Letzte Aktualisierung: 11.08.2024

Perimeterdämmung fachgerecht verkleben und selbst anbringen

  • Selber anbringen – geht das? Eine Perimeterdämmung lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick selber anbringen. Bei der Planung der Perimeterdämmung müssen die bauphysikalischen Anforderungen, die baulichen Zulassungen, Dicke und die Wärmeleitfähigkeit der Dämmplatten entsprechend des vom GEG oder der BEG vorgeschriebenen U-Werte ausgewählt werden.
  • Wenn Sie die Perimeterdämmung selber anbringen, haben Sie grundsätzlich 3 verschiedene Möglichkeiten: Sie können die Sockeldämmung bis kurz unter Geländeoberkante oder bis auf Frosttiefe (~ 80 cm unter GOK) anbringen. Oder die Perimeterdämmung des Sockels bis runter zum Fundament führen.
  • Grundierung und Kleber: Eine Bitumengrundierung wird verwendet, um den erdberührten Bereich abzudichten. Die Dickbeschichtung dient als Klebstoff für die Perimeterdämmplatten und muss je nach Herstellerangaben mindestens zweimal aufgetragen werden. Wir empfehlen eine Hohlkehle, um Punktbelastungen zu vermeiden.
  • Anordnung der Dämmplatten: Die Dämmplatten sollten fugenfrei und versetzt zueinander angebracht werden, beginnend von unten nach oben. Bei Grundwasserdruck muss die Klebeseite der Platten vollflächig eingestrichen und die Fugen zusätzlich verspachtelt werden. Anschließend wird eine Noppenbahn zum Schutz vor mechanischen Beschädigungen angebracht.
  • Häufige Fehler beim Selbermachen: Je nachdem, ob es sich um eine Noppenbahn mit oder ohne Vlies handelt, zeigen die Noppen zur Wand oder zum Erdreich. Wie hoch? Die Perimeterdämmung am Sockel sollte im Bereich Keller-Erdgeschoss etwa 20 Zentimeter unterhalb der Geschossdecke enden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Wie dick? Übliche Perimeterdämmung Dicke liegt zwischen 8 und 20 cm.

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Dämmstoffe nach Dicke und Wärmeleitfähigkeit auswählen

Wie bei jedem Dämmprojekt kommt es auch bei der Perimeterdämmung auf deren Wirkungsgrad an. Sie müssen vorab festlegen, wie dick die Dämmschicht werden soll und welche Wärmeleitfähigkeit die Dämmplatte haben soll.

Am Markt sind Dämmstoffdicken zwischen 8 und 20 Zentimetern üblich. Beim Neubau oder Sanierungen nach GEG §48 muss man sich ohnehin nach dem Gebäudeenergiegesetz GEG richten und daran auch die Dämmstoffe auswählen.

Beim Anbringen einer nachträglichen Perimeterdämmung gilt es abzuwägen, "wie viel" gedämmt werden soll. Dies richtet sich nach der Nutzung des Kellers und nach den GEG- bzw. BEG-Anforderungenfür geförderte energetische Sanierung.

  • Pflicht-U-Wert nach GEG: 0,30 W/(m2·K)
  • Pflicht-U-Wert nach BEG: 0,25 W/(m2·K)

Wird der Kellerraum künftig nur als Lagerraum verwendet, kann das Minimum der gesetzlichen Anforderungen gedämmt werden, wird der Keller als Wohnraum genutzt, sollte eine höhere Perimeterdämmstärke gewählt werden.

Da allerdings dünnere Perimeterdämmplatten (8 cm) mit hoher Wärmeleitfähigkeit (041) nicht sehr viel günstiger sind als dicke (24 cm) mit niedriger Wärmeleitfähigkeit (032), lohnt es sich allein aufgrund des Arbeitsaufwandes, beim nachträglichen Anbringen einer Perimeterdämmung, "besser" zu dämmen.

Tabelle: U-Werte einer XPS-Perimeterdämmung
Wärmeleitfähigkeit entsprechend Zulassung 8 cm 12 cm 16 cm 20 cm 24 cm
0,032 0,35 W/(m2K) 0,26 W/(m2K) 0,22 W/(m2K) 0,18 W/(m2K) 0,16 W/(m2K)
0,035 0,37 W/(m2K) 0,28 W/(m2K) 0,23 W/(m2K) 0,20 W/(m2K) 0,17 W/(m2K)
0,036 0,34 W/(m2K) 0,25 W/(m2K) 0,19 W/(m2K) 0,16 W/(m2K) 0,14 W/(m2K)
0,038 0,35 W/(m2K) 0,26 W/(m2K) 0,20 W/(m2K) 0,17 W/(m2K) 0,14 W/(m2K)
0,039 0,36 W/(m2K) 0,26 W/(m2K) 0,21 W/(m2K) 0,17 W/(m2K) 0,15 W/(m2K)
0,041 0,38 W/(m2K) 0,27 W/(m2K) 0,22 W/(m2K) 0,18 W/(m2K) 0,15 W/(m2K)

Welche allgemeine bauliche Zulassung die Perimeterdämmung (siehe auch Zulassung und Normen (DIN) von Dämmstoffen) erfüllen muss, sollte im Einzelfall und von einem Fachmann entschieden werden.

Tiefe und Erdaushub der Perimeterdämmung bestimmen

Für das nachträgliche Anbringen der Sockel- bzw. Perimeterdämmung des Kellers bei Sanierungen haben Sie grundsätzlich 3 verschiedene Möglichkeiten:

1) Anbringen der Sockeldämmung bis kurz unter Geländeoberkante

So kann die Dämmung bis 30 Zentimeter unter Geländeoberkante (GOK) gezogen werden. Gleichzeitig sind die dazu nötigen Erdarbeiten, um den Sockel freizulegen, recht gering im Vergleich zu aufwendigerer Perimeterdämmung. Diese Dämmweise wäre also gut in Eigenarbeit zu leisten. Aber: Die Kellerdecke sollte hier zusätzlich gedämmt werden.

2) Anbringen der Sockeldämmung bis auf Frosttiefe (~ 80 cm unter GOK)

Sie können die Perimeterdämmung auch bis auf die sogenannte Frosttiefe unter Gelände ziehen. Die liegt bei etwa 80 Zentimetern Bodentiefe. Allerdings ist der Aushub an Erde um den Sockel aufwendiger, rechnen Sie mit einem Graben, der fast anderthalb Meter breit sein muss. Auch hier ist eine zusätzliche Dämmung der Kellerdecke ratsam.

3) Perimeterdämmung des Sockels bis runter zum Fundament

Wer die Perimeterdämmung den gesamten Sockel inklusive des Fundaments unter Gelände zieht, kann auf die Dämmung der Kellerdecke verzichten: Der Keller ist damit komplett gedämmt. Diese Perimeterdämmung braucht allerdings Platz, um sie fachgerecht anzubringen. Rechnen Sie bei einer Kellerhöhe über zwei Meter auch mit einem Erdaushub entsprechender Tiefe und einem mindestens zweieinhalb Meter breitem Graben. Die sich ergebenden Kubikmeter Erdreich müssen Sie ausheben, zwischenlagern und nach erfolgreichem Anbringen der Dämmstoffe auch wieder einfüllen.

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5 Schritte zum selber anbringen der Perimeterdämmung

Zum Anbringen einer Perimeterdämmung sind in der Regel folgende Handgriffe nötig.

1) Reinigung des Sockels

Gehen Sie hierbei äußerst gründlich vor. Sämtliche Erdreste müssen abgefegt oder abgebürstet werden. Ebenso sollten gegebenenfalls vorhandene alte Schutzanstriche gelöst und entfernt werden. Ziel ist ein durchgehend tragfähiger Untergrund.

2) Grundierung des Mauerwerks

Als Nächstes tragen Sie eine Bitumengrundierung auf. Sie dient - wie der Name schon sagt - zum Grundieren des Sockels und zum Abdichten der Wände. Mitunter müssen Sie die Grundierung auch mehrfach auftragen, das hängt ganz von der Beschaffenheit des Untergrundes ab.

3) Dickbeschichtung des Sockels

Es folgt ein isolierender Anstrich, die sogenannte Dickbeschichtung. Sie sorgt für Dichte gegenüber Feuchtigkeit und Wasser. Der Anstrich sollte mindestens zwei Mal erfolgen. Ganz wichtig: Beachten Sie dabei jeweils die herstellerseits empfohlenen Auftragsstärken und die zugehörigen Trocknungszeiten!

4) Anbringen der Dämmplatten

Die Dickbeschichtung dient beim Anbringen der Perimeterdämmung als Klebstoff. Achten Sie darauf, dass Sie die Platten fugenfrei anbringen, gleichzeitig aber immer versetzt zueinander. Beginnen Sie unten und arbeiten Sie sich Reihe für Reihe nach oben vor. So vermeiden Sie Kreuzfugen. Den Stufenfalz müssen Sie mit Gefälle nach außen anbringen.

Achtung: Drückt bei Ihrem Projekt Grundwasser auf den Sockel, müssen Sie die Klebeseite der Dämmplatten komplett, sprich: vollflächig, mit der Dickbeschichtung einstreichen (z. B. mit einer Zahnkelle) und außerdem die Fugen noch zusätzlich von außen verspachteln, um sie vollkommen abzudichten. Keinesfalls darf Wasser in die Fugen und zwischen Dämmplatten und Mauerwerk eindringen und diese hinterströmen!

5) Schützende Noppenbahn anbringen

Abschließend spannen Sie eine Noppenbahn vor die Dämmplatten. Sie soll die Platten vor mechanischen Schäden schützen, wie sie entstehen, wenn beispielsweise spitze Steine oder auch Wurzelwerk dagegen drücken. Die Noppenbahn schützt jedoch nicht vor Feuchtigkeit!

Anbringen der Perimeterdämmung im Bereich Keller-Erdgeschoss

Für das Anbringen der Perimeterdämmung im Anschlussbereich Keller-Erdgeschoss über Grund gibt es spezielle Hinweise, die Sie beachten sollten. So gilt es, die Perimeterdämmung im Bereich der Geschossdecke zwischen Keller und Erdgeschoss (also Kellerdecke = Bodenplatte) schon gute 20 Zentimeter unterhalb dieser Platte an die Dämmstärke der Fassade anzupassen. Nur so vermeiden Sie unerwünschte Wärmebrücken an der Geschossdecke.

Dass Sie in diesem Bereich mit größtmöglicher Sorgfalt arbeiten, um die Perimeterdämmung lückenlos an die vorhandene Dämmung und dabei fugenfrei und dicht anzubringen, ist selbstverständlich. Unter Umständen muss eine Horizontalsperre eingesetzt werden.

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