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Letzte Aktualisierung: 29.07.2024
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Betrachtet man die menschliche Behausung als Schutzeinrichtung, könnte man sie analog zur Kleidung, die man gemeinhin als zweite Schutzschicht oder zweite Haut bezeichnet, ohne weiteres zur dritten Haut erklären. Insofern sollte man die Behausung aus gesunden Materialien errichten, die dank ihrer Unbedenklichkeit schützen und für Wohlbefinden sorgen. Nachwachsende Baustoffe sind der Stoff, aus dem eine solche dritte Haut errichtet werden kann. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was nachwachsende Baustoffe sind und worauf Sie bei der Wahl eines nachwachsenden Baustoffs achten müssen.
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Mit wenigen Maßnahmen lässt sich Ihr Energieverbrauch drastisch senken! Unsere Experten helfen Ihnen!Nachwachsende Baustoffe sind Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen beziehungsweise pflanzlichen Rohstoffen. Im Zuge der allgemeinen (Rück)Besinnung zu natürlichen, öko-korrekten Materialien in allen Lebensbereichen, ist auch eine Vielzahl an Baustoffen auf der Grundlage nachwachsender Rohstoffe erhältlich.
Es gibt eine ganze Reihe von Anforderungen an nachwachsende Baustoffe, die in ihrer Gesamtheit ein Optimum ergeben. Anders ausgedrückt: Man kann keine der Anforderungen maximieren, ohne nicht zugleich auf die Erfüllung anderer Anforderungen zu verzichten. Vielmehr ergibt sich das Optimum als Kompromiss, denn jeder nachwachsende Baustoff hat seine material- und umweltspezifischen Vor- und Nachteile.
So wachsen Tropenhölzer zwar nach und entnehmen der Atmosphäre CO2, ihre Verwendung ist ökologisch jedoch bedenklich. Und obwohl Lehm und Sand nicht „nachwachsen“, ist ihre Verwendung umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich. Unter Umständen ist sogar ein künstlicher Baustoff für eine bestimmte Verwendung die sinnvollere Wahl, weil er widerstandsfähiger und länger haltbar ist als ein nachwachsender Baustoff.
Von Vorteil für ein gesundes und als von uns angenehm empfundenes Raumklima ist es, wenn die Temperatur der Oberflächen mindestens genauso hoch ist wie oder besser noch höher ist als die Temperatur der Raumluft. Das gelingt einerseits mit Hilfe von flächigen Heizsystemen für Wände und Böden und andererseits mit Hilfe von nachwachsenden Baustoffen, die bei der Errichtung und Gestaltung der Innenflächen zum Einsatz kommen. Dabei sollten Flächen, die direkt mit unserem Körper in Kontakt kommen wie der Fußboden aus Material bestehen, dass uns nur wenig unserer Energie entzieht. Diese Anforderung erfüllen Baustoffe, deren Wärmeleitfähigkeit kleiner als 0,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m2K) ist, zum Beispiel Teppiche aus Naturfasern, Fliesen aus Kork, Bodenbelag aus Linoleum oder Holz.
Auch wenn ein Großteil der Luftfeuchte eines Raums nur über eine entsprechende Lüftung regulierbar ist, tragen nachwachsende Baustoffe zum Ausgleich der Luftfeuchtigkeit bei. Man sollte deshalb auf die Eigenschaften Hygroskopizität und Diffusion der Baustoffe achten. Der zum Raum passende Baustoff hilft bestenfalls auch, das Schimmelrisiko darin zu senken und Gerüche sowie Schadstoffe aus der Raumluft zu absorbieren. Nahezu alle nachwachsenden Baustoffe punkten mit ihrer Fähigkeit, Feuchtigkeit ausgleichen zu können.
Von Baustoffen können generell Gefahren ausgehen: Sie können gesundheitsschädliche Gase oder Partikel (Fasern) abgeben, die die Raumluft belasten. Auch beim Einsatz eines nachwachsenden Baustoffs ist man trotz seiner natürlichen Rohstoffe davor nicht gefeit: Denn auch der an sich unbedenkliche Baustoff kann mit Mitteln „veredelt“ (beschichtet, verklebt, vermischt) worden sein, die bedenklich sind.
Ist die Luft in einem Raum elektrisch aufgeladen, verursacht das ein höheres Staubaufkommen. Ein Phänomen, das häufig von synthetischen Oberflächen beziehungsweise Oberflächenbeschichtungen ausgeht, die künstliche elektrische Gelichfelder entstehen lassen. Da Staub teilweise lungengängig ist, können auf ihm befindliche Schadstoffe so eher in den Körper gelangen. Es ist deshalb sinnvoll, den Anteil künstlicher Oberflächen im Bau zu minimieren und stattdessen nachwachsende Baustoffe zu verwenden.
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So manches Baumaterial entwickelt im Falle eines Brandes giftige Brandgase. Synthetische Dämmstoffe beispielsweise sind für ihr oft unvorhersehbares Brandverhalten in Verruf geraten. Pflanzliche Baustoffe haben meist ein Brandverhalten, dass man gut abschätzen kann und ihr Rauch ist weniger giftig.
Eine Sache, die man nicht unterschätzen sollte: Nachwachsende Baustoffe, die derzeit ihre Renaissance erleben, kennen wir demnach schon sehr lange. Sie haben sich als Baustoff bewährt und wir haben teils über Jahrtausende Erfahrungen mit ihrem Einsatz gemacht. Synthetische Baustoffe können da nicht mithalten.
Nachwachsende Baustoffe punkten gegenüber synthetischen ganz klar mit ihrer besseren Ökobilanz. Sie resultiert aus der Tatsache, dass die Rohstoffe natürlich wachsen und oft vergleichsweise nahe der Anbaulocation verarbeitet werden. Ihre Verarbeitung ist verglichen mit der synthetischer Baustoffe wie Dämmstoffe aus Erdöl deutlich weniger energieintensiv.
Teilweise fallen die Rohstoffe für die natürlichen Baustoffe auch bei der Verarbeitung als Nebenprodukte ab, zum Beispiel Säge- oder Hobelspäne, Flachs, Hanf oder Stroh, die als natürliche Dämmstoffe verwendet werden. Zur guten Ökobilanz trägt auch die Tatsache bei, dass sich die natürlichen Baustoffe idR unproblematisch entsorgen - wenn nicht gar recyceln - lassen.
Nachwachsende Baustoffe sind teilweise teurer als Alternativen aus Synthetik. Doch die Mehrinvestition, wohlbedacht und mengentechnisch wohl kalkuliert, rechnet sich auf Dauer: Für das Mehr an Preis bekommt man von den natürlichen Baustoffen auch ein Mehr an Leistung, zum Beispiel ein gesünderes Wohnklima, längere Haltbarkeit und anderes.
So vielfältig wie ein Bauvorhaben sein kann, so vielfältig sind auch die nachwachsenden Baustoffe. Eine mögliche Systematisierung kann entsprechend der Verwendung der Baustoffe erfolgen. Demnach ergäbe sich eine Systematisierung wie diese:
Nachwachsende Baustoffe für:
Denkbar wäre auch eine Systematisierung der nachwachsenden Baustoffe bezogen auf Bauteile:
Die Nutzung von nachwachsenden Baustoffe liegt im Bereich „Wohnungsbau“ derzeit bei rund 15 Prozent, der Einsatz von „Naturdämmstoffen“ bei ca. 5 Prozent vom Gesamtmarkt, die Herstellung von „Bodenbelägen“ bei 6 Prozent und die Anwendung von „Lacke und Farben“ bei rund 3 Prozent. Der Trend bei dem Einsatz von Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ist jedoch steigend.
Holz ist einer der wichtigsten nachwachsenden Baustoffe, da er gute Baustoffeigenschaften mit vorteilhaften bauphysikalischen Eigenheiten vereint: Holz ist lange haltbar (insb. bei Einsatz in geschützten Bereichen), Holzbaustoffe sorgen für ein angenehmes und gesundes Raumklima, sie lassen sich leicht bearbeiten, sorgen für eine verkürzte Bauzeit wegen problemloser Vorfertigung, der Rohstoff Holz ist CO2-neutral und kann vergleichsweise einfach je nach Behandlungsweise entsorgt werden. Zudem sind nachwachsende Holzbaustoffe aus regionalem Anbau ökonomisch und ökologisch vorteilhaft.
Beliebte Holzbauweisen sind die Holzskelettbauweise (Holzständerbauweise) wie in z. B. Fachwerkhäusern, der Holzrahmenbau (z. B. Stegträger), Holztafelbau (häufig bei Fertighäusern) und Massivholzbauten wie bei den typischen Blockhäusern. Während früher vermehrt Holzbalken verbaut wurden, so wird Holz heute eher als flächiger Holzwerkstoff eingesetzt. Zu den nachwachsenden Holzbaustoffen zählen vor Allem die Fichte, Tanne, Douglasie, Lärche, Buche und Ahorn.
Überdies wird Holz auch für Holzfenster und Holztüren verwendet. Vorwiegend kommen hier Fichte, Kiefer, Eiche und Lärche zum Einsatz. Während heute viele Bauherren auf Fenster und Türen aus Kunststoff oder Aluminium setzen, so wird der etwas höhere Preis für dementsprechend aus nachwachsenden Holzbaustoffen gefertigte Fenster und Türen durch eine gute Wärmedämmung, einen exzellenten Schallschutz und bei richtiger Pflege eine sehr langen Lebensdauer gerechtfertigt.
Dämmstoffe werden heute aus einer Vielzahl unterschiedlicher nachwachsender Rohstoffe hergestellt und vielfach als ökologische Dämmstoffe vermarktet. Häufig werden hierzu Holzprodukte, Zellulose aber auch Flachs, Hanf, Stroh, Kork, Schafwolle und Schilf und sogar Kokos oder Roggenschrotgranulat genutzt. Allen nachwachsenden Dämmstoffen ist gemein, dass sie das Wohnklima unterstützen, keine Chemikalien ausdünsten und am Ende der Nutzungsdauer je nach Verarbeitung vergleichsweise leicht entsorgt bzw. recycelt werden können.
Da ihre Wärmeleitfähigkeit nicht so hoch wie mineralische oder synthetische Dämmstoffe ist, geht die Verwendung von nachwachsenden Dämmstoffen meist mit einer höheren Dämmdicke einher. Zudem werden auch die nachwachsenden Dämmstoffe nicht "pur" eingesetzt, sondern, um den Brandschutz zu gewährleisten und eine Verwitterung zu vermeiden, werden ihnen Zusatzstoffe beigemengt. Zudem bedarf der Einsatz einiger weniger nachwachsender Dämmstoffe wie z. B. Stroh als Dämmung eines Strohhauses einer gesonderten, individuellen Bauzulassung.
Material | Wärmeleitfähigkeit | Rohdichte | Spezifische Wärmekapazität | Dampfdiffusions-widerstand |
---|---|---|---|---|
lose Holzspäne | 0,045 bis 0,055 (W/mK) | 70 bis 140 (kg/m3) | 2100 (J/kgK) | 1 bis 2 |
Holzfaser-dämmplatten | 0,040 bis 0,055 (W/mK) fest; 0,040 (W/mK) flexibel | 40 bis 60 (kg/m3) fest; 160 bis 250 (kg/m3) flexibel | 2100 (J/kgK) | 1 bis 2 fest; 5 bis 10 flexibel |
Zellulose | 0,040 bis 0,045 (W/mK) eingeblasen; 0,040 (W/mK) Platten | 35 bis 60 (kg/m3) eingeblasen; 70 (kg/m3) Platten | 2200 (J/kgK) eingeblasen; 2000 (J/kgK) Platten | 1 bis 1,5 eingeblasen; 2 bis 3 Platten |
Flachs | 0,040 (W/mK) | 30 (kg/m3) | 1600 (J/kgK) | 1 bis 2 |
Hanf | 0,040 (W/mK) Matten; 0,048 (W/mK) lose | 24 bis 42 (kg/m3) Matten; 60 bis 80 (kg/m3) lose | 1600 (J/kgK) | 1 bis 2 |
Roggenschrot-granulat | 0,050 (W/mK) | 105 bis 115 (kg/m3) | 1950 (J/kgK) | 2 bis 3 |
Schafwolle | 0,040 (W/mK) | 18 bis 30 (kg/m3) | 1700 (J/kgK) | 1 bis 2 |
Kork | 0,040 (W/mK) Platten; 0,045 (W/mK) Granulat | 70 bis 80 (kg/m3) Granulat; 100 (kg/m3) Platten | 1800 (J/kgK) | 1 bis 2 Granulat; 5 bis 10 Platten |
Schilf | 0,045 bis 0,055 (W/mK) | 190 bis 225 (kg/m3) | k.A. | 2 |
Natürliche, nachwachsende Bodenbeläge als Baustoff sind aus Nachhaltigkeitsgründen vielen synthetischen Bodenbelägen weit überlegen. Sowohl bei der Herstellung als auch bei der Nutzung, Nachnutzung und Entsorgung bieten diese Vorteile hinsichtlich Gesundheit, Umwelt und Klimaschutz.
Das Angebot an verschiedenen Bodenbelägen wie Parkett, Dielen oder auch Holzpflaster ist vielfältig. Sie weisen ein geringes Allergiepotenzial, gesundes Innenraumklima, bessere Schmutzabweisung und einen geringen Entsorgungsaufwand auf. Bei der Auswahl der Hölzer sollte man jedoch darauf achten, dass diese nachhaltig angebaut wurden und aus einheimischer Forstwirtschaft stammen. Außerdem sollte man beim Verlegen und der Oberflächenbehandlung auf formaldehydhaltige Leime und lösemittelhaltige Lacke verzichten.
Linoleum als nachwachsender Baustoff wird häufig mit PVC verwechselt, besteht jedoch aus pflanzlichen und mineralischen Stoffen wie Leinöl, Holz- und Korkmehl, Kalksteinmehl, Baumharz und natürlichen Pigmenten. Linoleum fühlt sich warm an, ist gut zu reinigen und wirkt antistatisch. Als „Bahnenware“ wird Linoleum auf ein Jutenetz aufgewalzt und auf den glatt geschliffenen Estrich geklebt. Nachteilig sind ein evtl. auftretender Linoleumgeruch. Linoleum-Fertigböden können zudem Formaldehyd ausdünsten.
Weitere beliebte Bodenbeläge als nachwachsender Baustoff sind Korkböden, bei denen zwischen Korkfliesen und Kork-Fertigparkett aus Korkfurnier unterscheidet und Naturfaser-Teppichböden aus Schafwolle, Kokosfasern sowie Sisalfasern.
Ein weiterer, wichtiger Bereich, in denen nachwachsende Baustoffe an Bedeutung gewinnen, ist der der Lacke und Farben. Dabei werden gerade die sonst umwelt- und gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe wie Weichmacher, Lösemittel und Biozide durch nachwachsende, umweltfreundliche ersetzt.
So kommen als Bindemittel Leinöle oder natürliche Baumharze zum Einsatz, die dafür sorgen, dass die einzelne Farbkomponenten zusammengehalten werden. Auf synthetische und schwermetallhaltige Pigmente als auch auf Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Biozide oder Flammschutzmittel wird bei Naturfarben hingegen gänzlich verzichtet. Als Alternative zu Lösemitteln werden zudem lösemittelfreie Lacke und Farben auf Wasserbasis angeboten, die vor Allem das Innenraumklima nicht belasten.
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