Letzte Aktualisierung: 21.02.2024

Dachausbau: Alle Gewerke & Kosten im Überblick

Welche Gewerke gehören zum Dachausbau? Wie werden das Dach und die Giebel gedämmt? Was muss man beim Dachfußboden beachten? Was kosten Gauben und Wechsel? Wann wird die Treppe eingebaut? Welche Förderungen gibt es?

Der Dachausbau, auch Dachgeschossausbau bzw. Dachbodenausbau genannt, ist eine nach Bauordnungsrecht genehmigungspflichtige Maßnahme im Bereich des Innenausbaus von Gebäuden. Er dient dazu, aus dem Dachboden eines Hauses, der bislang beispielsweise als Lagerraum für Hausrat oder Trockenraum für Wäsche genutzt wurde, bewohnbaren Raum zu machen. Der Dachausbau umfasst bauliche Maßnahmen wie die Bodengestaltung, die Belichtung mit neuen Dachfenstern, den Ausbau von z. B. Dachgauben und die Gestaltung der Zugangstreppe. Aus energetischer Sicht wird beim Dachausbau heute immer auch die Zwischendecke als auch das Dach häufig zwischen und auf den Sparren gedämmt.

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Planung und Koordination der Dachausbau-Gewerke

Mit dem Ausbau eines bislang unbewohnbaren und lediglich als Abstellraum, Speicher oder Wäschetrockenraum genutzten Dachbodens schaffen Sie extra Wohnraum. Und das - im Vergleich zu heutigen Quadratmeterpreisen - auf vergleichsweise günstige Weise.

Allein durch Dachausbauten und Aufstockungen auf bestehende Wohngebäude können laut einer 2016 erschienenen Studie von Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann, TU Darmstadt, über eine Million neue Wohnungen entstehen!

Auch die Wertigkeit der Immobilie steigt mit dem Dachausbau nicht nur wegen des hinzu gewonnen Wohnraums. Denn bestenfalls ist der Dachausbau mit einer energetischen Dachsanierung kombiniert, die die Energiebilanz des kompletten Gebäudes verbessert.

Beim Dachausbau sind jedoch eine Vielzahl von Gewerken zu beachten und somit auch unterschiedlichste Handwerker zu koordinieren. Daher ist die Planung des Dachausbaus besonders wichtig, bevor es an die Umsetzung geht.

Raumnutzung und -aufteilung

Wie sollen die ausgebauten Dachräume später genutzt werden? Soll es sich um eine einfache Stauraumerweiterung handeln, wird es ein Rückzugsraum oder entsteht ein umfassendes Zimmer – typisch sind hier z.B. Schlafzimmer oder Büroflächen im offenen Loft-Stil. Wichtig ist dies vor allem für die Temperatur. Denn Stauraum kann natürlich Kaltraum bleiben – es braucht also wenig Dämmung. Bei allen anderen Räumen ist die umfassende Dämmung sinnvoll.

Wichtig: Bei der Beurteilung der Ausbaueignung eines Dachgeschosses spielt außerdem die Größe (nutzbare Grundfläche mal lichte Höhe) des Dachbodens eine Rolle. Sie ergibt sich unter anderem aus der Dachneigung (möglichst nicht kleiner als 35 Grad) und der Raumhöhe (möglichst nicht niedriger als 2,30 Meter).

Liegt der ausgebaute Dachraum in der thermischen Hülle, so muss natürlich auch der notwendige Luftwechsel durch Fenster oder eine Lüftungsanlage sowie eine entsprechende Beheizung berücksichtigt werden. Je nach der Dachraumnutzung können fest mit der Zentralheizung verbundene Heizkörper oder z.B. auch hochreaktive Infrarotheizungen zum Einsatz kommen.

Eine ebenso wichtige Implikation der Raumnutzung ist jene der zu erwartenden Flächenlasten auf den Boden. Reiner Stauraum ist in statischer Hinsicht i.d.R. unproblematisch. Sollen jedoch schwere Möbel, ein Badezimmer oder sogar eine Küche integriert werden, so sollte unbedingt die grundsätzliche Eignung der vorhandenen Statik entsprechend vorab von einem Statiker geprüft werden.

Zudem muss je nach geplanter Raumnutzung die Belichtung des Dachgeschosses gewährleistet sein: Hier kommt es auf die gegebenenfalls bereits vorhandenen Dachfenster und Dachgauben und die Möglichkeit zu deren Sanierung und Ausbau ebenso an wie auf die Möglichkeit, neue Dachfenster und Dachgauben zu installieren.

Baurecht & Brandschutz

Der Ausbau des Dachraums ist in der Regel eine Nutzungsänderung – mit entsprechenden Vorgaben durch das Baurecht. Bleibt man dabei innerhalb einer Gebäudeklasse, ist dies weitgehend unproblematisch. Schwierig wird es, wenn das Gebäude dann von den Gebäudeklassen 1-3 in die Gebäudeklasse 4 wechselt.

Typisch ist dies aber dann der Fall, wenn die oberste Geschossebene (dann der Boden des genutzten Dachraums) über 7 Meter über dem umgebenden Erdreich liegt. Dann nämlich kommen erhöhte brandschutztechnische Anforderungen zum Tragen – mit entsprechend hohem Abstimmungsbedarf und deutlichen Auswirkungen auf die Kosten der Maßnahme.

In der Regel ist der Dachausbau genehmigungspflichtig. Da Dachausbauten in Deutschland Ländersache sind, müssen Sie sich hierzu an das für Sie zuständige Bauamt wenden und sich nach dem örtlichen Bauantragsverfahren erkundigen. Der Dachausbau selbst unterliegt den geltenden Vorschriften der Bauordnung Ihres Bundeslandes. Diese regelt zum Beispiel die Auslegung der Dachgauben – sowohl bautechnisch als auch brandschutztechnisch – und der Fensteröffnungen.

Statische Anforderungen

Die wichtigste Voraussetzung, die ein Dachboden erfüllen muss, damit er zu Wohnraum ausgebaut werden kann, ist statischer Art: Denn allein die extra Materialien, mit denen Sie den Ausbau realisieren, bilden mit ihrem Eigengewicht eine zusätzlich Last, die auf die bestehende Konstruktion drückt.

Denn auch wenn die Dämmung leicht ist, so sind die hier typischerweise anzusetzenden 30 – 50 kg/m2 für Dämmung und Innenverkleidung bei der Bemessung der Dachbalken nicht berücksichtigt worden. Gerade bei älteren Gebäuden (meist vor 1960) muss die Dachkonstruktion dann verstärkt werden. Typisch ist hierbei das Aufdoppeln der Träger mit einer engen Verschraubung, so dass der alte und der neue Träger zusammen als Einheit wirken. Nur so trägt das Dach auch nach dem Ausbau.

Hinzu kommen dann noch das Gewicht der Einrichtung des ausgebauten Dachgeschosses und das Gewicht seiner Bewohner, das statisch aufgefangen werden muss.

Expertentipp: Holen Sie sich zur Prüfung der Gebäudestatik unbedingt einen Experten ins Haus, der vor Ort untersuchen kann, in welchem Zustand dieses ist, und Sie bei einer Eignung des Dachs zum Ausbau über die weitere Vorgehensweise aufklärt.

Für einen Dachausbau sprechen auch eine ordnungsgemäße Treppe, die sicheren Zugang zum Dachboden gewährt sowie Rettungswege, zum Beispiel in Form großer Fenster mit erreichbarer Rettungsleiter. Und nicht zuletzt muss die Versorgung des Wohnraums im ausgebauten Dach mit Strom, Wärme und gegebenenfalls Wasser gewährleistet sein.

Bauphysik & Feuchteschutz

Gerade bei aufgedoppelten Konstruktionen kommt man beim Dachausbau aber auch zu bauphysikalisch kritischen Punkten. Denn mit dem neuen Dachaufbau sollte in der Regel eine innenliegende Dampfsperre oder zumindest eine Dampfbremse eingebaut werden. Sie sollte den Raum innenseitig gegen den Außenraum umschließen und an ähnlich wirkende Schichten anbinden. Gerade Durchdringungen können dabei Tauwasserausfall bedingen - der bei Holzkonstruktionen auch langfristig standsicherheitsgefährdend wirken kann.

Da der Feuchteschutz im Nachgang auch durch andere Bauteile nicht durchstoßen werden sollte (typisch sind hier z.B. Elektroverteilungsdosen) sollte die Folie vor mechanischer Belastung geschützt werden. Möglich ist dies z.B. durch die ergänzende Montage einer zweiten Installationsschicht mit ergänzender Dämmung, in der Kabel geführt werden können. Sie darf als Faustregel aber nicht mehr als 1/3 der Dämmtiefe des Gesamtbauteils ausmachen, um feuchtetechnisch unproblematisch zu sein.

Die wichtigsten Dachausbau-Gewerke im Detail erklärt

Der Dachausbau lässt sich in einzelne voneinander abgegrenzte und in voneinander gegenseitig abhängige Gewerke unterteilen.

Tabelle 1: Die wichtigsten Handwerke und Gewerke beim Dachausbau
Dachdecker Dach aufnehmen und eindecken
Tischler Innenausbau, Dämmung, Fußboden, Dachfenster, Gauben
Treppenbauer Metallbauarbeiten und Tischlerarbeiten
Elektriker Elektroinstallationen
Heizungsbauer Heizkörper oder Fußbodenheizung
Sanitär Anschluss an An- und Abwasser, Klempnerarbeiten
Maler Wände verputzen und streichen

Treppe zum Dachboden

Damit die Handwerker sicher ins Dachgeschoss kommen und um das Ausbaumaterial anzuliefern, wird in aller Regel zuerst eine Behelfstreppe erstellt. Alternativ kann das Ausbaumaterial auch über das Dach selbst angeliefert werden. Bei kleineren Dachausbauten reicht es jedoch auch aus, eine stabile Leiter an der Dachbodenluke anzustellen. Die eigentliche Treppe wird jedoch immer erst zum Schluss nach dem Dachausbau eingebaut, um Kratzer etc. zu vermeiden.

Wer sich für eine neue Treppe zum ausgebauten Dach interessiert, der sollte verschiedene Treppen-Studios besuchen und sich dort preislich aber auch hinsichtlich Treppenart und Design orientieren. In aller Regel bietet der Treppenanbieter Ihnen die Treppe inklusive Montage an.

Die Erstellung des Treppenwechsels bzw. Deckenloches zum Dachgeschoss ist hierbei i.d.R. nicht inbegriffen. Für die Erstellung des Deckenloches - dieses wird von einem Tischler erstellt - können Sie bei typischen Maßen von etwa 1,20 x 2,60 von rund 500 bis 700 Euro netto ausgehen. Hinzu kommt - sofern keine Einhausung im Dachgeschoss geplant ist - ein Geländer als Absturzsicherung vom Dachraum zur Treppe.

Vor der finalen Beauftragung der Treppe sollten Sie in jedem Fall die Planung des Dachausbaus abgeschlossen haben, da die Art und vor Allem Dicke des Dachbodenbelags feststehen muss, um die konkreten Maße der Treppe beauftragen zu können!

Dachausbau-Kosten: Eine 90 Grad-Treppe (1/4 gewendelt) bzw. 180 Grad-Treppe (1/2 gewendelt) als beidseitige Stahlwangentreppe kostet mit Handlauf und inklusive Einbau rund 7.500 Euro. Eine ähnlich ausgestattete Zweiholmtreppe mit Eichenstufen und pulverbeschichteten Holmen kostet rund 6.500 Euro. Varianten aus Holz sind inkl. Montage ab etwa 5.000 Euro zu haben.

Dachfußbodendämmung und -aufbau

Der Dachfußboden sollte/ muss gedämmt sein. Während man bei älteren z. B. Fachwerkhäusern den Fußboden und -dämmung auf den freiliegenden Holzbalken ("Sichtbalken") aufbaut, bilden die Sparren in heutigen Dachkonstruktionen den eigentlichen Dachfußboden. Die Zwischenräume der Sparrendecke werden mit Dämmstoff gefüllt. Bei Verwendung von Mineralwolle sollten Schutzanzüge und Masken getragen werden.

Dann werden die Fußbodenverlegeplatten (OSB-Platten) mit z.B. 22 mm Dicke verlegt. Zwischen den Holzbalken und den darauf verschraubten Verlegeplatten sollten spezielle Folien gelegt werden, um die Übertragung von Trittschall zu minimieren und Knarzgeräusche aufeinander reibender Hölzer zu vermeiden.

Wenn die Raumhöhe ausreichend Spielraum bietet, können alternativ zu den vorgenannten Verlegeplatten zur zusätzlichen Wärmedämmung der unteren Etage auch Trockenestrich-Elemente mit Holzfaser- oder Mineralwolledämmung (Gesamt-Dicke 30 mm) oder -kaschierung verwendet werden. Ein typischer Dachboden ist dann bei 20 cm dicken Sparren bis Oberkante Fertigfußboden (kurz OKF, OKFF oder OKFFB) häufig rund 25 cm dick. Nun kann der Tischler bereits mit dem eigentlichen Dachausbau beginnen.

Dann folgt auf einer Trittschalldämmung der Dachfußbodenbelag. Während Teppich sehr dünn ist und auch den Schall sehr effektiv dämmt, wird der Dachfußbodenaufbau durch Parkett oder Laminat natürlich dicker. Hinsichtlich des Trittschalls lohnen sich teurere, dickere Parkettböden eher als günstigere, dünnere Laminatalternativen.

Viele dünnere Laminatböden können schwimmend verlegt auf dem ebenfalls elastischen, hölzernen Dachfußboden den Belastungsdruck von oben nicht ausreichend lange aushalten, sodass sich in der Mitte Spalten bilden können, der Laminatboden bricht quasi an den Verlegestellen nach erfahrungsgemäß etwa 5 Jahren auseinander. Dabei reicht es auch nicht aus, den seitlichen Druck zu erhöhen. Beim Parkett ist dies nicht zu erwarten, da Parkett verklebt wird. Beim Dachausbau lohnt es sich also, für das Parkett etwas mehr auszugeben, als beim Laminat zweimal zu bezahlen.

Dachausbau-Kosten: Die Fußbodenverlegeplatten kosten inkl. Verlegung rund 15 Euro pro m2. Für den Fußbodenbelag inkl. Fußleisten und Verlegung, je nachdem, ob man Parkett, Laminat oder Teppich wünscht, kann man mit 50 bis 75 Euro pro m2 kalkulieren. Der Dämmstoff für den Dachfußboden fällt nicht sehr ins Gewicht, hier kann man mit rund 10 Euro pro m2 rechnen. Für einen Dachausbau mit 50 m2 muss man daher für den Boden mit Kosten von 3.750 bis 5.000 Euro.

Gauben und/ oder Dachflächenfenster

Dachgauben schaffen gerade dort Stehhöhe, wo der Kniestock niedrig ist. Da sie das äußere Erscheinungsbild des Daches ändern, müssen sie in der Regel genehmigt werden. Man unterscheidet bautechnisch Schellgauben, Spitzgauben/ Dreieckgauben, Flachgauben und Fledermausgauben. Ihr großer Vorteil ist, dass man aufgrund ihrer Höhe nutzbaren Wohnraum in der Gaube hinzugewinnt und durch das stehende Fenster der Gaube viel Licht in den Dachraum gelangt.

Dachgauben erfordern aber einen weitaus höheren Handwerks-, Material- und auch Kostenaufwand, da eine Einrüstung notwendig wird, die Dachentwässerung neu installiert und das Gaubenflachdach abgedichtet und isoliert werden muss.

Dachflächenfenster ("liegende Fenster") lassen sich im Vergleich zu Gauben deutlich einfacher einbauen und unterliegen wie bereits erwähnt auch keinerlei bauaufsichtlichen Auflagen.

Folgende Fenstermaße werden für Aufenthaltsräume im Dachgeschoß abgeleitet von DIN 5034 „Tageslicht in Innenräumen“ für Fenster in Räumen mit senkrechten Wänden empfohlen:

  • Fensteroberkante: 2,00 m über dem Fußboden,
  • Fensterunterkante: 0,90 m über dem Fußboden (bei Dachfenstern mit Untenbedienung auf ca. 1,10 m)

Laut der Norm DIN 5034 sollte die Breite des durchsichtigen Teils des Fensters (Summe der Breiten aller Fenster) wenigstens 55 Prozent der Breite des Wohnraumes entsprechen.

Daher empfiehlt sich bei dicht beieinander liegenden Sparren ein sogenannter "Sparrenwechsel". Bei einem Sparrenwechsel wird ein Sparren mit einer Motorsäge durchtrennt, sodass ein breiteres Dachfenster eingebaut werden kann. Dies kostet pro Wechsel etwa 100 Euro.

Neben der Größe der Fenster für die Ausleuchtung ist aber auch ihre Anordnung im Raum für die architektonischen Belange von Bedeutung; exakt genau in der Mitte und symmetrisch ist oft langweilig. Zudem lohnt es sich, beim Dachausbau kein Standard-Innenfutter zu nutzen, sondern die Laibung mit Rigips-Platten so zu verkleiden, dass sie funktional ist und am meisten Licht einlässt.

Dachausbau-Kosten: Eine Gaube mit Flachdach mit rund 3 m Breite und Abdichtung, Verkleidung und Isolierung kostet etwa 8.500 Euro. Hinzu kommt die Baustelleneinrichtung inkl. Gerüst mit 1.500 Euro und die Gaubenfenster zu jeweils 1.500 Euro (1 m x 1,2 m). Dachflächenfenster kosten hingegen mit Einbau nur rund 2.000 bis 2.500 Euro, je nachdem, auf welchen Hersteller und Ausstattung man setzt. Ein Sparrenwechsel kann man mit rund 150 Euro kalkulieren. Für 2 größere Dachflächenfenster können Sie dann beim Dachausbau mit rund 5.000 Euro rechnen.

Tipp: Viele weitere Informationen über Auswahl, Einbau und Kosten von Dachfenstern finden Sie in unserem » Dachfenster-Ratgeber.

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Dämmung der Sparren

Beim Dachausbau sollte man, sofern nicht bereits geschehen, das Dach auch dämmen. Hierzu gibt es bei einem normalen Spitzdach die Möglichkeit der Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung. Ist der Sparren tief genug (rund 20 cm), so ist das Dämmen der Zwischenräume zwischen den Sparren in der Regel ausreichend.

Eine zusätzliche Untersparrendämmung nimmt grundsätzlich Wohnraum weg. Ist der Sparren nicht tief genug, so ist sie in Kombination mit einer Zwischendämmung hinsichtlich des Wärmeschutzes empfehlenswert.

Zum Dämmen selbst kommt Mineralwolle, Hanf, Holzwolle uvm. als Rolle oder Klemmfilz zum Einsatz. Typische Dachdämmmaterialien besitzen eine Wärmeleitgruppe (WLG) bzw. Wärmeleitstufe (WLS) von 030 bis 040. Da man jedoch eine Dampfbremse einbaut, ist der Effekt eines ökologischen Dämmstoffes in der Praxis letztlich hinfällig (im Gegensatz zur Dämmung des Dachfußbodens).

Beispiel für eine Material-Kostenkalkulation einer 120 m<sup>2</sup> Zwischensparrendämmung beim Dachausbau
Bedarf Material Einzel-Preise Gesamt-Kosten
120 m2 Klemmfilz WLG 035, Rolle, Dicke: 160 mm Breite 1200 mm, nicht brennbar (Baustoffklasse A1) 7,95 € pro m2 954,00 €
2 Rollen á 1,5 x 40 m Dampfbremsfolie, Klimamembran auf Polyamidbasis mit Spezialvlies, Euroklasse: E normal entflammbar 139,95 € pro Rolle 279,90 €
5 Rollen á 40 m Folienklebeband zur Verklebung der Überlappungsbereich der Dampfbremsfolie (40 m Länge x 60 mm Breite) 22,95 € pro Rolle 114,75 €
3 Rollen á 25 m Dichtband zur Verklebeung der Anschlüsse der Dampfbremsfolie an Decken, Wände und Böden (25 m Länge x 60 mm Breite) 18,75 € pro Rolle 56,25 €
8 Kartuschen á 310 ml Dichtkleber zur luftdichten, dauerhaft elastischen Verklebung von Dampfbremsfolie auf Mauerwerk, Beton, Putz, Holz und Metall 8,95 € pro Kartusche 71,60 €
Summe1.476,50 €

Alternativ zur Zwischensparrendämmung von innen hat sich die Einblasdämmung im Dach bewährt. Dafür werden die Dachsparren mit Holz verkleidet und anschließend der so entstandene Hohlraum mit flockigen Dämmstoffen gefüllt, vorausgesetzt, die Unterspannbahn der äußeren Dachhaut ist intakt.

Wie teuer es wird, wenn Sie ihr Dach nachträglich dämmen, das hängt von der Dachgröße, der Dämmmethode, dem Dämmstoff ebenso ab, wie davon, ob Sie die Dachdämmung selbst vornehmen oder einen Fachhandwerker damit beauftragen. Die Zwischensparrendämmung ist in jedem Fall eines der Gewerke des Dachausbaus, das man in Eigenleistung gut erbringen kann.

Dachausbau-Kosten: Bei einem Dachausbau mit einer Grundfläche von 50 m2 müssen Sie mit rund 60 m2 zu dämmender Dachfläche rechnen (Satz des Pythagoras a2 + b2 = c2). Klemmfilz WLG 035 auf Rolle kostet rund 8 Euro pro m2, insgesamt kostet der Dachausbau-Dämmstoff also nur etwa 480 Euro. Hinzu kommen Dampfbremsfolie zu 140 Euro je Rolle (Rolle á 1,5 x 40 m), Folienklebenband, Dichtband und Dichtkleber. Dies sind insgesamt zusätzliche Kosten von etwa 300 Euro. Die reine Zwischensparrendämmung kostet ausgeführt vom Fachbetrieb bei intakter Unterdeckbahn für 60 m2 dann etwa 2.500 Euro. In Eigenleistung müssen Sie lediglich die Materialkosten von 1.000 Euro berechnen.

Elektroinstallationen im Dach

Bevor nun die Verschalung der Wände mit Rigipsplatte erfolgt, werden die Kabel im Dachausbau verlegt. Bevor es an das Verlegen der Kabel geht, sollten Sie sich genau überlegen, wie der Dachraum nach dem Dachausbau räumlich aufgeteilt wird und wo welche Möbel (Schränke, Bett etc.) später stehen sollen. Hiernach entscheidet sich, wo und wieviele Steckdosen verlegt werden und wo z.B. Datenkabel verlegt werden sollen.

Von besonderer Bedeutung, gerade bei kleineren Dachräumen und Dachschrägen, ist zudem die Lichtplanung. Denn sich verändernde Lichtfarben und Intensitäten können zusammen mit der Möblierung und Oberflächengestaltung abwechslungsreiche Raumzonen schaffen.

Grundsätzlich gilt bei der Elektrik im Dach, dass Schalter und Steckdosen möglichst nicht in gedämmte Außenwände geplant und gesetzt werden, da so deren Abdichtung nach dem Aufschneiden der Dampfsperre beeinträchtigt werden könnte. Daher empfehlt es sich, die elektrischen Leitungen

  • im Fußboden,
  • in den Leichtbauwänden und
  • im Drempel/ Kniestock

vorzunehmen.

Wie die elektrische Verkabelung mit der vorhandenen Hauselektrik vorgenommen wird und wie diese erweitert werden muss, um eine entsprechend sichere Hauselektrik zu gewährleisten, muss unbedingt von einem Elektroinstallateur bzw -meister entschieden und ausgeführt werden.

Kabel im Dachboden-Bereich müssen stets über die Balken geführt und in kurzen Abständen (von rund 10 cm) mit Nagelschellen befestigt werden. Für das Einsetzen von Schaltern und Steckdosen in Leichtbauwände, Rigips-Platten und Spanplatten werden entweder Lochschneideaufsätze für die Bohrmaschine für Holz bzw. Stein oder eine Lochsäge benötigt. Eine zusätzliche Schraubverbindung oder Schraubkrallen sorgt dann für eine feste Verbindung mit der Wand, sodass die Steckdose bei z. B. einem festsitzenden Stecker nicht herausgezogen werden kann.

In der Hohlwand werden die Kabel nur sporadisch verlegt, sofern nötig, mit ummanteltem Draht an den Aluminiumprofilen oder mit Schrauben an der Holzkonstruktion. Hammer und Nagel sollten vermieden werden. Die Hohlwand- oder Geräteverbindungsdosen dürfen grundsätzlich nur so tief eingesetzt werden, so dass sie mit einem evtl. später noch aufzubringenden Wandputz an der Vorderkante bündig abschließen.

Dachausbau-Kosten: Je nachdem wie umfangreich die Elektroinstallationen werden sollen (Nur Schalter, Steckdosen, Beleuchtungen und Elektrokabel oder zusätzlich auch Komponenten wie die Verkabelung für das Kommunikationsnetz, die Multimediatechnik oder der Fenster und Alarmanlage), variieren auch die Kosten. Grundsätzlich ergibt sich eine Koste-Aufteilung der Gesamtkosten für die Elektroausbauten von 60 Prozent Arbeitskosten und 40 Prozent Materialkosten. Für einen Dachausbau mit einer Größe von 50 m2 müssen Sie bei Vorliegen eines Stromanschlusses im Dachgeschoss, 4 Steckdosen, einer Lichtleiste im First und 2 TV-Kabeln rund 750 Euro rechnen.

Ausbau der Heizung und Sanitär

Wurden bereits Vor- und Rücklauf in den Dachboden gelegt? Wer in der Bauphase des Hauses vorausschauend auch Leitungen ins Dachgeschoss hat einbauen lassen, der kann jetzt einiges an Geld und Zeit für den nachträglichen Einbau einsparen.

Lediglich bei Spitzböden, die nicht als permanenter Wohnraum (z. B. Schlafzimmer) genutzt werden, kann auf einen eigenen Warmwasser-Heizkörper verzichtet werden. Um dennoch im ausgebauten Dach heizen zu können, empfehlen sich dann Elektroheizungen wie z. B. ein Infrarotheizkörper. Die höheren Stromkosten sind im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Heizwasseranschlusses im Zuge des Dachausbaus deutlich geringer.

Um ein Badezimmer unterm Dach einzubauen, müssen Sie wie bei der Heizung für einen Wasseranschluss und einen Abfluss sorgen. Hierzu müssen eine Steigleitung ins Dach gelegt werden, die zu den Verbrauchsstellen (Wasserhahn, Dusche) geführt wird. Hierzu sollte ein Fachmann vorab prüfen, ob der Ruhe- und der Fließdruck des bestehenden Wassersystems dafür ausreicht. Ansonsten muss z. B. eine Druckerhöhungsanlage eingebaut werden.

Für die Trinkwasserleitungen werden häufig Kupfer- oder Kunststoffrohre mit Schraubfittings eingesetzt. Es empfiehlt sich, die Wasserleitungen innerhalb der Trockenbauwände zu verlegen. So sind keine sichtbaren Schalungen oder Kanäle notwendig. Über Vorwandmodule können sie dann mit den Sanitärobjekten verbunden werden.

Dachausbau-Kosten: Sind bereits Vor- und Rücklauf der Heizung vorhanden, so kostet ein Heizkörper mit Material und Arbeitslohn rund 600 Euro. Die sanitären Zu- und Ableitungen werden deutlich teurer. Hier muss man einerseits die Kosten für die Verlegung im Dachgeschoss als auch andererseits die Kosten die Anschlüsse im Haus selbst berücksichtigen. In einem normalen Einfamilienhaus kann ein Sanitär- und Trinkwasseranschluss schnell um die 2.000 Euro kosten. Wird eine Druckerhöhungsanlage fällig, sollten Sie mit weiteren 2.000 Euro kalkulieren.

Innenverkleidung des Dachraums

Als Abschluss des Dachausbaus wird auf die Dämmung die Dampfbremse aufgebracht. Auf die Innenseite der Dämmung aufgebracht verhindert sie, dass die Feuchtigkeit der Raumluft in die Dachdämmung eindringt und dort an Bauteilen und Dämmung aufgrund der Temperaturdifferenz kondensiert.

Die Dampfbremse wird miteinander mit Überlappung und an den äußeren Rändern zu den Fenstern und Giebel luftdicht verklebt. Hierfür bieten die Hersteller jeweils unterschiedliche Kleber an. Verwenden Sie am besten zueinander passende Kleber und Folien eines Herstellers.

Nun kann optional eine weitere Lage Dämmstoff ("Untersparrendämmung") oder innenraumseitig unterhalb der Dampfsperre eine horizontale Lattung im Abstand von häufig 80 bis 100 cm auf die Sparren aufgebracht werden. Auf diese Latten werden dann die Gipskartonplatten verschraubt. Zum Verschrauben sollten Sie phosphatierte Schrauben verwenden, da diese nicht chemisch mit dem Gips der Platten reagieren.

Den Drempel bzw. Kniestock fertigen Sie nun über mit Boden und Dachbalken verschraubte vertikale Holzleisten in der gewünschten Höhe. Auf die Holzleisten werden Spanplatten oder Gipskartonplatten verschraubt. Deren obere Kante sollte angeschrägt werden, damit sie sich der Dachneigung anpasst. Als nächstes werden alle Öffnungen für Schalter und Steckdosen im Drempel gebohrt und die Kabel durch diese Öffnungen in den Raum geführt.

Giebelwände lassen sich auf zweierlei Art und Weise verschalen. Zum einen gibt es kaschierte Verbundplatten, die auf die Giebelwand geklebt werden. Zum anderen kann eine Vorsatzschale erstellt werden. Hierzu kann entsprechend ein Trockenbausystem an den Dachschrägen und am Boden montiert werden, in das eine Dämmung eingebracht wird. Davor werden dann die Rigips-Platten montiert.

Achtung! Ist die Giebelwand gleichzeitig eine Brandschutzwand, so dürfen in diese (beim Dachausbau aber auch später) keine Nägel eingeschlagen oder Schrauben eingedreht werden. Daher sollte in die Verschalung zumindest eine OSB-Platte eingearbeitet werden, um somit entsprechende Befestigungsmöglichkeiten zu schaffen.

Zum Schluss verspachteln Sie mit einer vom Hersteller empfohlenen Spachtelmasse die Fugen aller Gipskartonplatten. Sind deren Kanten nicht schon ab Werk trichterförmig angebrochen, können sie mit einem Werkzeug eine V-förmige Vertiefung einbringen, um das Verspachteln zu erleichtern. Nach dem Trocknen werden die verspachtelten Bereiche nachgeschliffen.

Nach dem Verspachteln der Fugen können die Gipskartonplatten grundiert werden. Hierzu eignet sich entsprechender Tiefgrund aus dem Baumarkt, den Sie mit einem Quast auftragen oder mit einem Drucksprüher ("Unkraut-Spritze") aufsprühen können. Beim Aufsprühen des Tiefgrund sollten Sie in jedem Fall Augen- und Mundschutz als auch eine Mütze oä tragen, da die Rigips-Grundierung sehr klebrig ist.

Vor dem Streichen der Rigipsplatten sollten dann die Fugen zwischen Dach und Giebel mit Acryl ausgespritzt werden, damit später keine Risse entstehen, wenn das Holz "arbeitet". Hierzu eignet sich normales Maler-Acryl in weiß, das Sie später dann in der gewünschten Farbe überstreichen können. Zum Verfugen mit Acryl empfehlen wir Ihnen einen speziellen Acryl-Abzieher. Tipp von uns: Nach dem Aufspritzen des Acryls auf/ in die Fuge sollten Sie den Abzieher in Seifenwasser eintauchen oder den Wulst mit klarem Fensterreiniger besprühen, so verteilt sich das Acryl wesentlich besser in den Fugen.

Dachausbau-Kosten: Die Kosten für den Innenausbau des Daches sind in hohem Maße von den Materialkosten abhängig und damit von der Größe des Dachraumes. Für die Schalung aus Holz, das Verkleiden der Wände mit Gipskartonplatten und das abschließenden Spachteln (in Oberflächengüte Q2) kann mit etwa 30 Euro pro m2 gerechnet werden. Bei eine Dachfläche von 60 m2 belaufen sich die Kosten auf etwa 1.800 Euro netto. Für das Stellen von Vorsatzschalen an den Giebelwänden mit Metallprofilen, Dämmung, OSB-, Gipskartonplatten und Spachteln (Q2) kann man pro m2 mit etwa 60 Euro rechnen. Das Verschalen von 2 Giebeln mit 40 m2 Fläche kostet dann 2.400 Euro. Insgesamt kommen Sie so auf Kosten für die Innenverkleidung beim Dachausbau auf 4.200 Euro.

Förderung: Darlehen und Zuschüsse zum Dachausbau

Theoretisch können Sie die Kosten für Ihren Dachausbau mit passenden Förderungen senken. So hält die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für energieeffiziente Sanierungen Fördermittel bereit, darunter auch Förderungen für den Dachausbau inklusive Maßnahmen wie

  • einen fachgerechten Einbau wärmedämmender Dachfenster und
  • eine neue Dachdämmung.

Die Förderung wird über das KfW-Programm 152 (Energieeffizient Sanieren – Kredit) oder KfW-Programm 430 (Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss) abgewickelt.

Auch ein neues Bad im Dachgeschoss, das altersgerecht errichtet wird, kann bezuschusst werden. Ebenso eine altersgerechte Fensterautomation. Grundlage für diese Förderungen sind die KfW-Programme 159 (Altersgerecht Umbauen - Kredit) und das KfW-Programm 455 (Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss).

In der Praxis werden jedoch weitreichende Anforderungen an die Förderung eines Dachausbaus gestellt, da es sich in vielen Fällen nicht um eine typische energetische Sanierung handelt. Daher müssen vielfach bereits vorhandene Dämmungen und bauliche Konstruktionen erneuert werden, die noch intakt sind. Die Kombination eines "normalen" Dachausbaus mit einer Förderung kann daher deutlich teurer werden. Die Mehrkosten werden dabei häufig nicht von der Förderung gedeckt!

Daher sollte man genau nachrechnen, ob es sich wirklich lohnt, für den Dachausbau Fördermittel von der KfW in Anspruch nehmen zu wollen. In der Regel raten Handwerker bei einfachen Dachausbauten mit intakter Bausubstanz davon ab! Interessant kann es jedoch sein, sich nach Zuschüssen/ Fördermitteln des Landes und Stadt/Gemeinde zu erkundigen, beispielsweise für neue Fenster!

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