Letzte Aktualisierung: 21.08.2024

Dachdämmung von innen – welche Möglichkeiten gibt es?

  • Zu den Methoden der Innendämmung zählen die Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung und Kombinationen daraus. Die Zwischensparrendämmung wird zwischen den Sparren angebracht, während die Untersparrendämmung zusätzlich darunter montiert wird, um die Dämmwirkung zu verstärken. Je nach Bedarf können feste Dämmplatten, flexible Matten oder auch Einblas- bzw. Schüttdämmstoffe verwendet werden.
  • Dach von außen oder innen dämmen? Die Dämmung von außen (z.B. Aufsparrendämmung) ist ideal, wenn eine Neueindeckung des Dachs geplant ist, da sie durchgehende Dämmung ohne Wärmebrücken bietet. Die Dämmung von innen ist günstiger und bietet sich an, wenn das Dach in gutem Zustand ist und nicht abgedeckt werden soll. Außen dämmende Maßnahmen bieten insgesamt eine höhere Energieeffizienz, sind aber teurer und aufwendiger.
  • GEG- & BEG-Pflichten: Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss eine Dachdämmung von innen einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²·K) erreichen. Dies erfordert in der Regel eine Dämmschicht von 16 bis 20 cm. Wer die Innendachdämmung fördern lassen möchte, muss hingegen mit Dämmstärken ab 28 cm rechnen, um den von der BEG geforderten U-Wert von 0,14 W/(m²·K) einzuhalten.
  • Zu beachten: Oft muss die Sparrenhöhe durch Aufdopplung erhöht werden, um die vorgeschriebene Dämmwirkung zu erreichen. Zudem muss eine Dampfbremse korrekt angebracht werden, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.
  • Geeignete Materialien für die Dachinnendämmung sind Mineralwolle, Holzfasern, Zellulose, Hanf und geschäumte Kunststoffe wie EPS. Diese Materialien bieten gute Dämmwerte und sind je nach Anforderungen hinsichtlich Wärmeleitfähigkeit, Diffusionswiderstand und Brandschutz wählbar. Schüttdämmstoffe wie Zelluloseflocken oder Blähton eignen sich besonders für schwer zugängliche Bereiche.
  • Die Kosten für die Dachdämmung von innen variieren je nach Dämmmaterial und Methode. Eine Zwischensparrendämmung kostet zwischen 50 und 100 Euro pro m2. Zusätzliche Untersparrendämmung oder spezielle Materialien können die Kosten erhöhen. Eine einfache Einblasdämmung des Dachbodens liegt bei 1.500 bis 2.000 Euro für ein Einfamilienhaus.

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Dachdämmung von innen oder außen?

Wenn Sie sowieso vorhaben, das Dach neu zu decken, können Sie diese bauliche Maßnahme optimal mit einer energetischen Maßnahme kombinieren: Der Dämmung des Dachs entsprechend des geltenden Gebäudeenergiegesetzes (GEG).

Auch wenn das Dach ausgebaut und bewohnt ist, ist die Außendämmung der Dachdämmung von innen vorzuziehen. Zum Dämmen des Dachs bietet sich dann eine sogenannte Aufsparrendämmung an, wobei die Dämmung außen vollflächig auf den Sparren angebracht wird.

Eine solche Dachdämmung von außen hat ihre Vorteile. Dazu zählen:

  • Da die Dämmschicht auf den Sparren vollflächig und durchgängig montiert werden kann, entstehen keine unerwünschten Wärmebrücken.
  • Der gegebenenfalls schon ausgebaute Dachraum kann während der Maßnahme weiter bewohnt werden, da er von der Dämmarbeit unbeeinträchtigt und somit auch frei von Schmutz bleibt.
  • Das Dachgebälk kann, so es denn gewünscht ist, als Teil der Inneneinrichtung sichtbar bleiben.
  • Der Energiespareffekt einer Aufsparrendämmung ist vergleichsweise hoch und kann sogar noch erhöht werden, wenn man sie mit einer Zwischensparrendämmung kombiniert.

Demgegenüber stehen einige Nachteile verglichen mit der Innendachdämmung, zum Beispiel:

  • Die zusätzliche Dämmschicht erhöht das Dach. Das muss behördlich geklärt werden, um gegebenenfalls Problemen mit Nachbarn wegen veränderter Abstände vorzubeugen.
  • Auch die zulässige Gebäudehöhe könnte mit der Aufsparrendämmung überschritten werden. Bei Reihenhäusern würde das gedämmte Dach optisch hervorstechen.
  • Regenrohre, Dachrinnen & Co. müssen neu angepasst werden.
  • Eine Aufsparrendämmung bedeutet zusätzliches Gewicht, das auf den Sparren lastet. Die Dachkonstruktion muss diesbezüglich auf Stabilität geprüft und nötigenfalls verstärkt werden.

GEG- und BEG-Anforderungen an Dämmungen des Innendachs

Werden umfangreichere Sanierungsmaßnahmen (>10% der Bauteilfläche) vorgenommen, so sieht das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) in §48 Anlage 7 vor, dass die Dachdämmung von innen einen U-Wert von mindestens 0,24 W/(m2·K) mindestens erreichen muss.

Dieser Wert wird in der Regel mit einer Dämmschicht von etwa 16 cm bis 20 cm, je nach Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert) des Dämmstoffs, erreicht.

Wer die Innendachdämmung fördern lassen möchte, muss noch besser (dicker!) von innen dämmen: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude sieht für die Dämmung von "Dachflächen von Schrägdächern und dazugehörige Kehlbalkenlagen" einen U-Wert von 0,14 W/(m2·K) vor! Dies ist häufig erst mit Innendachdämmungen mit Stärken ab 30 cm realisierbar.

Tabelle: U-Wert Tabelle für Zwischensparrendämmung je nach Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs ohne Untersparrendämmung
Dämmdicke WLG 040 WLG 035 WLS 032
100 mm 0,41 W/(m2 * K) 0,38 W/(m2 * K) 0,36 W/(m2 * K)
120 mm 0,35 W/(m2 * K) 0,32 W/(m2 * K) 0,30 W/(m2 * K)
140 mm 0,31 W/(m2 * K) 0,29 W/(m2 * K) 0,28 W/(m2 * K)
160 mm 0,28 W/(m2 * K) 0,26 W/(m2 * K) 0,24 W/(m2 * K)
180 mm 0,26 W/(m2 * K) 0,23 W/(m2 * K) 0,22 W/(m2 * K)
200 mm 0,23 W/(m2 * K) 0,21 W/(m2 * K) 0,20 W/(m2 * K)
220 mm 0,21 W/(m2 * K) 0,20 W/(m2 * K) 0,19 W/(m2 * K)
240 mm 0,20 W/(m2 * K) 0,18 W/(m2 * K) 0,17 W/(m2 * K)
260 mm 0,19 W/(m2 * K) 0,17 W/(m2 * K) 0,16 W/(m2 * K)
280 mm 0,17 W/(m2 * K) 0,16 W/(m2 * K) 0,15 W/(m2 * K)
300 mm 0,16 W/(m2 * K) 0,15 W/(m2 * K) 0,14 W/(m2 * K)
320 mm 0,15 W/(m2 * K) 0,14 W/(m2 * K) 0,13 W/(m2 * K)

Neben §48 GEG, der erst bei Änderungen von Bauteilen die Dämmung derselbigen vorschreibt, schreibt §47 GEG hingegen eine generelle Pflicht zur Dämmung der obersten Geschossdecke vor! Auch hier gilt ein zu erreichender U-Wert von 0,24 W/(m2·K).

Diese Pflicht gilt als erfüllt, wenn das darüberliegende Dach entsprechend gedämmt ist oder die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 erfüllt. Im Zweifel sollten Sie dies von einem Energieberater prüfen lassen!

Übersicht über Maßnahmen zur Dachinnendämmung

Ist das Dach samt Unterdach (schützt die Innendämmung vor Regen und Schnee) dagegen in gutem Zustand, wäre der Aufwand, es wegen einer Aufsparrendämmung komplett abzudecken und wieder einzudecken, schlicht zu groß - und das Ganze sicher auch zu teuer.

Besser rechnet sich in diesem Fall eine Dämmung des Dachs von innen, insbesondere dann, wenn es (noch) unbewohnt ist. Zum Dachdämmen von innen hat man verschiedene Möglichkeiten, die sich durchaus auch miteinander kombinieren lassen.

Dachinnendämmung mit Zwischensparrendämmung

Die Zwischensparrendämmung ist ein Klassiker, um das Dach von innen zu dämmen, die sich auch gut selbst ausführen lässt. Dazu muss man aber wissen, dass die Sparren in Altbauten häufig nur eine Stärke von 10 bis 12 cm besitzen.

Für aktuelle energetische Anforderungen wäre eine damit zu erzielende Dämmschichtdicke deutlich zu gering. Selbst die verbreiteten Sparrenstärken von 14 bis 16 cm kommen der vorgeschriebenen Energieersparnis noch nicht nahe. Und die entsprechend 20 bis 24 cm dicken Innendachdämmstoffe stünden zwischen solchen Sparren stets über.

In diesen Fällen kommt man um eine Aufdopplung der Innendachsparrennicht herum. Dazu schraubt man entweder entsprechende Kanthölzer auf die Sparren oder jeweils ein Brett von rechts und links daran. So erhöht man die Zwischenräume.

Um dabei entstehende Wärmebrücken auszuschließen, ist es eine Überlegung wert, die Zwischensparrendämmung mit einer Untersparrendämmung zu kombinieren.

Die typische Vorgehensweise zum Aufbau einer Zwischensparrendämmung von innen sieht so aus:

  • Reinigen der Sparren und ihrer Zwischenräume
  • gegebenenfalls Aufdopplung der Sparren
  • Zuschneiden des Dämmstoffs
  • Dampfbremse anbringen
  • gegebenenfalls Untersparrendämmung montieren
  • Verkleiden der Innendachdämmung

Je nachdem, ob die Zwischensparrendämmung den Raum zwischen den Sparren komplett oder nur teilweise füllt, wird sie auch als Vollsparrendämmung oder Teilsparrendämmung bezeichnet. Als Dämmstoff zur Dachdämmung von innen eignen sich Dämmplatten oder Schüttstoffe zum Dämmen.

Dachunter- und Zwischensparrendämmung von innen

Allein als Dämmung eines komplett ausgebauten, eingerichteten und bewohnten Dachs – direkt auf die Dachinnenwand aufgebracht – ist die Untersparrendämmung von innen eine sinnvolle Maßnahme zur Erhöhung der Energieeffizienz. In Kombination mit einer Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung leistet sie ebenfalls gute Dienste und kann den Dämmeffekt zu geringen Kosten deutlich steigern.

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Geeignete Dämmmaterialien für die Dachdämmung von innen

Zwischen die Sparren kann man gut entsprechend zugeschnitteneDämmstoffplatten klemmen. Oder man füllt die Zwischenräume mit Schüttdämmstoffen, gegebenenfalls in Dämmsäcken portionsweise verpackt und schichtbar.

Zur Dachuntersparrendämmung von innen eignen sich eher feste Dämmmatten oder spezielle Dämmkeile. Styroporplatten sind nicht flexibel genug und Schüttstoffe sind naturgemäß ungeeignet.

Als Dämmstoffe sind generell geeignet:

  • anorganische Dämmstoffe wie Mineralwolle (Platten aus aufgerollter Steinwolle oder Glaswolle) sowie Blähton zum Schütten
  • geschäumte Kunststoffe und Elastomere (Hartschaumplatten aus Polystyrol (EPS))
  • natürliche Dämmstoffe wie Holzfasern, Wolle, Kokos, Hanf, Flachs oder Zellulose aus Altpapier

Je nachdem, welcher Dämmstoff wie verarbeitet wird, ist die Dämmung des Dachs von innen unterschiedlich wirksam. Denn die Dämmstoffe unterscheiden sich in

  • Wärmeleitfähigkeit,
  • Wasserdampfdiffusionswiderstand,
  • Baustoffklasse und
  • Eignung für den Einsatzort.

Es lohnt sich, eine Fachkraft zurate zu ziehen, die aufgrund der spezifischen Bedingungen des Innendachs beurteilen kann, welcher Dämmstoff in welcher Dämmmethode am besten geeignet ist, eine effektive Dachdämmung von innen zu gewährleisten.

Günstige Alternative: Dachbodendämmung von innen

Kann das Dach nicht von innen gedämmt werden, lässt sich vielleicht der Dachboden von innen dämmen. Bei nicht-ausbaubaren Innendachräumen bietet sich dazu eine einfache Dämmung der Dachbodenfläche an. So kann der kalte Dachbodenraum vom beheizten Obergeschoss thermisch nahezu getrennt werden.

Für eine aufliegende Dachbodendämmung können einfache Mineralfaser- oder Hartschaum-Dämmmatten verlegt werden. Dies ist mit vergleichsweise wenig Materialkosten und auch Aufwand verbunden.

Soll der Dachboden weiterhin begehbar bleiben, bietet sich die Dämmung des Dachfußbodens von innen an. Per Einblasverfahren können dann Mineralwolle-, Zelluloseflocken oder Perlite in die Innenräume zwischen den Dachbohlen des Fußbodens eingeblasen werden.

Neben dem Einblasen der Dämmung in den Dachboden kann der Dämmstoff auch per Hand geschüttet werden. Die Kosten für eine Einblasdämmung des Dachbodens von innen belaufen sich auf rund 1.500 bis 2.000 Euro für ein Einfamilienhaus.

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