Letzte Aktualisierung: 08.10.2024

Hausdämmung: Vom Keller bis zum Dach energetisch gedämmt

  • Eine gute Hausdämmung verhindert Energieverluste über die Gebäudehülle, reduziert Heizkosten und den CO2-Ausstoß. Zudem sorgt sie für ein angenehmeres Wohnklima, da sie Räume im Winter warm und im Sommer kühl hält. Gleichzeitig steigert sie den Wert des Hauses.
  • Bei einer Hausdämmung können sowohl Innenwände, Außenwände, Dach als auch Keller gedämmt werden. Im Einfamilienhaus können Sie beim Dach rund 20%, bei der Fassade 25%, mit neuen Fenstern 20% und im Keller auch 20% Wärme eingespart werden.
  • Je nach dem zu dämmenden Hausteil kommen unterschiedliche Dämmstoffe und auch Dämmmethoden zum Einsatz. Die Fassade wird häufig mit Polystyrol (Styropor) als WDVS gedämmt, im Dach wird überwiegend Mineralwolle zur Zwischensparrendämmung eingesetzt und im Außenbereich der Kellerwände druckbelastbare EPS-Dämmplatten.
  • Wenn Sie sanieren, müssen Sie die im GEG §48 Anlage 7 vorgeschriebenen U-Werte einhalten. Die Fassade darf dann nur noch einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m2K) aufweisen. Je nach Bauteil muss die Hausdämmung dann unterschiedlich stark ausfallen. Wer eine Förderung möchte, muss noch strengere U-Werte erfüllen.
  • Zu den häufigsten Fehlern bei der Hausdämmung gehören unsachgemäße Ausführung, wie etwa das Vernachlässigen von Wärmebrücken, undichte Dampfbremsen oder falsche Materialwahl. Ein weiterer Fehler ist das Verwenden von nicht diffusionsoffenen Materialien bei feuchten Wänden, was zu Schimmelbildung führen kann.
  • Die Kosten für eine Hausdämmung variieren je nach Umfang der Arbeiten. Eine Außendämmung kann zwischen 100 und 300 € pro m2 kosten, je nach Material und Aufwand. Bei einer Außendämmung von 100 m2 Fassadenfläche betragen die Gesamtkosten ca. 25.000 €. Die BEG bezuschusst bis zu 20% von maximal 60.000€ förderfähigen Kosten.

Hausdämmung geplant? Kostenlos Angebote von Experten in Ihrer Nähe anfordern

Jetzt Ihre Fachbetriebe finden!
Anzeige

Heizkosten runter - Wohngefühl rauf!

Mit einer Hausdämmung können Sie Ihre Heizkosten - vielfach schon mit einfachsten Maßnahmen - um mehr als 30% reduzieren!
Jetzt Anbieter finden & Preise vergleichen!

Gute Gründe für die Hausdämmung

Eine dichte Gebäudehülle mindert beziehungsweise verhindert den Energieverlust. Für den Hausbesitzer macht sich das bemerkbar: am geringeren Heizenergiebedarf und den daraus resultierenden geringeren Kosten für Heizenergie. Somit hilft einem die Hausdämmung auch dabei, umweltbewusster (weil: energiesparender) zu heizen und damit unabhängiger vom Energiemarkt zu werden.

Doch die Hausdämmung tut nicht nur Portemonnaie und Umwelt gut. Auch der Wohnkomfort verbessert sich mit einer Dämmung des Hauses.

Dank der Hausdämmung reguliert sich der Wärmehaushalt nämlich deutlich angenehmer: Im Winter werden die Außenwände nicht so kalt (und gegebenenfalls feucht) und die Räume nicht so klamm, im Sommer heizen sie sich nicht so schnell auf (sogenanntes Barackenklima).

Stattdessen sorgt die Hausdämmung für ein heimeliges Wohnklima. Nicht zuletzt steigert eine Hausdämmung den Wert des Gebäudes an sich.

Hausdämmung nach GEG-Vorschriften

Ein Haus zu dämmen hilft also, Energie und daraus resultierende Kosten zu sparen. Vorausgesetzt, die Hausdämmung wurde fachgerecht ausgeführt.

Wer sein Haus dämmt, muss damit zum einen den geltenden Vorschriften zur Wärmedämmung und mit der Dämmung zum anderen auch den Anforderungen des geltenden Gebäudeenergiegesetzes (kurz: GEG) gerecht werden.

Grundsätzlich kann man die Hausdämmung entsprechend der drei Gebäudeabschnitte Keller, Außenwände und Dach in die Dämmprojektarten:

unterteilen.

Für alle Bauteile gelten dann wiederum die aktuellen GEG-Vorschriften. Das heißt, dass eine Sanierung dann unter den Auflagen des GEG §48 Anlage 7 erfolgen, wenn die Sanierung mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche betrifft.

Tabelle: Beispiele für die nach GEG zu erreichenden Wärmedurchgangskoeffizienten gemäß §48 Anlage 7
Hausdämmung Vorgeschriebener U-Wert nach GEG §48 Anlage 7
Flachdächer 0,20 W/(m2*K)
Außenwände 0,24 W/(m2*K)
Dach, oberste Geschossdecke, Drempelwände 0,24 W/(m2*K)
Erdberührte Bauteile 0,30 W/(m2*K)
Kellerdecken & Decken über unbeheizten Räumen 0,30 W/(m2*K)
Fenster, Fenstertüren 1,30 W/(m2*K)
Dachflächenfenster 1,40 W/(m2*K)

Ein Beispiel: Ein Hausherr hat vor, nur die Nordseite des Hauses zu dämmen. Dann muss nur die tatsächlich gedämmte Außenwand den Anforderungen des GEG gerecht werden. Die Fassade muss dann nach der Dämmung einen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin aufweisen.

Aus diesen GEG-Pflichten ergibt sich, dass eine Hausdämmung entsprechend geplant und begleitet werden muss. Daher sollte bei größeren Sanierungsmaßnahmen am Haus immer ein Energieberater hinzugezogen werden, der das Projekt hinischtlich der GEG-Vorschriften begleitet und die entsprechend nötigen Dämmdicken berechnet.

Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie die Kosten der Hausdämmung über eine BEG-Förderung bezuschussen lassen wollen.

Tabelle: Vergleich der Mindest-Dämm-Dicken verschiedener Dämmstoffe zur Erreichung der GEG- und BEG-U-Werte (von Wänden mit U-Wert = 1)
Dämmstoff Wärmeleitfähigkeit Dämmstoff-Dicke gem. GEG-Pflicht 0,24 W/(m2·K) Dämmstoff-Dicke gem. BEG-Pflicht 0,20 W/(m2·K)
EPS (Styropor) 0,030 bis 0,035 W/(m·K) 10,29 cm 13,00 cm
Mineralwolle 0,032 bis 0,040 W/(m·K) 11,40 cm 14,40 cm
Holzfaserplatte 0,035 bis 0,042 W/(m·K) 12,19 cm 15,40 cm
Glaswolle 0,065 bis 0,070 W/(m·K) 21,38 cm 27,00 cm

Dämmpreise hier vergleichen und 5 kostenlose Experten-Angebote anfordern!

Jetzt Ihre Fachbetriebe finden!
Anzeige

Wärmepumpe im Komplettpaket zum Festpreis

Beratung, Planung & Installation durch regionalen Meisterbetrieb + bis zu 70% Zuschuss!
Jetzt kostenlos SHK-Experten vergleichen!

Die wichtigsten Dämmverfahren zur Hausdämmung

Je nach Gebäudeart und Zustand dessen kann man unterschiedliche Dämmverfahren wählen.

Hausdämmungsverfahren: Fassade

Für die Dämmung der Außenwände haben sich drei Verfahren bestens bewährt: 

  • Wärmedämmverbundsystem (kurz: WDVS; auch Thermohaut genannt)
  • Kerndämmung
  • hinterlüftete, vorgehängte Fassade. 

Das Wärmedämmverbundsystem eignet sich für einen Großteil der Bestandsgebäude, insbesondere solche, die einschalige, verputzte Außenwände besitzen. Es gibt Fälle, wo eine Außendämmung ungeeignet ist: Zum Beispiel wenn es sich um denkmalgeschützte Fassaden, das ist häufig bei Fachwerkhäusern der Fall, handelt. Dann ist eine Innendämmung besseres Mittel der Hausdämmung.

Hat das Gebäude ein zweischaliges Mauerwerk, auch Hohlschichtmauerwerk genannt, ist die Hausdämmung gut mit einer nachträglichen Kerndämmung (Hohlraumdämmung) zu realisieren. Alternativ kann man eine hinterlüftete Vorhangfassade anbringen, die die eigentliche Hauswand zudem vor Witterungseinflüssen schützt.

Hausdämmungsverfahren: Dach

Bei der Dachdämmung kommt es auf die Art des Dachs an, wenn man sich für eine Hausdämmung entscheiden muss.

Bei steilen Dächern (Steildach, Satteldach, Walmdach, Pultdach) dämmt man entweder die oberste Geschossdecke, also den Dachfußboden, oder das Dach selbst. Wer die zweite Variante wählt, kann den Dachraum (Dachboden) dann als Wohnraum nutzen.

Wer sich im Rahmen der Hausdämmung für das Dämmen der obersten Geschossdecke entscheidet, kann den Dämmstoff zum Beispiel aufschütten oder zwischen die Deckenbalken einbringen (Hohlraumdämmung mittels Einblasdämmung). Zu aufgeschütteten Dämmstoffen muss man wissen, dass man die so gedämmte oberste Geschossdecke anschließend nicht unbedingt begehen kann. Soll sie begehbar sein, kann man Konstrukte aus Brettern aufbringen. Für begehbare Dachfußböden eignen sich begehbare Dämmstoffe besser, deren Verwendung von vornherein geplant ist.

Das Steildach lässt sich auf den Sparren, am besten im Zuge einer Dacherneuerung zu realisieren, zwischen den Sparren (Zwischensparrendämmung) und unter den Sparren dämmen. Diese drei Verfahren zur Hausdämmung lassen sich miteinander kombinieren, um die Dämmwirkung zu erhöhen.

Hausdämmungsverfahren: Keller

Viele der Bestandsgebäude hierzulande haben unbeheizte Keller. Im Rahmen einer Hausdämmung empfiehlt sich die Dämmung der Kellerdecke, wenn der Keller unbeheizt bleiben soll, beispielsweise, um ihn lediglich als Vorratsraum oder Lagerraum zu nutzen. Soll der Keller hingegen bewohnbar gemacht und beheizt werden, ist eine Dämmung der Kelleraußenwände ratsam. Da diese ganz oder teilweise erdberührend positioniert sind, handelt es sich um eine sogenannte Perimeterdämmung. Sie ist äußerst aufwendig und entsprechend kostenintensiv.

Die wichtigsten Dämmstoffe zur Hausdämmung

Die gute Nachricht vorweg: Es gibt für jedes Dämmprojekt im Rahmen der Hausdämmung das passende Dämmmaterial. Jedes bringt seine materialspezifischen Eigenschaften in die Hausdämmung ein.

Wichtigstes Kriterium: die Wärmeleitfähigkeit. Sie zeigt an, wie viel Wärme durch den Dämmstoff hindurch dringt. Je geringer ihr Wert ist, desto weniger Wärme kommt durch – und desto höher ist die Dämmwirkung.

Bewährte Materialien sind

  • Kunststoffschäume wie Polystyrol (besser bekannt unter der BASF-Handelsmarke Styropor) und Polyurethan,
  • Mineralschäume wie Schaumglas, Mineralwolle wie Glaswolle und Steinwolle sowie
  • pflanzliche Dämmstoffe wie Holzwolle und Hanf.

Eignen sich verschiedene Dämmstoffe, liegt es am Bauherrn, zu entscheiden, worauf er bei der Hausdämmung setzt: günstige Materialpreise, ökologische Beschaffenheit oder zusätzliche Eigenschaften wie Brandsicherheit der Dämmstoffe.

Tabelle: Die wichtigsten Dämmstoffe für Hausdämmungen im Vergleich
Dämmmaterial Dämmstoff-Art Erhältlich als Anwendungsgebiete Wärmeleitwert Baustoffklasse
Mineralwolle (Steinwolle oder Glaswolle) mineralisch Matten, Platten Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,032 - 0,048 W/mk A1, A2, B1
extrudiertes Polystyrol (XPS) synthetisch Platten Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,028 - 0,042 W/mk B1, B2
expandiertes Polystyrol (EPS) synthetisch Platten Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,031 - 0,045 W/mk B1, B2
Polyurethan (PU/PIR) synthetisch Platten Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,023 - 0,029 W/mk B1, B2
Holzfaser natürlich Matten, Platten, Stopfmaterial Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,038 - 0,090 W/mk B1, B2
Zwischensparrendämmung
Hanf natürlich Matten, Flocken Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,040 (Fasern) - 0,080 (Schäben) W/mk B2
Zwischensparrendämmung
Innendämmung
Jute natürlich Matten, Außendämmung: Dach, Decke, Wand ca. 0,038 W/mk B2
Flocken  Zwischensparrendämmung
Innendämmung
Flachs natürlich Matten, Flocken Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,040 (Fasern) - 0,080 (Schäben) W/mk B2
Zwischensparrendämmung
Innendämmung
Kork natürlich Platten, Schrot Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,040 - 0,060 W/mk B2
Zellulose natürlich Matten, Flocken Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,039 - 0,045 W/mk B2
Kalziumsilikat mineralisch Platten Innendämmung 0,045 - 0,10 W/mk A1, A2
Seegras  natürlich Stopfmaterial Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,043 - 0,045 W/mk B2
Schafwolle natürlich Matten, Stopfmaterial Innendämmung 0,034 - 0,042 W/mk B2
Kokosfaser natürlich Stopfmaterial Außendämmung: Dach, Decke, Wand 0,040 - 0,050 W/mk B2
Zwischensparrendämmung
Innendämmung
Schilf / Elefantengras natürlich Matten Außendämmung: Dach, Decke, Wand ca. 0,055 W/mk B2
Zwischensparrendämmung
Innendämmung
Perlite mineralisch Granulat Außendämmung: Dach, Decke 0,050 - 0,070 W/mk A1
Aerogel mineralisch Granulat, Platten Außendämmung Wand bis zu 0,028 W/mk A1
Innendämmung
Vakuum-Isolier-Platten (VIPs) meist mineralischer Kern Platten Außendämmung Wand 0,004 - 0,008 W/mk B2 
Innendämmung
Typha (Rohrkolben) natürlich mit mineralischem Bindemittel Platten Außendämmung Wand, Dach 0,048 - 0,60 W/mk B2
Gefachdämmung bei Fachwerkhäusern

Angebote für Dämmungen von Fachbetrieben in Ihrer Nähe anfordern

Jetzt Ihre Fachbetriebe finden!
Anzeige

iSFP und Zuschuss-Antrag aus einer Hand!

Mit einem Sanierungsfahrplan können Sie Ihren Zuschuss erhöhen! Wir übernehmen Ihren BEG-Antrag & erstellen Ihnen einen iSFP - zum Sparpreis!
Jetzt kostenloses Angebot anfordern!

Kostenlose Angebote anfordern:

Das könnte Sie auch interessieren:

  • Heizung planen

    Mit unserem Heizungsplaner ermitteln Sie einfach online ein Heizungskonzept, das Ihre Heizwärmeanforderungen am Besten erfüllt. Dabei richtet sich die…

    Heizung planen
  • Solarrechner

    Mit unserem Online-Solarrechner können Sie sofort prüfen, ob sich Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage technisch eignet und finanziell lohnt. Mit nur wenigen…

    Solarrechner
  • Dämmung berechnen

    Mit unserer Online-App "Dämmkostenrechner" ermitteln Sie in wenigen Schritten einfach & unkompliziert, welche Dämmung in welcher Dicke wie viel kostet, was sie…

    Dämmung berechnen

Ihre Suchanfrage wird bearbeitet