Letzte Aktualisierung: 26.08.2024

Innendämmung im Altbau: Geeignete Dämmstoffe, Problemfälle & Kosten

  • Innendämmung wird im Altbau häufig eingesetzt, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, etwa bei denkmalgeschützten Fassaden oder engen Reihenhäusern. Sie ist oft die einzige Möglichkeit, die Energieeffizienz zu verbessern, ohne das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes zu verändern.
  • Vorteile: Innendämmung ist meist kostengünstiger und schneller umzusetzen als Außendämmung, da keine Gerüstkosten anfallen. Außerdem kann sie flexibel an den Innenraum angepasst werden. Nachteile: Wärmebrücken sind schwer vermeidbar, was zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmel führen kann. Außerdem reduziert die Innendämmung die Wohnfläche und erfordert eine fachgerechte Ausführung, um Bauschäden zu vermeiden.
  • Materialien für die Innendämmung sind häufig Styropor (Polystyrol), Mineralwolle, Holzweichfaser- und Kalziumsilikatplatten sowie Leichtlehmziegel. Während Styropor günstig und leicht zu verarbeiten ist, bietet es schlechteren Brandschutz. Mineralwolle, Kalziumsilikat- oder Holzweichfaserplatten sind diffusionsoffen und umweltfreundlicher, aber teurer und aufwendiger in der Verarbeitung.
  • Zuschüsse für Innendämmung: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Zuschüsse von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten für Innendämmungen. Weitere Zuschüsse und zinsgünstige Kredite sind möglich, wenn bestimmte Effizienzhausstandards erreicht werden. Eine Energieberatung mit iSFP hilft, die optimale Innendämmung und Förderkombination zu ermitteln.
  • Pflicht-Dicke der Innendämmung: Um bei Sanierungen gemäß §48 Gebäudeenergiegesetz (GEG) die vorgeschriebenen U-Werte (häufig: 0,24 W/m2K) zu erreichen, sind hierfür typischerweise Stärken von 8 bis 12 cm erforderlich, abhängig von der Wärmeleitfähigkeit des gewählten Dämmmaterials. Die genaue zusätzliche Dicke variiert je nach den baulichen Voraussetzungen.

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Vergleich von Innendämmung und Außendämmung

Ein direkter Vergleich beider Dämmweisen hinsichtlich der Qualität der Dämmschicht führt dazu, der Außendämmungfast immer den Vorzug zu geben. Bei ihr überwiegen nun mal die Vorteile. Wird eine Außendämmung optimal ausgeführt, sind unerwünschte Wärmebrücken beispielsweise nahezu komplett vermeidbar, während man diese bei der Innendämmung eines Altbaus teilweise nur schwer vermeiden kann.

Aber: Eine Außendämmung ist aufwendiger als eine Innendämmung und mehr Aufwand kostet vielfach mehr Geld.

Es gibt Fälle, wo eine energetische Verbesserung der Klimabilanz eines Gebäudes nur mit einer Innendämmung zu erreichen ist. Dann beispielsweise, wenn die Außenfassade unter Denkmalschutz steht oder Teil einer optischen Einheit wie bei Reihenhäusern ist und man diese nicht verändern darf.

Auch Fachwerk wird Großteils von innen gedämmt, um die Optik nach außen hin zu belassen. Gegen eine fachgerechte Innendämmung ist nichts einzuwenden, sie ist immer besser, als keine Dämmung.

Tabelle: Wie stark muss die Innendämmung sein? (Bestehende Wand R = 1)
Dämmstoff Wärmeleitfähigkeit Dämmstoff-Dicke gem. GEG-Pflicht 0,24 W/(m2·K) Dämmstoff-Dicke gem. BEG-Pflicht 0,20 W/(m2·K)
EPS (Styropor) 0,030 bis 0,035 W/(m·K) 10,29 cm 13,00 cm
Mineralwolle 0,032 bis 0,040 W/(m·K) 11,40 cm 14,40 cm
Holzfaserplatte 0,035 bis 0,042 W/(m·K) 12,19 cm 15,40 cm
Glaswolle 0,065 bis 0,070 W/(m·K) 21,38 cm 27,00 cm

Doch genau das ist der Punkt. Die Innendämmung ist Großteils zwar einfacher und schneller zu realisieren als die Außendämmung, stellt dafür aber eine handwerkliche Herausforderung dar:

Wird sie mangelhaft ausgeführt, schränken die Mängel nicht nur die Dämmwirkung ein oder machen diese zunichte, sondern produzieren womöglich Schäden an der Bausubstanz, für deren Beseitigung man wiederum tief ins Portemonnaie greifen muss.

Man sollte also neben den Vorteilen der Innendämmung (geringerer Aufwand, geringere Kosten, schnellere Aufheizbarkeit als eine Außendämmung) auch über ihre Nachteile Bescheid wissen.

Mögliche Nachteile einer mangelhaften Innendämmung

Neben den eingangs schon erwähnten Wärmebrücken können bei einer unfachmännischen Ausführung folgende Probleme auftreten:

  • der nicht optimale Wärmeschutz im Sommer
  • der nicht optimale Brandschutz bestimmter Dämmstoffe wie Styropor
  • die wegen der Dämmschicht verkleinerte Wohnfläche
  • das Beeinträchtigen der Bewohner der Räume, wenn diese im Nachhinein von innen gedämmt werden
  • die verminderte Möglichkeit, die gedämmten Wände in das Raumgestaltungskonzept einzubeziehen
  • das Risiko, dass mit der Innendämmung unerwünschte Wärmebrücken entstehen
  • das Risiko einer Tauwasserbildung zwischen Innendämmung und kalter Außenwand und infolgedessen die Bildung von Schimmel, Stock und Schwamm
  • das verzögerte Trocknen der Außenwand

Während man mit den fünf zuerst genannten Nachteilen trotzdem noch recht energiesparend und gesund wohnen kann, können die zuletzt genannten Nachteile einer Innendämmung für eine deutliche Beeinträchtigung der Wohnbehaglichkeit und Wohngesundheit sorgen.

So kann der Nachteil der Tauwasserproblematik so schlimm werden, dass die Innendämmung ersetzt werden muss. In diesem Worst Case zahlt man nicht nur die neue Dämmschicht, sondernauch die Entsorgung der alten. Von dem Aufwand und Ärger über die Renovierung ganz zu schweigen.

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Maßnahmen zur Innendämmung von Gebäudeteilen

Doch nicht nur die fachgerechte Ausführung der Innendämmung, die man unbedingt Fachleuten überlassen sollte, entscheidet über Wohl und Wehe der Investition in diese energetische Sanierungsmaßnahme.

Schon das Konzept zur Innendämmung muss genau überlegt und geplant sein. Denn die Innendämmung kann vom Dach bis zum Keller ausgeführt werden oder Dach und / oder Keller aus der von innen angebrachten Dämmschicht ausschließen. Die möglichen Baustellen der Innendämmung verdeutlicht folgende Liste:

  • das innenseitige Dämmen der Außenwände
  • das Dämmen der Innenwände
  • die innenseitige Dämmung der Geschossdecke (Decke des Raums)
  • die Dämmung der obersten Geschossdecke (die zugleich den Fußboden des Dachbodens bildet), was das Dach aus der Dämmung ausschließt
  • die Dämmung der untersten Geschossdecke (die zugleich den Fußboden des Kellers bildet), was den Keller aus der Dämmmaßnahme ausschließt
  • die Dämmung des Dachs von innen (zum Beispiel mit Untersparrendämmung und/oder Zwischensparrendämmung)
  • die Dämmung des Kellers von innen (Wände und/oder Decke und/oder Boden)

Kriterien zur Auswahl geeigneter Innendämmstoffe

Gleichfalls entscheidend über die Wirksamkeit der Innendämmung ist der für das anstehende Dämmprojekt optimal gewählte Dämmstoff. Heute sind eine ganze Reihe verschiedener Innendämmstoffe zu haben, die sich jedoch in den Eigenschaften, die sie in die Dämmschicht mitbringen, erheblich unterscheiden, da sie aus ganz unterschiedlichen Rohstoffen gemacht sind.

Nicht unwichtig bei der Kaufentscheidung für oder wider einen Dämmstoff zur Innendämmung sollten deshalb Herkunft und Produktion derselben sein, da sie in die Klimabilanz der Dämmung einfließen.

Der Klassiker unter den Dämmstoffen zur Innendämmung ist Polystyrol, besser bekannt als Styropor. Er ist leicht, einfach zu händeln und sehr günstig – und liefert eine hervorragende Dämmleistung. Dafür ist Polystyrol entflammbar und entwickelt brennend giftigen Rauch.

Eine gesündere und umweltfreundliche Alternative zu Styropor ist hingegen Mineralwolle (brennt nicht) und - insbesondere zur diffusionsoffenen Innendämmung wie sie für ein Fachwerk gut ist - Holzweichfaserplatten, Schilfrohr und Leichtlehmziegel. Diese Innendämmstoffe kosten allerdings auch mehr als Styropor-Hartschaumplatten und sind etwas aufwändiger zu verarbeiten.

Trotz der vergleichsweise geringen Wärmespeicherkapazität sind Kalziumsilikatplatten als Innendämmung immer dann eine gute Lösung, wenn es um feuchtebelastete Räume wie z. B. Keller geht. Das poröse Material puffert zeitweise auftretende Feuchtigkeit und trocknet schnell wieder aus. Zudem ist Kalziumsilikat hochalkalisch, was die Bildung von Schimmelpilz verhindert.

Kostenschätzung und Kostenvoranschläge für Innendämmungen

Die Kosten für eine Innendämmung sind von sehr vielen Variablen abhängig, unter anderem

  • dem Dämmstoff,
  • der Art und Weise der Dämmung und
  • der Quadratmeter, die gedämmt werden sollen.

Dennoch gibt es grobe Kostenschätzungen für Innendämmungen, die einer ersten Orientierung dienen können. So kann man für eine Innendämmung für ein Einfamilienhaus mit z. B. einer Wohnfläche mit 125 m2 mit einer Dämmschichtdicke von 8 cm und einer Wärmeleitfähigkeit (U-Wert) von 0,035 ) mit Kosten von etwa 6.000 Euro rechnen.

Da aber immer die baulichen Gegebenheiten die Innendämmpreise erheblich beeinflussen, sollte man sich im Vorfeld einer Auftragserteilung immer mehrere Kostenvoranschläge für eine Innendämmung einholen und sorgfältig miteinander vergleichen. Im Zweifelsfall kann auch ein Energieberater oder ein Baugutachter hinzugezogen werden.

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