Letzte Aktualisierung: 28.11.2017

Ratgeber Kellertüren: Wichtige Anforderungen und Kennwerte im Überblick

Wie muss eine Kellertür ausgestattet sein? Auf welche Kennwerte muss ich beim Kauf achten? Was kosten Kellertüren?

Kellertüren sind Türen, die als Innen- oder Außentüren zu Kellern führen. Als Außentür sind sie dem Haupteingang nebengeordnete Nebeneingangstür. Kellertüren sind oft von schlichterer Optik als Haustüren, müssen jedoch eine ebensolche oder höhere u.a. Robustheit, Solidität und Einbruchschutz bieten. Kellertüren sind in unterschiedlicher Ausführung aus Holz, Kunststoff, Kunststoff-Alu-Verbund und Stahl erhältlich.

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Was versteht man unter dem Begriff „Kellertür“?

Die Bezeichnung Kellertür wird, vor allem umgangssprachlich, für unterschiedliche Türarten benutzt. So bezeichnet man als Kellertür sowohl Innentüren als auch Außentüren. Denn sämtliche Türen, die

  • innerhalb eines Gebäudes oder
  • von außen zu einem Keller führen,

gelten hierzulande als Kellertüren. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Keller sich direkt hinter der sogenannten Kellertür befindet oder diese zunächst zu einem Gang führt, von dem die eigentlichen Keller abgehen.

Sowohl die Tür zum Kellergang als auch die Türen zu den einzelnen Kellern werden landauf landab als Kellertüren gehandelt. Der Fachhandel unterscheidet Kellertüren daher eher nach Innen- und Außentüren. Im Bereich der Außentüren ordnet man sie im Gegensatz zu den Haupteingangstüren den Nebeneingangstüren zu.

Sucht man also nach einer typischen von Außen in den Keller führenden Tür, so muss man entsprechend der im Fachhandel geführten Bezeichnungen nach einer Nebeneingangstür suchen. Teilweise werden Kellertüren dort auch als sogenannte Mehrzwecktüren gehandelt, die sowohl als Haupteingangs- als auch als Nebeneingangstür zum Einsatz kommen können.

Optisch zeichnet sich die Keller dadurch aus, dass sie im Vergleich zur Haustürweniger aufwendiger inszeniert wird. Denn während die Haustür aus der Fassadengestaltung herausstechen soll, soll die Kellertür optisch eher darin verschwinden.

Dazu gehört, dass Nebeneingangstüren oft kleinere (oder keine) Sichtfenster, bestenfalls mit Wärmedämmendem Isolierglas als Haupteingangstüren haben und auch ihre Türflächen (Türflügel, Türblätter) und Beschläge optisch weniger auffallen.

Anders ausgedrückt: Bei einer Nebeneingangstür (Kellertür) schlägt Funktion Optik, während bei Haupteingangstüren (Haustüren) mindestens im selben Maß auf Optik wie auf Funktion geachtet wird.

Während der Haupteingang hierzulande oft einsichtig, leicht zugänglich und frontal zu Gehweg und Straße liegt, befinden sich Nebeneingangstüren i.d.R. uneinsichtig an den Gebäudeseiten oder unterirdisch am Ende einer Kellertreppe.

Zu den beliebtesten Türmaterialien zur Zutrittssicherung des Kellers gehören folgende 4 Werkstoffe:

  • Holz
  • Kunststoff
  • Aluminium-/Stahl-Kunststoff
  • Stahl

Kellertüren aus Holz

Kellertüren aus Holz sind häufig aus massivem Holz beziehungsweiser einer massiven Holzfüllung gemacht. Zum Einsatz kommen Hölzer wie Fichte, Lärche oder Eiche mit massiv-schichtverleimten Blend- und Flügelrahmen oder in Form sogenannter Verbundplatten. Holztüren mit PUR-Schaumkern haben eine besonders hohe Wärmedämmwirkung.

Kellertüren aus Metall

Kellertüren für hohe Sicherheitsansprüche sind aus Stahlblechen aufgebaut. Sie sind sehr einfach konstruiert und zeichnen sich daher durch eine sehr schlichte Optik aber auch einen vergleichsweise günstige Preis aus. Gerade für Zwischentüren von z. B. der Garage in den Keller, in denen keinerlei optische Ansprüche und auch keine funktionalen an z. B. ein Sichtfenster o.ä. bestehen, kommen häufig günstige Metall-Kellertüren zum Einsatz.

Verbundwerkstoffe

Viele Kellertüren werden auch in einem Verbund aus unterschiedlichen Werkstoffen wie z. B. Kunststoffen und Metallen wie Aluminium hergestellt. Sie besitzen in der Regel die inzwischen gängigen Mehrkammer-Profile, die teils mit PU-Hartschaum gefüllt wird, was zu ihrem besseren Schall- und Dämmschutz beiträgt. Häufig ist das Türblatt einer Kunststoffkellertür auch mit Aluminium (Aluminium-Strangpressprofil) oder Stahlarmierung (verzinkte Stahlprofile vertikal oder umlaufend) verstärkt, um die Stabilität und Langlebigkeit der Kellertür zu erhöhen.

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Aufbau und Beschaffenheit von Kellertüren

Kellertüren als Nebeneingangstüren sind im Grunde wie Haupteingangstüren aufgebaut. Sie sind wie Haustüren mit Dichtungen (zum Beispiel Anschlagdichtungen innen umlaufend und außen 3-seitig oder umlaufende Anschlagdichtungen innen und außen), mit Bändern und mit Beschlägen ausgerüstet. Sie werden in der Regel als Paket bestehend aus zueinander passendem Kellertürblendrahmen, Kellertürflügel und Kellertürschwelle verkauft.

Tabelle 1: Beispiele technischer Kennwert einer Nebeneingangstür für Keller
Ausstattung Kennwerte
Türblatt thermisch getrenntes Stahl-Türblatt mit PU-Hartschaumfüllung
Zarge thermisch getrennte Aluminium-Zarge
Brandschutz T30
Schallschutz 32 dB
Klimaklasse III c
Wärmeschutz 1,1 W/m2K
Einbruchschutz RC3
Türdicke 46 mm
Türmaße 1250 x 2250 mm Rahmenaußenmaß

Aus den Unterschieden in der Anordnung der Eingangstüren im Gebäude, der unterschiedlichen Nutzung und Aufgabe resultieren jedoch andere, vor Allem technische Anforderungen an den Brand-, Schall-, Einbruch- und Dämmschutz als auch an ihre Qualität, um den unterschiedlichen Wetterbedingungen an z. B. sonnenabgewandten Hausseiten langfristig standzuhalten.

Brandschutz

Im privat genutzten Einfamilienhaus können Kellertüren auch als Brandschutztür ausgestattet werden. Hierzu können Sie Brandschutztüren kaufen, die verschiedenen Feuerwiderstandsklassen (F) zugeordnet werden. Die Eigenschaft „Feuerschutz“ beschreibt die Fähigkeit einer Kellertür im Brandfall den Raumabschluss und die Wärmedämmung für einen bestimmten Zeitraum aufrecht zu erhalten.

Im Handel finden Sie beispielsweise Brandschutztüren der Klassen T30, T60, T90, T120 und T180 (nach DIN EN 1634-1). Während das „T“ für „Tür“ steht, beziffern die Zahlen 30, 60, 90, 120 und 180 die jeweilige Dauer des türspezifischen Feuerwiderstands in Minuten bei Behalt der Funktionstüchtigkeit. Im privaten Einfamilienhaus entscheiden sich viele Bauherren für eine T30-Kellertür. Diese Tür hält dem Feuer bis zu 30 Minuten lang stand ohne dass das Feuer auf den daneben liegenden Raum übergreift.

Achtung: Im Übergang von der Garage in den Keller muss laut Gesetzgeber eine feuerhemmende Tür eingesetzt werden! Sollte die Garage direkt an einen Wohnraum anschließen, ist auch hier der Einsatz einer Feuerschutztür zwingend erforderlich. Bei Türen zum Heizungskeller empfiehlt sich ebenfalls z. B. eine feuerhemmende Stahltür.

Rauchschutz

Zu bedenken ist zudem, dass eine Brandschutztür keine Rauchschutztür ist. Grenzt die Kellertür z.B. an die Garage, so kann es eher sinnvoll sein, eine vor Rauch schützende Kellertür einbauen zu lassen. Dies muss dann aber auch keine selbstschließende Rauchschutztür sein, sondern hier hilft bereits eine dichtschließende Tür.

Unter "dichtschließend" versteht man i.d.R. Kellertüren, die mindestens 3-seitig (senkrecht und oben quer) eine umlaufende Dichtung besitzen, mindestens 40 mm dick sind und keine Hohlräume wie Röhrenspan oder Wabeneinlagen ausfweisen ("Vollwandig") und/ oder keine Durchbrüche wie z. B. Briefschlitz besitzen. Eine einheitliche Definition gibt es hier nicht.

Schallschutz

Der erforderliche Schallschutz (Rw) von Innentüren wird in der DIN 4109 geregelt. Diese reichen häufig von 27 bis 37 dB. Für Außentüren für z. B. den Keller gelten keine pauschalen Schallschutzwerte. Lediglich im Bebauungsplan kann ein Schallschutz gefordert werden. Davon unabhängig kann es natürlich sinnvoll sein, auch eine Kellertür mit einem entsprechenden Schallschutz zu kaufen, um einen Lärmpegel von außen nach innen oder umgekehrt um ein bestimmtes Maß abzusenken.

Wärmeschutz

Von besonderer Bedeutend für ihre Funktion als Außentür ist der von der Kellertür zu gewährleistende Wärmeschutz, der vom Anbieter deklariert werden muss. Dieser wird als Ud-Wert (früher k-Wert) ausgedrückt und gibt den Wärmedurchgang für die komplette Tür (d steht für engl. "door" zu dt. Tür) an. Dieser Wärmedurchgangskoeffizient gibt den Wärmeverlust in Watt (W) pro Fläche (m2) und Temperaturdifferenz in Kelvin (K) an. Je höher der Ud-Wert um so höher ist der Wärmeverlust et vice versa.

Nach der EnEV 2014 darf eine neue Kellertür einen Wärmedurchgangskoeffizienten von maximal 1,8 W/m2K aufweisen. Besonders wärmegedämmte Nebeneingangstüren mit entsprechend gedämmten, thermisch getrenntem Türblatt und Rahmen können Ud-Werte von 0,7 bis 0,8 W/m2K erreichen.

Für den Wärmeschutz spielen aber auch die Dichtungen eine große Rolle, um Wärmebrücken zu vermeiden. Um eine hohe und dauerhafte Luftdichtheit der Kellertür zu gewährleisten, sollten sie an allen vier Seiten des Türblatts wenigstens zwei (innen und außen) umlaufende Dichtungen besitzen sowie leicht und weit nachjustierbare Beschläge haben.

Klimaklassen

Die Klimaklasse einer Tür beschreibt ihr Stehvermögen - auch die Verzugssteifigkeit genannt - gegenüber unterschiedlichen klimatischen (hygrothermischen) Bedingungen auf ihren zwei Türseiten. Die Angabe soll helfen, ein Verziehen der Innentür zu verhindern bzw. abzumindern.

Für Innentüren gelten unterschiedliche Regelwerke und Normen wie z. B. die Kriterien der RAL GütegemeinschaftRAL-GZ 426. Eine neu erstellte Klassifizierung wurde durch zwei Klimaklassen erweitert, die für Außentüren wichtig sind, und in der europäischen DIN EN 1121 festgehalten werden.

Tabelle 2: Klimaklassen nach DIN EN 1121
Klimaklasse Prüfklima Einsatzempfehlung (Beispiele)
I a Innerhalb gleichmäßig beheizter Nutzungseinheiten
II b Räume gegenüber beheizten Fluren und  Treppenhäusern
III c Räume gegenüber unbeheizten Fluren, Treppenhäusern, Dachgeschossen, Kellern sowie Türen in öffentlichen Gebäuden
IV d Außentüren, Türen in Laubengängen

Einbruchschutz

Die Kellertür als Nebeneingangstür und Türen im Übergang von der Garage in den Keller sollten am besten einbruchhemmend ausgestattet sein. Dazu werden Kellertüren entsprechend ihrer Bauweise und materiellen Beschaffenheit (inklusive Sicherheitszubehör wie extra Sicherheitsbeschläge) und daraus resultierenden Sicherheit klassifiziert. Je nach dem Sicherheitsstandard, dem eine Kellertür gerecht wird, bietet sie unerwünschten Eindringlingen einen bestimmten Widerstand, der in Bezug zur Professionalität des Einbrechers gesetzt wird.

Der Widerstand ist in den DIN-Normen DIN V ENV 1627, 1628, 1629 und 1630 in genormten Widerstandsklassen (WK) festgehalten. Es gibt sechs solcher Widerstandsklassen (WK 1 bis WK 6) für geprüften Einbruchschutz. Neuerdings wird die Widerstandfähigkeit der Kellertüren auch in 7 Resistance Classes (RC) genormt:

  • Eine Kellertür der Widerstandklasse WK 1/ RC 1 bietet Grundschutz vor Gelegenheitstätern, die versuchen, nur mit körperlicher Gewalt, darunter Eintreten, Einschlagen, Herausreißen, durch die Kellertür einzubrechen.
  • Für eine Kellertür der WK 2/ RC 2/ RC 2 N wird unterstellt, dass ein Gelegenheitstäter einfache Werkzeuge wie Schraubendreher, Zange, Keile und Ähnliches benutzt, um einzubrechen. Gut zu wissen: Kellertüren dieser Klasse widerstehen bereits mehr als 80 Prozent aller Einbruchsversuche.
  • Kellertüren der WK 3/ RC 3 widersteht auch Tätern, die Kuhfuß oder Profischraubendreher einsetzen.
  • Kellertüren der Widerstandsklasse WK 4/ RC 4 lassen auch erfahrene Einbrecher draußen, selbst wenn diese mit Hammer, Schlagaxt, Stemmeisen und Akku-Bohrern ausgerüstet sind.
  • Industrielle Gebäude haben noch ganz andere Schutzbedürfnisse: Sicherheitskellertüren der Schutzklassen WK 5/ RC 5 und WK 6/ RC 6 sollen sogar Angriffen mit starken Bohrmaschinen, Winkelschleifern, Stich- und Säbelsägen lange Zeit standhalten.

Die Polizei rät für Neubauvorhaben oder Sanierungsprojekte im privaten Bereich – ob Haus oder Wohnung - inklusive Türentausch, dass alle Türen durch die man ins Haus oder die Wohnung gelangen kann, Türen ab der Widerstandsklasse RC 2 sein sollten (RC2 muss Einbrechern "nur" drei Minuten standhalten, wenn sie den Bruch mit Schraubenzieher oder vergleichbarem Werkzeug versuchen!).

Die Polizei begründet ihre Empfehlung für RC 3-Kellertüren damit, dass diese Türen auf ihre Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 geprüft worden seien und damit erfolgreich nachgewiesen hätten, dass es in ihrer Gesamtkonstruktion mit Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag keinen Schwachpunkt gebe.

Preise und Kosten von Kellertüren

Die Preise für Kellertüren variieren in Abhängigkeit von deren Ausbau, Beschaffenheit, Größe und Sicherheit. Einfache Modelle bekommen Sie bereits zu Preisen ab rund 500 Euro.

Tabelle 3: Beispiel-Preise für Hörmann Kellertüren
Modell Türart Ausführung Extras Brutto-Preise
MZ Thermo TPS 011 / TPS 081 ThermoPro Mehrzwecktür thermisch getrenntes Türblatt mit PU-Hartschaum-Füllung und Aluminium-Blockzarge keine 699 €
MZ Thermo TPS 021 / TPS 051 ThermoPro Mehrzwecktür thermisch getrenntes Türblatt mit PU-Hartschaum-Füllung und Aluminium-Blockzarge Sichtfenster mit ISO Doppelverglasung 999 €
KSI 40 Sicherheitstür RC2 (WK2), Breite 750 mm Mehrfachverriegelung, Sicherungsbolzen 769 €
KSI Thermo Sicherheitstür RC2 (WK2), Breite 875 mm wärmegedämmt, Mehrfachverriegelung, Sicherungsbolzen 1.059 €

Es gilt: Je aufwendiger das Design der und je sicherer die Kellertür ist, desto höher ist auch ihr Preis. Kellertüren in Standardmaßen von der Stange kosten zudem meist weniger als Maßanfertigungen.

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