Letzte Aktualisierung: 25.05.2022
Eine Spritzdämmung hat viele Vorteile: Die Verarbeitung geht schnell und spart daher Kosten. Und auch Verarbeitungsfehler werden deutlich reduziert, da der Dämmstoff in jeden Winkel der zu dämmenden Innen- oder Außenwand einfach per Putzmaschine gespritzt wird. Als Spritzdämmstoff steht heute eine breite Auswahl für jede Anwendung und Kundenanforderung zur Verfügung. Auch ökologisch nachhaltige Spritzdämmungen finden sich im Fachhandel.
Wer sein Haus – ob Bestandsgebäude oder Neubau – mit einer zeitgemäßen Außen- oder auch Innendämmung versehen will, steht vor einer komplexen Aufgabe. Denn neben den reinen Dämmeigenschaften gibt es weitere Faktoren zu beachten. So sind auch die Rohstoffressourcen, auf deren Basis die Produkte hergestellt werden, zunehmend im Fokus. Alternative Wege zeigen, dass es nicht immer ein klassisches WDVS sein muss: Eine völlig neuartige Lösung bietet etwa eine Spritzdämmung.
Ob sich eine Spritzdämmung auch wirtschaftlich lohnt, hat die Maxit-Akademie (Azendorf) am Beispiel der Ecosphere-Dämmung untersucht. Diese hat beispielhafte Rechnungen an einem typischen mehrgeschossigen Wohnungsbau angestellt und dabei verschiedene Faktoren berücksichtigt. Ausgangspunkt der Überlegungen war dabei die Erstellung KfW-förderfähiger Außenwände mit einem U-Wert von 0,18 W/m²K für die Errichtung einer circa 30 Meter langen und rund 11 Meter hohen Wohnanlage mit vier Vollgeschossen.
Um diesen U-Wert ohne Zusatzdämmung zu erreichen, ist der Einsatz monolithischer, hochwärmedämmender Mauerwerks-Baustoffe in einer Wanddicke von 42,5 Zentimetern nötig. Die Maxit-Akademie ist in ihrer Rechnung von „WS08 Coriso“-Ziegelmauerwerk der bundesweiten Unipor-Gruppe (München) ausgegangen, welches in der Praxis breit und erfolgreich im Mehrgeschossbau verwendet wird.
Durch den Einsatz von 3,5 Zentimetern „Maxit eco 72“-Spritzdämmung lässt sich die Wanddicke des hochwärmedämmenden Ziegelmauerwerks, bei gleichbleibendem U-Wert der Außenwand, auf 36,5 Zentimeter reduzieren. Berücksichtigt man zudem die unterschiedlichen Putzsysteme – 4,5 Zentimeter Eco-Putzsystem zu 3 Zentimeter Standardputz – ergibt sich daraus ein Wohnflächengewinn von 4,5 Zentimetern je laufenden Meter Außenwand.
Bei der Berechnung der Kosten hat die Maxit-Akademie sämtliche relevante Faktoren einbezogen – von der Grundierung, über die Armierungsschicht und das Gewebe bis hin zu Oberputz und Farbe. Dabei kam heraus, dass der Einsatz des Ecosphere-Systems im Vergleich zu herkömmlichem Leichtputz zunächst Mehrkosten von rund 26,50 Euro pro Quadratmeter Fassade verursacht.
Demgegenüber steht aber auch eine deutliche Kostenersparnis durch den Einsatz schlankerer und damit auch günstigerer Ziegel-Außenwände. Trotzdem bleiben bei der typischen Wohnanlage noch Rest-Mehrkosten von insgesamt 13.915 Euro übrig.
Diese Investition amortisiert sich jedoch, wenn man den Wohnflächengewinn berücksichtigt, der in diesem Falle bei 19,8 Quadratmetern liegt. Je nach Lage der Immobilie lässt sich die zusätzliche Fläche zu einem Preis von 2.000 Euro (ländlicher Raum) bis 8.000 Euro (Ballungsgebiet) pro Quadratmeter verkaufen. Abzüglich der Kosten führt dies letztlich zu einer Netto-Gewinnspanne zwischen 25.685 Euro und 144.485 Euro.
Noch interessanter sieht die Rechnung aus, wenn das gewünschte Ziegelmauerwerk lediglich 30 Zentimeter dick sein soll. In diesem Falle lässt sich der gewünschte U-Wert der Außenwände mit 6,5 Zentimeter „Maxit eco 72“-Spritzdämmung erreichen. Unter Einbeziehung der unterschiedlichen Putzsysteme ergibt sich daraus ein Wohnflächengewinn von 8 Zentimetern je laufenden Meter Außenwand.
Die zusätzlichen Kosten gegenüber herkömmlichem Leichtputz betragen dabei zunächst 54 Euro pro Quadratmeter Fassade. Stellt man auch hier die geringeren Kosten für das schlankere Ziegelmauerwerk entgegen, so reduzieren sich die Rest-Mehrkosten auf letztlich 41.140 Euro. Bei diesem Rechenbeispiel beträgt allerdings der Wohnflächengewinn 35,2 Quadratmeter. Somit lässt sich bei einem Verkauf der Immobilie – je nach Lage und abzüglich der Kosten – sogar ein Netto-Mehrgewinn zwischen 29.260 Euro und stattlichen 240.460 Euro erzielen.