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Letzte Aktualisierung: 29.07.2024
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Die Fassade eines Gebäudes ist was fürs Auge. Fürs Auge des Betrachters. Sie soll wirken und was hermachen. Sie ist quasi die Visitenkarte des Hauses. Als Teil der Gebäudehülle ist sie wie das Dach und der Perimeter den Einflüssen von Wind und Wetter ausgesetzt. Sonne, Regen, Hagel, Schnee, Frost und Wind hinterlassen mit der Zeit jedoch sichtbare Spuren, die der Schönheit und Funktionalität der Fassade abträglich sind. Wir erklären in diesem Artikel, wann die Fassade eine Sanierung braucht und welche Maßnahmen man dazu ergreifen kann. Zugleich erfahren Sie Wissenswertes über Materialien und ihre Vor- und Nachteile, die sie der Sanierung der Fassade bringen.
Die Abnutzungs- und Schadensbilder von Mauerwerk und Fassade sind sehr unterschiedlich und erfordern daher auch eine genaue Analyse und ein gezieltes Vorgehen. Vor einer Fassadensanierung sollte daher eine Zustandsanalyse durchgeführt werden, die alle Fassadenschäden aufnimmt, dokumentiert und im Gesamtzusammenhang unter Berücksichtigung der verschiedenen Wechselwirkungen einzelner Maßnahmen einen Sanierungsplan entwirft, der den Bedarf an Sanierungsmitteln und -maßnahmen vorab detailliert kennzeichnet.
Fassadenschäden | Fassadensanierung |
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Verwitterte, ausgeblichene Fassaden | Hier kann ein Neuanstrich helfen. Dazu gibt es verschiedenste Fassadenfarben, die jedoch immer individuell ausgewählt werden müssen. |
Kleinere Risse im Putz | Putztechnische Risssanierung und Neuanstrich |
Risse im Mauerwerk oder Betonwänden | Einfache Risse können verfüllt werden, die Statik beeinträchtigenden Risse können mit einem Rissverpressungssystem saniert werden. |
Stärker abgenutzte, verwittert Fassade | Sanierung durch Renovierungsanstrich und Putzrenovierung mit Grundierung, Ober- und Unterputz |
Grün bis fast schwarz verfärbte Oberflächen | Anwendungen von speziellen Systeme zur Algen- und Pilzbeseitigung |
Abgeplatzte Putzschicht, feuchte Wände | Hier können Systeme zur nachträglichen Horizontal- und Vertikalabdichtung zum Einsatz kommen. |
Gerissene Fugen, ausgewaschene Fugenkammern und verwitterter Mörtel | Erneute Verfüllung der Fugen. Hierzu bieten Systemhersteller entsprechende Produkte an. |
Abbröckelnde, feuchte Wände mit Ausblühungen | Sanierung und Beseitigung der Ursachen der Feuchte- und Salzbelastung |
Schadhafte und ausbrechende Ausfachungen | Hier sollte auf eine vom Fachmann ausgeführte putztechnischen Fachwerksanierung zurückgegriffen werden. |
Mechanische Beschädigungen und Veralgung an wärmegedämmten WDVS-Fassaden | Sanierung von Armierungs-/Putzschichten auf WDVS unter Berücksichtigung von Standsicherheit, Brand-, Wärme- und Feuchteschutz. |
Eine Hausfassade muss so manchem standhalten: dem Wetter oder den Schüssen fußballspielender Kinder zum Beispiel. Beides hinterlässt mit der Zeit sichtbare Spuren an der Fassade. Eine Fassadensanierung in Form eines neuen Anstrichs ist eine der Maßnahmen, die ein Hausherr eines typischen Eigenheims mit handwerklichem Geschick gut selber ausführen kann.
Der Anstrich sollte entsprechend vorbereitet werden: Dazu gehören die Säuberung und gegebenenfalls Trocknung der Fassade. Sind Moos, Erde und Staub weggeputzt, ist der Putz auf Löcher und Risse hin zu prüfen und diese sind gegebenenfalls auszubessern. Auch dabei entdeckte Hohlräume unter Putz muss man freiklopfen und ausgleichen. Erst dann darf der Fassadenanstrich erfolgen.
Auf eine verputzte Fassade gehört als Erstes eine Schicht Grundierung. Sie trägt die Farbe effizient und sorgt dafür, dass diese nicht übermäßig vom Putz aufgesogenwird. Nach dem Trocknen der Grundierung folgt die erste Schicht Farbe, der sogenannte Voranstrich. Auch der muss gut durchtrocknen, bevor man die zweite Farbschicht aufträgt: den Schlussanstrich.
Zum Streichen der Fassade wählt man dassogenannte Nass-in-Nass-Verfahren.
Entsprechend der Belastung, der die Fassade standhalten muss, muss einewetterfeste, widerstandsfähige und diffusionsoffene Fassadenfarbeverwendet werden. Ihre Qualität regelt die europäische Norm DIN EN 1062. Folgende Fassadenfarben sind gängig:
Fassadenfarbe | Eigenschaften |
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Silikatfarben | lassen sich abwaschen. Sie sind also nicht komplett wetterfest. Zudem sind sie alkalisch. Geeignet sind Silikatfarben für mineralische Untergründe, zum Beispiel Kalk oder Zement, wo sie zusätzlich desinfizierend wirken, also Schimmel & Co. vermeiden helfen. |
Kaseinfarben | werden aus dem Eiweiß von Milch gewonnen. Ihre Witterungsbeständigkeit lässt im Allgemeinen sehr zu wünschen übrig. Allerdings haben manche Hersteller spezielle Kaseinfarben im Programm, die robuster sind und auf mineralische Untergründe gut passen. |
Kalkfarben | kann man gut auf mineralischen Grund auftragen, allerdings ist ihre Deckkraft schwach, was auch für ihre Beständigkeit gilt. Dafür punkten Kalkfarben mit Diffusionsoffenheit, Alkalität und der Fähigkeit, Feuchtigkeit gut zu regulieren. |
Dispersionsfarben | sind aus Kunstharz, Wasser, Konservierungs- und Lösemitteln gemacht. Je weniger Farbpigmente in ihnen stecken, desto beständiger sind sie. Man unterscheidet Dispersionsfarben nach solchen aus reinem Acryl (extrem wetterfest, plastoeleastisch, aber nicht diffusionsoffen), mit Silikat-Füllstoffen (feuchtigkeitsregulierend) und mit Kunstharz (Kunstharzdispersionsfarben mit Lotuseffekt, auch Lotusfarbe genannt, teuer, regenabperlend, wasserundurchlässig). |
Im Laufe der Jahre bildet ein Fassadenputz Risse, Löcher oder löst sich gar stellenweise bröselnderweise vom Untergrund. Als Bauherr stellt man sich zu Recht die Frage: Reicht zur Fassadensanierung ein Ausbessern des alten Putzes oder muss neu verputzt werden?
Ein Neuputz lohnt sich, wenn der alte Putz aus optischen und / oder funktionalen Gründen seiner Aufgabe großflächig nicht mehr gerecht wird. Denn das heißt, die schöne Optik und / oder die schützende Hülle für das Gemäuer darunter sind mangelhaft. Hinzu kommt, dass ein moderner Putz auch Dämmschicht ist. Der Standard dafür ist gesetzlich geregelt und muss mit der entsprechend ausgelegten Fassadensanierung für die Außenwand erreicht werden. Hier ist die Frage, ob man das Neuverputzen gleich mit einer entsprechenden Dämmmaßnahme kombiniert. Beispielsweise lässt sich ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aufbringen, das sich nach außen hin anschließend wunschgemäß verputzen lässt.
Zum Neuverputzen greift man Großteils zu zwei Putzsorten:
Auch auf die Konsistenz des Putzes kommt es bei der Wahl des neuen Putzes für die Fassadensanierung an: Wer einen grobkörnigen Putz wählt, muss mit mehr Schmutz rechnen, der sich an der Oberfläche ansammelt. Feiner Putz hingegen reißt eher mal.
Man könnte Fassadenputz theoretisch sowohl als dickere Farbschicht als auch als eine Form der Fassadenverkleidung ansehen. Um Letztere geht es jetzt: Zum Verkleiden einer Gebäudefassade bedienen sich Bauherren seit Langem schon verschiedenster Materialien:
Sogenannter Faserzement ist ein optimaler Baustoff, der gerne als Material zur Fassadensanierung eingesetzt wird. Die Faserzementplatten oder auch Faserzement-Fassadenplatten montiert man auf geeignete Holzunterkonstruktionen, so dass am Ende eine vorgehängte hinterlüftete Fassade entsteht. Der Vorteil derselben: Bei dieser Verkleidung bleiben Witterungsschutz und Wärmedämmung bautechnisch getrennt, so dass beide langlebig und effizient ausfallen. Dank der Vielfalt an Faserzementplatten im Handel sind optisch auch viele Möglichkeiten zur Gestaltung der Fassade realisierbar.
Schiefer ist ein bestenfalls heimisches und umweltfreundliches Material, das in unterschiedlichen Farbschattierungen daherkommt. Wegen seiner Robustheit, daraus resultierenden Langlebigkeit, Pflegeleichtigkeit, sehr guten Händelbarkeit und Recyclingfähigkeit wird Schiefer gerne als Verkleidung bei der Fassadensanierung eingesetzt. Vorwiegend als vorgehängte, hinterlüftete Fassade.
Vormauerziegel und Klinker aus gebranntem Ton schützen das Mauerwerk und erzielen eine spezielle Optik. Zudem erreicht man mit einer Schale aus Vormauerziegeln eine Dämmwirkung, die hilft, die Anforderungen der Energieeinsparverordnung für Außenwände zu erreichen. Farblich sind viele Schattierungen in natürlichen Erdfarben von fast Schwarz über Rottöne bis hin zu hellen Sandtönen möglich. Die tönerne Verkleidung eignet sich auch als Abschluss auf einem WDVS.
Eine Verkleidung der Fassade mit Kalksandsteinen ist ebenfalls eine Form der Fassadensanierung mit natürlichen Materialien. Die Verblender-Steine aus Kalksandstein sind aus Quarzsand, weißem Kalk und Wasser gemacht. Die mit ihnen erzielte Verblendung wirkt hell und zugleich massiv. Sie ist diffusionsoffen und in Weiß, Grau oder Anthrazit ausführbar.
Auch Holz ist ein Naturprodukt und zur Fassadensanierung verwendbar. Fassadenbekleidungen aus Vollholzprofilen schützen vor Wind und Wetter und dämmen zugleich. Im Neubau kommen sie als Putzersatz an die Fassade. Ideal für die Fassadensanierung ist eine Holzverkleidung, weil Vollholzprofile leicht zu verarbeiten sind. Sie werden nach dem Steckprinzip Nut und Feder auf eine entsprechende Unterkonstruktion montiert.
Wärmedämmverbundsysteme werden bereits seit den 1960er Jahren zur Außendämmung von Wohngebäuden verwendet. Da die ersten Systeme Dämmstoffstärken von nur 40 bis 80 mm aufweisen, müssen heute auch diese WDVS gedämmten Fassaden saniert werden. Aber auch neu erstellte WDVS-Fassaden weisen häufig bereits nach wenigen Jahren einen Sanierungsbedarf auf. Neben einer kompletten Entfernung und Neudämmung, gibt es verschiedene weitere Sanierungsoptionen einer WDVS-Fassade.
Eine Möglichkeit besteht in der Aufdoppelung des bestehenden WDVS mit einem weiteren Wärmedämmverbundsystem. Hierzu muss zunächst die Tragfähigkeit des alten WDVS beurteilt werden, indem man dieses partiell öffnet. Ist dies der Fall können die neuen Dämmplatten auf das alte WDVS geklebt und verdübelt werden. Zu beachten ist, dass die Stöße der neuen Dämmplattenschicht nicht auf denen der alten liegen, sondern versetzt sind. Wie bei einem neuen WDVS werden bei der Sanierung dann die Armierungsschicht und der Fassadenputz in der gewünschten Sichtoptik aufgetragen.
Neben einer Aufdopplung besteht bei ausreichender Dämmdicke auch die Möglichkeit, einzelne schadhafte Stellen der WDVS-Fassade bei Rissbildung, Ablösung des Oberputzes, Putzblasen oder Spechtlöchern zu sanieren. Dazu werden einzelne Stellen herausgesägt und ersetzt. Ist eine WDVS-Fassade stark durchfeuchtet, so lässt sich diese sanieren, indem sie rasterförmig geschlitzt wird. Dadurch trocknen die Dämmschicht aus und anschließend kann ein spezieller Klebe- und Armierungsmörtels aufgetragen werden.
Ist eine WDVS-Fassade von Algen oder Pilzen befallen, so ist dieser Bewuchs zwar kein Schadensfall, der durch eine komplette Fassadensanierung behoben würden müsste. Jedoch sprechen optische Gründe häufig für eine Sanierung der Fassadenoberfläche. Dazu wird diese zunächst mit einem Hochdruckreiniger gereinigt und anschließend ein Biozid aufgetragen, das etwa 3 Jahre vor weiterem Befall schützen soll. Effektiver wirken Wärme speichernde Dickputzsysteme zur Temperaturerhöhung der Oberfläche oder hydrophile Beschichtungen der Fassade, die Wasser besser aufnehmen können. Um die Ursachen jedoch gänzlich zu bekämpfen, müssten die konstruktiven Bedingungen verändert werden.
Die Sanierung einer Verblendfassade wird meistens aufgrund von Witterungseinflüssen nötig, die auf Steine und Fugen einwirken.
Sind die Bindemittel des Fugennetzes ausgewaschen oder beschädigt, so sollten diese saniert werden, damit über die Verfugung keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt. Bröckelnde, absandende und lückenhafte Verfugungen müssen daher zügig nachgearbeitet oder neu verfugt werden. Dazu werden die alten Mörtelfugen von Hand ausgekratzt, ausgebohrt oder ausgeschnitten, gereinigt und wieder neu verfugt. Bei Bedarf können bei der Fugensanierung auch einzelne Steine ausgetauscht werden.
Ist die Klinkerfassade tragfähig, aber unansehnlich, so kann man diese im Zuge einer Sanierung auch teilweise oder ganz verputzen. Wie verputzt wird und welche Putzarten zum Einsatz kommen, hängt von der Art des Klinkers ab und sollte in jedem Fall von einem Fachmann durchgeführt werden. Zu groß ist die Gefahr, dass eine falsche Materialauswahl zu frühzeitigen Schäden führt und eine erneute Fassadesanierung notwendig machen.
Auch alten Klinker kann man mit einer Silikonharzfarbe überstreichen. Dies funktioniert am Besten auf matten, rauen Klinkern. Bei glasiertem Klinker kann die Farbe u. U. nicht so gut haften. Deshalb sollte man zunächst die Saugfähigkeit mit etwas Wasser prüfen. Perlen die Wassertropfen ab, so besteht eine nur geringe Saugfähigkeit. Bildet sich ein brauner Fleck, so ist die Fassade saugfähig. Bei stark saugendem Klinker wird dann jedoch ein Tiefengrund nötig.
Neben einer Hochdruckreinigung der Klinkerfassade, die nicht unbedingt unter die Sanierungsarbeiten fällt, ist die Säuberung mit Reinigungsmitteln bereits deutlich aufwändiger. Dabei wird das Reinigungsmittel mit einem Quast in die Fassade einmassiert und das nach dem Abstrahlen der Fassade ablaufende Wasser in Auffangwannen gesammelt und entsorgt. Ein alternatives Sandstrahlen der Fassade ist heute umstritten, da die oberste Schicht des Klinkers abgeschliffen und porös werden könnte. Gerade dieses Schicht soll jedoch vor eindringender Feuchtigkeit und Verschmutzung schützen. Zudem kann beim Sandstrahlen schnell die Fuge beschädigt werden.
Innerhalb einer Sanierung bietet es sich an, die Klinkerfassade zu imprägnieren. Dabei wird häufig eine silikonhaltige Flüssigkeit aufgestrichen oder aufgesprüht, die dann in die Oberfläche des Klinkers eindringt und so vor Nässe, Schimmelbildung oder Frostschäden schützt. Einige Imprägniermittel besitzen zudem einen Lotus-Effekt, sodass die Fassade besser durch Regen gereinigt werden kann und nicht so schnell verschmutzt.
Bei energetischer Gebäudesanierung kann auch ein Wärmedämm-Verbundsystem mit Klinkerriemchen oder einer Kerndämmung des zweischaligen Mauerwerks ergänzt werden. WDVS mit Klinkerriemchen regeln den Wärme- und Witterungsschutz und dienen als Gestaltungselement. Professionell geklebt und verfugt ist die Riemchenfassade von einem massiven Klinker-Mauerwerk nicht zu unterscheiden. Die Kerndämmung wird heute von vielen Fachfirmen angeboten, ist schnell umgesetzt und sorgt für einen sicheren, langfristigen Wärmeschutz durch die Fassade.