeanspruchter Fenster

Im Bereich besonders vom Schlagregen beanspruchter Fenster empfiehlt der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. (Göttingen) sowie die Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren, dass unterhalb der Fensterbank am unteren Anschluss zum Mauerwerk eine wannenförmige Abdichtung ausgebildet wird. Dabei ist die Abdichtung in Form einer Dichtungsbahn (EPDM-Folie) einfach einzubauen und effektiv zugleich. Voraussetzung für ein funktionierendes System ist natürlich auch eine dauerhafte, schlagregenfeste Ausbildung der Putzanschlüsse.

Mit Einbaurahmen Bauschäden an Fenstern verhindern

Da viele Fenster auf Baustellen sehr früh in der „nassen“ Rohbauphase eingebaut werden, kommt es häufiger durch Schmutz oder Feuchtigkeit zu Beschädigungen durch nachfolgende Gewerke. Um dies zu vermeiden, können vorab Einbaurahmen, sogenannte Vorab-Montagezargen, montiert werden.

So wird die Fenstermontage vom üblichen Bauablauf entkoppelt und die Fenster werden erst in der „trockenen“ Bauphase eingebaut. Damit sind Staub, Dreck und Nässe für die hochwertigen Bauteile kein Thema mehr.

In Ländern wie Österreich, den Niederlanden oder Italien sind derartige 2-stufige Montagekonzepte bereits Standard. Auch hierzulande nimmt diese Art des Fenstereinbaus immer mehr zu.

Denn Einbaurahmen bieten auch den Vorteil, dass Bauherren mehr Zeit zur Verfügung steht, sich für ihre finale Fensteroption zu entscheiden. Da zunächst nur der Einbaurahmen in den Rohbau montiert werden muss, kann die Entscheidung bis zu zwei Monate später getroffen werden.

Aber auch wenn der Hausbau abgeschlossen ist, profitieren Bauherren noch Jahre später. Im Zuge einer Renovierungsmaßnahme oder nach einem Einbruchsversuch können die Fenster kinderleicht getauscht werden, wofür keine Wand geöffnet oder Putz abgeschlagen werden muss.

Einschub- & Überschubmontage bei Sanierungen

Um Mauerwerk, Tapeten oder Bodenbeläge zu schonen, kommen je nach baulichen Gegebenheiten auch die Einschub- oder Überschubmontage infrage, sollte keine Zarge vorhanden sein. Wichtiger Vorteil: Der Bauanschluss bleibt bestehen, was Sicherheit und Schnelligkeit beim Sanieren gut tut.

Denn der bisherige Blendrahmen einschließlich der Anschlüsse bleibt erhalten. Er wird durch den Einschub von innen sozusagen aufgedoppelt. Von außen sieht der neue Blendrahmen dann aus wie der bestehende Flügelrahmen. Ausgestattet wird die Immobilie darauf aufsetzend mit modernen Fensterflügeln mit besserem Wärme-, Schall-, Einbruchschutz sowie hoher Dichtheit und verlässlicher Funktionalität.

Bei diesen Verfahren muss die Fassadenverkleidung nicht weichen, da die Montage von innen erfolgt. Das spart enorm viel Zeit beim Fenstereinbau. Pro Fenster sind Einbauzeiten von nur einer halben Stunde keine Seltenheit. Überschub- und Einschubverfahren ermöglichen mit wenigen Eingriffen ein sehr sauberes und zügiges Sanieren.

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