Letzte Aktualisierung: 15.01.2024

Fensteraufbau – alle wichtigen Fachbegriffe, Bauteile und Funktionen auf einen Blick

Wie ist ein Fenster aufgebaut? Aus welchen Bauteilen setzt sich ein herkömmliches Fenster zusammen und wie werden diese Bestandteile des Fensters korrekt bezeichnet? Welche Funktion haben die einzelnen Fensterteile? Welche Unterschiede gibt es beim Fenste

Ein modernes Fenster ist ein komplexes Konstrukt aus verschiedenen Elementen. Jedes Element bringt spezielle Eigenschaften in die Konstruktion mit. Daraus resultieren letztendlich verschiedene Fenstertypen. Wer sich beim Fensterkauf angesichts der Vielzahl an Fenstertypen und Ausführungen entsprechend seiner Prioritäten zwischen Fenstern mit mehr oder weniger Sichtschutz, Sonnenschutz, Schallschutz, Wärmedämmung und Sicherheit für das passende entscheiden will, sollte den grundlegenden Fensteraufbau kennen. Wir zeigen in diesem Artikel den Fensteraufbau moderner Fenster. Dabei erklären wir alle wichtigen Fachbegriffe, so dass Sie gut gerüstet sind, wenn Sie neue Fenster kaufen wollen oder alte reparieren müssen.

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Bauteile eines Fensters im Überblick

Grundsätzlich besteht ein Fenster aus einem Fensterrahmen und dem Fensterflügel beziehungsweise einer Fensterfüllung.

  • Der Fensterrahmen ist der Fensterteil, der fest in die Maueröffnung (sogenannte Fensterlichte) montiert wird. Er wird auch Blendrahmen oder kurz: Blende genannt.
  • Fensterflügel heißt im Fensteraufbau der Teil des Fensters, der beweglich ist und in der Regel geöffnet werden kann, zum Beispiel um zu lüften.

Die Maueröffnung ist somit eine wesentliche Maßgabe für das darin einzubauende Fenster – quasi die Dritte im Bunde, wenn es um Fensteraufbau geht. Sie wird oben vom Fenstersturz verstärkt. Seitlich sorgt die Leibung und unten die Brüstung für Stabilität und sicheren Druckausgleich, wenn der Wind auf das Fenster drückt.

Bei genauerer Betrachtung lassen sich die beiden Fensterelemente in weitere Bestandteile unterscheiden: So besteht der Fensterflügel aus einem Rahmen, in den eine oder mehrere Glasscheiben eingesetzt werden.

Das Glas (auch Fensterglas, Glas- oder Fensterscheibe genannt) ist heute oft ein sogenannter Scheibenverbund (auch Mehrscheibenglas oder Verbundglas genannt), der je nach Ausführung mehrere Funktionen erfüllen kann, darunter Sichtschutz, Sonnenschutz, Schallschutz, Einbruchsschutz und Wärmeschutz. Entsprechend der Auslegung des verwendeten Glases spricht man dann auch von Isolier- und / oder Sicherheitsglas.

Zum Fensteraufbau gehören des Weiteren die mechanischen Bauteile, mit deren Hilfe man das Fenster öffnet und schließt, sowie gegebenenfalls integrierte Dämmstoffe und sogenanntes Versteifungsmaterial. Die Fensterbänder, Fensterbeschläge und Fenstergriffoliven zählen ebenso zum Fenster.

Eher unter Zubehör versteht man das Fensterbrett, den sogenannten Sims (Fensterbrett außen) sowie fest montierte und teilweise automatisch regulierbare Fensterläden, Rolläden, Jalousien und Ähnliches. Schauen wir uns die einzelnen Elemente näher an, die beim Fensteraufbau miteinander zu einem Fenster verbunden werden!

Typischer Aufbau eines Fensterflügels

Je nach Größe der Maueröffnung kommen beim Fensteraufbau Fenster zum Einsatz, die einen oder mehrere, in der Regel zwei Fensterflügel besitzen. Ein einflügeliges Fenster hat genau einen Fensterflügel, der sich bewegen lässt. Ein Flügelfenster dagegen hat mindestens zwei Fensterflügel, die nebeneinander sitzen, und jeweils eine senkrechte (vertikale) Drehachse haben.

Sogenannte Oberlichter sind der oder die Fensterflügel, die bei einem waagerecht (horizontal) geteilten Fenster oben angeordnet sind. Sie sind meist kleiner als das Hauptfenster darunter und entweder starr oder über eine horizontale Drehachse beweglich, so dass man sie klappen oder kippen kann. Entsprechend ist von Unterlichtern die Rede, wenn der untere Teil eines horizontal geteilten Fensters deutlich flacher ausfällt als das darüber angeordnete Hauptfenster. Unterlichter sind in der Regel starr, also unbeweglich.

Wenn eine Fensterfläche mehrere Flügel besitzt, nennt man sie mehrflügeliges Fenster. Mitunter läuft sie auch unter der Bezeichnung Fensteranlage. Die einzelnen Flügel lassen sich oft horizontal gestaffelt unterschiedlich öffnen.

Je nach Fensteraufbau haben sich unterschiedliche Öffnungsarten der Fensterflügel entwickelt, darunter die gängigen: 

Hierzulande verbaut man am häufigsten Drehkippfenster, deren Flügel sich ganz öffnen oder bis zu einem bestimmten Punkt kippen lassen.

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Typischer Aufbau eines Fensterrahmens

Traditionell baute man Fensterrahmen aus massiven Holzleisten. Heute werden an Fensterahmen große Anforderungen gestellt, insbesondere sollen sie energieeffizient sein. Selbst moderne Holzrahmen entsprechen daher heute nicht mehr dem traditionellen Fensteraufbau. Vielmehr unterscheidet sich der Aufbau des Fensterrahmens je nachdem, aus welchem Material er besteht.

Kunststoffrahmen – typischer Aufbau

In einem nach außen hin robusten Fensterrahmen aus Kunststoff steckt ein überraschend filigranes Innenleben: Dünne Stege werden mit Luftkammern kombiniert, die als Dämmung wirken. Es gibt auch Kunststoffrahmen, deren Hohlräume mit Dämmstoff gefüllt werden. Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) veröffentlichte mit der hessischen Energiesparaktion folgende Uf )-Werte für Kunststoffrahmen:

Tabelle 1: Wärmedurchgangskoeffizienten (Uf-Werte) von Kunststoffrahmen mit unterschiedlicher Zahl von Kammern
Zahl der Luftkammern Uf -Werte
PVC-Rahmen mit 2 Kammern 2,80 W/(m2K)
PVC-Rahmen mit 5 Kammern 1,40 W/(m2K)
PVC-Rahmen mit 7 Kammern 1,10 W/(m2K)
PVC-Rahmen mit dämmstoffgefüllten Kammern 0,85 W/(m2K)

Alu-Rahmen: typischer Aufbau

Auch Alu-Rahmen weisen im Innern Kammern auf. Da Aluminium jedoch ein hervorragender Wärmeleiter ist, muss man beim Fensteraufbau dem dadurch bedingten nahezu ungebremsten Wärmeverlust begegnen: Das gelingt mit einer sogenannten thermischen Entkopplung, die die Weiterleitung der Wärme unterbricht. Ein Alu-Rahmen besteht deshalb aus zwei Teilrahmen. Einer sitzt innen, einer außen. Zwischen den beiden Alu-Teilrahmen baut man Kunststoffstege ein. Sie sorgen dafür, dass zwischen dem innen (raumseitig) und dem draußen sitzenden Teilrahmen keine direkte Verbindung besteht. Die Kunststoffstege bilden somit eine wirksame Barriere zwischen den beiden Teilrahmen, die die Wärme nicht überwinden kann. Laut bereits erwähntem IWU erreicht ein Alu-Rahmen ohne thermische Entkopplung einen Uf-Wert von 5,6 W/(m2K), während ein entkoppelter einen Uf-Wert von 1,9 W/(m2K) hat.

Holzrahmen typischer Aufbau

Fensterrahmen aus Holz haben keine Kammern, da Holz von Natur aus Zellen besteht, in denen Luft gespeichert ist. Darauf beruht seine natürliche Dämmwirkung. Doch statt traditioneller massiver Holzstücke verleimt man heute mehrere Holzlamellen zu einem modernen Holzfensterrahmen. Der Grund: Mehrere verleimte Lamellen sind stabiler als ein gewachsenes Stück Holz. Sie erlauben zudem die Gestaltung der Holzoptik, zum Beispiel kann man Aststücke nach innen verlegen, so dass die Außenansicht des Fensterrahmens eben wirkt. Dank der Lamellen gelingt der Fensteraufbau auch großer Fenster – man muss die Holzstückgröße nicht mehr als konstruktive Grenze beachten. Selbst Fenster mit großer Spannweite sind ohne weiteres machbar. Die Uf-Werte von Holzfensterrahmen variieren mit der Holzart:

Tabelle 2: Wärmedurchgangskoeffizienten (Uf-Werte) von Holzrahmen aus unterschiedlichen Holzsorten
Holzsorte Uf-Werte
Hartholz-Fensterahmen (0,7 Zentimeter) 1,8 W/(m2K)
Weichholz-Fensterahmen (0,7 Zentimeter) 1,4 W/(m2K)
Holzrahmen mit Dämmung (Dämmkern) 1,1 W/(m2K)

Daneben gibt es auch Fensterrahmen, die eine Kombi aus Holz und Alu darstellen und somit die Vorteile beider Baustoffe vereinen, sogenannte Holz-Alu-Rahmen.

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