Letzte Aktualisierung: 09.05.2018
Sandwichplatten sind spezielle Dämmplatten, die wie ein Sandwich (auf Deutsch: beschmierte/belegte und geklappte Stulle) aus mehreren Schichten bestehen, wobei die klassische Schichtenabfolge (Sandwichbauweise) lautet: Deckschicht – Kern – Deckschicht. Wobei der Kern ein Dämmstoff ist und die Deckschicht je nach Einsatzzweck unterschiedlicher Art sein kann. Da die verschiedenen Schichten fest miteinander verbunden sind, nennt man Sandwichplatten auch Verbundplatten. Außerdem findet man sie als Sandwichelemente oder Sandwichpaneele beziehungsweise ISO-Paneele im Handel.
Als Verbundplatte sind Sandwichplatten werkseitig einsatzbereit gefertigt, so dass man sie im Grunde nur noch an Ort und Stelle verbauen muss. Sie erleichtern somit ein Dämmprojekt und sparen Aufwand und Zeit. Sandwichplatten zum Dämmen gibt‘s in verschiedenen Ausführungen, je nach Verwendungszweck.
Sandwichplatten werden nach ihrem Einsatzzweck unterschieden:
Auch nach der Art des dämmenden Kerns lassen sich Sandwichplatten unterscheiden in Platten
Sandwichdämmplatten mit einer Kernschicht aus sogenanntem Hartschaum auf Kunststoffbasis - zum Beispiel PU/R-Hartschaum aus Polyurethan oder PIR-Hartschaum aus Polyisocyanurat/Polyiso – bringen die sehr guten Dämmeigenschaften des verwendeten Dämmstoffs mit: So haben beispielsweise Sandwichplatten mit einem PU/PUR/PIR-Hartschaumkern in Abhängigkeit von der Dicke der dämmenden Kernschicht und den Materialien, die als Deckschichten zum Einsatz kommen (Standard: Stahlblech; Edelstahl oder Aluminium in einer Standard-Stärke von 0,5 bis 1 Millimeter), U-Werte zwischen 0,23 und 0,33 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.
Man kann solche Sandwichplatten mit Hartschaum zum Beispiel nutzen für Dacheindeckungen, Unterdecken, Wandverkleidungen, Außenwände und Trennwände. Häufig werden Sandwichplatten in Gebäuden eingesetzt, die besondere Nutzungsanforderungen stellen wie z. B. Sporthallen, Werkhallen, Schwimmbäder, Schulen, Einkaufszentren, Lagerbauten, Container oder Kühlhäuser.
Sandwichplatten mit einer Kernschicht aus Mineralwolle haben ebenfalls gute Dämmwerte. Sie liegen zwischen 0,22 und 0,43 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Doch die Mineralwolle zwischen den Außenschichten ist außerdem feuerfest. Eine Eigenschaft, die sie zum idealen Dämmstoff macht. Wegen der Unbrennbarkeit der häufig genutzten Steinwolle fallen die Sandwichpaneele in die Brandschutzklasse M0. Mit Mineralwolle gefüllte Sandwichplatten haben häufig Deckschichten aus Metall und eignen sich zum Verbau in einem Thermodach oder einer Thermowand.
Es gibt viele verschiedene Ausführungen solcher Sandwichplatten mit PU/PUR/PIR-Hartschaumkern. Dachplatten beispielsweise haben als Außendeckschicht bereits profilierte Dachbleche (beiderseits verzinkt oder nur auf einer Seite verzinkt und auf der anderen Seite lackiert oder speziell beschichtet) unterschiedlicher Gestalt. Es gibt auch Versionen, die als Außendeckschicht ein Metallprofil, zum Beispiel in Trapez- oder O-Form, so dass sie wie Dachpfannen aussehen, haben und als Innendeckschicht eine PVC- oder Alufolien-Unterschale.
Spezielle Varianten der mit Mineralwolle gefüllten Sandwichplatten sind sogenannte Akustik-Dachplatten. Sie wurden speziell zur Minderung von das Dach durchdringendem Schall entwickelt. Innenseitig haben sie eine gelochte Stahlblechschale. Die äußere Seite ist ein Stahlblech im Trapezprofil. Beide Deckschalen sind bandverzinkt und beschichtet. Die Kernschicht besteht aus Steinwolle mit gerichteten Fasern von sehr hoher Dichte. Die Steinwollfasern sind vertikal zur Oberfläche (Schale) angeordnet. Sie verlaufen in Form von Schleifen längs versetzt und in Querrichtung kompaktiert.
Damit sind sie besonders geeignet für Dachkonstruktionen in Industrie und Gewerbe. Zum Beispiel auf Werkstätten oder Montagehallen. Auch Wohngebäude an besonders lautstarken, weil vielbefahrenen Straßen profitieren von der guten Schalldämmung dieser Sandwichplatten. Mit ihrer Hilfe lassen sich Luftschalldämmwerte bis zu 32 Dezibel erzielen. Der sogenannte Schallabsorptionsgrad im Frequenzbereich zwischen 350 und 3.000 Hertz kann dabei sogar bis zu 90 Prozent betragen. Das heißt, dass insbesondere tiefe und mittlere Frequenzen bis zu einem Schalldruck von 32 Dezibel gebremst werden.
Sandwichplatten für die Wandmontage oder als Aufdachdämmplatte im Schrägdach lassen sich mit verschiedenen Systemen befestigen:
Der Umgang mit Sandwichplatten ist dabei recht einfach, sie lassen sich wegen des geringen Gewichts gut handhaben und montieren. Wegen ihrer hohen Steifigkeit sind die Plattenbauteile nicht nur tragfähig, sondern selbsttragend. Sie lassen sich offen oder verdeckt anbringen.
Die Vorteile von Sandwichplatten sind vielfältig. Aufgrund des leichten Gewichts des Dämmkerns sind die Platten insgesamt auch recht leicht. Sie eignen sich deshalb auch für Dämmprojekte, die einen recht leichten Unterbau haben und keine schwere Dämmung tragen können. Allerdings sind die Sandwichplatten mit leichten Aluminium-Deckschalen auch nicht ganz so robust wie Versionen mit festeren Deckschalen. Die Sandwichplatten mit Hartschaumkern dämmen jedoch nicht nur im wärmetechnischen Sinn, sondern auch im akustischen – Stichwort: Schalldämmung. Nicht zuletzt sind sie auch noch preiswert.
Negativ angekreidet wird Sandwichplatten häufig ihre Optik. Gleichwohl sie robust, leicht und pflegeleicht sind, wirken sie verbaut wegen ihrer Metallverkleidung eher industriell. Auch nachteilig kann werden, dass sie dampfdicht sind – im Inneren eines mit ihnen gedämmten Raums kann sich schlimmstenfalls Tauwasser niederschlagen.