Letzte Aktualisierung: 30.07.2024

Perimeterdämmung: Außendämmung von Keller, Sockel und Bodenplatte

  • Als Perimeterdämmung wird die außenseitige Wärmedämmung erdberührter Bauteilflächen, z. B. Kelleraußenwände und Kellerböden bezeichnet. Das charakteristische Merkmal der Perimeterdämmung ist, dass die Wärmedämmschicht außerhalb der Bauwerksabdichtung angeordnet wird.
  • Bei der Altbaumodernisierung kommt die Perimeterdämmung im Rahmen der Nutzung bestehender Untergeschossräume zum Einsatz. Im Neubaubereich wird die Perimeterdämmung als Außendämmung der Kellerwände und als Bodendämmung unter den Kellerfußböden eingesetzt.
  • Der Aufbau einer Perimeterdämmung ist immer ähnlich: Auf das Außenmauerwerk bzw. Beton kommt zunächst eine Abdichtung wie z. B. eine Bitumendickbeschichtung. Darauf folgt bereits der Dämmstoffkleber und die Perimeterdämmplatte. Ganz außen folgt eine Noppenfolie, die gegen Beschädigungen schützen und den Wasserabfluss fördern soll.
  • Die Auswahl geeigneter Perimeter-Dämmstoffe ist von einigen Faktoren abhängig. Neben einem hohen Wärmedurchlasswiderstand spielen vor allem die Druckbelastbarkeit und die Feuchtestabilität von Perimeterdämmplatten eine Rolle. Häufig kommt dazu XPS – ein extrudierter Polystyrolhartschaum zum Einsatz.
  • Eine Perimeterdämmung lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick auch selber machen. Hierzu benötigen Sie die richtigen Perimeterdämmplatten, eine Grundierung und den richtigen Kleber.
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Vorteile und Anforderungen an eine Perimeterdämmung

Die Dämmung der Außenwände des Kellers einschließlich seiner Bodenplatte, also des Gebäudesockels, auch Sockeldämmung oder Perimeterdämmung (Dämmung erdberührender Bauteile) genannt, spielt im Rahmen eines energetischen und ökologischen Dämmungskonzeptes eine wichtige Rolle:

  • Die Perimeterdämmung reduziert die Wärmeverluste maßgeblich,
  • sorgt für ein wohnliches Klima auch im Keller und
  • verhindert einen Tauwasserausfall an dessen Innenwand.

Aus bautechnischer Sicht unterscheidet man hinsichtlich der Druck- und Feuchtigkeitsverhältnisse den Einsatz einer Perimeterdämmung

  • in Bereichen mit drückendem Wasser und aufstauendem Sickerwasser im Grundwasser mit bauaufsichtlicher Zulassung,
  • bei Bodenfeuchte und nichtstauendem Sickerwasser über Grundwasser nach Norm und Zulassung,
  • unter lastabtragenden Gründungsplatten über Grundwasser und
  • unter lastabtragenden Gründungsplatten im Grundwasser.

Weitere Informationen zum Aufbau einer Perimeterdämmung

Möglichkeiten der Perimeterdämmung im Neu- und Altbau

Die Perimeterdämmung bei einem Neubau ist Teil seiner aktuellen Energiekonzeption und lässt sich ohne größeren Aufwand mit einplanen und ausführen. Die Perimeterdämmung des Sockels, der Kelleraußenwände und der Bodenplatte gehören hier mittlerweile zum Baustandardnach dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz.

Anders ist die Sache bei einem Altbau: Wer im Rahmen einer energetischen Sanierung auch eine Perimeterdämmung sanieren oder nachrüsten möchte, der muss mit teilweise hohem zusätzlichem Aufwand und dafür anfallenden Kosten rechnen.

Grund hierfür liegt zunächst in den Erdarbeiten selbst. Denn um das Kellermauerwerk von außen zu dämmen, muss dieses freigelegt werden. Hinzu können Aufwand und Kosten für eine angemessene Innendämmung des Kellerbodens kommen, da eine Perimeterdämmung der Bodenplatte von außen unmöglich ist.

Die Auswahl von Dämmunsgmaßnahmen des Kellers muss daher immer entsprechend der baulichen Möglichkeiten und resultierenden Kosten abgewogen werden.

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Auswahl von Perimeterdämmstoffen: EPS oder XPS?

Eine wichtige Entscheidung ist die Wahl des passenden Perimeterdämmstoffes. Hier kommt es zum einen auf die Kenntnis der Standortbedingungen des Gebäudes insbesondere der Druck- und Feuchteverhältnisse im Baugrund an. Denn an den Außenwänden des Kellers und unter der Bodenplatte wirken sickerndes Regen- und Tauwasser sowie Grundwasser auf die Perimeterdämmplatten ein und können die Dämmung als auch das Mauerwerk bei Undichtigkeiten schädigen und das Klima im Keller verschlechtern oder sogar zu Schimmel führen.

Deshalb darf nur geeignetes Dämmmaterial verwendet werden. Bewährt haben sich Dämmplatten aus Kunststoff, genauer: aus extrudiertem Polystyrolhartschaum, kurz: XPS. Alternative Perimeterdämmstoffe sind Platten aus EPS (Expandiertem Polystyrol - "Styropor"), PUR-Hartschaum (Polyurethan) oder Schaumglasplatten.

Am häufigsten werden Perimeterdämmplatten aus XPS eingesetzt, da sie sehr druckbeständig und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. Darüber hinaus ist der Dämmstoff leicht (die spezifische Rohdichte p von XPS beträgt 25 bis 45 Kilogramm pro Kubikmeter) und entsprechend einfach zu händeln.

Welche Anforderungen an Dämmstoffe gestellt werden, die im Perimeterbereich eingesetzt werden dürfen, regelt die DIN 4108-10. Für den Anwendungsbereich Perimeterdämmung sind mit dem

  • Anwendungskurzzeichen PW die außenliegende Wärmedämmung von Wänden gegen Erdreich außerhalb der Abdichtung und mit dem
  • Anwendungszeichen PB die außenliegende Wärmedämmung unter der Bodenplatte gegen Erdreich, außerhalb der Abdichtung bezeichnet.

Weitere Informationen zur Auswahl von Perimeterdämmplatten

Fachgerechtes Anbringen einer Perimeterdämmung

Das Anbringen der Perimeterdämmung muss sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Mit der Entscheidung für eine bestimmte Dicke der Dämmplatten hat man bereits über den Wirkungsgrad der Dämmschicht entschieden. Zwischen 8 und 20 Zentimetern Dicke sind üblich, je nachdem, ob der Keller bewohnt werden soll (dickere Dämmschicht empfehlenswert) oder nicht.

Tabelle: Dämmschicht-Dicken für Perimeterdämmungen, um einen U-Wert von 0,30 W/m2K zu erreichen
Baustoff Dicke der Kellerwand Lambda Baustoff R-Wert Wand Dämmschicht-Dicke (Lambda Perimeter-Dämmstoff 0,035) Dämmschicht-Dicke (Lambda Perimeter-Dämmstoff 0,040)
Stahlbeton 250 mm 2,10 W/mK 0,119 11,25 cm 12,86 cm
Kalksandstein 300 mm 0,99 W/mK 0,253 10,78 cm 12,32 cm
Hohlblock 300 mm 0,92 W/mK 0,272 10,72 cm 12,25 cm
Porenbeton 300 mm 0,29 W/mK 0,862 8,65 cm 9,89 cm

Je nach Dämmprojekt kann die Perimeter-Dämmschicht verschieden tief unter Boden gezogen werden: zwischen 30 Zentimetern unter Gelände, über Frosttiefe bis hin zur kompletten Kellerwandhöhe einschließlich Fundament.

Die wesentlichen Arbeitsschritte zum nachträglichen Anbringen der Perimeterdämmung sind:

  • Freilegen des Mauerwerks,
  • Reinigen des Mauerwerks,
  • Vorbereiten des Mauerwerks zum Dämmen (ggf. schleifen, glätten, verputzen),
  • Abdichten des Mauerwerks gegenüber Feuchtigkeit,
  • Anbringen der Dämmplatten,
  • Abdichten der Fugen und Stöße zwischen den Dämmplatten
  • und Anbringen einer schützenden Noppenfolie.

Tipp: Bei einer Perimeterdämmung darf nicht mit Dosenschaum gearbeitet werden. Kein Dosenschaum ist für eine Anwendung im Perimeterbereich des Hauses zugelassen. Sollten Sie bei einer Sanierung feststellen, dass Sprühschaum verarbeitet wurde, so ist es ratsam, diesen entfernen zu lassen.

Weitere Informationen zur Montage einer Perimeterdämmung

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Kosten und Preise von Perimeterdämmarbeiten

Pauschale Preise und Kosten kann man für die Perimeterdämmung eines Gebäudes nicht nennen. Zu variabel sind die einzelnen hier bereits angeführten Faktoren, die Kosten und Preise beeinflussen. Dennoch geben Fachleute heute einen Richtwert dafür an: 25 Euro pro Quadratmeter Perimeterdämmung.

Dieser erhöht sich je nach zusätzlich anfallenden Arbeiten um die entsprechenden Kosten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass ein hochwertiger und entsprechend teurer Dämmstoff maßgeblich die Qualität und Wirkung der Perimeterdämmung beeinflusst. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Fachbetrieb zu Rate ziehen, um auf dessen Erfahrung zu bauen, sprich: zu dämmen.

Weitere Informationen zu Kosten und Perimeterdämmstoffen

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