Letzte Aktualisierung: 06.09.2024

Wichtige Fakten zum Dämmen mit Naturdämmstoffen

  • Was sind Naturdämmstoffe? Naturdämmstoffe sind Dämmmaterialien, die aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Rohstoffen bestehen, wie Holz, Hanf, Flachs oder Zellulose. Sie werden oft als ökologische oder nachhaltige Dämmstoffe bezeichnet und enthalten weniger oder gar keine synthetische Zusatzstoffe.
  • Welche Dämmeigenschaften: Naturdämmstoffe haben eine vergleichbare Wärmeleitfähigkeit (ca. 0,035 bis 0,04 W/(m·K)) wie synthetische Dämmstoffe, aber bieten zusätzlich eine hohe Wärmespeicherfähigkeit. Sie regulieren Feuchtigkeit, verbessern den Schallschutz und sommerlichen Wärmeschutz und tragen durch ihre Faserstruktur zur Luftfilterung (z. B. Schafwolle) bei.
  • Wie nachhaltig ist das Dämmen mit natürlichen Dämmstoffen? Naturdämmstoffe sind besonders nachhaltig, da sie oft aus Reststoffen wie Stroh oder recyceltem Zeitungspapier bestehen und wenig Energie für die Herstellung benötigen. Sie sind zudem CO2-neutral, da sie während ihres Wachstums CO2 speichern und haben geringere Transportemissionen, wenn sie regional produziert werden.
  • Kosten im Vergleich: Naturdämmstoffe sind in der Regel teurer als konventionelle Materialien. Zum Beispiel kostet Hanf ca. 27 Euro/m2 und Holzfasern ca. 35 Euro/m2, verglichen mit konventionellen Dämmstoffen. Einblasdämmstoffe wie Zellulose sind jedoch preislich vergleichbar. Langfristig können sie durch niedrigere Entsorgungskosten und bessere Wohnbehaglichkeit wirtschaftlich sein.
  • Unterschiedliche Einsatzgebiete: Für die Dachdämmung eignen sich Holzfaserdämmplatten oder Zellulosedämmung, die für sommerlichen Hitzeschutz sorgen. Hanfdämmung oder Flachs kann für Außenwände und Fassaden verwendet werden, da sie feuchtigkeitsregulierend sind. Innen eignen sich Zellulose- oder Schafwolldämmungen, die für ein gesundes Raumklima sorgen und Schall dämpfen.
  • Förderungen: Größere Städte wie Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Freiburg oder München bieten Zuschüsse für den Einsatz von Naturdämmstoffen an. Diese können je nach Stadt zwischen 5 und 25 Euro pro m2 betragen, um nachhaltiges Bauen zu fördern. Teilweise können diese Zuschüsse auch mit der Bundesförderung BEG EM oder BEG WG kombiniert werden.

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Naturdämmstoffe sind in Deutschland bisher noch weitestgehend unbekannt und werden fälschlicherweise oft als ungeeignet eingestuft, obwohl Naturdämmstoffe langlebig sind und eine mineralischen und synthetischen Dämmstoffen wie Polystyrol oder Mineralwollevergleichbar gute Dämmwirkung aufweisen.

Darüber hinaus entziehen sie während des Pflanzenwachstums der Atmosphäre CO2 und tragen damit sowohl bei ihrer Herstellung als auch während ihrer Verwendung als Dämmstoff zum Klimaschutz bei. Zudem verbrauchen sie in der Regel wenig Energie bei der Herstellung.

Die wichtigsten natürlichen, nachwachsenden und naturnahen Dämmstoffe

Als „Naturdämmstoffe“ werden hierzulande Dämmstoffe bezeichnet, deren Grundstoffe aus pflanzlicher, tierischer oder auch mineralischer Herkunft wie z.B. vulkanische Perlite oder Bims stammen. Eine weitergehende Begriffsdifferenzierung unterscheidet pflanzliche und tierische Dämmmaterialien von den mineralischen, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Daher wird der Begriff "Naturdämmstoff" häufig auch als Synonym für die Bezeichnung „nachwachsender Dämmstoff“ verwendet.

Dies ist in aller Regel jedoch nicht gänzlich richtig, da hier auch Zusatzstoffe zugesetzt werden, um den Dämmstoff vor Brand, Feuchtigkeit oder auch Schädlingen zu schützen oder die Formstabilität zu gewährleisten. Einige dieser Stoffe sind natürliche Zusatzstoffe (z.B. Molke, Soda, Aluminiumhydroxid, Kartoffel- und Maisstärke), andere wurden auf Basis synthetischer Materialien wie z.B. Borate, Bitumen oder Polyesterfasern hergestellt.

Daher wird ein Naturdämmstoff als „natürlicher Dämmstoff“ bezeichnet, wenn die ihm zugesetzten synthetischen Additive nicht mehr als 25 % des Dämmmaterials ausmachen. Daneben werden Dämmstoffe aus Recyclingmaterialien wie z. B. Zellulose häufig als „naturnaher Dämmstoff“ bezeichnet.

Tabelle: Die wichtigsten Naturdämmstoffe auf einen Blick
Dämmstoff Wärmeleitfähigkeit λ (Bemessungswert) Rohdichte ρ Wasserdampf-Diffusionswiderstand µ Wärmekapazität c Baustoffklasse nach DIN 4102-1 Brandverhalten nach DIN EN 13501-1
Flachsmatten 0,039 W/m·K 30–40 kg/m3 1–2 1.550–2.300 J/kg·K B2 E
Hanf (Stopfwolle) 0,045 W/m·K 50–60 kg/m3 1–2 2.200 J/kg·K B2–B1 E, C-s2, d0
Hanfjute 0,043 W/m·K 35–40 kg/m3 1–2 2.300 J/kg·K B2 E
Hanfmatten 0,043 W/m·K 30–110 kg/m3 1–2 1.600–2.300 J/kg·K B2 E
Holzfaser (lose) 0,040 W/m·K 30–45 kg/m3 1–2 2.100 J/kg·K B2 E
Holzfasermatten 0,038 W/m·K 40–55 kg/m3 1–3 2.100 J/kg·K B2 E
Holzfaserplatten 0,040 W/m·K 110–270 kg/m3 2–5 2.100 J/kg·K B2 E
Holzspäne 0,045 W/m·K 90–360 kg/m3 2 k. A. J/kg·K B2 E
Holzwolleplatten 0,090 W/m·K 330–500 kg/m3 2–5 2.100 J/kg·K B1 B, s1, d0
Jutematten 0,039 W/m·K 30–40 kg/m3 1–2 2.350 J/kg·K B2 E
Korkplatte (exp.) 0,040 W/m·K 120 kg/m3 5–10 1.800 J/kg·K B2 E
Korklehmplatte 0,080 W/m·K 200–300 kg/m3 10 1.254 J/kg·K B2–B1 E
Schafwolle 0,036 W/m·K 20–90 kg/m3 1–2 1.300–1.730 J/kg·K B2 E
Schilfplatten 0,065 W/m·K 150 kg/m3 3–6,5 1.200 J/kg·K B2 E
Seegras 0,045 W/m·K 65–75 kg/m3 1–2 2.502 J/kg·K B2 E
Strohballen 0,052 W/m·K 85–115 kg/m3 2 2.000 J/kg·K B2 E
Stroheinblasdämmung 0,043 W/m·K 105 kg/m3 2,8 2.100 J/kg·K B2 E
Zelluloseflocken 0,039 W/m·K 28–65 kg/m3 1–2 2.100–2.544 J/kg·K B2 E bis B-s2, d0
Zelluloseplatten 0,042 W/m·K 70–145 kg/m3 2–3 2.000 J/kg·K B2 E

Dämm- und bauphysikalische Eigenschaften im Überblick

Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit

Entgegen landläufiger Meinung besitzen Naturdämmstoffe eine vergleichsweise niedrige Wärmeleitfähigkeit von häufig bis zu 0,04 W/(m·K). Damit schneiden sie nur geringfügig schlechter ab als Dämmstoffe aus PUR und EPS. Ist die Wärmeleitfähigkeit höher, so ist ihr Einsatz nicht direkt ausgeschlossen, sondern eine Verwendung mit einer dickeren Dämmschicht möglich.

Daneben zeichnen sich Naturdämmstoffe aber vor allem durch eine hohe Wärmespeicherfähigkeit aus. Dies ist bei Dachdämmungen von Bedeutung, um Temperaturschwankungen im Tag- und Nachtrhythmus als auch im Sommer abzufedern.

So sorgen Naturdämmstoffe sowohl für einen guten winterlichen Wärme- als auch sommerlichen Hitzeschutz. Daher werden z. B. Holzfaserdämmplatten nicht nur im Dachbereich, sondern auch zur Dämmung von Innen- und Außenwänden und im Deckenaufbau eingesetzt.

Tabelle: Wärmeleitfähigkeit und Primärenergiebedarf von Naturdämmstoffen
Naturdämmstoffe Wärmeleitfähigkeit Primärenergiebedarf
Flachs 0,035 bis 0,040 W/(m·K) 50 bis 80 kWh/m3
Hanf 0,045 bis 0,050 W/(m·K) 50 bis 80 kWh/m3
Holzfasern 0,035 bis 0,040 W/(m·K) 50 bis 100 kWh/m3
Kork 0,035 bis 0,040 W/(m·K) 60 bis 110 kWh/m3
Schafwolle 0,035 bis 0,040 W/(m·K) 40 bis 80 kWh/m3
Schilfrohr 0,055 bis 0,060 W/(m·K) 60 bis 110 kWh/m3
Wiesengras 0,035 bis 0,040 W/(m·K) 60 bis 110 kWh/m3
Zellulose 0,035 bis 0,040 W/(m·K) 70 bis 100 kWh/m3

Feuchtigkeitsregulierung

Naturdämmstoffe haben jedoch noch vielfältige andere bauphysikalisch vorteilhafte Eigenschaften. Holz, Hanf, Flachs, Seegras, Wiesengras, Zellulose und insbesondere Schafwollfasern können durch ihre kapillare Faserstruktur deutlich mehr Luftfeuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und auch wieder abgeben, ohne ihre Dämmwirkung dabei einzubüßen.

So sorgen diese Naturdämmstoffe für eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur, was wiederum einen positiven Effekt auf die Wohnbehaglichkeit hat.

Daher werden häufig Dämmstreifen aus Hanf oder Schafwolle als Ergänzung dampfdichter Dämmungssysteme wie z.B. aus Polystyrol eingesetzt, um beispielsweise Wärmebrücken und damit die Gefahr von Schimmelpilzbildung zu verringern. Um jedoch eine Schimmel- und Algenbildung zu vermeiden, sollten Naturdämmstoffe immer so eingesetzt werden, dass keine Feuchtigkeit an die Dämmmaterialien gelangt und Wärmebrücken vermieden werden.

Bei Naturdämmstoffen sollte zudem mit z.B. einem Witterungsschutz oder entsprechender Entlüftung dafür gesorgt werden, dass die Feuchtigkeit durch das Bauteil nach außen diffundieren kann und der Gesamtgehalt an Feuchte im Inneren nicht zu hoch wird. Grundsätzlich muss sichergestellt werden, dass der Naturdämmstoff immer wieder trocknen kann, wenn er Feuchtigkeit aufgenommen hat, um eine Schädigung durch Fäulnis oder Schimmel zu vermeiden.

Luftfilterung

Werden tierische Naturfasern als Dämmstoff eingesetzt, so ergibt sich hieraus ein ganz besonderer Vorteil. Denn tierische Naturdämmstoffe können unterschiedliche Schadstoffe wie z. B. Formaldehyd und Ozon aus der Luft herausfiltern und binden. So wirkt dieser Dämmstoff auch noch zusätzlich Luftschadstoff-abbauend.

Schallschutz

Naturdämmstoffe besitzen aufgrund ihrer Faserstruktur grundsätzlich die Eignung, Schall absorbieren zu können. Durch ihr hohes Flächengewicht sind sie ein idealer Stoff zur kombinierten Schalldämmung.

In der Praxis werden diesbezüglich insbesondere Flachs, Hanf, Kork, Schilf, Stroh, Zellulose und auch Holzfaserdämmplatten zum Schallschutz eingesetzt.

Brandschutz

Naturdämmstoffe werden i. d. R. in die Baustoffklasse B2 eingeordnet und gelten damit als „normal entflammbar“. Daher dürfen sie aus bauordnungsrechtlichen Gründen in speziellen Anwendungsbereichen wie z. B. über 7 Meter hohen Gebäuden, bei Gebäuden mit großen Nutzungseinheiten und für Perimeterdämmungen von z. B. erdberührten Bauteilen wie die Kellerdecke und Kellerwände nicht eingesetzt werden.

Teilweise werden jedoch auch Ausnahmen auf Grundlage individueller Brandschutzkonzepte genehmigt.

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Nachhaltigkeit des Einsatzes von Naturdämmstoffen

Von besonderer Bedeutung natürlicher Dämmstoffe ist deren Nachhaltigkeit, insbesondere in Bezug auf die ökologische Wirkung entlang des gesamten Lebenszyklus.

Herstellung

Naturdämmstoffe werden meistens nicht speziell für ihre Nutzung als Dämmstoff angebaut, sondern sind quasi Abfallprodukte, die einer sinnvollen Zweitverwertung zugeführt werden.

So fällt Stroh beim Anbau von Getreide an, wovon rund 20 % nicht in der Landwirtschaft genutzt werden und somit zur freien Verfügung stehen. Noch offensichtlicher wird dieser Zusammenhang bei Zellulose-Dämmstoffen, die aus altem Zeitungspapier gewonnen werden.

Zudem wird in der Regel nur sehr wenig Energie benötigt, um Naturdämmstoffe wie z. B. Hanf, Flachs, Schafwolle oder Zellulose herzustellen. Lediglich Holzweichfaserplatten sind beim Energieverbrauch vergleichbar mit konventionellen Dämmstoffen.

Transport

Ein weiteres Kriterium für die Nachhaltigkeit von Naturdämmstoffen sind die grauen Emissionen beim Transport, insbesondere der CO2-Ausstoß. Da sie häufig regional angebaut werden, können die meisten natürlichen Dämmstoffe auch hier mit kurzen Transportwegen punkten.

Lediglich bei Schafwolle sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht aus Übersee extra importiert wurde. Dazu kann man sich an Umweltsiegeln orientieren. Es sollte überdies darauf geachtet werden, dass bei der Tierhaltung keine Pestizide eingesetzt wurden.

Wiederverwendung

Auch, wenn Naturdämmstoffe aus der Gebäudehülle entfernt werden, müssen sie nicht zwangsläufig entsorgt bzw. thermisch verwertet werden.

  • Zelluloseflocken, Korkgranulat oder Seegras lassen sich recyceln, geflockte Dämmmaterialien in Schütt- oder Einblasdämmung können wieder als Einblasdämmstoff verwendet werden.
  • Flachs, Hanf und Schafwolle sind stofflich z.B. zu Dämmmattenaufarbeit- und wiederverwendbar, wenn sie sortenrein vorliegen.

Theoretisch lassen sich einige Naturdämmstoffe sogar kompostieren. Lediglich Naturdämmstoffe, die in WDVS eingearbeitet wurden, lassen sich nur schwer wiederverwenden und werden aufgrund ihrer baubedingten Verunreinigungen wie Putz, Kleb- und Zusatzstoffe in der Regel verbrannt.

CO2-Neutralität

Naturdämmstoffe gelten in der Regel als CO2-neutral. Das heißt, dass sie während des Pflanzenwachstums CO2 aus der Atmosphäre entziehen und erst später wieder in etwa in gleicher Menge an die Atmosphäre abgeben.

Dies trifft bei genauerer, umfassender Betrachtung des Nutzungskreislaufs in der Praxis zwar nicht zu, dennoch weisen Naturdämmstoffe weitaus weniger Treibhausgasemissionen als konventionelle Dämmstoffe auf.

Schadstoffbelastung

Die von den in Naturdämmstoffen ausgehende Schadstoffbelastung ist sehr gering, da zum einen häufig natürliche Zusatzstoffe verwendet werden und zum anderen bestimmte Mengen nicht überschritten werden.

Einige wenige Hersteller von Stroh, Korkgranulat oder Seegras verzichten sogar gänzlich auf Zusatzstoffe, da z. B. Seegrasfasern allein aufgrund ihres natürlichen Salzgehaltes schwer entflammbar und schimmelresistent sind.

Die Einhaltung der Grenzwerte von Zusatzstoffen, aber auch die Freiheit einiger Naturdämmstoffe von jeglichen Zusatzstoffen wird mit entsprechenden Umweltzeichen dokumentiert.

Nutzungskonkurrenz

Während die berechtigte Tank-Teller-Debatte, das Landgrabbing oder auch das Abholzen von Regenwald zur Herstellung von Palmölen einen Schatten auf Biokraftstoffe und ähnliche Verwendungszwecke dieser Rohstoffe wirft, bestehen bei vielen Naturdämmstoffen keine dementsprechend negativen Wechselwirkungen bei ihrer Verwendung als Dämmstoff und anderen Verwendungsarten.

So werden Holzfaserdämmplatten z. B. aus Schwach- und Resthölzern von Kiefern und Fichten hergestellt, die keinen Eingang in die Möbelindustrie finden würden oder energetisch ähnlich sinnvoll genutzt werden könnten.

Preis-Vergleich von natürlichen und konventionellen Dämmstoffen

Vergleicht man die reinen Bezugspreise auf Basis ihrer jeweiligen Dämmwirkung miteinander, so muss zur Erreichung eines bestimmten U-Wertes in der Regel mehr Geld für Naturdämmstoffe aufgewendet werden.

Es gibt jedoch Ausnahmen. So sind z.B. Einblasdämmstoffe wie Zellulose und Holzfaserflocken preislich konventioneller Dämmstoffe ähnlich. Bezieht man die Kosten für die Verarbeitung mit ein, so können Naturdämmstoffe teilweise sogar günstiger ausfallen.

Bei diesem Preisvergleich werden gänzlich die oben aufgezeigten vorteilhaften bauphysikalischen Eigenschaften wie die im Bereich der Wohnbehaglichkeit und Wohngesundheit außer Acht gelassen.

Zudem werden die aufgezeigten Nachhaltigkeitsaspekte und die entsprechenden Lebenszykluskosten bisher in der Preis-Debatte vernachlässigt. Und das kann teuer werden, da neue Umweltvorschriften teilweise Dämmstoffe als Sondermüll deklarieren und dementsprechend teuer entsorgt werden müssen. Wer hier von Anfang an auf Naturdämmstoffe setzt, ist diesbezüglich auf der sicheren Seite.

Tabelle: Naturdämmstoff-Preise im Vergleich
Naturdämmstoffe Preis pro m2 (bei U = 0,2 W/(m2·K)
Flachs 35 Euro
Hanf 27 Euro
Holzfasern 35 Euro
Kork 75 Euro
Schafwolle 50 Euro
Schilfrohr 65 Euro
Wiesengras 45 Euro
Zellulose 20 Euro

Förderung von zertifizierten Naturdämmstoffen

Einige Städte bezuschussen den Einsatz von natürlichen Dämmstoffen mit einem Bonus, um Ressourcenschonung, Kohlenstoffspeicherung und besonders umweltschonende Dämmstoffe zu unterstützen.

Tabelle 2: Städte, die für zertifizierte Naturdämmstoffe Zuschüsse gewähren (Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. - Stand: September 2024)
Stadt Förderprogramm Förderhöhe Zuständige Behörde
Düsseldorf Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten in Düsseldorf 10 - 25 Euro pro m2 Umweltamt
Freiburg Energiebewusst Sanieren 10 Euro pro m2 Umweltschutzamt
Hamburg Wärmeschutz im Gebäudebestand 10 Euro pro m2 IFB Hamburg
Hannover Nachhaltige Gebäudedämmung 5 Euro pro m2 proKlima
Münster Förderprogramm Energieeinsparung und Altbausanierung in der Stadt Münster 10 Euro pro m2 Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit
München Münchner Förderprogramm Energieeinsparung (FES) 0,30 Euro pro kg Referat für Gesundheit und Umwelt SG Bauzentrum München

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